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ALTE LEIPZIGER Lebensversicherung a.G.

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Regulierung als Risiko für KMU-Beratung

Der Aufwand für Regulatorik gefährdet die Qualität der KMU-Beratung. AssCompact sprach im vierten Teil der BFV-Gesprächsserie mit Martin Gräfer, Vorstandsmitglied bei der Bayerischen, Frank Kettnaker, Vertriebsvorstand bei der ALH Gruppe, und Lukas Thiem, stellvertretender Geschäftsführer von CuP Versicherungsmakler.

 
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Alte Leipziger hat neuen Leiter bAV

Seit Anfang Juli verstärkt Dr. Thorsten Fischer das Führungsteam der Alte Leipziger Lebensversicherung. Der 45-Jährige ist neuer Zentralbereichsleiter betriebliche Altersversorgung. Zuvor war der promovierte Mathematiker bei der Generali Deutschland tätig.

Die Alte Leipziger Lebensversicherung meldet einen Neuzugang in ihrem Führungsteam: Zum 01.07.2025 ist Dr. Thorsten Fischer als neuer Leiter des Zentralbereichs betriebliche Altersversorgung gestartet. Vor seinem Wechsel zur Alte Leipziger Lebensversicherung war der 45-Jährige seit 2013 für die Generali Deutschland tätig. Zuletzt leitete er dort den Geschäftsbereich bAV und war Geschäftsführer der Gruppenunterstützungskasse, der SicherungsTreuhand sowie Vorstandsmitglied des Generali Pensionsfonds. Fischer ist promovierter Mathematiker und seit 2021 außerdem versicherungsmathematischer Sachverständiger für Altersversorgung bei der IVS, einem auf Altersversorgung spezialisierten Zweigverein der Deutschen Aktuarvereinigung.

Gemeinsam mit den neuen Kolleginnen und Kollegen will Fischer den Zentralbereich bAV weiterentwickeln. Besonders wichtig sei ihm dabei auch der Austausch innerhalb der ALH Gruppe, um voneinander zu lernen und insbesondere die bereichsübergreifenden Synergien in der betrieblichen Versorgung gemeinsam zu nutzen, so Fischer. (tik).

News über weitere personelle Veränderungen in der Branche lesen Sie in der Rubrik „Personen“.

Bild: © Dr. Thorsten Fischer

 

Warum wir genau jetzt über die Basisrente sprechen sollten

Mit dem Wachstumschancengesetz und dem neuen Höchstrechnungszins erhält die Basisrente frischen Aufwind. Vertrieblich jedoch wird daraus noch kaum Profit geschlagen, findet Christian Häsch, Vertriebsleiter bei der Alte Leipziger Lebensversicherung.

Ein Artikel von Christian Häsch, Leiter Vertrieb der Alte Leipziger Lebensversicherung a. G.

Ursprünglich war sie für die Zielgruppe der Selbstständigen konzipiert, mittlerweile gewinnt sie auch bei Angestellten an Beliebtheit: Die Basisrente erhält gerade frischen Aufwind. Im Vertrieb wird dieser aber noch nicht voll ausgeschöpft, wie die vorläufigen Geschäftszahlen zeigen: Im Markt machte die Basisrente 2024 rund 3% des Neugeschäfts gegen laufende Beiträge aus, bei der Alte Leipziger Lebensversicherung waren es immerhin 7,3% des laufenden Neuzugangs.

Dabei hat insbesondere das 2024 verabschiedete Wachstumschancengesetz die steuerliche Fördersituation für Kunden noch einmal verbessert. Und vom neuen Höchstrechnungszins können nicht nur Neukunden ab 2025 profitieren, sondern auch Bestandskunden mit fondsgebundenen Basisrenten.

Es folgt ein Überblick über die aktuellen Entwicklungen bei der Basisrente und ihre Bedeutung für Kunden und Vermittler.

