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Assekuranz Leben allgemein

ALH Gruppe erwartet mehrere Neugeschäftsrekorde

Die ALH Gruppe war auch im Jahr 2023 wieder auf Wachstumskurs. Die Gruppe erwartet für das vergangene Geschäftsjahr einen Gesamtumsatz von etwa 5,3 Mrd. Euro. Bei der Hallesche Krankenversicherung sowie der Alte Leipziger Versicherung hat das Unternehmen Rekorde im Neugeschäft bekannt gegeben.

Die ALH Gruppe ist im Geschäftsjahr 2023 auf Wachstumskurs geblieben. Das zeigen die vorläufigen Geschäftszahlen, die das Unternehmen letzte Woche veröffentlicht hat.

Demnach steigerte die Alte Leipziger Lebensversicherung ihr Neugeschäft gegen laufenden Beitrag gegenüber dem Vorjahr um 3,2% auf rund 220 Mio. Euro. Der Rückgang im Einmalbeitragsgeschäft sorgte allerdings dafür, dass das Neugeschäftsergebnis der Alte Leipziger für 2023 rund 14% unter dem Ergebnis vom Vorjahr liegt.

Das Neugeschäft im Bestand legte ebenfalls um etwa 3% zu. Der Rohüberschuss vor Steuern wuchs um etwa ein Drittel auf rund 445 Mio. Euro.

Hallesche erwartet stärkstes Neugeschäftsergebnis

Ihr bisher stärkstes Neugeschäftsergebnis konnte die Hallesche erzielen, deren Monatssollbeitrag mit rund 7,2 Mio. Euro um etwa 49% über dem Vorjahreswert lag. Wesentlicher Treiber war hierbei die Krankenvollversicherung (+55% gegenüber dem Vorjahr), doch auch die betriebliche Krankenversicherung (bVK) konnte mit einem Plus von 34% gegenüber dem Vorjahreswert deutliches Wachstum verzeichnen. Die gebuchten Bruttobeiträge der Hallesche stiegen um 8% verglichen mit 2022.

Privatschutzsparte verhilft Alte Leipziger zum Rekordergebnis

Auch die Alte Leipziger Versicherung konnte mit rund 100 Mio. Euro ein Rekordergebnis im Neugeschäft erzielen. Einen maßgeblichen Beitrag dazu leistete die Privatschutz-Sparte. Bei den Beitragseinnahmen im Privatschutzsegment wird über alle Sparten hinweg ein Wachstum der gebuchten Beiträge um rund 15% auf 480 Mio. Euro erwartet. Aufgrund von Preissteigerungen im Kraftfahrtbereich sowie einer Häufung von Naturereignissen mit entsprechenden Schadenzahlungen wird die Combined Ratio laut dem Unternehmen bei rund 100% liegen.

Gesamtumsatz klettert im Vergleich zum Vorjahr

Insgesamt erwartet die ALH Gruppe für das vergangene Geschäftsjahr einen Umsatz von etwa 5,3 Mrd. Euro, eine weitere Steigerung des Vorjahresergebnisses, das bei 5,2 Mrd. Euro lag. Der Gesamtumsatz der Gruppe schließt auch die Ergebnisse von Alte Leipziger Bauspar und Alte Leipziger Trust mit ein. Die Bauspargesellschaft konnte dabei eine beantragte Bausparsumme von rund 1,6 Mrd. Euro erzielen, das Baufinanzierungsgeschäft lag bei rund 198 Mio. Euro. Die Alte Leipziger Trust Investmentgesellschaft konnte beim Fondsvolumen ihrer Publikumsfonds ein Wachstum von rund 15% verzeichnen.

Insgesamt sei man im Rahmen der gesamtwirtschaftlichen Herausforderungen, die sich 2023 gegenüber dem Vorjahr noch verschärft haben, „sehr zufrieden“ mit dem Ergebnis, kommentiert Vorstandsvorsitzender Christoph Bohn die vorläufigen Zahlen. (js)

Bild: © ALH Gruppe

 

GDV blickt „verhalten optimistisch“ auf 2024

Der deutsche Versicherungssektor hat sich trotz Inflation und schwächelnder Konjunktur vergangenes Jahr „gut behauptet“. Die Sparten Leben und Kfz waren Sorgenkinder. Zumindest in der Lebensversicherung ist laut dem GDV jedoch für das laufenden Jahr eine Trendwende in Aussicht.

