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Unternehmensmeldungen

Die Bayerische zieht Bilanz für 2022

Die Versicherungsgruppe die Bayerische hat ihre vorläufigen Geschäftszahlen für das vergangene Jahr vorgelegt und kann wichtige Meilensteine bei Beitragseinnahmen, Neugeschäft, Kundenanzahl und Finanzkraft vermelden.

<p>Die Versicherungsgruppe die Bayerische hat vorläufige Zahlen zum Geschäftsjahr 2022 veröffentlicht. Demnach sind die Brutto-Beitragseinnahmen auf insgesamt 783 Mio. Euro gestiegen, was voraussichtlich ein Plus von 10% gegenüber dem Vorjahr bedeutet (715 Mio. Euro). Die Konzernmutter Bayerische Beamten Lebensversicherung a.G. und die Tochter BL die Bayerischen Lebensversicherung AG verzeichnen dabei in der Sparte Leben zusammen ein Wachstum der gebuchten Beträge um ca. 10% und steigern den Wert auf ca. 580 Mio. Euro. Um 7% gewachsen ist die BA die Bayerische Allgemeine Versicherung AG mit gebuchten Beiträgen in Höhe von voraussichtlich 203 Mio. Euro. </p><h5>Rekordergebnis für Neugeschäft in Sparte Leben</h5><p>Die Anzahl der Kunden wuchs zum Jahreswechsel um 4% auf 1.067.000. In der Sparte Leben verbucht der Versicherer Neugeschäft im Umfang von 1,15 Mrd. Euro – was mit einem Plus von 6% ein neues Rekordergebnis bedeutet, meldet der Konzern. Im Bereich Komposit legte das Neugeschäft um 13% auf 42,5 Mio. Euro zu. </p><p>Die Nettoverzinsung der drei Gesellschaften liegt vermutlich über dem Marktdurchschnitt. So verzeichnet die Muttergesellschaft Bayerische Beamten Lebensversicherung a.G. eine Nettorendite von 3,3% und die Tochter BL die Bayerische Lebensversicherung AG eine Nettorendite von 5,1% – ebenfalls ein Spitzenwert. </p><p>Die saldierten Bewertungsreserven der Gruppe sind seit 2011 von 72 Mio. Euro (1,5% der Kapitalanlagen) auf voraussichtlich 362 Mio. Euro (9,0% der Kapitalanlagen) gestiegen.</p><h5>Zeichen für 2023 stehen ebenfalls gut</h5><p>Auch den Jahresstart 2023 bewerte man in allen Geschäftsfeldern als überaus positiv, meldet die Versicherungsgruppe. Das Neugeschäft in der Sparte Leben konnte um weitere 6% gesteigert werden. Im Bereich Komposit wurden die statistischen Beiträge um rund 5% gesteigert. </p><p>Die finalen Unternehmensergebnisse wird die Versicherungsgruppe die Bayerische im Rahmen ihrer geplanten Bilanz-Pressekonferenz Anfang August präsentieren. (js)</p><p>Bild: © Parradee – stock.adobe.com</p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/31EFF8AD-D4E9-48C8-97EB-B8A1C4565567"></div>

 

UBS übernimmt Credit Suisse für 3 Mrd. Franken

Die Credit Suisse, eine Schweizer Großbank, wird von UBS, einer anderen Schweizer Großbank, gekauft. Bei Credit Suisse herrschten schon länger größere finanzielle Probleme. Am Sonntag, 19.03.2023, wurde die Entscheidung bekannt gegeben.

Gerade einmal eine gute Woche ist es her, dass die Silicon Valley Bank in Kalifornien pleite gegangen ist (AssCompact hat die Geschehnisse darum zusammengefasst), da ertönte in der Finanzwelt der nächste Paukenschlag – diesmal allerdings in Europa. Am Sonntag, 19.03.2023, wurde bekanntgegeben, dass die UBS das Konkurrenzunternehmen Credit Suisse übernimmt – für 3 Mrd. Franken, was umgerechnet auch rund 3 Mrd. Euro entspricht.

Liquiditätsengpass bei Credit Suisse

Die Credit Suisse gilt laut Rating des „Financial Stability Board“ als eine der 30 global systemrelevanten Großbanken, hatte allerdings in den letzten Jahren immer mehr Verluste verbucht. Der Aktienwert war auf ein Rekordtief gesunken und große Teile der Kundschaft hatten Einlagen abgezogen – auch in mehrere Skandale war die Bank seit den 2000ern verwickelt. Wenige Tage vor der Schließung wollte sich die Bank bis zu 50 Mrd. Franken von der Schweizerischen Nationalbank leihen, wie mehrere Medien übereinstimmend berichteten.