Kernargument der Basisrente: Hohes Fördervolumen

Bekanntlich zeichnet sich die Basisrente vor allem durch die hohen förderfähigen Beiträge aus: Sie können in der Ansparphase zu 100% von der Steuer abgesetzt werden; der steuerfreie Höchstbetrag liegt 2025 bei 29.344 Euro für ledige Versicherte und 58.688 Euro für Verheiratete (die Beiträge zu Versorgungswerken und zur Deutschen Rentenversicherung sind dabei zu berücksichtigen). Das macht die Basisrente bei Selbstständigen und gut verdienenden Angestellten beliebt. Denn bei diesen Zielgruppen fällt die Versorgungslücke im Alter durch ihr hohes Einkommen entsprechend hoch aus, wenn keine zusätzliche Vorsorge getroffen wird.

Wachstumschancengesetz öffnet neue Türen

Darüber hinaus hat das Wachstumschancengesetz die Fördersituation für Kunden noch einmal deutlich verbessert. Ursprünglich war vorgesehen, dass die Rentenleistungen der Basisrente bereits ab dem Jahr 2040 zu 100% versteuert werden müssen. Diese Übergangsphase wurde nun deutlich verlängert: Mit dem neuen Gesetz erfolgt erst ab 2058 eine komplette Versteuerung der Rentenleistungen.

Warum wir genau jetzt über die Basisrente sprechen sollten

Achtung: Seit 2023 steigt der Besteuerungsanteil der Renten jährlich um 0,5 Prozentpunkte (siehe Tabelle). Wer z. B. 2025 eine Basisrente abschließt und 20 Jahre später in Rente gehen möchte, kann die eingezahlten Beiträge bis zum oben genannten förderfähigen Höchstbetrag vollständig von der Steuer absetzen und muss später nur 93,5% der Renteneinnahmen versteuern. Zusätzlich profitiert der Kunde von einem in der Regel deutlich günstigeren Steuersatz.

Steuerregelungen besonders relevant für Best Ager

Vor diesem Hintergrund ist die Basisrente besonders für die Zielgruppe der „Best Ager“ relevant, also Kunden ab 50. Denn wer heute eine Basisrente abschließt und nach zehn Jahren in Rente gehen möchte, kann seine Beiträge komplett von der Steuer absetzen und muss die Rentenbezüge nur zu 88,5% versteuern. Wer früher damit beginnt, in die Basisrente einzuzahlen, nimmt also nicht nur wichtige Steuervorteile mit. Er hat auch bessere Chancen, zu einem früheren Zeitpunkt in Rente zu gehen und damit mehr Netto vom Brutto zu haben.

Die Versorgungslücke im Alter ist ein wichtiger Beratungsansatz für die „Best Ager“. Wenn die Ansparzeit kurz ist, empfehlen sich eher Produkte mit Sicherheitskomponenten wie einer Beitragsgarantie oder einer Beimischung von Sicherungsvermögen, um das Anlagerisiko zu begrenzen.

Mittlerweile hat sich in der Basisrente eine vielfältige Produktlandschaft entwickelt, da eine Beitragsgarantie nicht zwingend erforderlich ist.

Rentenfaktoren steigen durch neuen Höchstrechnungszins

Je nachdem, für welche Produktvariante sich ein Kunde entschieden hat, profitiert er oder sie in der Tarifgeneration 2025 auf unterschiedliche Weise vom neuen Höchstrechnungszins, der zu Beginn des Jahres auf 1,0% angehoben wurde.

Bei fondsgebundenen Basisrenten mit und ohne Beitragsgarantien steigen durch den neuen Zins die garantierten Rentenfaktoren deutlich an. Der garantierte Rentenfaktor gibt an, wie viel Rente Kunden garantiert pro 10.000 Euro Vertragsguthaben erhalten. Bei den Tarifen mit Beitragsgarantien erhöhen sich die garantierten Renten ebenfalls.

Bestandskunden mit fondsgebundenen Basisrenten profitieren ebenfalls vom neuen Höchstrechnungszins, da die aktuellen Rentenfaktoren steigen. Diese werden bei Rentenbeginn angewendet, um die Höhe der Rente zu berechnen. Ist der aktuelle Rentenfaktor höher als der garantierte, wird der höhere Wert zur Berechnung verwendet.