Die wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten, mit denen man in vergangenen Jahren gekämpft hatte, seien im Jahr 2023 nicht kleiner geworden – eher im Gegenteil. Unter diesen schwierigen Herausforderungen konnte sich der Versicherungssektor im vergangenen Jahr gut behaupten. Für das laufende Jahr sei man verhalten optimistisch.

Das war das Fazit von Dr. Norbert Rollinger, Präsident des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV), während der GDV-Jahresmedienkonferenz am Donnerstagvormittag.

GDV plädiert für Demokratie und Offenheit

Die Veranstaltung begann in diesem Jahr etwas ungewöhnlich. Zunächst betonte Rollinger in einem Statement die klare Bekenntnis des Branchenverbandes zu einem demokratischen, respektvollen Miteinander.

„Aus aktuellem Anlass möchte ich (…) betonen, der GDV und seine Mitglieder, [GDV-Hauptgeschäftsführer] Herr Asmussen und ich persönlich stehen für Demokratie, Parlamentarismus und die freiheitlichen Werte, die unser Grundgesetz garantieren“ so Rollinger. Unzufriedenheit mit der gegenwärtigen Situation dürfe nicht dazu führen, verfassungsfeindliche Parteien und Gruppierungen zu unterstützen. Allerdings müsse die Politik den Enttäuschten ein Angebot machen und gleichzeitig zeigen, dass Deutschlands Demokratie handlungsfähig und wehrhaft sei. „Nur offene und vielfältige Gesellschaften sind zukunftsfähig und können die Grundlage für nachhaltiges Wirtschaftswachstum sein“, so Rollinger weiter.

„Bodensatz der Prämien“ in der Lebensversicherung dürfte erreicht sein

Im Anschluss präsentierte der Branchenverband wichtige Zahlen des vergangenen und laufenden Jahres. Demnach konnten die deutschen Versicherer ihre Beitragseinnahmen im Jahr 2023 um 0,6% auf 224,7 Mrd. Euro steigern. In diesem Jahr erhofft man sich ein höheres Beitragsplus von 3,8%.

In der Lebensversicherung rechnet der Branchenverband für 2024 mit besseren Rahmenbedingungen – die gestiegenen Zinsen dürften die Ertragskraft, höhere Überschussbeteiligungen die Attraktivität der Produkte erhöhen.

Da in diesem Jahr mit steigenden Nominallöhnen und abnehmender Inflation zu rechnen sei, gehe er für 2024 von einem Ende des Rückgangs und einer stabilen Beitragsentwicklung in der Sparte Leben aus, erklärte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. „Der Bodensatz der Prämien dürfte erreicht sein im Jahr 2024, “ sagte er. Unterm Strich erwarte er für 2024 Beitragseinnahmen von 91,8 Mrd. Euro, was einem sehr leichten Rückgang um 0,2% gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Für das Jahr 2023 sanken die Beitragseinnahmen um 5,2% auf 92 Mrd. Euro. Grund dafür war vor allem der Einbruch des Einmalbeitragsgeschäfts, die laufenden Beiträge hingegen entwickelten sich robust, wie die Zahlen des Branchenverbandes zeigen.

Kfz-Versicherer mit Verlust von 2,9 Mrd. Euro

Auch die Schaden- und Unfallversicherer haben ein schwieriges Jahr hinter sich, welches geprägt war von „nachgelagerten Anpassungen an Schadensaufwendungen wie zum Beispiel Baukosten oder gestiegene Preise für Autoreparaturen“. Zwar konnte die Sparte ein Beitragswachstum von 6,7% verbuchen – doch lag der Schadenaufwand mit 12,7% wesentlich höher.

Die Kfz-Versicherer mussten einen Verlust von 2,9 Mrd. Euro hinnehmen – hier steht laut dem GDV jedem eingenommenen Euro Ausgaben von 1,10 Euro gegenüber. Damit lagen die finalen Einbußen zwar etwas unter dem Wert von 3,5 Mrd. Euro, den der GDV bereits im Sommer letzten Jahres prognostiziert hatte, führten aber dazu, dass das versicherungstechnische Ergebnis der Sparte um mehr als die Hälfte auf rund 1,5 Mrd. Euro zurückging.