„tagesschau.de“ meldet außerdem unter Berufung auf den „Tages-Anzeiger“, dass in der Führungsetage offenbar eine „Abzockermentalität“ geherrscht habe. Aus den Geschäftsberichten habe man ablesen können, dass die Bank seit 2013 kumuliert 3,2 Mrd. Franken Verlust gemacht hätte, während die Top-Manager im selben Zeitraum 32 Mrd. Franken an Boni mitgenommen hätten.

Übernahme durch UBS

Die direkte Konkurrentin der Credit Suisse, die UBS, wird die Schweizer Großbank nun also übernehmen – unterstützt von der Schweizer Nationalbank mit einem Darlehen von insgesamt bis zu 100 Mrd. Franken. Laut dem Schweizer Bundespräsident Alain Berset sei dies eine „sehr starke Lösung“. Ein unkontrollierter Absturz der Credit Suisse hätte unkalkulierbare Folgen für das Land und die internationale Finanzwelt gehabt, sagte Berset. ZDF-Finanzexperte Frank Bethmann äußert in einem Bericht auf „zdf.de“, dass solche dramatischen Entscheidungen am Sonntag kein Zufall seien. Es habe etwas passieren müssen, ehe die Märkte in ein paar Stunden in Fernost wieder öffnen. Die Übernahme wurde laut ZDF auch auf Drängen vonseiten der Politik und Aufsichtsbehörden beschlossen.

Durch den Zusammenschluss zwischen UBS und Credit Suisse soll nun ein Unternehmen mit einem verwalteten Vermögen über 5 Bio. US-Dollar entstehen, wie es in einer Mitteilung von UBS heißt. Rund 1 Bio. Euro beträgt die Bilanzsumme von UBS, die von Credit Suisse liegt bei etwas mehr als 500 Mrd. Euro. Durch die Akquisition entsteht ein Unternehmen, das größer sein dürfte als die Deutsche Bank.

UBS: „langfristiger nachhaltiger Wert für Investoren“

Die UBS verspricht in ihrer Mitteilung Vorteile für die Kunden beider Banken. Die Übernahme soll langfristig nachhaltigen Wert für die Investoren schaffen. Sie sei so strukturiert, dass der Wert der Credit Suisse erhalten bleibe. Weiterhin sollen die Kompetenzen in den Bereichen Wealth Management und Asset Management die Strategie von UBS unterstützen.

Notenbanken äußern sich positiv

Wie mehrere Medien melden, finden die Chefs der Notenbanken Gefallen an der Lösung. EZB-Präsidentin Christine Lagarde findet, dass die Entscheidungen der Schweizer Behörden „entscheidend für die Wiederherstellung geordneter Marktbedingungen und die Gewährleistung der Finanzstabilität“ seien. Auch Jerome Powell, Chef der Notenbank Fed in den USA, sehen in der Übernahme einen „Schritt zur Stützung der Finanzstabilität“.

BaFin: „stabil“ und „robust“

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) sieht, wie schon bei der SVB-Pleite, keine großen Gefahren auf das deutsche Finanzsystem zukommen. Dieses erweise sich „weiterhin als stabil und robust“, sagte ein Sprecher der BaFin auf Anfrage bei „tagesschau.de“. Auch das Bundesfinanzministerium betonte Medienberichten zufolge die Stabilität des deutschen Finanzsystems.

Doch ganz so „den Umständen entsprechend positiv“ gestimmt wie die Zentralbanken und die BaFin sind nicht alle. Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, gibt zu bedenken, dass aktuell niemand ausschließen könne, dass „die Turbulenzen im Bankensektor auch in Deutschland und Europa zu signifikanten Beeinträchtigungen bei Wachstum und Wohlstand führen“, so schreibt er in einer Mitteilung vom Montag. Denn Finanzkrisen seien „per Definition kaum vorhersehbar“. Seine größte Sorge sei derzeit, dass es zu einer Panik an den Kapitalmärkten komme, da niemand wisse, welche Banken noch in Schieflage geraten könnten.