Digitale Tools werden unerlässlich für Beratung und Verwaltung

Wir sehen: Die Krux liegt bei der Basisrente oftmals im Detail. Um ihr Potenzial voll auszuschöpfen, müssen Berater einen Überblick über die komplexen und sich verändernden steuerlichen Regelungen behalten. Deshalb sind digitale Beratungstools in der Beratung fast unerlässlich geworden. Viele Versicherer bieten bereits entsprechende Lösungen an. Beispielsweise stellt die Alte Leipziger ihren Geschäftspartnern Beratungstools des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) zur Verfügung, mit denen sich die Vorteile einer Basisrente je nach Belastungssituation veranschaulichen lassen.

Zuzahlungen und Einmalbeiträge können ebenfalls unkompliziert digital abgewickelt werden, z. B. über Kunden-Apps. Das spielt für die Basisrente eine wichtige Rolle, denn vor allem Selbstständige können nicht immer mit festen Beiträgen langfristig planen. Bei der Alte Leipziger sind im Jahr 2024 die Zuzahlungen und Einmalbeiträge bei Basisrenten um ganze 20% gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Dabei sind Zuzahlungen auch ein bewährtes Mittel, um die Rentenlücke weiter zu verkürzen.

Fazit: Wichtige Altersabsicherung

Die Basisrente bietet für Selbstständige und gut verdienende Angestellte eine wichtige Altersabsicherung und punktet mit einer hohen steuerlichen Förderung in der Ansparphase. Vor allem für die rentennahen Jahrgänge lohnt es sich, die Basisrente genau jetzt unter die Lupe zu nehmen. Denn wer mit dem Abschluss zögert, verschenkt wichtige Steuervorteile in der Ansparphase. Zudem sinkt die Chance, zu einem früheren Zeitpunkt in Rente gehen zu können und damit mehr Netto von den Rentenbezügen zu haben.

Diesen Beitrag lesen Sie auch in AssCompact 04/2025 und in unserem ePaper.

 
Ein Artikel von
Christian Häsch

Alexander Mayer wechselt zur ALH Gruppe

Der 62-jährige Martin Rohm, aktueller Finanzvorstand der ALH Gruppe, wird das Unternehmen verlassen und in den Ruhestand treten. Sein Nachfolger wird Alexander Mayer, der zum 01.07.2025 von der W&W AG zur ALH Gruppe wechseln wird.

Alexander Mayer, 50 Jahre alt, wird neuer Finanzvorstand in der ALH Gruppe und folgt auf Martin Rohm, der mit 62 Jahren in den Ruhestand treten wird. Mayer wird als Vorstandsmitglied das Ressort Kapitalanlagen und Finanzen der ALH Gruppe übernehmen. Als Vorstand der Alte Leipziger Lebensversicherung auf Gegenseitigkeit, der Hallesche Krankenversicherung auf Gegenseitigkeit und der Alte Leipziger Holding AG wird er für über 44 Mrd. Euro Kapitalanlagen und das Rechnungswesen mit Zahlungsverkehr verantwortlich sein.

Wechsel von W&W AG

Seit 2002 ist Alexander Mayer bei der Wüstenrot & Württembergische AG tätig. 2013 wurde er dort zum Generalbevollmächtigten für Kapitalanlagen ernannt. Im Januar 2019 wurde er zum Vorstand für Kapitalanlagen und Rechnungslegung der Württembergischen Lebensversicherung AG bestellt. Seit September 2020 war er darüber hinaus im Vorstand der Wüstenrot & Württembergische AG für Kapitalanlagen und Rechnungslegung verantwortlich. Ab Mitte 2024 bis zuletzt war er im Vorstand für die Themen Rechnungslegung, Controlling, Risikomanagement und Compliance verantwortlich.

ALH-Vorstandsvorsitzender Christoph Bohn freut sich, mit Alexander Mayer einen Finanzvorstand für die ALH Gruppe gewonnen zu haben, der seit über zwei Jahrzehnten „mit seiner Weitsicht und seiner großen Erfahrung sehr erfolgreich“ in seinem Bereich tätig sei und in der Versicherungsbranche einen exzellenten Ruf genieße.

Mayer folgt auf Martin Rohm, der nach insgesamt 34 Jahren Tätigkeit in der Versicherungswirtschaft, davon 29 Jahre als Vorstandsmitglied, in den Ruhestand. (mki)

 

Nachfolger von Frank Kettnaker steht fest

Frank Kettnaker, langjähriger Vertriebsvorstand der ALH Gruppe, wird 2026 sein Amt niederlegen – und jetzt steht auch sein Nachfolger fest. Christian Pape steigt zum 01.10.2025 in den Vorstand ein und übernimmt ab 2026 das Ressort Vertrieb und Marketing.