Für 2024 rechnet der Branchenverband mit einem Beitragszuwachs von etwa 10% in der Kfz-Versicherung – doch auch das werde voraussichtlich nicht ausreichen, um im laufenden Jahr wieder schwarze Zahlen zu schreiben, gab GDV-Präsident Rollinger auf Nachfrage eines Journalisten zu.

In der Schaden- und Unfallversicherung insgesamt erwartet der GDV ein Beitragswachstum von 7,7% im laufenden Jahr.

Private Krankenversicherung verzeichnet Wachstum

In der privaten Krankenversicherung stiegen die Beitragseinnahmen letztes Jahr um 2,3% auf 48,2 Mrd. Euro. Die Krankenversicherung wuchs dabei um 1,3% auf 42,6 Mrd. Euro, in der Pflegeversicherung stiegen die Beiträge um 10,3% auf 5,6 Mrd. Euro, was vor allem auf die Leistungsausweitungen in der gesetzlichen Pflegeversicherung zurückzuführen war. (js)

Bild: Newsletter: © tinyakov – stock.adobe.com; Online: (v.l.n.r.) GDV-Präsident Dr. Norbert Rollinger, Kommunikationschefin Daniela Werner und GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen, © GDV

 

VPV startet Parkdepot

VPV Versicherungen hat ein Parkdepot eingeführt, auf dem Kunden beispielsweise Geld aus abgelaufenen Lebensversicherung kurzfristig anlegen können. Das Parkdepot bietet aktuell einen Zinssatz von bis zu 2,80%.

<p>VPV Versicherungen hat Mitte Januar das VPV Parkdepot eingeführt. Damit haben Kunden und Kundinnen beispielsweise die Möglichkeit, das Geld aus abgelaufenen Lebensversicherungen kurzfristig anzulegen. Das Parkdepot ist eine Alternative zum Tagesgeldkonto, so VPV. Das Kundengeld wird als Einmalbeitrag mit einer jeweils dreimonatigen Zinsgarantie im Sicherungsvermögen angelegt und kann monatlich abgerufen werden. </p><p>Aktuell bietet die VPV Kunden und Kundinnen inklusive Treuebonus einen Zinssatz von 2,80% an. Kunden und Kundinnen des Parkdepot erhalten einen unterjährigen Zinseszins und zahlen keine Gebühren oder Kosten. Zudem profitieren sie von vereinfachten vorvertraglichen Unterlagen und Anforderungen, heißt es vonseiten der VPV. </p><p>Das Parkdepot soll perspektivisch auch über Makler abgeschlossen werden können, so der Versicherer auf AssCompact-Nachfrage. (js)</p><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: © jr-art – stock.adobe.com</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/C231EA5E-C784-49E2-851F-935F35FB3A38"></div>

 

Ausblick 2024: Diese Schwerpunkte setzt Canada Life

Welche Themen haben Entscheider der Versicherungsbranche im neuen Jahr im Blick? Wo setzen sie 2024 den Fokus an und welche Rolle spielt der Einsatz von KI? AssCompact hat nachgefragt – heute bei André Meissner, Head of Sales bei der Canada Life Assurance Europe plc, Niederlassung für Deutschland.

Welche Themen und Entwicklungen werden Sie als Versicherer 2024 besonders im Blick haben?

Natürlich hat die Digitalisierung vieler Prozesse und die kontinuierliche Verbesserung unserer Services weiterhin hohe Priorität. Bereits fest geplant sind darüber hinaus einige Produkt-Updates im kommenden Jahr. Wir wollen uns auch 2024 wieder das Vertrauen unserer Geschäftspartner und Kunden mit viel Herzblut hart erarbeiten. Denn Vertrauen fällt nicht vom Himmel.

Welche Sparten, Produkte und/oder Zielgruppen stellen Sie in den Fokus?

Wir haben uns in den vergangenen Jahren im Maklermarkt vor allem auch im anspruchsvollen Segment der bAV etabliert. Diese Position wollen wir weiter ausbauen. Aber unsere Stärke liegt in der breiten Aufstellung über alle Schichten und im Bereich der Arbeitskraftsicherung. Insofern liegt der Fokus eher auf der gezielten Stärkung und Erweiterung unserer Produkte und Services.

Wie reagieren Sie auf die Veränderungen am Maklermarkt?

