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Assekuranz Leben allgemein

Rückblick 2023: Maklerfavoriten bei bAV und Fondspolicen

Die AssCompact TRENDS-Studien untersuchen vierteljährlich, welche Produkte sich aus Maklersicht zukünftig besonders gut oder eher weniger vermitteln lassen könnten. Nun greifen die Studienautorinnen und -autoren in einem Jahresrückblick die wichtigsten TRENDS-Themen noch einmal auf und zeigen, welche Versicherer und Produkte über das Jahr hinweg Erfolge bei den Maklern verbuchen konnten. Den Beginn macht der Block Altersvorsorge.

Betriebliche und private Vorsorge sind heute unabdingbar geworden, um den eigenen Lebensstandard im Alter zu halten. In der Beratung der Versicherungsmakler und Versicherungsmaklerinnen nehmen sie einen wichtigen Platz ein.

Betrachtet man die betriebliche Altersversorgung (bAV), dann zeigt sich, dass sie zu einem wichtigen Instrument der Arbeitgeber im Wettbewerb um Fachkräfte geworden ist: In Unternehmen sorgt sie für eine bessere Mitarbeiterbindung – sie gilt Mitarbeitern als ein entscheidendes Benefit.

Entsprechend groß ist die Relevanz des Geschäftsfeldes für Versicherungsmakler. Ihre Wichtigkeit hat letztes Jahr etwa auch die Studie „AssCompact AWARD – Betriebliche Altersversorgung 2023“ bestätigt. Demnach kommt dem bAV-Geschäft bei einem Großteil der befragten Maklerinnen und Makler eine sehr hohe oder hohe Bedeutung zu. Um erfolgreich zu sein, bedarf es dabei einer hohen Produkt- und Servicequalität vonseiten der Versicherer. Daher ist es besonders interessant, zu wissen, welche Versicherer im Jahr 2023 die Favoriten der Makler im Bereich der bAV waren. Der AssCompact TRENDS-Jahresrückblick 2023 gibt Aufschluss. Die Jahresfavoriten ergeben sich aus den Ergebnissen der vierteljährlichen TRENDS-Studien des vergangenen Jahres. Die Platzierung und der jeweilige Anteil bemessen sich an der Nennung bzw. abgegebenen Stimmen der teilnehmenden Makler.

AssCompact TRENDS-Jahresrückblick 2023: Maklerfavoriten bei bAV und Fondspolicen
Das waren 2023 die Top-10-Maklerfavoriten der betrieblichen Altersversorgung
  • Im TRENDS-Jahresrückblick 2023 liegt die Allianz im Segment der betrieblichen Altersversorgung mit deutlichem Abstand (25,7%) klar auf Platz 1 der Maklerfavoriten – wie dies auch bereits in den einzelnen Quartalen des Jahres 2023 der Fall war.
  • Den 2. Rang des Gesamtrankings belegt mit 10,7% der Stimmen Alte Leipziger. Vom ersten bis zum dritten Quartal 2023 war Alte Leipziger für die Maklerinnen und Makler durchgehend auf Platz 2, im letzten Quartal des Jahres allerdings rutschte sie noch auf Platz 4.
  • Auf Platz 3 im Gesamtranking folgt Canada Life mit 10,4%, die im letzten Quartal 2023 Platz 2 übernahm und in den ersten drei Quartalen 2023 den 3. Rang verteidigte.

Platz 3 ging im letzten Quartal des Jahres 2023 schließlich an die Stuttgarter, die im Gesamtranking auf Platz 4 landet. Die Top 3 des gesamten Jahres 2023 erhalten einen Anteil von 46,8% der Stimmen.

Die weiteren Top-10-Plätze haben zusammen einen Anteil von 37,8%. Eine Übersicht über die Top-10-Maklerfavoriten der betrieblichen Altersversorgung 2023 findet sich in der Grafik. Neu in die Top 10 aufgestiegen ist in diesem Jahresüberblick 2023 HDI, die im Vorjahr noch nicht unter den zehn bAV-Favoriten der Maklerinnen und Makler landete.

Das waren 2023 die Top-10-Maklerfavoriten der fondsgebundenen Lebens-/Rentenversicherung

Neben der bAV bildet die private Vorsorge eine weitere wichtige Säule der individuellen Altersvorsorge zum Erhalt des Lebensstandards nach dem Berufsleben.

Fondsgebundene Renten- und Lebensversicherungen haben dabei in den vergangenen Jahren erheblich an Bedeutung gewonnen. Die Argumente liegen auf der Hand: Durch die Anlage der Sparbeiträge in Fonds partizipieren die Versicherten an der Entwicklung der Kapitalmärkte. Das birgt Chancen auf eine höhere Rendite und damit auf ein höheres Vermögen nach Ablauf der Sparphase. Außerdem können Versicherte aus einer breiten Palette von Fonds auswählen, die verschiedene Anlageklassen, Branchen, Regionen oder Risikoprofile abdecken. Und auch künftig sehen Maklerhäuser im Bereich der fondsgebundenen Produkte – sei es nun mit oder ohne Garantien – großes Potenzial im Neugeschäft.

Auch in diesem Bereich gibt der AssCompact TRENDS-Jahresrückblick Auskunft darüber, welche Versicherer die Maklerfavoriten des Jahres 2023 sind.

AssCompact TRENDS-Jahresrückblick 2023: Maklerfavoriten bei bAV und Fondspolicen
Vier Versicherer unter Top 3, Platz 5 bis 10 mit wenig Bewegung

Demnach haben es in dem Segment „Fondsgebundene Renten- und Lebensversicherungen“ vier Gesellschaften in die Top 3 des TRENDS-Jahresrückblicks geschafft. Diesen vier Versicherern räumen die Befragten zusammen einen Anteil von 43,2% ein.

  • Den 1. Platz belegt in dem Bereich mit einem Anteil von 13,1% der Stimmen Alte Leipziger (Leben). Das Unternehmen stand auch das ganze Jahr über – mit Ausnahme von Quartal II/2023 (Platz 2) – immer ganz oben im Ranking.
  • In der TRENDS-Jahresgesamtwertung folgt auf Platz 2 Canada Life. Der Versicherer erhält einen Stimmenanteil von 10,1%.
  • Platz 3 teilen sich diesmal die Allianz (Leben) und VOLKSWOHL BUND mit jeweils genau 10% Anteil.

Platz 4 entfällt daher. Bleiben noch die Plätze 5 bis 10. Dazu wieder die Übersicht in der Grafik. Der Stimmenanteil für diese sechs Versicherer betrug im Jahr 2023 31,9%. Auch im Vorjahr 2022 setzten sich die Top 10 im Segment "Fondsgebundene Lebens-/Rentenversicherung" aus genau diesen zehn Versicherern zusammen, das heißt hier gab es im Vergleich wenig Bewegung.

