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Unternehmensmeldungen

VEMA spricht sich gegen Normen in der Finanzberatung aus

Die aktuelle Kritik der Maklergenossenschaft VEMA an den Normierungsbestrebungen in der Finanzberatung kommt überraschend, enthält deutliche Worte und wird von DEFINO gekontert. Andernorts gehen die Bestrebungen um neue DIN-Normen weiter. Mittlerweile auch im europäischen Verbund.

Rund fünf Jahre sind seit Veröffentlichung der DIN 77230 „Basis-Finanzanalyse für Privataushalte“ vergangen. Ihr folgte eine normierte Risiko- und Finanzanalyse für Gewerbekunden. Im Januar hat nun der im Herbst 2023 gegründete Normenausschuss „Finanzen“ (NAFin), in dem nun alle Normen und Standards für Finanzen koordiniert werden sollen, die Arbeit aufgenommen. Als europäisches Pendant wurde mittlerweile das Gremium CEN/TC 475 gegründet. Zudem läuft gerade das Kommentierungsverfahren zur DIN 77236 „Nachhaltigkeitsscoring für Finanzprodukte – Eine standardisierte Vorgehensweise zur Einordnung von Finanzprodukten anhand von Nachhaltigkeitsmerkmalen“.

Qualitätsverbesserung und Selbstverpflichtung

Was als dröge Aufzählung daherkommt, zeugt doch von intensiven Bestrebungen, DIN-Normen im Rahmen der Finanz- und Versicherungsberatung zu stärken und voranzutreiben. Wesentlicher Treiber hinter den Entwicklungen ist das DEFINO Institut für Finanznorm AG, das sowohl Software als auch Berater entsprechend zertifiziert. Die Idee, mit einer DIN-Norm eine Qualitätsverbesserung in der Finanzanalyse als Basis der Finanz- und Versicherungsberatung zu erreichen, fand eine breite Unterstützung in der Branche, bei Verbänden und Verbraucherschützern. Sicherlich steckt auch der Versuch dahinter, mit einer Art von Selbstverpflichtung, weiteren gesetzgeberischen Regulierungen zuvorzukommen.

Wie läuft es in der Praxis?

In der Praxis sind die Normen bisher allerdings nicht überall angekommen. Es gibt die Vermittler, die auf den Einsatz der Normen in der Beratung schwören. Die Verbreitung dürfte aber wohl weiterhin hinter den Erwartungen zurückliegen. Zudem sind die Normen bei Kunden nur wenig bekannt und werden noch weniger in der Beratung eingefordert.

Ersetzt eine Norm den fachlich geschulten Berater?

Über den Erfolg der DIN-Normen lässt sich also streiten. Die Maklergenossenschaft VEMA übt nun aber sogar heftige Kritik an den Normierungsvorhaben. In einem aktuellen Statement vertritt VEMA-Vorstand Dr. Johannes Neder die Auffassung, dass Finanzberatung keine Normung brauche. Er geht noch einen Schritt weiter: Wer die DIN unterstütze, erweise der Branche einen Bärendienst. Er fürchtet, dass Normen den Boden für die Annahme sein könnten, dass der fachlich geschulte Berater in seiner heutigen Form nicht mehr benötigt werde. Es werde der Eindruck erweckt, dass man dank der Norm nichts mehr falsch machen könne. Neder setzt dagegen auf die Qualität und Kompetenz der Berater, die Kunden individuell nach deren Bedarf zu beraten.

Ein nachvollziehbarer Punkt für eine Maklergenossenschaft, die den Wert des Beraters bzw. Maklers immer wieder in den Mittelpunkt rückt und an dessen Kompetenzen und Qualität nicht rütteln will. Andererseits ist der Einsatz der DIN-Normen keine Pflicht und auch keine Regulierung. Der einzelne Makler hat die Wahl und kann über den Einsatz frei entscheiden.

Stärkt die Norm den Berater?