Als Canada Life glauben wir fest an den hohen Wert von unabhängiger Beratung! Wir werden in Deutschland weiterhin unseren Beitrag dazu leisten, dass möglichst allen Kunden eine passgenaue Absicherung ermöglicht wird. Durch intelligente Lösungen und Services unterstützen wir dies seit vielen Jahren im partnerschaftlichen Dialog. Wir sind sehr dankbar für die vielen sehr guten Bewertungen in den verschiedensten Umfragen und sehen uns in unserer Strategie dadurch bestätigt.

Welche Pläne haben Sie zum Einsatz von KI?

Künstliche Intelligenz eröffnet uns als Versicherer vielfältige Möglichkeiten. Wo ein Einsatz sinnvoll ist, loten wir derzeit aus und wir haben auch bereits erste Anwendungen im Einsatz. Beispielsweise lassen sich im Marketing Texte korrigieren oder auch generieren. Studien und Feedbacks können gezielt ausgewertet und kategorisiert werden. Im Bereich Controlling können Standardaufgaben effizient und zeitsparend übernommen werden. Wir wollen KI optimal nutzen, um Services zu verbessern und Prozesse zu beschleunigen. Bei allen Überlegungen steht jedoch eines immer Vordergrund: Der Faktor Mensch ist und bleibt wesentlicher und unverzichtbarer Bestandteil in unserem Tun und Handeln als Versicherer, Geschäftspartner und auch als Arbeitgeber.

Bild: © Canada Life

 

Ausblick 2024: Das erwartet die Württembergische

Welche Entwicklungen haben die Entscheider der Versicherungsbranche im Jahr 2024 im Blick? Wo liegt ihr Fokus? Und welche Pläne haben Sie beim Einsatz von künstlicher Intelligenz? AssCompact hat nachgefragt – heute bei Eric Sauerborn, Geschäftsführer der Württembergische Vertriebspartner GmbH.

Welche Themen und Entwicklungen werden Sie als Versicherer 2024 besonders im Blick haben?

Angesichts der Digitalisierung sehen wir Vermittlerinnen und Vermittler mehr denn je als Schlüsselfiguren im Versicherungsvertrieb. Als Partner des Mittelstands liegen unsere Schwerpunkte dabei im kontinuierlichen Wissenstransfer, in der fortdauernden Weiterbildung durch unsere Akademie und in der Anpassung unserer Vertriebskonzepte auf die aktuellen Marktentwicklungen.

Welche Produkte und Zielgruppen stellen Sie in den Fokus?

Unser Fokus liegt auf der Stärkung des Maklervertriebs vor allem im Bereich von Vorsorgelösungen und der Akquise neuer Vertriebspartner. Wir erkennen die steigende Bedeutung der betrieblichen Versorgung und richten unsere Vertriebsstrategien darauf aus, den Maklermarkt als Hauptkanal für Unternehmensvorsorgelösungen weiter zu fördern. Zusätzlich setzen wir weiterhin auf die konsequente Digitalisierungsbegleitung im Maklermarkt.

Wie reagieren Sie auf die Veränderungen am Maklermarkt?

Bereits seit 2023 setzen wir gezielt auf die Begleitung von Maklerkonsolidierungen und Großmaklern. Die Ergebnisse hieraus sind vielversprechend. Mit unseren neuen bKV-Budgettarife bieten wir dem Marklermarkt einen unkomplizierten Zugang zu umfassenden Vorsorgelösungen, betrieblichen Produkten und Vertriebskonzepten. Verbunden mit hohen Servicestandards und einer professionellen Betreuung vor Ort blicken wir insgesamt zuversichtlich auf das Jahr 2024.

Welche Pläne haben Sie zum Einsatz von KI?

Künstliche Intelligenz ist bereits ein fester Bestandteil unseres Vertriebs. Neben der Pilotierung von KI-basierten Prozessen in der Schadensabwicklung kommen auch Bilderkennungstools zum Einsatz. Dies reduziert Haftungsrisiken von Maklerinnen und Makler und steigert zugleich die Kundenzufriedenheit. Wir setzen auf diese Entwicklung, um unsere Vermittlerinnen und Vermittler nachhaltig zu unterstützen und ihre Arbeit zu vereinfachen.

Bild: © Württembergische

 

Ausblick 2024: Damit plant die Hannoversche

Welche Entwicklungen haben die Entscheider der Versicherungsbranche im Jahr 2024 im Blick? Wo liegt ihr Fokus? Und welche Pläne haben sie beim Einsatz von künstlicher Intelligenz? AssCompact hat nachgefragt – heute bei Dr. Thomas Wüstefeld, Vertriebsvorstand der Hannoversche Lebensversicherung AG.