Über die Studie

Der AssCompact TRENDS-Jahresrückblick steht Abonnenten der vierteljährlichen TRENDS-Studie exklusiv zur Verfügung. Das TRENDS-Abonnement enthält alle vier Ausgaben und etwaige Siegel inklusive dem Jahresrückblick. Ansprechpartner ist Dr. Mario Kaiser, kaiser@bbg-gruppe.de, 0921 75758–33.

Informationen zu allen weiteren AssCompact Studien sind unter asscompact-studien.de zu finden.

Bild: © hin255 – stock.adobe.com

 

Ausblick: Versicherer blicken verhalten zuversichtlich auf 2024

GDV-Präsident Dr. Norbert Rollinger hat AssCompact einen Ausblick auf das Jahr 2024 gegeben. Themen sind Altersvorsorge, Elementarversicherung, Nachhaltigkeit, Digitalisierung und KI sowie Solvency-II-Review und die anstehende Europawahl.

Ein Artikel von Dr. Norbert Rollinger, Präsident des Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV)

Nach einem schwierigen Jahr mit großen geopolitischen Krisen und anhaltend hoher Inflation blicken die deutschen Versicherer verhalten zuversichtlich auf 2024. Einige Auf­gaben und Herausforderungen des Jahres 2023 bleiben auch im neuen Jahr auf der Agenda.

Altersvorsorge

Für die private Altersvorsorge will das Bundesministerium der Finanzen nach den Arbeiten der Fokusgruppe im Frühjahr ein Eckpunktepapier vorlegen. Aus Sicht des GDV wird es ohne grundlegende Reform kein Durchstarten in der geförderten privaten Altersvorsorge geben. Die Versicherer werden auch weiterhin Lösungsvorschläge und Know-how einbringen. Dem Verband geht es vor allem um Sicherheit und Planbarkeit für die lebenslange Rente als sozialpolitisch sinnvolle und notwendige Form der Auszahlung.

Auch in der betrieblichen Altersversorgung soll es 2024 mit einem Reformgesetz weitergehen. Neben Verbesserungen beim Sozialpartnermodell bleibt wichtig, die bAV auch darüber hinaus zu stärken. Die Direktversicherung bleibt gerade für kleine und mittlere Unternehmen der Durchführungsweg der ersten Wahl. 

Elementarversicherung

Ganz oben auf der Tagesordnung bleibt auch im kommenden Jahr das Thema Pflichtversicherung für Elementarschäden. Eine Bund-/Länder-Arbeitsgruppe hat die Beratungen zur Umsetzbarkeit einer Pflichtversicherung aufgenommen. Wir Versicherer bemühen uns weiterhin um die Erhöhung der Ver­sicherungsdichte. Doch ohne Prävention und Klimafolgenanpassung wird die Versicherungslücke bei Naturgefahren nicht zu schließen sein. Deshalb setzt sich der Verband weiterhin für ein Gesamtkonzept aus Prävention, Klimafolgenanpassung und Versicherung ein. 

Nachhaltigkeit

Was den Verband 2024 ebenfalls weiterhin bewegen wird: Die meisten Unternehmen stecken mitten in der Umsetzung der neuen Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung. Dabei zeigt sich, dass der mit den Berichtspflichten verbundene Bürokratieaufwand zum Teil enorm ist. Dazu kommen weitere Anforderungen etwa aus der Taxonomie oder der geplanten Europäischen Lieferkettenrichtlinie.

Der GDV wird nicht müde, die politischen Akteure auf allen Ebenen auf die überbordenden Berichtspflichten hinzuweisen und Erleichterungen einzufordern. Wir müssen von einer reinen Compliance-Orientierung zu einer Nachhaltigkeitsberichterstattung mit Impact kommen.

Digitalisierung, KI

Und selbstverständlich bleibt die Digitalisierung eine der zentralen Herausforderungen nicht nur der Versicherungswirtschaft, sondern des ganzen Landes. Gerade auf nationaler Ebene spielt der restriktive Datenschutz eine enorme Rolle. Der Gesetzgeber muss den Interpretationsspielraum der Landesbehörden begrenzen, damit Innovationen auch tatsächlich zum Einsatz kommen – so wie im Koalitionsvertrag vorgesehen.

Spannend wird auch, wie und wann die europäische KI-Verordnung auf den Weg gebracht wird. Die anfängliche Euphorie, dass die Europäische Union das weltweit erste Regelwerk für den Einsatz künstlicher Intelligenz umsetzt, wurde kürzlich durch die Exekutivverordnung der USA gebremst. Wichtig ist, dass die derzeitig hohen Compliance-Vorschriften intensiv überdacht werden. Sonst besteht die Gefahr, dass Europa dem Megatrend KI auf Jahre hinterherlaufen wird.

Solvency-II-Review, Europawahl

Beim Solvency-II-Review zeichnet sich ab, dass es bei dem bewährten risikobasierten Aufsichtssystem bleiben wird. Als Konsequenz der letzten Jahre werden Zinsänderungsrisiken in Zukunft stärker berücksichtigt. Die vorgesehenen Erleichterungen für kleinere Versicherer begrüßen wir sehr. Ob sie viele Ver­sicherer anwenden können, wird allerdings erst die Praxis zeigen.

Zu guter Letzt möchte ich ein besonders wichtiges Thema aufgreifen: Die anstehende Europawahl im Sommer 2024. Es liegt auf der Hand, dass wir als GDV auf europäischer Ebene die Interessen unserer Mitgliedsunternehmen bestmöglich vertreten und in einen konstruktiven Austausch mit Entscheidungsträgern und -trägerinnen gehen. Als Wirtschaftsverband liegt es aber auch in unserer Verantwortung, in einer offenen, demokratischen und stabilen Europäischen Union zu arbeiten. Dessen müssen wir uns immer bewusst sein.

Diesen Artikel lesen Sie auch in AssCompact 01/2024 und in unserem ePaper.

Bild: © GDV

 
Ein Artikel von
Dr. Norbert Rollinger

Ausblick 2024: Diese Entwicklungen beschäftigen die WWK

Welche Themen haben Entscheider der Versicherungsbranche im neuen Jahr im Blick? Wo setzen sie in diesem Jahr den Fokus an und welche Rolle spielt der Einsatz von KI? AssCompact hat nachgefragt – heute bei Rainer Gebhart, Vertriebsvorstand der WWK Lebensversicherung a. G.

Welche Themen und Entwicklungen werden Sie als Versicherer 2024 besonders im Blick haben?

Fondsgebundene Altersvorsorge ist auch im Jahr 2024 unser Thema. Obwohl das aktuelle Wirtschaftsumfeld herausfordernd für Kunden ist, bleibt der private Vorsorgebedarf aufgrund der demografischen Entwicklung unverändert hoch. Kunden sind deshalb gut beraten, ihre Sparvorgänge diszipliniert fortzusetzen. Eine Fondspolice ist dafür besonders gut geeignet, denn nur über die Chancen der globalen Aktienmärkte kann ein auskömmlicher Kapitalstock erwirtschaftet werden. Und nur eine Fondspolice garantiert eine lebenslange Rente.