Mittlerweile hat DEFINO-Vorstand Dr. Klaus Möller auf die Kritik von Neder reagiert. Ausführlich geht er auf die VEMA-Aussagen ein. Im inhaltlichen Kontext betont er, dass die Norm die Begleitung der subjektiv richtigen Priorisierung der als relevant identifizierten Risiken und Notwendigkeiten, die Erarbeitung von Lösungen sowie die Empfehlung und den Verkauf der passenden Produkte den Berater keinesfalls streitig machen. Vielmehr stärke eine Norm wie die DIN-Norm 77230 den Berater. Es ginge dabei nur um die Finanzanalyse, auf die der Berater dann individuell aufsetzen könne. Die Norm helfe, so Möller, Risiken und finanzielle Notwendigkeiten objektiv und neutral zu identifizieren, die individuelle Absicherung folge vonseiten der Beraters. Angst schüren sei hier fehl am Platz. (bh)

Der Text wurde am 16.02.24, 15:30 Uhr, um den Absatz zum DEFINO-Statement ergänzt.

Bild: © blende11.photo – stock.adobe.com

 

Stuttgarter strebt weiteres Wachstum an

Die Stuttgarter konnte im vergangenen Geschäftsjahr erneut die Einnahmen aus laufendem Beitrag steigern – zum 13. Mal in Folge, wie das Unternehmen im Rahmen ihrer vorläufigen Bilanzkennzahlen mitteilt. Für das laufende Jahr strebt der Versicherer weiteres Wachstum an.

Die Stuttgarter Lebensversicherung a. G. hat ihre vorläufigen Bilanzkennzahlen für das vergangene Geschäftsjahr vorgelegt. Demnach konnte das Unternehmen seine Einnahmen aus laufendem Beitrag um 13,3 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr auf 591 Mio. Euro steigern. Die gesamten Beitragseinnahmen liegen mit 646,6 Mio. Euro nur knapp hinter dem Rekordjahr 2021 (646,8 Mio. Euro).

Das Eigenkapital hat im Jahr 2023 erstmals die Marke von 200 Mio. Euro durchbrochen, die gesamten gebuchten Beitragseinnahmen liegen bei 811,8 Mio. Euro (2022: 810 Mio. Euro).

Geschäftstreiber bAV

Maßgeblich zum Erfolg im vergangenen Geschäftsjahr beigetragen hat die betriebliche Altersversorgung (bAV) – als besonders stark hat sich hier die 2013 eingeführte GrüneRente erwiesen, die einen Anteil von 53% im bAV-Neugeschäft verbuchen konnte. Insgesamt macht der Anteil der bAV rund ein Drittel des Leben-Neugeschäfts aus.

Schaden- und Unfallgeschäft legt ebenfalls zu

Auch in der Schaden- und Unfallsparte ist das Unternehmen weiter gewachsen. Hier konnte die Stuttgarter Versicherung AG die Beitragseinnahmen auf 135,8 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahreswert von 133.1 Mio. Euro steigern. Die Schaden-Kosten-Quote hat sich um 3,4% Prozentpunkte auf 87,5% verringert.

Ziel der klimaneutralen Kapitalanlage bis 2045

Auf das laufende Geschäftsjahr blickt die Stuttgarter laut eigenen Aussagen mit Optimismus, trotz des weiterhin angespannten ökonomischen und geopolitischen Umfelds in Deutschland. So strebt das Unternehmen erneutes Wachstum an, sowohl im Neugeschäft als auch bei den gebuchten Beiträgen. Aufbauend auf dem Erfolg der Produktlinie GrüneRente hat sich das Unternehmen zudem vorgenommen, dass die gesamte Kapitalanlage bis zum Jahr 2045 klimaneutral ausgerichtet sein soll. (js)

Bild: © Stuttgarter

 

2023 wurden über 1 Mrd. Euro in PropTechs investiert

Die blackprintpartners GmbH hat den neuen PropTech Report vorgelegt. Ende 2023 gab es in Deutschland 895 PropTechs, davon 143 Neugründungen. Mit einem Finanzierungsvolumen von 1.119 Mio. Euro wurde erstmals die Milliardengrenze geknackt. „Energieeffizienz“ war die gefragteste Investmentsparte.