DAX schwächelt – Gold steigt im Wert

Apropos Panik an der Börse: Der „Spiegel“ meldet, dass der DAX am Montagmorgen auf ein weiteres Tief seit Januar gefallen sei. Auch bei Banken und Versicherern habe es hohe Kursverluste gegeben. Vor allem habe es große Sorgen um Anlagen in milliardenschwere Anleihen der Credit Suisse gegeben. Dort sei ein Totalausfall absehbar, so der „Spiegel“. Die Aktien der Deutschen Bank und der Commerzbank lagen teilweise 9,8% bzw. 8,7% tiefer.

Anders sieht es dagegen erneut beim „sicheren Hafen in finanziell unsicheren Zeiten“ aus, nämlich dem Gold. Die Feinunze kostete laut „Spiegel“ an der Londoner Rohstoffbörse zeitweise 2.009 US-Dollar – so viel wie seit etwa einem Jahr nicht mehr. (mki)

Bild: © Andreas Prott – stock.adobe.com

 

WGV kooperiert mit onpier: Start mit Use Case zur THG-Prämie

Die Plattform onpier hat mit der Württembergischen Gemeinde-Versicherung a.G. (WGV) einen neuen Kooperationspartner gewonnen. Die Versicherungsgruppe startet mit ihrem ersten Use Case zur Treibhausgasminderungs-Prämie für Halter von reinen E-Fahrzeugen.

<p>Die branchenoffene Plattform onpier arbeitet nun auch mit der Württembergischen Gemeinde-Versicherung a.G. – kurz WGV – zusammen. Getreu dem Motto „einmal andocken – mehrfach profitieren“ startet die Versicherungsgruppe mit ihrem ersten Use Case zur THG-Prämie. Seit Anfang 2022 können Halter von reinen E-Fahrzeugen durch die Treibhausgasminderungs-Quote (THG-Quote) Geld für die gesparten CO2-Emissionen erhalten. Kunden der WGV haben die Möglichkeit, diese Prämie nun mit nur wenigen Klicks zu beantragen. Die Plattform onpier passt ihre White-Label-Lösung entsprechend an. Kooperationspartner für diesen Service ist die greenAir GmbH.</p><p> „Seit dem ersten Kontakt und der Implementierung bei uns sind nur wenige Wochen vergangen”, erklärt Dr. Frank Welfens, Vorstandsmitglied der WGV. „Auch wir freuen uns, dass sich die WGV dazu entschieden hat, bei uns anzudocken. Mit unseren unkomplizierten White-Label-Lösungen ermöglichen wir Versicherern schnell und einfach, ihr Angebot zu erweitern und somit die Kundenzufriedenheit und -bindung zu steigern”, betont Alexander Hund, Geschäftsführer von onpier. </p><p>Die branchenoffene B2B2C-Plattform für Mehrwertservices onpier bietet verschiedene Lösungen als Use Cases an. Neben der THG-Prämie gibt es bereits Projekte zu den Themen Autoankauf und Wallboxen. Ein weiteres zum Thema Zulassung ist gerade in Arbeit. (tk)</p><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: © ZinetroN – stock.adobe.com</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/8F2DEEFA-5990-494C-A3D4-5DDF280739C1"></div>

 

Wertgarantie zieht Bilanz für das Geschäftsjahr 2022

Die Wertgarantie Group hat die Ergebnisse für 2022 präsentiert. Trotz aller Herausforderungen sei die Unternehmensgruppe gut durch das abgelaufenen Geschäftsjahr gekommen und verzeichnete insgesamt 1,8 Millionen Neuverträge. Die Geschäftsfelder Consumer Electronics und Bike legten zu.

Die Wertgarantie Group hat die Zahlen für das Geschäftsjahr 2022 vorgestellt. „Wir sind als Unternehmensgruppe mit sehr großem Optimismus in das Jahr 2022 gestartet – in der Planungsannahme, dass uns Corona keine weiteren Einschränkungen beschert und wir ein relativ normales Jahr im Handel erleben“, erklärt Patrick Döring, Vorsitzender des Wertgarantie-Vorstands. „Wir hatten die Erwartung, dass nach den turbulenten Pandemiezeiten eine gewisse Normalität eintritt. Diese Haltung hat sich am 24.02.2022 zerschlagen. Aus weltpolitischen Gründen werden wir lange auf das Jahr zurückblicken“, so Döring weiter.