Welche Sparten, Produkte und/oder Zielgruppen stellen Sie in den Fokus?

Die betriebliche Altersversorgung ist für viele Arbeitnehmer ein wertvoller Baustein, um für das Alter vorzusorgen. Unsere Fondspolicengeneration WWK IntelliProtect® 2.0 erfüllt alle für die bAV entscheidenden Anforderungen und hat mit dem iCPPI-Garantiemechanismus auch in schwierigen Börsenphasen ihre Stärke unter Beweis gestellt. 2024 verbessern wir unser Produktangebot noch einmal: Im Kern wird WWK IntelliProtect® 2.0 in der bAV damit noch flexibler, kostengünstiger und transparenter.

Wie reagieren Sie auf die Veränderungen am Maklermarkt?

Makler, Vertriebe und Pools setzen immer stärker auf Produktgeber mit optimierten digitalen Prozessen. Deshalb bauen wir unser Angebot an digitalem Service weiter aus. Im Bereich der bAV ist es uns gelungen, durch die kontinuierliche Weiterentwicklung der Prozesse und Serviceangebote, die bAV deutlich zu vereinfachen. Hervorzuheben ist der neue digitale bAV-Service: Damit können wir alle individuellen Beratungsdokumente bereitstellen, die direkt auf die Bedürfnisse des Vertriebspartners ausgerichtet sind.

Welche Pläne haben Sie zum Einsatz von KI?

Künstliche Intelligenz ist sicherlich ein Bestandteil der digitalen Transformation in der Versicherungsbranche. Sie unterstützt Geschäftsprozesse nicht nur, sondern bietet in vielen Bereichen einen großen Mehrwert. So reduziert beispielsweise die automatisierte Zuordnung den manuellen Aufwand bei der Bearbeitung erheblich und hilft bei der Priorisierung und raschen Bearbeitung von Anfragen. Die WWK nutzt KI derzeit bereits bei Chatbots und beim Dokumentenscan. Weitere Einsatzmöglichkeiten werden laufend eruiert und geprüft.

Bild: © WWK

 

Ein ganzheitlicher Beratungsansatz für bAV, bKV und bAKS

Die moderne Firmenkundenberatung geht über den reinen Produktverkauf hinaus hin zu einer umfassenden Beratung in allen relevanten Aspekten. Für die ALH Gruppe gehören zu einem ganzheitlichen Versorgungskonzept deshalb die drei „Puzzlesteine“ bAV, bKV und bAKS.