Welche Themen und Entwicklungen werden Sie als Versicherer 2024 besonders im Blick haben?

Im Jahr 2024 werden wir unseren eingeschlagenen Weg – uns vom Direktversicherer mit Schwerpunkt Risikolebensversicherung zum Biometrie Multikanalversicherer zu entwickeln – fortsetzen. Seit über zehn Jahren sind wir Marktführer im Neugeschäft bei Risikolebensversicherungen. Im Jahr 2024 wollen wir unsere Expertise als Biometrie-Spezialist vor allem im Hinblick auf die Berufsunfähigkeitsversicherung für unsere Vertriebspartner unter Beweis stellen. Neben sehr guten Produkten und einem ausgezeichneten Vertrieb steht für uns hierbei das Thema Digitalisierung mit unserer BiPRO-Roadmap im Fokus, um unseren Vertriebspartnerinnen und -partnern den bestmöglichen Service anzubieten.

Welche Sparten, Produkte und/oder Zielgruppen stellen Sie in den Fokus?

Die Hannoversche Lebensversicherung verfügt über exzellente Produkte, insbesondere in den Sparten Todesfall- und Arbeitskraftabsicherung. Diese richten sich vor allem an junge Menschen, die spätestens ab Ausbildungs- oder Studienbeginn an eine entsprechende Absicherung denken sollten. Neben einer sehr guten preislichen Positionierung verfügen unsere Produkte daher über eine große bedingungsmäßige Flexibilität, die den Versicherungsschutz flexibel an die jeweiligen Lebensumstände und Bedürfnisse anpassbar macht.

Wie reagieren Sie auf die Veränderungen im Maklermarkt?

Vermittler legen neben einer erstklassigen Produktqualität Wert auf reibungslose Services. Wir bieten unseren Vertriebspartnern sowohl digitale automatische Angebots- und Antragsprozesse als auch einen hervorragenden persönlichen Service im Vertrieb und der Antragsprüfung. Die perfekte Symbiose von digitalem und persönlichem Service ist ein Schlüssel für die Zukunft – daran arbeiten wir stetig.

Welche Pläne haben Sie zum Einsatz von KI?

Wir beobachten bei der Hannoverschen Lebensversicherung das Thema KI sehr intensiv. Wir könnten uns beispielsweise vorstellen KI in der Kundenkorrespondenz sowie in der Voranfragenbearbeitung unterstützend einzusetzen. Konkret suchen wir etwa auf dem Markt eine Lösung, wie aus den anonymisierten Risikovoranfragen die wichtigsten Erkrankungen extrahiert werden können – immerhin bestehen diese Berichte oft aus mehreren umfassenden Arzt- und Krankenhausberichten, die Bearbeitung ist daher sehr zeitintensiv. KI könnte die Mitarbeiter bei der Einschätzung des Risikos unterstützen, soll die menschliche Einschätzung aber nicht ersetzen.

Bild: © Hannoversche

 

Gen Z als Zielgruppe mit hohem Sicherheitsbedürfnis

Welche Erwartungen haben junge Menschen an Versicherungen? Dieser Frage hat sich Sirius Campus gewidmet und herausgefunden: Viele planen in den nächsten Jahren den Abschluss von Versicherungen. Die Gen Z entpuppt sich in der Untersuchung zudem als Zielgruppe mit hohem Sicherheitsbedürfnis.

Das Forschungs- und Beratungsinstitut Sirius Campus hat sich in der Marktuntersuchung „Versicherung der Zukunft – Erwartungen der Gen Z“ mit den Erwartungen junger Menschen an Versicherungen befasst. Die Befragten sind zwischen 16 und 30 Jahren alt.

Wichtig für Gen Z: Work-Life-Balance und berufliche Flexibilität

Heraus kam, dass 87% eine finanzielle Sicherheit für wichtig halten. Ebenfalls wichtig sind den jungen Leuten die Vereinbarkeit von Beruf und Freizeit (82%) und berufliche Flexibilität (75%). 65% hätten gerne einen sicheren Arbeitsplatz, z. B. im Öffentlichen Dienst. Eine Mehrheit von 60% beklagt hohe Wohnkosten als persönliche Herausforderung. 55% meinen, sie haben zu wenig Geld fürs Reisen und 46% fehlen die Chancen für den Vermögensaufbau.