Wie entwickelt sich der deutsche PropTech-Markt? Die auf Transformation und Digitalisierung in der Bau- und Immobilienbranche spezialisierte blackprintpartners GmbH mit Sitz in Frankreich hat erneut den PropTech-Sektor unter die Lupe genommen. Im nun veröffentlichten „blackprint PropTech Report 2023“ wurden aktuelle Zahlen, Daten und Fakten präsentiert. Demnach waren im Jahr 2023 hierzulande insgesamt 895 PropTech-Start-ups aktiv. Das sind 14% mehr als im Vorjahr und die Zahl ist somit trotz der vielfältigen Herausforderungen abermals auf ein Rekordhoch gestiegen.

Neugründungen vor allem im Bereich Energieeffizienz und Sanieren

Im vergangenen Jahr wurden 143 PropTechs neu gegründet und damit deutlicher mehr als im Jahr 2022, da waren 87. Diese hohe Anzahl kompensiere laut blackprintpartners den Wegfall wirtschaftlich nicht mehr aktiver PropTechs durch Insolvenzen & Co., sodass sich zum 31.12.2023 trotzdem ein Rekordhoch an Start-ups im Bau- & Immobiliensektor verzeichnen lasse. Fast 30% aller Neugründungen haben ihren Fokus auf den Bereich Energieeffizienz gelegt, etwa ein Viertel auf Bauen und Sanieren.

52 PropTechs in Bedrängnis

2023 sind 52 Start-ups den Schritt in Richtung Insolvenz gegangen bzw. wurden insolvent oder sind vom Markt abgegangen, waren also als schwebend oder passiv gemeldet. Das entspricht einem Anteil von 5,4% der bekannten Start-ups zum Stichtag 31.12.2023. Davon lag die Anzahl der Marktabgänge im Sinne der Passivmeldung wie im Vorjahr bei 14. Die Anzahl der PropTechs in offiziell neu gemeldeter wirtschaftlicher Schieflage verdoppelte sich von 18 im Jahr 2022 auf nun 36.

Da die Passiv- den Schwebendmeldungen nachlaufen, darf von einer Erhöhung der Marktabgangsquote im Jahr 2024 und folgend ausgegangen werden, wie es von blackprintpartners dazu heißt.

Wagniskapitalvolumen überschreitet Milliardengrenze

Trotz schlechter Konjunktur wurde 2023 über 1 Mrd. Euro in PropTechs investiert und erreicht ein neues Rekordniveau. Somit setzt sich der Anstieg des Wagniskapitalvolumens seit der Corona-Pandemie auch 2023 fort. Die zehn größten Finanzierungsrunden umfassen dabei 872 Mio. Euro und machen 78% aller PropTech-Investments aus. Was die Wertschöpfungsstufen angeht, ist die Kategorie Energieeffizienz die beliebteste Investmentsparte. Auf Energieeffizienz entfallen 67% des Gesamtfinanzierungsvolumens und damit deutlich mehr als im Jahr 2022.

Bedeutung des PropTech-Sektors nimmt zu, Markt wird reifer

Laut blackprintpartners gewinnt der deutsche Prop-Tech-Markt an Reife. Der gestiegene Reifegrad ist auch in der Verteilung der Finanzierungsstages zu beobachten: Währen die Quote von spätphasigen Finanzierungen zunimmt, verringert sich der Anteil der frühphasigen Investments.

Malte Westphal, Head of Scouting & Market sowie blackprint Experte für den PropTech- und Start-Up Finanzierungsbereich, sieht zahlreiche Anzeichenfür die zunehmende Relevanz des deutschen PropTech-Sektors: „Gründende und Geldgeber erkennen gleichermaßen: PropTech, Digitalisierung und Innovation sind endlich essenziell nachgefragte Bausteine der Immobilienbranche und werden diese zunehmend bestimmen und gestalten.“ Spannend sei der steigende Marktbedarf, der sich in hohen Gründungsquoten ausdrückt, sowie der zunehmende Wagniskapitalzufluss, so Westphal weiter. (tik)

Bild: © Manoj – stock.adobe.com

 

immowelt GmbH heißt jetzt AVIV Germany

Die immowelt GmbH, die Teil der AVIV Group ist, firmiert nun als AVIV Germany GmbH. Herzstück des Unternehmens ist die Marke immowelt, die Plattform für die Vermittlung von Immobilien. Der neue Name soll die Zukunftsvision unterstreichen, die führende europäische Immobilienplattform zu werden.