<h5>Interview mit Frank Kettnaker, Vorstand Vertrieb und Marketing der ALH Gruppe, Christian Häsch, Bereichsleiter dezentraler Vertrieb der Alte Leipziger Lebensver­sicherung, und Sascha Marquardt, Leiter Kompetenzcenter Firmenkunden der Hallesche Krankenversicherung</h5><h5>Die Alte Leipziger ist ein relevanter Player im bAV-Markt und die Hallesche im bKV-Markt. Bei der Einführung der bKV gab es dann aber doch eine längere Anlaufphase. Nun rückt immer mehr die betriebliche Arbeitskraftabsicherung in den Fokus. Welche Erfahrungen nehmen Sie dafür aus den beiden erstgenannten Bereichen mit?</h5><p><b>Frank Kettnaker</b> Wir sehen die betriebliche Arbeitskraftabsicherung als integralen Bestandteil unseres ganzheitlichen Beratungsansatzes für die betriebliche Versorgung. Das mag auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheinen, doch in der Praxis zeigt sich, dass Kunden genau diesen Ansatz sowie ein dynamisch erlebbares Versorgungskonzept suchen. Die resultierende Wertschätzung gegenüber Mitarbeitenden ist entscheidend dafür, im Fachkräftewettbewerb qualifizierte Mitarbeiter zu binden und neue Talente zu gewinnen.</p><p><b>Christian Häsch</b> Die betriebliche Arbeitskraftabsicherung ist somit neben bAV und bKV ein substanzielles Puzzlestück auf dem Weg zum attraktiven Arbeitgeber. Die moderne Firmenkundenberatung geht über den reinen Produktverkauf hinaus hin zu einer umfassenden Beratung in allen relevanten Aspekten. Uns ist bewusst, dass sich dieser ganzheitliche Ansatz am Markt erst etablieren muss.</p><h5>Warum sollte sich der Arbeitgeber eigentlich auch noch um die Arbeitskraftabsicherung seiner Mitarbeiter kümmern?</h5><p><b>CH</b> Wenn ein Arbeitgeber ein ganzheitliches Versorgungskonzept inklusive betrieblicher Arbeitskraftabsicherung anbietet, signalisiert er gegenüber seinen Mitarbeitenden, dass ihm deren persönliches Wohlergehen und finanzielle Sicherheit wichtig sind. Das kann wiederum die Mitarbeiterbindung deutlich stärken.</p><h5>Und warum sollte ein Arbeitnehmer darauf eingehen? Es gibt durchaus ein paar steuerliche Aspekte und Portabilitätsfragen.</h5><p><b>CH</b> Im Rahmen der bAV sprechen wir oft über vergünstigte Gruppentarife und eine vereinfachte Risikoprüfung. In aller Regel beteiligt sich der Arbeitgeber am Beitrag. Zudem mindert die Steuerfreiheit in der Ansparphase die monatliche Belastung für den Arbeitnehmer. Erst im Leistungsfall wird die Leistung versteuert. Eine offene Kommunikation mit dem Arbeitnehmer und die Absicherung höherer Leistungen ist Voraussetzung dafür, dass es im Leistungsfall zu keinem Nachteil für den Arbeitnehmer kommt.</p><p>Auch in Bezug auf die Portabilität hat der Gesetzgeber viele Möglichkeiten geschaffen. Wenn eine Übertragung auf den neuen Arbeitgeber nicht möglich ist, kann der Arbeitnehmer den bestehenden Vertrag privat fortführen und weiterhin von den vergünstigten Gruppenkonditionen profitieren. Wenn der Vertrag nach Ausscheiden auf den Arbeitnehmer übertragen wurde, kann er die Überschüsse auch zur Beitragsreduzierung nutzen.</p><p><b>Sascha Marquardt</b> In der bKV gibt es die Portabilität hin zu einem anderen Arbeitgeber (noch) nicht. Betrachtet man den steuerlichen Aspekt, so kann ein Arbeitgeber seiner Belegschaft die bKV in den meisten Fällen über den Sachbezug bis 50 Euro steuerfrei zukommen lassen. Das ist für Firmenkunden sehr lukrativ.</p><h5>Für welche Berufe und Branchen ist die betriebliche Arbeitskraftabsicherung besonders interessant?</h5><p><b>FK</b> Eine besonders hohe Relevanz hat eine betriebliche Arbeitskraftabsicherung in Berufen, denen der Zugang zu einer privaten Absicherung zu kostspielig oder gar nicht möglich ist. Auch Personen mit Vorerkrankungen profitieren von vereinfachten Risikoprüfungen in der betrieblichen Arbeitskraftabsicherung – idealerweise mit finanzieller Beteiligung des Arbeitgebers. Insgesamt steigt jedoch in allen Branchen und Berufsbildern das Risiko von psychischen Erkrankungen und somit auch das Ausfallrisiko von Mitarbeitenden für den Arbeitgeber.</p><h5>Welche zentralen Kundenwünsche stehen in der Firmenkundenberatung im Fokus? Letztlich müssen Arbeitgeber, Arbeitnehmer und sagen wir im speziellen Fall auch der Versicherungsmakler zufrieden sein.</h5><p><b>FK</b> Firmenkunden wünschen sich einfache, verständliche und individuell ausgerichtete Versorgungskonzepte mit einer guten Kommunikationsstrategie und wenig Eigenaufwand.</p><p>Der Einsatz von digitalen Tools ist deshalb inzwischen ein entscheidender Erfolgsfaktor. Dafür arbeitet die ALH Gruppe mit marktführenden Anbietern zusammen. Ziel ist, jedem Firmenkunden das passende Tool anbieten zu können. Auch bei der Verwaltung der Versorgung sind wir mit eigenen Systemen und Kooperationen bestens aufgestellt und entwickeln uns stetig weiter.</p><!--text-long-pagebreak--><!--sub-title||Welche Produktlösungen werden im Firmensegment nachgefragt?--><h5>Welche Produktlösungen werden im Firmensegment nachgefragt?</h5><p><b>SM</b> In der bKV sind es hauptsächlich unsere Budgettarife FEELfree. Je nach Produktlinie bieten wir ein Gesundheitsbudget, das bei Nutzung steigt oder, neu seit Jahresbeginn, die Integration von Vorsorgeunter­suchungen und Schutzimpfungen im Angebot hat. Aber auch Produkte für den stationären Klinikaufenthalt sind weiterhin sehr beliebt.</p><p><b>CH</b> Im Rahmen der bAV spielen moderne fondsgebundene Tarife mit entsprechender Flexibilität und einer gewissen Einfachheit die wichtigste Rolle. In der betrieblichen Arbeitskraftabsicherung ist es die bewährte Berufsunfähigkeitsversicherung. Allerdings gewinnt die Absicherung der Grundfähigkeit zunehmend an Bedeutung.</p><h5>Immer noch gibt es bei Arbeitgebern Vorbehalte gegen die bAV, zum Beispiel zu viel Administra­tion und Haftung. Wie lassen sich diese Vorbehalte entkräften?</h5><p><b>CH</b> Die Digitalisierung der Prozesse sowohl im Vertragsabschluss als auch in der Verwaltung sorgt für weniger Administrationsaufwand und höhere Qualität der Prozessdokumentation. Auch mögliche Fehlerquellen in der Beratung, beim Abschluss und während der Vertragslaufzeit können damit reduziert werden. Neben dem Einsatz digitaler Tools spielen Berater und Vermittler eine zentrale Rolle in der Kommunikation zwischen Arbeitgeber, Arbeitnehmer und Versicherer.</p><p><b>FK</b> Die Begleitung im Anbahnungsprozess sowie die fortlaufende Betreuung sind hier wesentliche Punkte, um Haftungsrisiken und Verwaltungsaufwände so weit wie möglich zu reduzieren. Die ALH Gruppe bietet in jeder Phase vollumfängliche Unterstützung an – egal ob durch Spezialisten vor Ort oder dezentrale Vertriebseinheiten.</p><h5>Und wie können die Arbeitnehmer in der Breite am besten erreicht werden?</h5><p><b>SM</b> Moderne Kommunikationswege durch Apps, digitale Tools und Benefit-Portale sowie die Nutzung aller verfügbaren Medien sind entscheidend in der Kommunikation mit dem Arbeitnehmer, und das gerne in mehreren Sprachen. Auch Belegschaftsveranstaltungen in Präsenz sind und bleiben ein zentraler Kommunikationsweg. Schlussendlich muss individuell geprüft werden, wie das Unternehmen aufgestellt ist und welche Kommunikationswege die richtigen sind.</p><h5>Kann die Fürsorge des Arbeitgebers auch im Sinne von ESG verstanden werden? Und wie nachhaltig sind die Produkte selbst?</h5><p><b>FK</b> Mit bAV, bKV und bAKS zahlen Arbeitgeber direkt auf zwei der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen – SDGs – ein, nämlich „Gesundheit und Wohlergehen“ sowie „Keine Armut“. Insbesondere die bAV kann dabei helfen, Altersarmut zu verhindern, da sich Mitarbeitende schon mit kleinen Beiträgen eine lebenslange zusätzliche Rente sichern können.</p><p><b>CH</b> Was die Produkte angeht, bieten wir bei bAV und betrieblicher Arbeitskraftabsicherung mit VisionGrün ein Konzept an, bei dem die Geldanlage auf Wunsch ausschließlich in Fondsprodukte mit ausgewählten Nachhaltigkeitsmerkmalen fließt. Wir stellen sicher, dass während der gesamten Vertragslaufzeit sämtliche Anlagen nach ESG-Kriterien gemanagt werden, zum Beispiel bei Fondswechseln oder Zuzahlungen. Alles in allem ein flexibles Zusatzfeature!</p><p><b>SM</b> In der bKV haben wir als erster Anbieter ein Nachhaltigkeits-Testat der Concern GmbH in Kooperation mit der Universität Bayreuth für unsere „FEEL-Produkte“ erhalten. Bewertet wurden Kriterien wie die Förderung ethischer Prinzipien und deren Nachhaltigkeit, das Erzielen einer sozialen Wirkung und die Glaubwürdigkeit von uns als Anbieter.</p><p>Dieses Interview lesen Sie auch in AssCompact 01/2024 und in unserem <a href="https://epaper.asscompact.de/de/profiles/53e4066999da-asscompact/editio…; target="_blank" >ePaper</a>.</p><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: v. l. n. r.: Christian Häsch, Frank Kettnaker, Sascha Marquardt; © ALH</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/97D8E4F4-E546-479E-94FD-B9E491E0BE81"></div>

 
Ein Interview mit
Christian Häsch
Frank Kettnaker
Sascha Marquardt

Ausblick 2024: Das erwartet die VHV

Welche Themen haben Entscheider der Versicherungsbranche im neuen Jahr im Blick? Wie reagieren Versicherer auf Veränderungen am Markt? Und welche Rolle spielt KI? AssCompact hat nachgefragt – heute bei Dr. Angelo O. Rohlfs, Vorstand für Vertrieb und Marketing bei der VHV Allgemeine Versicherung AG.

Welche Themen und Entwicklungen werden Sie als Versicherer 2024 besonders im Blick haben?

Die VHV Allgemeine ist führender Bauspezialversicherer und ein bedeutender Kfz-Versicherer. Beide Felder sind stark von den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen abhängig. Wir erwarten, dass im Jahr 2024 diese Situation anhalten und Auswirkungen auf die Bedeutung der Produkte haben wird. Im Baubereich meinen wir dabei konkret die Entwicklung von Investitionsvolumina und einhergehende Auftragslagen sowie Insolvenzen. Im Kfz-Bereich gilt es weiterhin, die Schadenentwicklung und -inflation zu beobachten.