Geschäftsfelder Consumer Electronics und Bike legten zu

Die Unternehmensgruppe hat insgesamt 1,8 Millionen Neuverträge abgeschlossen und hat damit wieder das Niveau des Vor-Corona-Jahres 2019 erreicht. „Für uns als Unternehmensgruppe ist der wesentliche Punkt, dass wir dennoch sehr gut durch dieses Jahr gekommen sind“ betont Döring. Die Wertgarantie Group konnte mit 7,2 Millionen Verträgen in den Geschäftsbereichen Consumer Electronics und Bike einen Höchststand erzielen.

Mit Blick auf das Vor-Corona-Jahr 2019 – das letzte planbare Jahr mit einem stabilen Konsumklima – konnte die Unternehmensgruppe erfolgreich daran anzuschließen. „Mittlerweile sind wir glücklicherweise nahezu auf Planungsniveau. Und das, obwohl wir die ganzen Schocks abseits von Corona nicht eingeplant hatten“, unterstreicht Döring.

Höhere Betriebskosten bei Wärme und Strom, gestörte Lieferketten durch die Null-Covid-Strategie in China, Herausforderungen beim Personal und die anhaltende inflationäre Phase habe den Handel stark gefordert – mit spürbaren Auswirkungen auch bei Wertgarantie. Denn die Produkte dergruppe seienunmittelbar sowohl im Segment Consumer Electronics als auch im Bereich Fahrrad- und E-Bike mit der Situation im Handel und damit dem privaten Konsum verbunden.

„Wir fühlen uns gemeinsam mit unseren Partnern dennoch gut gerüstet: Wir sind mit den Themen ‚Reparieren statt Wegwerfen‘ und ‚Aktive Mobilität‘ in unseren beiden Säulen CE und Bike gut aufgestellt“, erläutert Döring.

Wandel im Mobilitätsverhalten

Wie die Entwicklung im Bereich Bike bei Wertgarantie verdeutlicht, verändet sich das Mobilitätsverhalten. Ein im Vorjahresvergleich 25-prozentiges Wachstum bei den Neuverträgen und der Rekordbestand würden zeigen, dass dieser Bereich weitestgehend abgekoppelt von konjunkturellen Fragen ist. „Wir sind sehr zuversichtlich, dass sich das weiter positiv entwickeln wird, eher abgekoppelt von den anderen Sorgen“, fasst der Vorstandsvorsitzende zusammen. Für das laufende Geschäftsjahr geht das Unternehmen im Bereich Bike von einem deutlich zweistelligen Wachstum aus.

Fokus auf dem Heimatmarkt

Was die Aufteilung der Vertragsbestände angeht, meldet das Unternehmen geschäftsfeldübergreifend für das Jahr 2022 eine Entwicklung in Richtung Heimatmarkt: Der deutsche Markt bleibe deutlich der stärkste Markt. Ungeachtet der Bestände hat Wertgarantie den Umsatzanteil des Auslandgeschäftes auf 17% ausgebaut.

Verkauf von Agila auf der Zielgeraden

Ende Juni 2022 hat die Wertgarantie Group den Verkauf von 100% der Anteile an der Agila Tierversicherung AG an die Pinnacle Pet Group (PPG) mit Hauptsitz in England auf den Weg gebracht. Die Transaktion befinde sich auf der Zielgeraden. Im Gegenzug beteiligt sich die Wertgarantie Group relevant an der Pinnacle Pet Group. Die PPG ist eine europaweite Plattform für Versicherungs- und Gesundheitsdienste für Haustiere.

Zu den Schadenaufwendungen und der Combined Ratio

Wie die Wertgarantie Group zudem mitteilt, beliefen sich die Schadenaufwendungen im vergangenen Geschäftsjahr auf 189 Mio. Euro. Die Combined Ratio der Unternehmensgruppe lag bei 84% und damit erneut deutlich unter dem Zielwert von 90%. Die Beitragseinnahmen summierten sich auf 373 Mio. Euro. Konzernübergreifend bewegte sich der Überschuss im Geschäftsjahr 2022 in der Größenordnung von 35 Mio. Euro. 