Seit Anfang Februar heißt die immowelt GmbH AVIV Germany GmbH. Herzstück des Unternehmens ist die Marke immowelt, die seit Jahrzehnten für die Vermittlung von Immobilien im Internet steht. Als Teil der internationalen AVIV Group, die Immobilienplattformen in Deutschland, Frankreich und Belgien betreibt, bietet immowelt seinen Kunden Lösungen für die Immobilienvermarktung und -suche. Das Immobilien-Tech-Unternehmens AVIV Group wiederum, das 2018 gegründet wurde, ist eine hundertprozentige Tochter von Axel Springer.

Weichenstellung für Innovation und Wachstum

Der neue Name AVIV Germany soll der stetigen Weiterentwicklung des Unternehmens Rechnung tragen und die zukunftsorientierte Vision betonen, zur führenden europäischen Immobilienplattform zu werden.

„Mit der Umbenennung in AVIV Germany schaffen wir die optimalen Voraussetzungen für den langfristigen Erfolg von immowelt: Wir verbinden eine vertrauenswürdige Top-Marke für das Inserieren, Suchen und Finden von Immobilien mit dem Know-how und der Innovationskraft eines internationalen Tech-Unternehmens“, erklärt Felix Kusch, Geschäftsführer von AVIV Germany. „Natürlich bleiben die bewährten Dienstleistungen und das hohe Qualitätsniveau, für das immowelt bekannt ist, bestehen. Kunden können weiterhin auf zuverlässige und benutzerfreundliche Immobilienplattformen zählen, die bei der Suche nach dem Traumzuhause oder der Vermarktung einer Immobilie helfen.“

AVIV Germany betreibt zahlreiche etliche Portale und Services rund um das Thema Immobilien: immowelt.de, immonet.de, umzugspreisvergleich.de und die Immobilien- und Immobilienmaklersoftwares estate und Immosolve. (tik)

Bild: © xyz+ – stock.adobe.com

 

SMART INSUR erweitert Verbraucherschutz-Tarifcheck

Die Versicherungsplattform SMART INSUR hat ihre Tarifbewertung nach Verbraucherschutzkriterien Smart Check um die Pflegezusatzversicherung ausgebaut. Makler können inzwischen Tarife in 15 Produktsparten des Sach-, Kranken-, Kfz- und Lebensversicherungsbereichs vergleichen.

Mit Smart Check ermöglicht die Versicherungsplattform SMART INSUR neben dem traditionellen Versicherungsvergleich auch einen Tarifcheck nach Kriterien des Verbraucherschutzes. Nun wurde SMART CHECK um die Pflegezusatzversicherung erweitert. Somit umfasst die Tarifbewertung nach Verbraucherschutzkriterien inzwischen 15 Produktsparten des Sach-, Kranken-, Kfz- und Lebensversicherungsbereichs.

„Angesichts steigender Pflegekosten bei zunehmendem Pflegerisiko wird die Beratung zur Pflegezusatzversicherung für Verbraucher immer wichtiger“, berichtet Sebastian Langrehr, Chief Sales Officer (CSO) der Smart InsurTech AG, die die Versicherungsplattform SMART INSUR betreibt.

16 Verbraucherschutzkriterien und acht Zusatzkriterien

„Mit Smart Check bieten wir unseren Partnern die Möglichkeit, Pflegezusatztarife anhand von 16 Verbraucherschutzkriterien und acht Zusatzkriterien zu vergleichen. Dies trägt dazu bei, die Lücke der Endkunden zwischen gesetzlicher Versorgung und den tatsächlichen Kosten für die Pflegeleistungen zu schließen.“ Die neue Produktart wurde auch in die Ergebnisliste der Beratungssoftware Smart Consult integriert. (tik)

Bild: © ipuwadol – stock.adobe.com

 

ALTE OLDENBURGER bietet jetzt auch Haftpflicht und Hausrat

Unter der neuen Marke „AO NOW“ hat die ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung seit Kurzem auch Kompositprodukte im Portfolio: eine Privathaftpflicht- und eine Hausratversicherung. Kooperationspartner ist die Neodigital Versicherung, die auch als Risikoträger fungiert.