Welche Sparten, Produkte und/oder Zielgruppen stellen Sie in den Fokus?

Wir als VHV sind ein Maklerversicherer und verstehen uns als verlässlicher Partner unserer Vermittlerinnen und Vermittler. Wir entwickeln alle Produkte laufend weiter, um ihnen ein optimales Produktversprechen mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis zu bieten. Im Jahr 2024 sind Optimierungen in der Hausratversicherung geplant. Alles rund um erneuerbare Energien wird auch weiterhin Thema bleiben. Damit versetzen wir unsere Partner in die Lage, den Bedürfnissen der Kunden gerecht zu werden.

Im Baubereich begleiten wir unsere Kunden durch die aktuellen Rahmenbedingungen und suchen dabei nach bedarfsgerechten Lösungen. Grundsätzlich wird der Fokus weniger auf dem privaten Wohnungsbau und mehr auf der Absicherung von Infrastrukturprojekten sowie dem Kautions- und Bürgschaftsgeschäft liegen.

Wie reagieren Sie auf die Veränderungen am Maklermarkt?

Als Partner unserer Vermittlerinnen und Vermittler hören wir ihnen zu, um ihre Anforderungen zu verstehen. Diese verändern sich schneller, also müssen wir schneller reagieren. Deshalb sind wir bei der VHV bereits vor Jahren mit der digitalen Transformation gestartet und befinden uns noch mittendrin. Nur durch eine moderne Technologieinfrastruktur sind wir in der Lage, auf die Bedürfnisse unserer Partner in der Abwicklung ihrer Geschäftsvorgänge eingehen zu können.

Welche Pläne haben Sie zum Einsatz von KI?

Wir haben bei der VHV Allgemeine künstliche Intelligenz vor allem im Bereich der Sprachverarbeitung wie Chatbots oder Spracherkennung getestet. Auch in der Bild- und Videoerkennung ist der Einsatz von KI bereits geprüft worden. Eine Unterstützung für Vermittlerinnen und Vermittler durch KI ist grundsätzlich möglich, aber bei uns noch nicht näher untersucht. Grundsätzlich sollte wie bei allen Digitalisierungsansätzen die Brille des Kunden aufgesetzt werden. Es gilt zu hinterfragen, an welchen Stellen der Einsatz von künstlicher Intelligenz Mehrwerte für die Arbeit des Vermittlers schafft und bei welchen Prozessen die menschliche Komponente immer noch Grundlage des Vertriebs- und Geschäftserfolges bleibt.

Bild: © VHV

 

Ausblick 2024: Das plant Baloise dieses Jahr

Welche Themen haben Entscheider der Versicherungsbranche im neuen Jahr im Blick? Wie reagieren Versicherer auf Veränderungen am Markt? Und welche Rolle spielt KI? AssCompact hat nachgefragt – heute bei Bernd Einmold, Chief Sales Officer Vertrieb Sach der Baloise Sachversicherung AG Deutschland.

Welche Themen und Entwicklungen werden Sie als Versicherer 2024 besonders im Blick haben?

Natürlich haben wir weiterhin die gesamtwirtschaftliche Situation im Blick. Sinkt die Inflation weiter und kommt es zu einer moderaten wirtschaftlichen Erholung? Welche Auswirkungen haben die prognostizierten Wachstumshemmnisse auf das Vorsorgeverhalten von Privatkunden und die Investitionsbereitschaft von Unternehmen? Versicherer werden auf Rentabilitätssicherung achten und wünschen sich Stabilität, mit deren Rückkehr angesichts von Klimawandel und daraus entstehenden Großschäden sowie Krieg in und an den Grenzen zu Europa nur langsam zu rechnen ist. Aber auch – wen wundert es – das Thema Digitalisierung steht weiterhin im Vordergrund, dies bei den Schnittstellen zu unseren Vertriebspartnern und -partnerinnen, aber auch beim Heben der Möglichkeiten, die sich durch die KI ergeben werden.

Welche Sparten, Produkte und/oder Zielgruppen stellen Sie in den Fokus?

Wir bei Baloise haben in den vergangenen Jahren bewiesen, dass wir trotz schwieriger Rahmenbedingungen regelmäßig über dem Markt profitabel wachsen. Wir spielen nicht überall mit, aber da wo wir mitspielen, wollen wir vorne dabei sein – also in unseren Zielsegmenten. Unsere Ausschließlichkeit wollen wir weiter aus- und Agenturen anbauen. Den Makler- und Exklusivvertrieb werden wir unter anderem mit sehr attraktiven Produktüberarbeitungen und weiteren Digitalisierungsmaßnahmen unterstützen.

Wie reagieren Sie auf die Veränderungen am Maklermarkt?

Die sehr ausgeprägten M&A-Aktivitäten im Maklermarkt haben wir im Blick und sehen diesen Trend auch für die nächsten Jahre. Wir sind mit unserem Key-Account-Management und Regionalvertrieb persönlich sehr nah an unseren Makler-Partnern und -Partnerinnen dran, die weiterhin eine kompetente, zuverlässige und schnelle Maklerbetreuung erwarten. Dieses Qualitätsniveau stellen wir durch unseren persönlichen Ansatz sicher und dazu bauen wir als neuen wichtigen Baustein ein dezentrales Gewerbe-Underwriting auf. Damit können wir auch in der Beratung von KMU-Betrieben einen weiteren vertrieblichen Mehrwert bieten. Dieses Jahr ging auch unser Online-Beratungsservice an den Start. Mit einer Terminbuchung können unsere Experten und Expertinnen der Vertriebsunterstützung beim Underwriting oder bei Fragen zu unserer Gewerbeproduktpalette über Videoberatung konsultiert werden. Somit richten wir uns weiterhin strategisch an den Bedürfnissen des Vertriebspartners aus und sehen uns für die Veränderungen gut gerüstet.

Welche Pläne haben Sie zum Einsatz von KI?

KI ist sicherlich gekommen, um zu bleiben. Wir beschäftigen uns intensiv mit dem Thema und versuchen, mit kleinen Schritten die gegebenen Möglichkeiten zu heben – zum Beispiel bei Marketingaktivitäten und in unseren Serviceeinheiten. Gerade aus vertrieblicher Perspektive wird es viele nützliche Dienste geben, die den Alltag vereinfachen können. Vertrauen aufbauen, Partnerschaften pflegen und neue Kontakte gewinnen: Das ist und bleibt menschliche Kernkompetenz, die nicht von einer kühlrationalen KI ersetzt werden kann. Wir sehen große Chancen von KI, aber auch die Grenzen von einer softwarebasierenden Vertriebsunterstützung.