Optimistischer Ausblick auf das Geburtstagsjahr

„Wir blicken optimistisch in unser hoffentlich störungs- und katastrophenfreies sechzigstes Jahr“, sagt der Vorstandsvorsitzende Patrick Döring. „Wir wollen unsere Idee von einem kundenorientierten, exzellenten Service in der Versicherungswirtschaft, mit einer exzellenten Partnerschaft zu unseren Vertriebs- und Schadenpartnern im Handel weiterentwickeln. Wir werden weiter wachsen mit technischer Intelligenz, mit digitalen Lösungen, mit vertrieblicher Power. Wir werden wachsen, auch weil wir überzeugt sind, mit unseren Produkten die Wünsche der Kunden zu erfüllen und zudem mit unserer Nachhaltigkeitsentwicklung den Zeitgeist treffen.“ (tk)

 

Schwierige Marktentwicklung hinterlässt Spuren bei Hypoport

Hypoport hat die vorläufigen Ergebnisse für 2022 präsentiert. Demnach erhöhte sich der Umsatz leicht. Aufgrund der schwierigen Lage im Bereich der privaten Immobilienfinanzierung verringerte sich das EBIT um 48% auf 25 Mio. Euro. Für 2023 erwartet Hypoport einen EBIT-Rückgang von bis zu 30%.

Die Hypoport-Gruppe blickt auf das Geschäftsjahr 2022 zurück und bezeichnet es als „turbulent“. Ausgelöst durch angespannte Lieferketten als Corona-Folge und – auch durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine – extrem hohe Energiepreise sorgte die hohe Inflation im Jahresverlauf für einen bisher nie dagewesenen Anstieg der Langfristzinsen. Dies hatte massive Auswirkungen auf den für Hypoport wichtigsten Markt der privaten Immobilienfinanzierung, wie der Konzern anlässlich der Vorstellung der vorläufigen Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr unterstrich.

Im ersten Halbjahr 2022 bewirkte diese Zinsentwicklung laut Hypoport noch eine erhöhte Abschlussneigung von Verbrauchern zur Erstfinanzierung und Anschlussfinanzierung von Immobilien und beschwerte dem Konzern mit dem Anfangsquartal 2022 sogar das erfolgreichste Quartal in der Unternehmensgeschichte. Mit der deutlichen Verteuerung der Immobilienfinanzierung kam es dann aber ab Sommer 2022 zu einem drastischen Rückgang des Marktvolumens.

Europace mit geringerem Transaktionsvolumen

In der Folge entwickelte sich das Segment Kreditplattform mit dem internetbasierten B2B-Kreditmarktplatz Europace aufgrund der beschriebenen Marktentwicklung trotz eines hohen Wachstums im ersten Halbjahr auf Gesamtjahresbasis 2022 seitwärts. Das Transaktionsvolumen auf der Europace-Plattform ist trotz der Gewinnung von Marktanteilen auf Gesamtjahresbasis gegenüber 2021 um 7% auf 96 Mrd. Euro gesunken.

Wie Hypoport weiter mitteilt, wiesen die vertriebsunterstützenden Maklerpools eine ähnliche Entwicklung auf. Das White-Label-Ratenkreditgeschäft blieb stabil. Die Corporate Finance Beratung REM CAPITAL konnte im Gesamtjahr 2022 Wachstum verbuchen, wobei die verschlechterten gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen im zweiten Halbjahr ebenfalls zu einer spürbaren Abschwächung der Dynamik führten. Der gesamte Segmentumsatz zeigte sich mit 207 Mio. Euro stabil. Das EBIT verringert sich auf 44 Mio. Euro.

Privatkunden: Niedrigeres Vermittlungsvolumen bei Dr. Klein

Das Segment Privatkunden um die B2C-Marke Dr. Klein konnte trotz einer Verringerung des Vermittlungsvolumens um 7% auf 9,2 Mrd. Euro weitere Marktanteile gewinnen. Die Umsätze im Segment Privatkunden sind um 8% auf 125 Mio. Euro gesunken. Das EBIT ging auf 19 Mio. Euro zurück.

Zur Entwicklung im Segment Immobilienplattform

Das Segment Immobilienplattform stellte seit 2020 gemessen am Umsatz das größte Investitionsfeld der Hypoport-Gruppe dar. In diesem Bereich sind alle immobilienbezogenen Aktivitäten der Hypoport-Gruppe außerhalb der privaten Finanzierung gebündelt mit dem Ziel der Digitalisierung von Vermarktung, Bewertung, Finanzierung und Verwaltung von Immobilien.

2021 und 2022 hat der Konzern eigenen Angaben zufolge viel in die Transformation der erworbenen Unternehmen und die Plattform für Wohnen investiert. Insgesamt erhöhte sich der Umsatz des Segments Immobilienplattform um 12% auf 65 Mio. Euro. Das EBIT sank infolge der hohen Zukunftsinvestitionen, ungeplanter Aufwendungen von rund 3 Mio. Euro im dritten Quartal durch „Regulierungswirrwarr zur Videobesichtigung“, wie es vonseiten Hypoports heißt, sowie durch Sondereffekte aufgrund der Kostensenkungen im vierten Quartal von –1 Mio. Euro auf –12 Mio. Euro im Jahr 2022.