Die ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung erweitert mit einer neuen Marke ihre Produktpalette: Unter „AO NOW“ bietet der Versicherer aus Vechta mit Hilfe von White-Label-Lösungen der Neodigital Versicherung eine Privathaftpflicht- und eine Hausratversicherung. Im Angebot sind jeweils zwei Tariflinien: Balance und Premium. Die neuen Produkte werden über die neue Website aonow.de, Makler, Maklerpools und Vergleichsplattformen von der ALTE OLDENBURGER vertrieben. Der Kooperationspartner Neodigital hat die Produkte exklusiv für die ALTE OLDENBURGER entwickelt und tritt im Rahmen der Zusammenarbeit auch als Risikoträger auf.

„Unseren Kundinnen und Kunden ein Höchstmaß an Sicherheit und Service zu gewährleisten, ist und bleibt unser Anspruch. Wir freuen uns sehr, mit AO NOW ein digitales Versicherungsprodukt anzubieten, das auch im Schadenfall eine rasche und unkomplizierte Lösung bietet. Die Zusammenarbeit mit Neodigital beschleunigt darüber hinaus die Prozesse auch für unsere Vertriebspartner enorm“, erklärt Manfred Schnieders, Vorstandsvorsitzender der ALTE OLDENBURGER.

„Wir freuen uns sehr über die gemeinsame Zusammenarbeit mit der ALTE OLDENBURGER. Da wir vom Erfolg unserer Kooperation überzeugt sind, arbeiten wir schon jetzt an weiteren Produkten für AO NOW“, so Stephen Voss, Vorstand Vertrieb und Marketing der Neodigital Versicherung AG. (tik)

Bild: © radachynskyi – stock.adobe.com

 

Verkauf von Zurich-Policen an Viridium gescheitert

Der Run-off-Spezialist Viridium hatte im Jahr 2022 Pläne bekannt gegeben, mehr als 700.000 traditionelle Lebensversicherungspolicen der Zurich Gruppe übernehmen zu wollen. Nun ist der Deal geplatzt. Die Schweizer wollen einen neuen Käufer finden.

Der Verkauf von mehr als 700.000 traditionellen Lebensversicherungspolicen der Zurich Gruppe Deutschland an den Abwicklungsspezialisten Viridium ist gescheitert. Wie die Run-off-Gesellschaft am Dienstagvormittag bekannt gab, könne die Übernahme „im Hinblick auf [die] derzeitige Eigentümerstruktur nicht wie geplant durchgeführt werden“.

Bereits im September 2023 war bekannt geworden, dass der milliardenschwere Deal am Veto der Finanzaufsicht BaFin scheitern könnte. Grund für die Bedenken der BaFin war laut Berichten Viridiums Mehrheitseigner, die britische Investorenfirma Cinven.

Viridium-Mehrheitseigner Cinven war in Kritik geraten

Cinven, der auch Eigentümer des italienischen Lebensversicherers Eurovita war, war nämlich aufgrund seines wenig konstruktiven Handlings der italienischen Tochtergesellschaft in Konflikt mit den europäischen Versicherungsregulierungsbehörden geraten.

Als Eurovita in finanzielle Schwierigkeiten geriet, nachdem viele Kunden im Zuge der steigenden Zinsen ihre Policen gekündigt hatten, um ihr Geld anderswo lukrativer anzulegen, forderte die italienische Aufsicht Cinven auf, weiteres Geld zur Verfügung zu stellen. Cinven kam der Aufforderung nicht im geforderten Umfang nach, woraufhin die italienische Aufsichtsbehörde IVASS die Policen von Eurovita aussetzte und eine Sicherheitslösung für das Unternehmen einsetzte.

Erschwerend für die angestrebte Übernahme kam möglicherweise dazu, dass Cinven Berichten nach zwei Investmentbanken beauftragt hatte, mögliche Käufer für seine Anteile an Viridium zu finden.