Der 41-jährige Christian Pape wird zum 01.10.2025 als neuer Vorstand der Alte Leipziger Lebensversicherung a.G., Hallesche Krankenversicherung a.G. und Alte Leipziger Holding AG beginnen, wie die ALH Gruppe am Donnerstag mitteilt. 2026 wird er das Ressort Vertrieb und Marketing von Frank Kettnaker übernehmen. Dieser tritt zum Jahresende nach 19 Jahren Vorstandstätigkeit in der ALH Gruppe und nach insgesamt über 40 Berufsjahren in der Versicherungswirtschaft in den Ruhestand ein.

Von der AXA zur ALH

Pape startete seinen beruflichen Werdegang bei der Continentale und sammelte später Führungserfahrung im Vertrieb der Gothaer. 2017 übernahm er bei der AXA zunächst als Bereichsleiter für den Maklervertrieb und später für die Omnikanalstrategie Verantwortung. Seit 2022 ist Pape zusätzlich Vorstand für den Digitalversicherer der AXA.

Christoph Bohn, Vorstandsvorsitzender der ALH Gruppe, betont, dass man mit Pape einen versierten Vertriebs- und Marketingvorstand gewinne, der mit seiner Nähe zu Geschäftspartnern, tiefer Digitalisierungserfahrung und agiler Arbeitsweise die Zukunft der ALH Gruppe gestalten werde.

Kettnaker geht in Ruhestand

Frank Kettnaker war lange Zeit das Gesicht der ALH Gruppe für ihre Geschäftspartner und hat einen sehr großen Anteil an der nachhaltigen und dynamischen wirtschaftlichen Entwicklung der Unternehmensgruppe, heißt es in der Pressemitteilung. Auch habe er weiteres Wachstum ermöglicht, indem er mit der ALH als Erster den Schritt wagte, die Ausschließlichkeitsorganisation in Mehrfachagenturen zu überführen. (mki)

 

Alte Leipziger Leben hat neuen Vertriebsleiter

Seit Jahresbeginn hat Christian Häsch die Leitung des Zentralbereichs Vertrieb der Alte Leipziger Lebensversicherung inne. Bislang verantwortete der 43-Jährige den dezentralen Vertrieb der Lebensversicherung. In seiner neuen Funktion folgt Häsch auf Matthias Sattler, der seinen Ruhestand angetreten hat.

Zum 01.01.2025 hat Christian Häsch die Leitung des Zentralbereichs Vertrieb der Alte Leipziger Lebensversicherung a. G. übernommen. Der 43-Jährige ist damit Nachfolger von Matthias Sattler, der sich Ende 2024 nach 42-jähriger Betriebszugehörigkeit in den Ruhestand verabschiedet hat.

Häsch ist gelernter Sozialversicherungsfachangestellter mit anschließender Ausbildung zum Spezialisten für betriebliche Altersversorgung (bAV) und Weiterbildung zum Versicherungsfachwirt. Seit 1998 ist er in der Versicherungsbranche tätig, seit 2001 im Vertrieb. Häsch war unter anderem fast zehn Jahre selbstständiger Versicherungsmakler, bevor er im Dezember 2014 bei der Alte Leipziger Lebensversicherung startete. Dort übernahm er 2017 die Leitung der Vertriebsdirektion Süd und 2022 zusätzlich die Bereichsleitung des dezentralen Vertriebs.

„Es freut uns sehr, dass wir mit Christian Häsch einen erfahrenen Vertriebsspezialisten und geschätzten Kollegen für die Leitung unseres Leben-Vertriebs gewinnen konnten. Dank seiner langjährigen Tätigkeit im Team von Matthias Sattler ist er eng mit unserem Haus und unserem Geschäft vertraut und somit bestens auf die neuen Aufgaben vorbereitet“, erklärt Frank Kettnaker, Vertriebsvorstand der ALH Gruppe. (tik)

Bild: © ALH Gruppe

 

ALH-Gruppe: Ausschließlichkeit wird zu Mehrfachagenten

Die ALH-Gruppe überführt ihre Ausschließlichkeitsorganisation in das Modell der Mehrfachagenturen. Vertriebsvorstand Frank Kettnaker erklärt, wie der Wandel abläuft, welche Chancen und Risiken es gibt und warum das neue Modell für Vermittler und Kunden ein Gewinn sein kann.