Positiver Blick in die Zukunft?

Wie blickt die Gen Z mit diesen Sorgen dann generell in die Zukunft? Auch das hat Sirus Campus erfasst und kommt zu dem Ergebnis: 22% sind sehr optimistisch und 36% sehen eher optimistisch nach vorne. Dieser positive Blick findet sich auch in bestimmten Chancenwahrnehmungen, z. B. für Vermögensaufbau (48%), Familiengründung (42%) und Karriere (39%).

„Fast erschreckend, wie unsere junge Generation vor lauter Krisen ihre Chancen nicht erkennt“

34% der jungen Leute sind aber auch pessimistisch und weitere 42% sehen etwa die gesellschaftliche Entwicklung gemischt. Als herausfordernd werden etwa höhere Belastungen durch Berufstätigkeit (53%), Spaltung der Gesellschaft (50%), Klimakatastrophe (47%) und negative Wirtschaftsentwicklung (46%) angesehen. Laut der Untersuchung sehen junge Frauen dies für sich selbst und gesellschaftlich noch pessimistischer als junge Männer. Dr. Oliver Gaedeke, Geschäftsführer von Sirius Campus, meint dazu: „Es ist fast erschreckend, wie unsere junge Generation vor lauter Krisen ihre Chancen nicht erkennt.“

Auch interessant: Sirius Campus zufolge senkt eine intensivere Internetnutzung den gesellschaftsbezogenen Optimismus. Eine intensivere Soziale-Medien-Nutzung hingegen erhöhe den persönlichen und den gesellschaftsbezogenen Optimismus.

Wunsch nach guter finanzieller Absicherung

Der Wunsch nach guter finanzieller Absicherung bei Unfällen oder Schicksalsschlägen wird von 75% geteilt bzw. als wichtig angesehen. So sind auch diverse Versicherungen in der jungen Generation bereits verbreitet: 56% haben eine private Haftpflicht-, 32% eine Hausratversicherung. 28% geben an, eine Reiseabsicherung für z. B. Krankheit während der Reise bzw. bei Rücktritt vor der Reise abgeschlossen zu haben, und 23% haben eine Rechtsschutzversicherung. Auch die Kfz-Versicherung ist bei 42% der Befragten verbreitet. Die Versicherungen, die am häufigsten als erstes oder zweites abgeschlossen werden, sind die private Haftpflicht-, Kfz- und Unfallversicherungen.

Hohes Sicherheitsbedürfnis unter jungen Leuten

Sirius Campus folgert in der Pressemitteilung zur Untersuchung: „Damit ist die Gen Z alles andere als ein Versicherungsmuffel.“ Im Gegenteil: Diese Generation stelle sich in weiten Teilen als attraktive Zielgruppe mit hohem Sicherheitsbedürfnis dar.

Sechs Millionen junge Menschen planen Versicherungsabschluss

Und es liegt noch viel Potenzial in dieser Zielgruppe: In der Gen Z planen 60% – das sind rund sechs Millionen Menschen – in den nächsten zwei Jahren einen Versicherungsabschluss. Kfz- (16%), private Haftpflicht- (15%), Rechtsschutz- (13%) oder Hausratversicherung (12%) stehen häufig auf der To-Do-Liste der Jungen. Aber auch Altersvorsorge (16%) und Berufsunfähigkeits- (14%) sowie Unfallversicherungen (11%) sind bei vielen in Planung. Anlässe für Versicherungsabschlüsse gibt es viele, z. B. Berufseinstieg oder Wohnungswechsel, und der Bedarf für Abschluss steigt mit solchen Anlässen.

Inhalte auf TikTok beeinflussen positiver als andere

Es gibt einige wirksame externe Impulse für den Start in den Entscheidungsprozess. Laut Sirius Campus gehören dazu Werbung in Online- und sozialen Medien, Werbebriefe oder Newsletter von Finanzdienstleistern sowie Empfehlungen der Eltern oder von Händlern anderer Produkte.

