Seit Beginn der Corona-Pandemie investieren die Bundesbürger noch mehr Zeit in sozialen Medien. Daraus eröffnen sich für Versicherer und Krankenkassen weitere Potenziale für das Marketing und die Zielgruppenansprache. Dabei gilt es aber, entscheidende Spielregeln zu beachten und auf unterschiedliche Erwartungen und Vorlieben der Nutzer einzugehen. Und genau hier hakt es bei den Anbietern noch, wie aus einer aktuellen Studie des Marktforschungs- und Beratungsinstituts HEUTE UND MORGEN hervorgeht.
Langweilig, unpassend oder sogar unsympathisch
Denn bislang kommen die Aktivitäten der Versicherer und Krankenkassen auf den Social-Media-Plattformen bei Nutzern nicht gut an. So würden Postings und Kampagnen oft noch als langweilig, unpassend oder sogar unsympathisch erlebt, und zwar unabhängig von Alter, Geschlecht oder Umfang der Social-Media-Nutzung. Versicherer kommen mit ihren Postings im Urteil der Nutzer dabei noch schlechter weg als die Krankenkassen. „Damit sich dies ändert, sollten die Inhalte deutlich besser und nachhaltiger auf die Besonderheiten der sozialen Medien und auf verschiedene Zielgruppen zugeschnitten werden“, erklärt Birgit Menzen, Studienleiterin bei HEUTE UND MORGEN.
Postings und Kampagnen unter der Lupe
Im Rahmen der Studie haben die Experten von HEUTE und MORGEN 1.500 Bundesbürger zwischen 18 und 65 Jahren zu ihrem Social-Media-Nutzungsverhalten sowie zu ihren speziellen Erwartungen an die Social-Media-Aktivitäten von Versicherern und Krankenkassen befragt. Darüber hinaus wurden aktuelle Postings und Kampagnen der Gesellschaften auf den sozialen Kanälen getestet, darunter Imagewerbung, Produktwerbung, Hashtag-Challenges oder Tipps & Facts. Auf dieser Grundlage hat das Marktforschungsunternehmen „Dos und Dont‘s“ für Versicherer und Krankenkassen ermittelt.
Welche Zielgruppen tummeln sich in welchen Netzwerken?
Die meistgenutzten Kanäle von erwachsenen Bundesbürgern sind derzeit YouTube (mindestens wöchentliche Nutzung: 72%), Facebook (59%) und Instagram (44%). Bei den unter 30-Jährigen hat sich Instagram vor Facebook auf den 2. Platz geschoben. 82% dieser Altersgruppe nutzen Instagram mindestens einmal in der Woche, 77% sogar täglich. Öfter als noch vor zwei Jahren werden vor allem TikTok, Instagram und Twitch genutzt; Facebook und Snapchat dagegen nicht mehr so häufig. Die meiste Zeit tummeln sich Nutzer in sozialen Netzwerken mit Fokus auf Bewegtbildformaten. Männer nutzen soziale Netzwerke laut Studie im Allgemeinen länger als Frauen.
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