Bild: © Baloise

 

Presse-Versorgungswerk bietet 4,3% Gesamtverzinsung in 2024

Die Versicherten der Presse-Versorgung profitieren auch im nächsten Jahr von einer hohen Kundenbeteiligung. Die Gesamtverzinsung für das Vorsorgekonzept Perspektive erhöht sich auf 4,3%. Damit liegt das Angebot an der Marktspitze.

Die Vertreterversammlung der Versicherten der Presse-Versorgung hat beschlossen, die Gesamtverzinsung im kommenden Jahr um 0,5 Prozentpunkte anzuheben. In 2024 erhalten Kunden für das Vorsorgekonzept Perspektive eine Gesamtverzinsung von 4,3%. Diese ergibt sich aus einer laufenden Verzinsung von 3,0% und einer Schlusszahlung von 1,3%. Bei den klassischen Garantie-Konzepten bietet die Presse-Versorgung in 2024 eine ebenfalls um 0,5 Prozentpunkte erhöhte Gesamtverzinsung von 4,0%.

Der Anstieg der Zinsen und die solide Kapitalanlagestrategie der Presse-Versorgung mache die deutliche Erhöhung der Gesamtverzinsung in 2024 möglich. Die Vorsorgemodelle hätten sich in der lang anhaltenden Nullzinsphase bewährt und die Kunden würden nun von der neuen

Marktlage profitieren. Mit der Überschussbeteiligung 2024 untermauere die Presse-Versorgung ihre Spitzenposition im deutschen Lebensversicherungsmarkt, betont Geschäftsführer Manfred Hoffmann die Zinsdeklaration. (bh)

Bild: © GalakticDreamer – stock.adobe.com

 

HBA startet Prototypen für Blockchain-Personenversicherung

Die HBA-Consulting AG hat zusammen mit Etherisc einen Prototypen für eine neue Art der Versicherung gestartet: eine Personenversicherung auf Blockchain-Basis. Dabei soll das Risiko nicht an den Versicherer abgegeben, sondern unter den Versicherungsnehmern verteilt werden.

Die Blockchain und Kryptowährungen sind für manche noch ein böhmisches Dorf. Doch nach und nach kämpft sich auch die Versicherungsbranche durch das Thema. Und so werden in Zukunft wohl auch mehr und mehr Produkte erscheinen, die sich der neuen Technologien annehmen. So beispielsweise ein neues Projekt der Unternehmensberatung HBA-Consulting.

Diese hat zusammen mit dem Softwareentwickler Etherisc eine Personenversicherung auf Blockchain-Basis konzipiert und nun auch einen Prototypen dafür gestartet. Sie nennt sich „Banny“, kurz für „Blockchain Annuity“. Am Montag, 20.11.2023, wurde das Projekt u. a. von HBA-Vorstand Sascha Ahmadi und Etherisc-CEO Christoph Mussenbrock vorgestellt. Laut Mussenbrock habe Etherisc mehrere Monate an dem Produkt gearbeitet und man freue sich nun sehr, in eine neue Projektphase zu kommen.

Blockchain-Rentenversicherung

Konkret handelt es sich bei Banny um eine Rentenversicherung auf der Polygon-Blockchain. Der Prototyp ist mit Kryptowährung versehen und kann testweise dazu verwendet werden, um ein Angebot einzuholen, eine Police abzuschließen, die Rente auszahlen zu lassen und auch die Entwicklung der Rente und des Kollektivs nachzuvollziehen. Der Abschluss erfolgt dabei über die Kryptowährung.

Der Vorteil einer Versicherung über die Blockchain sei dabei die Transparenz und die Deterministik der Versicherungsbedingungen. Die Automatisierung sei jederzeit gewährleistet und die Versicherungskollektive ließen sich so selbst regulieren.

Unterschied zur klassischen Rentenversicherung

Banny unterscheide sich zu einer klassischen Rentenversicherung darin, dass das Risiko, welches laut HBA-Consulting und Etherisc auf realistischen Berechnungswerten basiere, nicht an einen Versicherer abgegeben, sondern unter den Versicherungsnehmern verteilt werde. Dies erfolge durch Beitragseinzahlungen durch alle Versicherungsnehmer in einen Topf, aus dem dann auch die Auszahlungsgelder kommen. Die Renten werden dann auch jedes Jahr neu berechnet, um Kollektivbewegungen abbilden zu können.

Der Banny-Prototyp kann nach einer Registrierung unter diesem Link getestet werden. (mki)

Bild: © Sebastian – stock.adobe.com

 

Medizinische Versorgung für Staatsbedienstete

Wenn Beamtinnen oder Beamte erkranken, beteiligt sich ihr Dienstherr an den tatsächlichen Behandlungskosten. Dieser Zuschuss nennt sich Beihilfe. Dort, wo die Beihilfe aufhört, bieten private Krankenversicherer eine Basisabsicherung samt passender Ergänzung, und das für ein ganzes Leben.