Zum Segment Versicherungsplattform

Im Segment Versicherungsplattform ist der zum Jahreswechsel 2021/2022 gestartete Prozess zur verbesserten strategischen Ausrichtung durch Trennung in die drei Bereiche Privatversicherung, Industrieversicherung und betriebliche Altersvorsorge weiter vorangeschritten. Wie Hypoport berichtet, erhöhten sich die Umsätze in diesem Segment inklusive der Umsätze der nun eingebundenen Gesellschaft AMEXPool um 26% auf 61 Mio. Euro. Das EBIT lag aufgrund der weiterhin hohen Investitionen und Sondereffekte im Zuge der Kostenanpassung in Höhe von mehr als 1 Mio. Euro bei –5 Mio. Euro.

Kosten einsparen

„Die verteuerte Immobilienfinanzierung bei zunächst nur gering gesunkenen Immobilienpreisen und sogar weiter angestiegenen Baukosten bewirkte eine immer schwerere Finanzierbarkeit der Wunschimmobilie. Wir haben auf diese Marktentwicklung auch im Hinblick auf unsere in der Vergangenheit aufgebauten sehr hohen Zukunftsinvestitionen reagiert. Wir haben unsere Kostenbasis an dieses kurzfristig stark veränderte Marktumfeld angepasst. Die Anpassungen wurden im vierten Quartal 2022 nahezu vollständig umgesetzt, sodass die für 2023 geplante Kostenreduktion 35 bis 40 Mio. Euro beträgt“, erklärt Ronald Slabke, Vorstandsvorsitzender der Hypoport SE.

Hypoport erwartet für 2023 Umsatzrückgang von bis zu 10%

Der Wunsch nach Wohneigentum sei bei vielen Verbrauchern aktuell größer denn je. Und dieser Wunsch werde auch dank langsam sinkender Immobilienpreise und steigender Einkommen bereits wieder realistischer. „Seit Oktober 2022 bewegt sich das Zinsniveau seitwärts. Insofern rechnen wir, nach einer Phase der Stabilisierung des Marktes seit Oktober 2022 auf niedrigem Niveau, im Jahresverlauf 2023 mit einer teilweisen Normalisierung. Dies führt zu einer positiven Entwicklung von unserem Umsatz und Ertrag im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2022. Aufgrund des Basiseffektes aus dem starken ersten Halbjahr 2022 innerhalb des Vergleichsjahres 2022 rechnen wir für das Gesamtjahr 2023 noch mit einem Umsatzrückgang von bis zu 10% und einem EBIT-Rückgang von bis zu 30%“, so Ronald Slabke weiter. Entscheidend für die Umsatz- und Ertragsentwicklung werde die weitere Dynamik hin zur Normalisierung sein. Ab 2024 geht der Hypoportvorstandsvorsitzende wieder von einem prozentual zweistelligen Wachstum von Umsatz und EBIT aus. (tk)

Bild: © Eightshot Studio – stock.adobe.com

 

blau direkt hat an seiner Kundenapp „simplr“ gefeilt

Der Infrastrukturdienstleister blau direkt präsentiert seine Kundenapp „simplr“ in einer aktualisierten Version. Neben einem komplett neuen Design bietet die App auch zusätzliche Funktionen wie etwa den Dokumentengenerator für die Digitalisierung von Anträgen und Rückfragen durch Kunden.

Die Kundenapp „simplr“ von blau direkt erscheint nach vollständiger Neuentwicklung in einer aktualisierten Version. Dem Lübecker Infrastrukturdienstleister zufolge scheint die Popularität von Endkundenapps im Bereich von Maklerverwaltungsprogrammen oder Maklerpools immer weiter zu schwinden. Inzwischen würden nahezu alle Lösungen nicht mehr via App angeboten. Diesem Trend trotzt simplr, wie blau direkt unterstreicht.

Beim Projektstart lag der Fokus auf der Überarbeitung und Neugestaltung der relevanten Schnittstellen zum Maklerverwaltungsprogramm Ameise. Zum Ende des Sommers wurde laut blau direkt dann der Designentwurf finalisiert. „Ganz besonders freut mich, dass unsere Maklerpartner und partnerinnen einen wesentlichen Anteil zum Update von simplr beigetragen haben“, erklärt Marcel Canales, Chief Product Officer bei blau direkt, der das Projekt initiiert und begleitet hat.