Herr Kettnaker, die ALH Gruppe wandelt ihre Ausschließlichkeitsvertreter in Mehrfachagenturen um. Wie viele Vertreter sind davon betroffen?

Die ALH Gruppe überführt ihre Ausschließlichkeitsorganisation in das neue Modell der Mehrfachagenturen. Das sind ungefähr 180 Agenturen, von denen heute schon 120 das Angebot angenommen haben. Wir gehen davon aus, dass maximal 10% der Vermittler sich gegen eine Umwandlung ihres Geschäftsmodells – überwiegend aus Altersgründen – entscheiden werden.

Wie sieht das Modell aus?

Die Generalagenten werden in Mehrfachagenten umgewandelt und können ihren Kunden zukünftig ein breites Produktportfolio anbieten. Dafür führen wir die Bestände sukzessive in das Veraltungssystem des Maklerverbunds vfm und schulen die Mitarbeiter entsprechend.

Welche Erfahrungen haben Sie damit gemacht?

Wir haben bisher gute Erfahrungen mit der Überführung unserer Ausschließlichkeitsvertreter zu Mehrfachagenten gemacht. Der Umstellungsprozess mit Unterstützung des Maklerverbunds vfm läuft schneller als gedacht: Wir sind vor unserer geplanten Zeit und die Ergebnisse sowie das Feedback der neuen MfA nach einem Jahr sind sehr positiv. Viele berichten uns von Fällen, in denen sie Kunden halten konnten, die sie als Generalagenten bisher verloren hätten. Wir sind insgesamt optimistisch, dass das Konzept bei uns aufgeht. Allerdings hatten wir einen vergleichsweise geringen AO-Anteil an der Produktion im Vergleich zu anderen Gesellschaften.

Was sind die Chancen und wo sind die Grenzen?

Die Chancen liegen darin, Kunden zu halten und den Agenten mehr Flexibilität in der Beratung zu ermöglichen. Insofern liegen die Chancen in einer höheren Kunden- und Vermittlerzufriedenheit.

Das Risiko lag für uns darin, dass Agenturen unsere gesamten Bestände umdecken und wir deren Loyalität verlieren. Das ist bisher nicht eingetreten, das Vertrauen zueinander stimmt und bisher erleben wir die Umstellung als Win-win-Situation.

Eine Umstellung ist dann riskanter, wenn ein ausgewogenes Verhältnis zwischen AO und Maklervertrieb besteht. Wir gehen davon aus, dass wir in den nächsten Jahren weitere Umstellungen im Markt sehen werden. Aber das Konzept ist eben auch nicht in jedem Fall für Versicherer wie Vermittler passend.

Lesen Sie auch: Ausschließlichkeit im Wandel: Beginn eines Paradigmenwechsels?

Bild: Frank Kettnaker, Vertriebsvorstand der ALH-Gruppe. © ALH-Gruppe

 
Ein Interview mit
Frank Kettnaker

Allianz, Alte Leipziger und Co. legen Überschussbeteiligung fest

Allianz Leben, Alte Leipziger und IDEAL haben ihre Überschussbeteiligung für das Jahr 2025 festgesetzt. Demnach halten die Anbieter die Gesamtverzinsung stabil. Lediglich die Alte Leipziger macht für Verträge der neuen Tarifgeneration 2025 eine kleine Ausnahme.

Mit der Allianz Lebensversicherung, der Alte Leipziger sowie IDEAL haben weitere Versicherer ihre Überschussbeteiligung für das kommenden Jahr 2025 kommuniziert. Alle drei Anbieter halten an der Höhe der Gesamtverzinsung des Jahres 2024 fest, die jeweiligen Überschussbeteiligungen bleiben also stabil. Die Alte Leipziger hat indes für Neuverträge der Tarifgeneration 2025 eine geringfügige Erhöhung in Aussicht gestellt.

