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27. April 2020
Sparer horten wegen Corona noch mehr Bargeld

Sparer horten wegen Corona noch mehr Bargeld

Nur Bares ist Wahres – dieses Motto hat in Zeiten der Corona-Krise offenbara Hochkonjunktur. Laut einer Analyse des Beratungsunternehmens Barkow Consulting im Auftrag von ING Deutschland war im März 2020 deutlich mehr Bargeld im Umlauf als zuvor.

Der Bargeldumlauf im Euroraum ist im März um fast 100 Mrd. Euro oder 8% gestiegen. Das geht aus einer Analyse des Beratungsunternehmens Barkow Consulting im Auftrag der Direktbank ING Deutschland hervor. Im Vergleich zu Januar und Februar weist die Studie einen „Corona-Sondereffekt“ von rund 30 Mrd. Euro aus. 6 Mrd. Euro und damit ein Fünftel der Gesamtsumme entfiel auf Privathaushalte in Deutschland.

Im Schnitt 3.000 Euro in bar zuhause

Eine ähnliche Entwicklung stellte die Bundesbank zu Beginn der Corona-Krise fest. Danach sei die Nachfrage nach Scheinen und Münzen aber wieder deutlich gesunken. Laut der aktuellen Analyse saßen die Bundesbürger Ende 2019 auf insgesamt 253 Mrd. Euro Bargeld. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das ein Plus von 32 Mrd. Euro bzw. 15%. Pro Kopf haben deutsche Sparer damit mehr als 3.000 Euro in bar zuhause.

Niedrigzinsen und Finanzcrashs verunsichern

Der Boom von Scheinen und Münzen steht laut der Analyse vor allem im Zusammenhang mit der Niedrigzinsphase innerhalb des Euroraums. So haben sich die Bargeldbestände in der Bundesrepublik seit Ende 2013 mehr als verdoppelt. ING Deutschlands verweist zudem darauf, dass die vergangenen 20 Jahre von unterschiedlichen Blasen und Krisen an den Finanzmärkten gekennzeichnet gewesen seien. Vor diesem Hintergrund sei es kein Wunder, dass die Deutschen scheinbar etwas verunsichert sind und einen Teil ihres Geldes lieber unter das Kopfkissen legen. (mh)

Bild: © catwalkphotos – stock.adobe.com