<h5>Ein Artikel von Michael Albrecht, Hauptabteilungsleiter HA Makler- und Kooperationstarif bei der Barmenia</h5><p>In Deutschland stehen zurzeit mehr als 45 Millionen Menschen im Berufsleben. Davon entfallen über 1,9 Millionen Menschen auf die Berufsgruppe der Beamten (Quelle: Statistisches Bundesamt), darunter rund 300.000 Beamtinnen und Beamte bei der Polizei und beim Zoll. Aufgrund der demografischen Entwicklung, der Krisenresilienz sowie des Aufgabenzuwachses wird sich diese Zahl mittelfristig deutlich erhöhen. In der Zielgruppe der Personen mit Beihilfeanspruch steckt somit ein erhebliches Potenzial, und Beamte zu versichern, ist sehr vielseitig. Darum ist es wichtig, Beamtenanwärter und Beamte individuell zu begleiten. </p><h5>Staat beteiligt sich an Behandlungskosten</h5><p>Wenn Staatsbedienstete erkranken, beteiligt sich ihr Dienstherr an den tatsächlichen Behandlungskosten. Dieser Zuschuss nennt sich Beihilfe. Die Beihilfe ist das eigenständige Krankenversicherungssystem der Beamtinnen und Beamten sowie Richterinnen und Richter. Für Soldatinnen und Soldaten – und teilweise auch Beamtinnen und Beamte in den Vollzugsdiensten – kann die Krankenversicherung auch in Form einer sogenannten Heilfürsorge oder truppenärztlichen Versorgung ausgestaltet sein. Aber auch wenn Beamtinnen und Beamte in der aktiven Dienstzeit noch Heilfür­sorge erhalten, werden sie spätestens mit Eintritt in die Pension Beihilfe beziehen.</p><p>Wie hoch die Beihilfe ist, hängt davon ab, in welchem Bundesland die Staatsbediensteten arbeiten. In den meisten Fällen besteht ein Anspruch auf mindestens 50% der Krankheitskosten, im Pensionsalter sind es sogar 70%. Wenn Beamtinnen und Beamte eine Behandlung oder Vorsorgeuntersuchung zum Beispiel beim Arzt, Zahnarzt oder Heilpraktiker in Anspruch nehmen, bekommen sie nach der Behandlung eine Rechnung zugesendet. Diese Rechnung reichen sie dann bei ihrer Beihilfestelle ein. Die Beihilfe erstattet dann den versicherten Anteil. Da der Dienstherr von den Kosten aber nur einen prozentualen Anteil übernimmt, können erhebliche Restkosten anfallen. </p><p>Die noch offenen Kosten werden darum in der Regel über eine private Krankenversicherung abgesichert. Auch Ehe- oder Lebenspartner und –partnerinnen sowie eigene oder adoptierte Kinder können Beihilfe erhalten. Meist gilt hier ein Zuschuss von 70 bzw. 80%.</p><p>Einige Bundesländer bieten ihren Beamten auch eine sogenannte pauschale Beihilfe an. Der wichtigste Unterschied zur individuellen Beihilfe: Der Dienstherr beteiligt sich nicht mehr an den Krankheitskosten, sondern zahlt stattdessen einen Zuschuss zum Beitrag in der privaten oder gesetzlichen Krankenversicherung. Beamte mit pauschaler Beihilfe benötigen damit einen Versicherungsschutz, der 100% der Krankheitskosten umfasst. Die Entscheidung für eine Beihilfeart ist endgültig – ein späterer Wechsel von der pauschalen zur individuellen Beihilfe oder umgekehrt ist nicht möglich.</p><!--text-long-pagebreak--><!--sub-title||Private Krankenversicherung füllt die Lücke--><h5>Private Krankenversicherung füllt die Lücke</h5><p class="zoombild" > <div class="zoomImage clearfix"><a href="https://www.asscompact.de/sites/asscompact.de/files/styles/zoom_large/p…; rel="prettyPhoto" title=""><img alt="Medizinische Versorgung für Staatsbedienstete" height="321" src="https://www.asscompact.de/sites/asscompact.de/files/styles/zoom/public/…; typeof="Image" width="200" /><img class="zoomIcon" src="/sites/asscompact.de/themes/asscompact/gfx/zoom_icon.png" width="54"></a></div></p><p>Das gilt auch für Beamte, die Heilfürsorge beziehen, dann spätestens in der Pension. </p><p>Viele private Krankenversicherer bieten Beamtinnen und Beamten sowie ihren Angehörigen einen Versicherungsschutz, der auf die Leistungen der Beihilfe zugeschnitten ist. Passend zum Beihilfesatz schließt die PKV dann die Lücke in der Absicherung zu 100%. Dabei ist von einem guten Standard- über einen Komfort- bis zum Top-Schutz alles möglich. Schon ein „schlanker“ PKV-Schutz bietet laut dem Verband der Privaten Krankenkassenversicherung e. V. (PKV) in der Regel mehr Leistungen als die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) für Beamte.</p><h5>Individuelle und flexible Lösungen sind wichtig </h5><p>Für Beamtinnen und Beamte ist die Absicherung in der PKV flexibel: Da sich die Höhe der Beihilfe im Laufe des Lebens ändern kann, lässt sich der Versicherungsschutz jederzeit an die neue Situation anpassen. Mit der Pensionierung erhöht sich zum Beispiel der Beihilfesatz für Beamtinnen und Beamte. Der Versicherungsschutz in der privaten Krankenversicherung kann dann entsprechend angepasst und damit der Beitrag gesenkt werden. Im Alter reduzieren sich somit ihre Kosten für die Krankenversicherung. Auch der Wechsel in ein anderes Bundesland ist kein Problem, wenn die Versicherung mit ihren Produkten die verschiedenen Beihilfeverordnungen der Länder sowie des Bundes berücksichtigt. Zudem lassen sich auch sämtliche Familienmitglieder umfänglich absichern. Kinder von Beamtinnen und Beamten können je nach Versicherung ab der Geburt ohne Gesundheitsprüfung aufgenommen werden, und das bei niedrigeren Beiträgen. </p><p>Über die Grundleistung hinaus können Beamtenanwärter und Beamte zusätzlich optionale Leistungen wie eine ergänze Absicherung im Krankenhaus oder Ergänzungstarife zu verbleibenden Kosten bei der zahnärztlichen Behandlung hinzufügen. Falls keine Leistungen in Anspruch genommen werden, ist eine Beitragsrückerstattung möglich. So können Beamtenanwärterinnen und -anwärter schon im ersten leistungsfreien Jahr sechs Monatsbeiträge zurückerhalten. Kosten für die Vorsorgeuntersuchungen gefährden die Beitragsrückerstattung nicht. So lässt sich der Versicherungsschutz einfach über die gesamte Laufbahn an die eigenen Bedürfnisse anpassen.</p><p>Diesen Beitrag lesen Sie auch in AssCompact 10/2023 und in unserem <a target="_blank" href="https://epaper.asscompact.de/de/profiles/53e4066999da-asscompact/editio…; target="_blank" >ePaper</a>.</p><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: © Robert Kneschke– stock.adobe.com</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/540E06EA-65CC-4850-A3C5-6291373597FF"></div>

 
Ein Artikel von
Michael Albrecht

„Studie deckt erhebliche Lücken in der Risikoabsicherung auf“

Die DELA Lebensversicherungen ziehen nach rund fünf Jahren im deutschen Markt Zwischenbilanz. Seit Anfang dieses Jahres ist Daniel Pytiak als Chief Commercial Officer verantwortlich für die Strategie des Versicherers, der sich auf die Absicherung des Todesfallrisikos spezialisiert hat.

Interview mit Daniel Pytiak, Chief Commercial Officer der DELA Lebensversicherungen in Deutschland
Herr Pytiak, DELA ist nun etwa fünf Jahre in Deutschland. Wie sieht Ihr Zwischenfazit für das Unternehmen aus?

Wir haben uns von Beginn an als Spezialist für die Todesfallvorsorge im deutschen Markt positioniert und gehören mittlerweile zu den top drei Anbietern, wo immer es um die Themen Risikoleben und Sterbegeld geht. Als Marktführer in den Niederlanden waren wir 2018 Newcomer in Deutschland und haben uns hier mit unserer Risikolebensversicherung und Sterbegeldversicherung einen guten Namen bei Maklern und Vermittlern sowie Endkunden erarbeitet. Das bestätigen verschiedene Auszeichnungen für unsere Produkte und Services und auch unser Marktanteil. Ende 2023 werden wir rund 350.000 Kunden im Bestand führen.

Das Angebot ist zugespitzt auf zwei Produktfelder. Mit der Sterbegeldversicherung ist eines davon ein Nischenprodukt. Wie positioniert man sich da im Maklermarkt?

Makler und Vermittler schätzen uns als Spezialist für die Todesfallabsicherung, da wir ihnen einen echten Mehrwert für ihre Kundenberatung bieten. Gerade die Sterbegeldversicherung ist ein Produkt, das den Impuls aus der Vorsorgeberatung braucht, damit Kunden den Bedarf erkennen und das Produkt verstehen. In unseren Webinaren zeigen wir verschiedene Beratungsansätze für das nicht leichte Thema. Hinzu kommen unterstützende Tools, Informationen und Services, die bis hin zu juristisch geprüften Vorsorgedokumenten reichen.