Allianz hält an Überschussbeteiligung fest 

Die Allianz Lebensversicherung (Allianz Leben) hält die Gesamtverzinsung aus dem Sicherungsvermögen stabil, teilte der Versicherer mit. Für das Jahr 2025 bleibt es bei der Marke von 3,8%. Für 2024 und 2023 hatte Allianz Leben die Verzinsung jeweils um 0,3 Prozentpunkte angehoben – ein Anstieg um 0,6 Prozentpunkte in nur zwei Jahren. „Wir haben den Zinsanstieg der vergangenen beiden Jahre genutzt, um mit deutlichen Zinsschritten ein starkes Zeichen für unsere Kundinnen und Kunden zu setzen. Dieses Niveau können wir nun stabil halten“, sagt Katja de la Viña, Vorstandsvorsitzende der Allianz Lebensversicherung.

Für das Vorsorgekonzept Perspektive bietet Allianz Leben eine Gesamtverzinsung von 3,8%. Die Gesamtverzinsung der klassischen Lebens- und Rentenversicherung bleibt bei 3,5%. Die in der Gesamtverzinsung enthaltene laufende Verzinsung beträgt bei Perspektive 2,8%, bei Klassik 2,7%. Bei den kapitalmarktnahen Vorsorgekonzepten KomfortDynamik und InvestFlex bietet die Allianz Leben für denjenigen Teil des Kapitals, der im Sicherungsvermögen angespart wird, ebenfalls eine Gesamtverzinsung von 3,8%.

Alte Leipziger bietet für Neuverträge etwas höhere Überschussbeteiligung

Die Höhe der Überschussbeteiligung der Alte Leipziger orientiert sich daran, ob es sich bei den modernen Rentenversicherungen im Produktportfolio um einen Bestands- oder Neuvertrag handelt. Denn die ab 2025 geschlossenen Verträge kommen in den Genuss des ab 01.01.2025 geltenden Höchstrechnungszinses von 1,0%. Für die modernen Rentenversicherungen AL_RENTE-Flex und AL_RENTE-KlassikPur der Tarifgeneration 2025 gilt eine laufende Verzinsung von 2,35% (Tarifgeneration 2022/23: 2,30%). Zusammen mit dem unveränderten Schlussüberschussanteil von 0,25% ergibt sich daraus eine Gesamtverzinsung von 2,60% (Tarifgeneration 2022/23: 2,55 %), kommuniziert die Alte Leipziger in ihrer Pressemitteilung. „Unsere Kunden erhalten auch nach dem deutlichen Zinsrückgang im vergangenen Jahr eine stabile und attraktive Überschussbeteiligung. Wir legen die Beiträge unserer Kunden nachhaltig sicher an, um unsere Garantieversprechen zu erfüllen“, erklärt Dr. Jürgen Bierbaum, Vorstand der Alte Leipziger Lebensversicherung.

Bei den klassischen Rentenversicherungen bleiben die laufende Verzinsung mit 2,25%, der Schlussüberschussanteil mit 0,20% sowie die Gesamtverzinsung mit 2,45% auf dem Vorjahresniveau. Bestehende Versicherungsverträge mit einem Rechnungszins von über 2,25% erhalten weiterhin die höhere garantierte Verzinsung.

Unverändert bleibt auch die Überschussbeteiligung 2025 in den Berufsunfähigkeits-, Grundfähigkeits- und Risikolebensversicherungen der Alte Leipziger. Damit bleiben die Zahlbeiträge im kommenden Jahr stabil.

Auch IDEAL bietet für 2025 stabile Überschussbeteiligung

Bereits das fünfte Jahr in Folge wiederum bietet die IDEAL Lebensversicherung a. G. den Kunden eine laufende Verzinsung in Höhe von 3,0%. Durch zusätzlich hohe Schlussüberschüsse ergibt sich, je nach Vertragskonstellation, eine Gesamtverzinsung von bis zu 3,7%, teilt der Anbieter mit. Auch für die IDEAL UniversalLife ist die laufende Verzinsung auf 3,0% festgesetzt. 