Schweizer wollen „Lösung für Portfolio finden“

Die 720.000 Policen, die von der Übernahme betroffen gewesen wären, haben ein verwaltetes Vermögen von insgesamt mehr als 20 Mrd. Euro. Bei der Zurich Gruppe Deutschland scheint man einen neuen Käufer finden zu wollen. „Zurich strebt weiterhin an, eine Lösung für dieses Portfolio zu finden und wird zu gegebener Zeit Optionen prüfen“, schreiben die Schweizer auf ihrer Website. (js)

Bild: © Viridium

 

Allianz stellt sich bei Berufsunfähigkeitspolicen neu auf

Die Allianz Lebensversicherung hat ihrem Angebot zur Arbeitskraftabsicherung ein Update verpasst. Zwei neue Tarife namens „Komfort“ und „Premium“ sollen den Kundenbedürfnissen besser gerecht werden. Verbesserungen gibt es etwa bei Leistung wegen Krankschreibung.

Zum Januar 2024 hat die Allianz Lebensversicherungs-AG (Allianz) ihr Angebot zur Arbeitskraftsicherung neu strukturiert. Bei den Berufsunfähigkeitsversicherungen bietet die Allianz nun einen neuen Tarif „BU Komfort“ an. Das neue Angebot ist für Kunden gedacht, die ihre Arbeitskraft gezielt ohne temporäre „Leistungen wegen Krankschreibung“ und ohne „Leistungen wegen Krebs“ absichern möchten.

Wer jedoch die temporären Leistungen wegen Krankschreibung sowie Krebs einschließen möchte, kann den Tarif „BU Premium“ wählen. Die Komfort- und Premium-Variante verfügen ansonsten nahezu über die gleichen Leistungsmerkmale, für beide Tarife gilt ein Prognosezeitraum von sechs Monaten. Der Beitragsunterschied zwischen Premium- und Komfort-Tarif soll laut Angaben des Versicherers bei rund 7% liegen.

Verbesserungen bei Leistungen wegen Krankschreibung

Beide Tarife sind für die private Absicherung von Kunden im Einsatz, der Tarif „BU Komfort“ soll zudem entsprechend seines Leistungsumfangs in der betrieblichen Altersversorgung und in der Basisrente Anwendung finden. Denn Krankschreibungs- und Krebsleistungen sind bei diesen beiden Bereichen nicht förderfähig, betont die Allianz.

Infolge des Produkt-Updates hat die Allianz noch weitere Verbesserungen bekannt gegeben, etwa bei den Leistungen wegen Krankschreibung: Im neuen Premium-Tarif wird nun so lange geleistet, wie die Arbeitsunfähigkeit besteht, nämlich nun bis zu 36 statt bislang 24 Monate. Außerdem muss bei Beantragung der temporären Leistungen wegen Krankschreibung nicht auch gleichzeitig ein Antrag wegen Berufsunfähigkeit gestellt werden. Vielmehr werden Kunden rechtzeitig vor Ablauf der Zahlungen wegen Krankschreibung kontaktiert, sodass sie ggf. einen Leistungsantrag wegen Berufsunfähigkeit stellen können, damit keine Versorgungslücke entsteht.

Tätigkeit vor Elternzeit ist entscheidend

Eine weitere Neuerung betrifft Menschen in Elternzeit. Bisher wurden Kunden in der Elternzeit bei den Berufs- und Dienstunfähigkeitstarifen mit der Hausfrauen-/Hausmänner-Klausel in Berufsgruppe B8 eingestuft. Seit Januar 2024 werden Versicherte nach der beruflichen Tätigkeit eingestuft, die sie zuletzt vor der Elternzeit ausgeübt haben – sofern diese Tätigkeit weniger als drei Jahre zurückliegt. Diese Regelung gilt analog auch für die KörperSchutzPolice und für Risikolebensversicherungen der Allianz. (as)

Bild: © anon – stock.adobe.com

 

blau direkt: Servicepauschalen im Fokus neuer Firmenbeteiligungen

blau direkt bietet Services für die Erhebung von Honoraren und Servicepauschalen an. Mit einer aktuellen Firmenakquisition stärkt blau direkt diesen Bereich und empfiehlt Maklern, neben Provisionen auch alternative Vergütungsformen aufzubauen. Zudem nennt blau direkt noch einen Grund für die Maßnahme.