Die junge Generation ist besonders auch in den sozialen Medien aktiv, rund ein Zehntel informiert sich dort gezielt. Unter den Sozialen-Medien-Nutzern kommt auf TikTok mit 40% Reichweite zwar weniger als auf YouTube (62%) oder Instagram (54%). Die Inhalte auf TikTok beeinflussen den Entscheidungsprozess aber laut der Untersuchung positiver als andere Kanäle. Bei Vermittlern schließen häufig besonders qualitäts- und serviceorientierte junge Leute ab, die sich am liebsten persönlich beraten lassen.

Optimierende und eigenständig entscheidende Kunden

„Bereits in frühen Jahren prägen sich Heuristiken und Verhaltensformen beim Versicherungsabschluss aus. So sind optimierende Kunden, die immer auf der Suche nach bestimmten Vorteilen sind, viel häufiger auf der Suche nach Informationen in den sozialen Medien, schließen aufgrund des Verhandlungsspielraums aber lieber bei Vermittlern ab“, so Gaedeke. „Eigenständig entscheidende Kunden bleiben den sozialen Medien fern, aber erkundigen sich ausgiebig auf Websites von Versicherern und Vergleichsportalen, wo sie dann aufgrund von Preisvorteilen abschließen.“

Über die Untersuchung

In die Sirius Campus Marktuntersuchung „Versicherung der Zukunft – Erwartungen der Gen Z“ flossen die Stimmen von 1.231 Teilnehmern im Alter von 16 bis 30 Jahren ein, die in einer repräsentativen Online-Befragung gesammelt wurden. Die Befragung wurde im Oktober 2023 durchgeführt. (lg)

Bild: © CarlosBarquero – stock.adobe.com

 

Ausblick 2024: Damit rechnet ERGO dieses Jahr

Welche Themen haben Entscheider der Versicherungsbranche im neuen Jahr im Blick? Wo setzen sie in diesem Jahr den Fokus an und welche Rolle spielt der Einsatz von KI? AssCompact hat nachgefragt – heute bei Michael Fauser, Vorstandsvorsitzender der ERGO Vorsorge Lebensversicherung AG.

Welche Themen und Entwicklungen werden Sie als Versicherer 2024 besonders im Blick haben?

Einen Schwerpunkt legen wir auf das bAV-Geschäft. Die betriebliche Altersversorgung ist für Arbeitgeber in Zeiten eines weit verbreiteten Fachkräftemangels ein entscheidender Faktor, um Mitarbeiter zu halten. Für Beschäftigte ist sie zur Schließung von Versorgungslücken ein unverzichtbarer Baustein. Hier schlummert noch viel Potenzial am Markt. Insgesamt wollen wir unsere Position in diesem Bereich stärken und planen auch Neuerungen in unserem Produktportfolio.

Welche Sparten, Produkte und/oder Zielgruppen stellen Sie in den Fokus?

Das Thema Arbeitskraftabsicherung bleibt für uns sehr wichtig. Erst im September haben wir mit der ERGO Body Protect eine neue Grundfähigkeitsversicherung auf den Markt gebracht, die mit dem Sport Plus-Baustein einzigartig im Wettbewerb ist. Kunden können damit weitere Grundfähigkeiten absichern, die für viele Sportarten und eine Vielzahl von Hobbys wichtig sind. Darüber hinaus lässt sich die ERGO Body Protect auch als bAV anbieten. ERGO besitzt hier mit dem Psyche Plus-Zusatzbaustein ein weiteres Alleinstellungsmerkmal. Des Weiteren planen wir bei unserer Berufsunfähigkeitsversicherung weitere Produktoptimierungen, wie zum Beispiel eine weitere Verringerung der Gesundheitsfragen.

Wie reagieren Sie auf die Veränderungen am Maklermarkt?

Die stete Verbesserung unserer Prozesse in der Zusammenarbeit mit den Maklern ist eine fortlaufende und wichtige Aufgabe, die wir uns auch für 2024 vorgenommen haben. Für das laufende Jahr planen wir unter anderem eine vereinfachte Nutzung unseres Tools zur Rendite-Risiko-Optimierung bei der Erstellung einer individuellen Fondsauswahl mit ESG-Konformität und Beratungsdokumentation. Das über die vergangenen Jahre gewachsene Vertrauen der Vermittler in uns und unsere Produkte zeigt, dass unsere Maßnahmen überzeugen.

Welche Pläne haben Sie zum Einsatz von KI?