Testphase mit Maklern

Nachdem Technik und Design festgelegt waren, galt es, diese beiden Komponenten benutzerfreundlich miteinander zu vereinen. Im Rahmen einer Testphase haben angebundene Maklerpartner mit ihren eigenen Einschätzungen und Meinungen zum Feinschliff von simplr beigetragen. wie blau direkt weiter mitteilt.

Neues Design und zusätzliche Funktionen

Neben einem neuen Design bietet die neue Version neue zusätzliche Funktionen wie beispielsweise der Dokumentengenerator für die Digitalisierung von Anträgen und Rückfragen durch den Kunden, neue Möglichkeiten zum Teilen von Dokumenten, eine neue Accountverwaltung, eine neue Datei Upload-Funktion sowie die Umstellung der simplr Accounts auf oAuth.

Die aktualisierte Version von simplr ist für Android (ab Android Version 8) und iOS (ab iOS 13) erhältlich und lässt sich über den jeweiligen App Store herunterladen. (tk)

Bild: © chinnarach – stock.adobe.com

 

wefox stoppt Neugeschäft bei Switch-Tarifen

Der Versicherer wefox setzt das Neugeschäft bei seinen Switch-Tarifen vorerst aus. Im Rahmen seiner Strategie zur Steigerung der Rentabilität werde das derzeitige Portfolio überprüft, wie das Unternehmen mitteilt.

Die wefox Insurance AG stellt ihr Neugeschäft bei bestimmten Tarifen vorerst ein. Darüber hatte zuerst das VersicherungsJournal berichtet und sich auf ein Schreiben des Versicherers an Vertriebspartner und Maklerpools bezogen. Auf Nachfrage von AssCompact hat das Unternehmen mitgeteilt, dass es das Neugeschäft der Switch-Tarife aussetzt. „Wir bieten nach wie vor in jeder Versicherungssparte von wefox Insurance Tarife an, die von unseren Partnern an ihre Kunden verkauft werden können und verkauft werden“, so wefox gegenüber AssCompact weiter. Bei den Switch-Tarifen handelt es sich um spezielle Tarife von wefox. „Wir nehmen die Prämie und die Leistung der Vorversicherung und reduzieren die Jahresprämie um 5%“, erklärt das InsurTech dazu auf seiner Website.

Zudem wird wefox offenbar von seinem Sonderkündigungsrecht nach Regulierung eines Kfz-Schadens im laufenden Versicherungsjahr Gebrauch machen. Die hohe Inflation und gestiegene Aufwendungen im Schadenbereich würden insbesondere jüngere Versicherer wie wefox zwingen, ihre Tarife an die aktuellen Marktgegebenheiten anzupassen, wie das VersicherungsJournal aus dem Schreiben von wefox an die Partner zitiert.

Portfolio wird auf Rentabilität geprüft

„Wir bei wefox sind uns unserer Verantwortung als Versicherungsunternehmen bewusst, unsere Versicherten vor unterbewerteten Risiken zu schützen. Im Rahmen unserer Strategie zur Steigerung der Rentabilität überprüfen wir unser derzeitiges Produktportfolio, um innovativere Lösungen anbieten zu können, ohne dabei den Service für bestehende Kunden zu beeinträchtigen. Eine Kündigung seitens wefox wird wie bei anderen Versicherern geprüft, wenn die in die Zukunft gerichtete Risikobewertung des Vertrags in einem unpassenden Verhältnis zur Prämie steht. Unser Vertriebsteam informiert die Makler im Voraus, wenn ihre Kunden mit Vertragsanpassungen rechnen müssen. Die frühzeitige Information der Makler ermöglicht es, gemeinsam mit dem Kunden die passende Ausrichtung für den Versicherungsschutz zu finden,“ heißt es vonseiten der wefox Insurance.

wefox wurde 2015 von Julian Teicke, Fabian Wesemann und Dario Fazlic gegründet. wefox ist die Muttergesellschaft der wefox Insurance, dem hauseigenen regulierten Versicherungsunternehmen des InsurTechs. Erst vor Kurzem hat wefox eine Neuerung in der Chefetage bekannt gegeben: Dr. Günther Blaich wurde zum Country Lead Germany ernannt. Er soll zusammen mit dem Chief Insurance Officer Peter Huber das InsurTech profitabel machen (AssCompact berichtete: Günther Blaich ist neuer Deutschland-Chef bei wefox). (tk)

Bild: © Monster Ztudio – stock.adobe.com

 

25 Jahre AssCompact: Glückwünsche von Dr. Norbert Rollinger

AssCompact feiert in diesem Jahr 25-jähriges Jubiläum. Zu den Gratulanten zählt auch Dr. Norbert Rollinger, Präsident des Gesamtverband Deutscher Versicherer (GDV) e. V. und Vorstandsvorsitzender der R+V Versicherung.