Mit der Akquisition der finvoice GmbH einerseits und einem Joint Venture mit den Gründern der diPAY Plattform andererseits stärkt blau direkt sein Angebotsportfolio im Bereich Servicepauschalen und Honorarabrechnungen. finvoice und diPAY bleiben jeweils als eigenständige Gesellschaften und Marken erhalten, teilt der Dienstleister aus Lübeck mit. Die jeweiligen Unternehmen bleiben gründergeführt. Gleichzeitig sichert sich blau direkt eine 50%-ige Beteiligung an bluePAY, einem Joint Venture mit den Gründern von diPAY. Mit bluePay steht Maklern und Maklerinnen eine Alternative zu finvoice zur Verfügung.

Vorbereitungsmaßnahme gegen steigenden Druck auf die Provisionen

Den Schritt begründet blau direkt damit, dass sich Servicepauschalen bei Vermittlerunternehmen immer mehr durchsetzen werden. Einerseits generieren derartige Gebühren ein Mehr an Umsatz, andererseits treten sie dem wachsenden Druck rund um die Diskussion eines Provisionsverbot entgegen. Den beiden Abrechnungsdienstleistern finvoice und diPAY hält blau direkt zugute, dass sie es mit ihrer Technologie geschafft haben, diese zusätzliche Einnahmequelle in größerem Umfang für Maklerunternehmen zu erschließen. Beide Unternehmen erleichtern die Administration verkaufter Servicepauschalen und finvoice bietet den Nutzern auch eine Qualifizierung rund um die Einführung von Servicegebühren.

blau direkt verspricht angebundenen Partner mehr Umsatz

„Die Einnahmen eines typischen Maklerpartners lassen sich unseren Berechnungen zufolge im Durchschnitt um weitere 50% anheben, während gleichzeitig die Kundenzufriedenheit steigt”, erklärt blau direkt-Geschäftsführer und Projektverantwortlicher Oliver Lang. „Der Wettbewerb unter Pools wird mit den umtriebigsten Versprechen geführt, aber letztlich kommt es nur auf eins an: Mit wem erwirtschaftet der Makler den größten Gewinn. Mit finvoice und bluePAY bauen wir unsere führende Position diesbezüglich weiter aus.”

Insofern gliedern sich die jetzigen Beteiligungen in die Strategie von blau direkt ein. Als Ziel gibt das Unternehmen an, die Einkommen seiner angeschlossenen Partner in einem integrierten System „wie von selbst“ zu erhöhen. Die neueste Beteiligung steht denn auch in einer langen Reihe vorheriger Akquisitionen von Technologieunternehmen und anderen Marktteilnehmern.

Markt der Vermittler-Technologie so gut wie leer gefegt

Im Zusammenhang mit den aktuellen Deals geht blau direkt aber auch auf die Konsolidierung im Markt der Maklersoftware ein: Unabhängige Technologieunternehmen mit Relevanz gäbe es in der Vermittlerbranche kaum noch. „Fast alle relevanten Vermittlertechnologien sind mittlerweile in der Hand von Vertrieben und Pools. Das weckt verständlicherweise Ängste vor einer Abhängigkeit der Vermittler”, so Lang. Und weiter mit einem Seitenhieb auf andere Marktplayer: „Diese Angst ist absolut berechtigt. Wir haben selbst erlebt, dass ein Wettbewerber mehrere Courtageabrechnung-Unternehmen erworben hat und dann freimütig zu verstehen gab, man werde die attraktivsten Vermittler ausspähen und diese Information zu Abwerbungszwecken an seine eigenen Vertriebe weitergeben. Neue Kunden würden gar nur noch akzeptiert, wenn sie sich dem Haus anschließen würden. Genau vor solchen Erpressungen wollen wir uns und unsere Partner schützen, indem wir verhindern, dass für den Vermittlermarkt zentrale Technologien weggekauft und anschließend unabhängigen Vermittlern entzogen werden.” (bh)

Bild: Oliver Lang, CIO von blau direkt; © blau direkt

 

FondsKonzept profitiert auch von Börsenentwicklung

FondsKonzept konnte 2023 die Assets innerhalb der Unternehmensgruppe um 11% steigern. Das Wachstum beruht vorwiegend auf der guten Entwicklung des Finanzmarkts. Im laufenden Jahr liegt der Fokus auf Digitalisierung sowie der Strukturierung der Maklerbetreuung. Für die Mitarbeitergewinnung kommt TikTok zum Einsatz.