Mithilfe künstlicher Intelligenz und dem Einsatz von Robotics zur automatisierten Bearbeitung lassen sich Prozessoptimierungen, beispielsweise bei der Übertragung von Beständen, erreichen, von denen die Kollegen, Makler und Kunden gleichermaßen profitieren. Stichwort Dunkelverarbeitung.

Bild: © ERGO

 

Ausblick 2024: So blickt Concordia ins neue Jahr

Welche Entwicklungen haben die Entscheider der Versicherungsbranche im Jahr 2024 im Blick? Wo liegt ihr Fokus? Und welche Pläne haben sie beim Einsatz von künstlicher Intelligenz? AssCompact hat nachgefragt – heute bei Julia Palte, Vertriebsvorständin der Concordia Versicherungen.

Welche Themen und Entwicklungen werden Sie als Versicherer 2024 besonders im Blick haben?

In den nächsten zehn Jahren wird unsere Business Transformation Komposit ein wichtiges Thema sein, das Auswirkungen auf Kunde, Vertrieb, Produkte, Service, Schaden, Prozesse und Technologie hat. Implikationen ergeben sich dabei v. a. auf die Organisation und Kultur.

Wir sind dabei, unsere Ausschließlichkeits- und Maklerorganisation mit neuen Vertriebsstrukturen und Gebietszuschnitten noch spezifischer an unseren Vertriebspartnern und -partnerinnen und Kunden und Kundinnen auszurichten. Wir bleiben vor Ort und planen ergänzend den Aufbau überregionaler Teams. Daneben werden wir unser Key Account Management in der Maklerorganisation ausbauen und um weitere Kooperationen ergänzen.

Im Kontext des demografischen Wandels setzen wir konsequent auf Ausbildung und Nachfolgespezialisten. In der Maklerorganisation haben wir uns bspw. an einem Vehikel für Maklernachfolgen beteiligt.

Welche Sparten, Produkte und/oder Zielgruppen stellen Sie in den Fokus?

Der persönliche Vertrieb, und damit unsere Ausschließlichkeits- und Maklerorganisation, stehen auch künftig im Fokus. Die Concordia ist zu ca. 70% in Komposit und etwa 30% in Leben und Kranken vertreten. Unser zweistelliges Wachstum in der Krankenversicherung wollen wir auch 2024 fortsetzen. Im Mittelpunkt stehen unser Beihilfe- und unser Tarif Zahn Sorglos.

Wir werden auch weiterhin einen Schwerpunkt in der Landwirtschaft und in der Krankenversicherung im Öffentlichen Dienst haben.

Wie reagieren Sie auf die Veränderungen am Maklermarkt?

Als Reaktion auf die anhaltende Maklerkonsolidierung und zunehmende Marktkonzentration bieten wir unseren Maklern und Maklerinnen u. a. Nachfolgelösungen mit entsprechenden Services sowie Kauf- und Verrentungsmodellen. Unser Key Account Management bauen wir aus, um zentral und vor Ort die Bedürfnisse unserer Partner und Partnerinnen zu bedienen. Im Digitalisierungskontext setzen wir weiterhin auf Standardisierungsinitiativen und digitale Schnittstellen. Zu erwähnen ist hier natürlich v. a. BiPRO. Wir arbeiten an einem Fortbildungsprogramm, in dem unsere Makler und Maklerinnen die Technik und Prozesse ihrer Maklerverwaltungsprogramme besser nutzen lernen. Zudem entwickeln wir spezifische Produkte für Vergleichsrechner und setzen weiterhin auf unsere Stärken in der Landwirtschaft und im Rechtsschutz.

Welche Pläne haben Sie zum Einsatz von KI?

Wir beschäftigen uns aktiv vor allem mit dem Einsatz von klassischer KI und arbeiten in ausgewählten Prozessen mit Anbietern bzw. Dienstleistern am Markt zusammen. Im Rahmen unserer Business Transformation Komposit werden wir hier die nächsten Schritte gehen, in Vertriebsprozessen insbesondere in Bezug auf Next Best Offer. Aktuelle Entwicklungen wie ChatGPT prüfen wir natürlich v. a. für unterstützende Prozesse. In unserer Schadenbearbeitung haben wir schon heute ein neuronales Netz als Algorithmus im Einsatz, der die Steuerung von Schäden auf die richtigen Schadensachbearbeiter unterstützt. Das ermöglicht uns eine deutlich effizientere und schnellere Bearbeitung der Schadenfälle.

Bild: © Concordia Versicherungen