„Liebes AssCompact Team, herzlichen Glückwunsch zu einem Vierteljahrhundert hervorragendem Versicherungs- und Finanzjournalismus! Ihr Magazin gehört für uns – auch für mich persönlich – zur Pflichtlektüre. Als kritischer, fairer und stets gut informierter Begleiter haben Sie sich einen hervorragenden Ruf in der Versicherungs- und Finanzwelt erarbeitet. An dieser Stelle möchte ich besonders Dieter Knörrer erwähnen, der nicht nur AssCompact, sondern auch die Fachmesse DKM geprägt hat – und den ich als Branchenkenner und Mensch sehr schätze. Ihre fundierte Berichterstattung ist umso wichtiger, da die Themen Altersvorsorge und Risikoschutz für jeden Menschen in unserem Land bedeutsam sind und künftig noch relevanter werden. Gehen Sie deshalb Ihren bisherigen Weg weiter und berichten Sie über unsere Branche – fachkundig, ausgewogen und kritisch."

Weitere Informationen und Glückwünsche zum 25-jährigen Jubiläum von AssCompact finden sich hier.

Bild: © R+V

 

AssCompact wird 25: Michael Reeg gratuliert

Das Fachmagazin AssCompact informiert seit nunmehr 25 Jahren über Trends und Entwicklungen aus der Finanz- und Versicherungsbranche. Zu den Gratulanten aus der Maklerschaft zählt Michael Reeg, Geschäftsführer der Hoesch & Partner GmbH und Vorsitzender des AssCompact Maklerbeirats.

„Meinen Glückwunsch zum stolzen Jubiläum dieses führenden Branchen-Magazins, dem einzigen übrigens, das ich gerne auch offline lese. AssCompact gelingt der Mix aus Information, Marktüberblick und Entertainment – eben Infotainment. Insbesondere das Vorwort von Brigitte Horn ist immer auf dem Punkt. Ich bin stolz, als AssCompact-Maklerbeirats­vorsitzender gemeinsam mit meinen Beiratskolleginnen und -kollegen diese starke Marke unterstützen zu dürfen. Ich wünsche AssCompact weiterhin nur das Allerbeste und freue mich, spätestens auf der nächsten DKM mit Brigitte Horn, Christian Durchholz, Konrad Schmidt und – dem Grand Senior – Dieter Knörrer sowie allen anderen das Glas zu erheben.“

Weitere Informationen zum 25-jährigen Jubiläum von AssCompact finden sich hier.

Bild: © Hoesch & Partner

 

Glückwunsch von Michael H. Heinz zu 25 Jahren AssCompact

In diesem Jahr feiert AssCompact Jubiläum: Das Fachmagazin für die Finanz- und Versicherungsbranche erschien vor 25 Jahren zum ersten Mal. Unter den Gratulanten befindet sich auch Michael H. Heinz, Präsident des Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute e. V. (BVK).

„AssCompact hat sich in den letzten 25 Jahren als führendes Fachmagazin für die Finanz- und Versicherungsbranche etabliert. In bewährter und ansprechender Weise haben Sie in dieser Zeit stets kompetent über die Ver­sicherungs- und Vermittlerbranche informiert. Der Markt für unabhängige Vermittler ist in den letzten Jahren durch zunehmende Konsolidierungen stark in Bewegung geraten. Deshalb ist es besonders wichtig, sich in diesen Zeiten gegenseitig mit Impulsen zu befruchten. Die im letzten Jahr gegründeten und wechselseitig besetzten Maklerbeiräte bei AssCompact und BVK sind Ausdruck unserer intensiven langjährigen Kooperation. Im Namen des BVK wünsche ich Ihnen weiterhin viel Erfolg als medialer Leuchtturm der Versicherungs- und Vermittlerbranche.“

Weitere Informationen zum 25-jährigen Jubiläum von AssCompact finden sich hier.

Bild: © BVK