Wollen Sie denn die Produktpalette erweitern?

Als führender Anbieter für die Todesfallabsicherung fokussieren wir uns weiter auf unsere Kernkompetenzen. Außerdem bauen wir unsere Positionierung als Spezialist durch zusätzliche juristische Services und psychologische Beratungsangebote weiter aus, um so unsere helfende Hand in der wahrscheinlich schlimmsten Lebenssituation eines Menschen noch spürbarer zu machen.

Sie selbst sind seit Februar bei der DELA. Worauf liegt Ihr Fokus?

Ich will insbesondere die DNA der DELA und unser Leitmotiv „Einer trage des anderen Last“ für jeden Deutschen bekannt und erlebbar machen. Das ist für mich ein unfassbar schöner Sinn für ein Unternehmen, dem ich mich nicht entziehen konnte. DELA ist kein typischer Versicherer. Wir agieren in der Rechtsform einer Kooperative und haben daher keine Gewinnmaximierungsbestrebungen. Stattdessen investieren wir in Service und Leistungen für unsere Makler und Kunden.

Spüren Sie denn, dass sich die Deutschen nach der Pandemiezeit verstärkt auf die Risikoabsicherung konzentrieren? Eine Aussage, die durchaus oft gehört wird.

Die Wahrnehmung von Risiken weicht bei uns Menschen systematisch von der Realität ab. Gefahren durch große Unglücke überschätzen wir. Realere Risiken wie beispielsweise die Gefahr, an Krebs zu erkranken, unterschätzen wir sehr stark. Das bestätigt erneut auch unsere aktuelle von YouGov durchgeführte Verbraucherstudie. Zwar fühlen die Deutschen sich und ihre Familie gut abgesichert und informieren sich über Vorsorgethemen, es besteht jedoch eine große Differenz zwischen gefühlter und gelebter Absicherung insbesondere beim Todesfallrisiko. Von den rund 1.000 Befragten haben lediglich 13% eine Risikolebensversicherung und 12% eine Sterbegeldversicherung abgeschlossen. Die erheblichen Lücken in der Risikoabsicherung sind ein Appell an Makler und Vermittler, diese auf ihre Agenda zu nehmen.

In der genannten Studie haben Sie auch nachgefragt, über welche Kanäle die Risikolebensversicherung heute abgeschlossen wird. Sind Ihre Produktthemen nicht besonders gut für Online-Abschlüsse geeignet?

Natürlich ist dieses Produkt durch seine Einfachheit wie gemacht für den Online-Abschluss. Und unsere aktuelle Studie zeigt, dass Kunden auch alternative Wege zum Makler nutzen. 33% der Befragten, die eine Risikolebensversicherung besitzen, haben diese beim Makler abgeschlossen, aber eben auch 21% online oder telefonisch direkt beim Versicherer. 19% schlossen über ein Vergleichsportal ab. Wir wollen unseren Maklern helfen, durch digitale Prozesse in Beratung und Vertrieb auch diese Kunden für sich zu gewinnen.

Die Risikolebensversicherung bleibt also so was wie ein Türöffner in der Beratung?

Ja, eine Risikolebensversicherung ist für viele Menschen ein Must-have, ähnlich wie die Privathaftpflichtversicherung. Klassischerweise sind das junge Eltern, die ihren Partner und ihre Kinder abgesichert wissen wollen. Verstirbt ein Elternteil, fehlt meistens ein Einkommen, das existenziell wichtig ist, aber ohne eine Risikoleben in die Armut führt. Zudem hat kaum jemand auf dem Radar, dass die Risikoleben ein echter Erbschaftsretter sein kann. Wenn das Finanzamt kurzfristig sechsstellige Summen an Erbschaftsteuer einfordert, hat die kaum ein Erbe liquide zur Verfügung. Vor allem dann nicht, wenn die Erbschaft eine Immobilie ist.

Wie arbeiten Sie denn mit Versicherungsmaklern zusammen? Über Pools und Plattformen oder gibt es auch noch den direkten Kontakt zum Maklerbetrieb?

Wir kooperieren mit allen großen Maklerpools in Deutschland, pflegen aber auch den direkten Kontakt zu unseren Maklern. Dafür haben wir von Beginn an einen bundesweiten Service durch unsere regionalen Maklerbetreuer eingerichtet. Zudem haben wir ein Service-Team, das sich ad hoc und fallabschließend um alle akuten Themen unserer Vertriebspartner kümmert. Für unser agiles und nicht versicherertypisches Handeln bekommen wir sehr gutes Feedback, häufig mit einer Portion positiver Überraschung, wie unkompliziert das gehen kann.

Für Sie und Ihre Vertriebspartner kommt es immer mehr auf digitale Prozesse an. Sind Sie da schon, wo Sie hinwollen?

Wir verfolgen seit Markteintritt einen digitalen Ansatz, der unseren Maklern von der Beratung über den Abschluss bis hin zur Policierung einen einfachen und effizienten Prozess ermöglicht, beispielsweise indem wir innerhalb von 24 Stunden policieren. In Kooperation mit digidor unterstützen wir unsere Partner mit digitalen Marketingkampagnen und Content-Elementen zu den Themen Risikoleben und Sterbegeld. Aktuell entwickeln wir einen Erbschaftsteuer-Rechner als App für unsere Vermittler.

Mit künstlicher Intelligenz kommt ein neues Thema dazu. In welchen Bereichen arbeiten Sie bereits damit?

Ein gutes Beispiel ist die Risikoprüfung. Hier wird KI künftig eine Sofort-Policierung ermöglichen, eine interessante Option im Makler- wie auch im Direktvertrieb. Ebenso ist eine automatisierte Sofortauszahlung im Leistungsfall in Planung.

Und wie sieht die Zukunft aus? Limitierender Faktor für die Versicherungswirtschaft ist ja bisher der Datenschutz.

In der Tat sind bei der Nutzung von Kundendaten für KI-Anwendungen noch viele Fragen zu klären. Gerade bei unseren Themen ist aber das Wissen des Maklers über die Bedürfnisse und existenziellen Risiken seiner Kunden gefragt. Unsere Studie zeigt, dass rund 40% der Befragten die Themen Tod und Sterben immer noch als ein Tabuthema ansehen und ihnen das Gespräch mit Angehörigen darüber schwerfällt. Umso wichtiger ist der Makler als jemand, der durch seine fachliche Beratung dem Kunden hilft, wichtige Vorsorgethemen selbst­bestimmt für sich und seine Angehörigen zu klären.

Lesen Sie auch: Viele unterschätzen Vorsorgebedarf für Todesfallrisiken

Dieses Interview lesen Sie auch in AssCompact 10/2023 und in unserem ePaper.

Bild: © Daniel Pytiak, DELA

 
Ein Interview mit
Daniel Pytiak