Nicht zuletzt infolge der Corona-Pandemie gewinnt das Thema Vorsorge bei den Deutschen immer mehr an Bedeutung. Dazu gehört auch das Thema Vorsorge für den Sterbefall. Zwar redet niemand gerne über den eigenen Tod, dennoch wird das Thema in all seinen Facetten immer gesellschaftsfähiger. Hinterbliebene benötigen fachmännische Beratung zu Testaments- und Nachlassfragen oder auch eine Vermittlung von Bestattern. Auch der digitale Nachlassverwalter gewinnt an Wichtigkeit. Das alles verursacht Kosten, die durchschnittlich zwischen 7.000 und 10.000 Euro liegen. Aus diesem Grund werden Sterbegeldversicherungen immer attraktiver am Markt.
32 von 105 Tarifen sind „ausgezeichnet“
Die Ratingagentur MORGEN & MORGEN hat in ihrem neuen „M&M Rating Sterbegeld“ 105 Sterbegeld-Tarife und -Tarifkombinationen unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: 32 Tarife erhalten die Bestbewertung von fünf Sternen („ausgezeichnet“), 51 Tarife sind „sehr gut“ (vier Sterne), 21 Tarife sehen die M&M-Experten als „durchschnittlich“ an (drei Sterne) und ein Tarif ist laut M&M „schwach“ (zwei Sterne). Mit einem Stern und der schlechtesten Bewertung „sehr schwach“ musste im Rating kein Tarif bedacht werden.
Elf Leistungsfragen mit unterschiedlicher Gewichtung
Und so wurde gewertet: Das M&M Rating Sterbegeld ist tarifbezogen und beinhaltet ausschließlich die Bedingungsanalyse auf Basis der einzelnen Tarife. Das Rating eines Tarifs wird anhand von elf Leistungsfragen analysiert. Die Fragen sind entsprechend ihrer Bedeutung gewichtet von „sehr wichtig“ (5 Punkte) über „wichtig“ (3 Punkte) bis hin zu „weniger wichtig“ (1 Punkt). Durch Aufsummieren der Fragen nach Wichtigkeit erhält jeder Tarif eine Punktzahl. Die Höhe hängt zudem vom entsprechenden Erfüllungsgrad des Tarifs ab („voll erfüllt“ entspricht 100% der Punkte, „eingeschränkt erfüllt“ 50% der Punkte, „nicht erfüllt“ = 0 Punkte). So ergibt sich eine maximal zu erzielende Punktzahl von 25 Punkten.
Um die Höchstwertung von fünf Sternen zu erreichen, muss ein Sterbegeldtarif im M&M-Rating folgende Bedingungen erfüllen: Der Versicherer sieht bei einem Fünf-Sterne-Tarif von der Wartezeit bei Unfalltod der versicherten Person ab. Für die Bestbewertung verzichtet der Versicherer außerdem auf eine Gesundheitsprüfung oder auf sein Recht auf Kündigung oder Vertragsanpassung nach § 19 VVG, wenn der Versicherungsnehmer die Anzeigepflichtverletzung nicht zu vertreten hat.
Assistance-Leistungen und Flexibilität der Vertragsgestaltung ausbaufähig
Luft nach oben gibt es den M&M-Analysten zufolge besonders in den Bereichen Assistance-Leistungen und in der flexibleren Vertragsgestaltung: Assistance-Leistungen sind zwar bereits im Trend, aber insbesondere beim Angebot von Service-Leistungen nach dem Tod der versicherten Person sieht das Rating noch Verbesserungspotenzial. Auch eine flexiblere und damit kundenfreundlichere Gestaltung des Vertrags sei wünschenswert. „Denkbar sind hier Überbrückungsmöglichkeiten bei Zahlungsschwierigkeiten oder Reduzierungsmöglichkeiten des Versicherungsschutzes – so wie es auch schon in anderen Bereichen der Lebensversicherung gelebt wird“, erläutert Andreas Ludwig, Bereichsleiter Analyse von MORGEN & MORGEN.
Der Sterbegeldversicherungen-Vergleich soll im Januar in der Software M&M Office von MORGEN & MORGEN online gehen. Die Ratingergebnisse finden sich hier.
Bild: © fotogeng – stock.adobe.com
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