Die FondsKonzept AG hat das abgelaufene Geschäftsjahr 2023 mit einem Bestandswachstum abgeschlossen. Wie der Maklerdienstleister mitteilt, stiegen die Assets nach vorläufigen Zahlen innerhalb des Konzerns in Deutschland und Österreich von 14,5 auf 16,1 Mrd. Euro an. Dies entspricht einem Zuwachs von 11%. Dem Unternehmen spielte dabei auch die gute Börsenentwicklung im vierten Quartal 2023 in die Hände.

Deutlich weniger Mittelzuflüsse, Umsatzerlöse knapp auf Vorjahresniveau

Zudem wurde ein positiver Saldo beim Mittelaufkommen der administrierten Investmentfonds bei den Konzerntöchtern FondsKonzept Investmentmakler GmbH, FinanzAdmin Wertpapierdienstleistungen GmbH und WealthKonzept Vermögensverwaltung AG erreicht. Der Nettomittelzufluss in Deutschland und Österreich betrug zusammengenommen 572 Mio. Euro. Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Rückgang von 39%, was FondsKonzept auf eine hohe Verunsicherung der Verbraucher vor dem Hintergrund der schwierigen Wirtschaftslage zurückführt.

Die Umsatzerlöse fielen etwas niedriger aus als im Vorjahr. Im Investmentbereich liegt das Ergebnis bei 98,3 Mio. Euro, ein Rückgang von 2,9% im Vergleich zum Vorjahr. Deutlich positiver lief das Versicherungsgeschäft. Hier gab es zweistellige Wachstumszahlen: Nach vorläufigen Hochrechnungen liegen die Courtagen für den Bereich des Makler- und Mehrfachagentengeschäfts bei 10,3 Mio. Euro - im Vergleich zu 2023 ist dies ein Plus von 15,7%. Ein Wachstumsträger war zudem auch die im Jahr 2020 gegründete Konzerntochter WealthKonzept Vermögensverwaltung AG, die im Zwölf-Monats-Zeitraum mit ihren Portfolios eine deutliche Bestandsveränderung von 54,3 auf 122,2 Mio. Euro verzeichnete.

Eigener TikTok-Kanal für Personalgewinnung

Im laufenden Jahr will FondsKonzept insbesondere an der digitalen Infrastruktur arbeiten und die Betreuung der angebundenen Vermittler mit einer stärkeren Differenzierung nach Investmentfonds und Versicherungen erweitern. Für den Bereich Baufinanzierungen erfolgt die Betreuung künftig über eine spezialisierte neue Konzerngesellschaft mit dem Namen FinKonzept GmbH.

Auf der Agenda steht auch die Rekrutierung von Fachkräften sowie die Positionierung als attraktiver Arbeitgeber. Hierzu setzt FondsKonzept auch auf die sozialen Medien, seit November vergangenen Jahres auch auf einen TikTok-Kanal namens „Datensalat“. Mit Kurzvideos will man dort interessierten jungen Bewerberinnen und Bewerbern den Arbeitsalltag eines Maklerdienstleisters näherbringen sowie Aufgaben und Prozesse, die für Außenstehende eher unauffällig im Hintergrund laufen, aus ihrer Anonymität holen. Neben Facebook, LinkedIn und Instagram ist dies bereits die vierte Social-Media-Präsenz von FondsKonzept. (bh)

Bild: FondsKonzept-Vorstandsvorsitzender Hans-Jürgen Bretzke ist optimistisch für das Jahr 2024. Quelle: FondsKonzept AG