LVM hält Gewinnbeteiligung auf Vorjahresniveau

Die LVM-Lebensversicherung wiederum hält ebenfalls an der aktuellen Gewinnbeteiligung fest: Obwohl die EZB-Zinsen am Kapitalmarkt in den vergangenen Monaten zurückgegangen seien, heißt es vom Versicherer, erhalten Neukunden für Rentenversicherungen mit modernen Garantiekonzepten auch 2025 eine Gesamtverzinsung inklusive Schlusszahlung in Höhe von 3,1%. Die laufende Verzinsung beläuft sich dabei nach wie vor auf 2,4%. (as)

Bild: © Suriyo – stock.adobe.com

 

Leitungswasserschäden: Projekt von Alte Leipziger und Enzo

Die Alte Leipziger und das Start-up Enzo kooperieren, um Leitungswasserschäden zu verringern. Mithilfe der Sensoren von Enzo werden Wasserleitungen in ausgewählten Gebäuden mit Zustimmung der Versicherten digital überwacht, sodass sich Schäden frühzeitig erkennen lassen.

Die Wohngebäudeversicherungsbranche steht zunehmend vor enormen Herausforderungen. Neben der steigenden Zahl von Unwetterschäden ist die Hauptursache für die hohen Schadenaufwendungen in Wohngebäuden auf Leitungswasserschäden zurückzuführen. Laut Angaben des GDV gehen rund 50% aller Schäden in der Wohngebäudeversicherung auf undichte Wasserleitungen zurück. Im Rahmen eines Pilotprojekts machen die Alte Leipziger und das Technologie-Start-up Enzo gemeinsame Sache, um den steigenden Schadenkosten mit moderner IoT- und KI-Technologie entgegenzuwirken. Mit Hilfe der neuartigen Sensoren von Enzo werden in einem Testfeld Wasserleitungen in ausgewählten Gebäuden mit Erlaubnis der Versicherten digital überwacht.

Im Testfeld wird die Alte Leipziger die Enzo „one.drop IoT-Sensoren“ gezielt bei ihren Kunden einsetzen. Diese Sensoren ermöglichen es, den Wasserfluss in Gebäuden kontinuierlich digital zu überwachen. Erkennt das System ein Problem wie etwa ein Leck, wird automatisch eine Meldung an den Kunden übermittelt, sodass dieser schnell auf den Schaden reagieren und Reparaturmaßnahmen eingeleitet werden können.

Technologie ermittelt auch Mikro-Lecks

Die Technologie ist auch in der Lage, Mikro-Lecks zu entdecken, die oft über lange Zeit unbemerkt bleiben und so zu hohen Schäden führen. „Die teuersten Schäden sind die, die lange unentdeckt bleiben. Die Technologie von Enzo bietet die Möglichkeit, schneller zu reagieren und hohe Reparaturkosten zu vermeiden“, betont Kai Waldmann, Vorstand der Alte Leipziger Versicherung AG. „Wir sehen hier großes Potenzial unsere Schadenquote nachhaltig zu senken und gleichzeitig unseren Kunden einen echten Mehrwert zu bieten.“

Beide Unternehmen seien an einer langfristigen Partnerschaft interessiert, wie es in der Pressemitteilung dazu heißt. Im Vordergrund stehe nicht nur eine Reduzierung der Kosten, sondern auch die Förderung eines nachhaltigeren Umgangs mit Wasser. Denn frühzeitig erkannte Lecks bedeuten auch weniger Wasserverlust. „Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit der Alte Leipziger. Unsere Technologie bietet Versicherungen die Möglichkeit, proaktiv gegen die größten Schadenverursacher vorzugehen. Gemeinsam wollen wir nicht nur Schäden vermeiden, sondern auch die Effizienz und Nachhaltigkeit in der Wohngebäudeversicherung vorantreiben“, sagt Sascha Wolf, der CEO von Enzo. (tik)

Bild: © Kitta – stock.adobe.com

 

Alte Leipziger: BU-Abschluss bei psychischen Vorerkrankungen

Die Alte Leipziger macht es einfacher für Menschen mit psychischen Vorerkrankungen, eine BU abzuschließen. Seit Anfang September arbeitet der Versicherer mit einer Ausschlussklausel für bestimmte psychische Vorerkrankungen, andere Auslöser bleiben davon unberührt.

Menschen mit psychischen Vorerkrankungen haben es oftmals schwer, eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) abzuschließen. Die Alte Leipziger Lebensversicherung hat nun Anfang September eine Änderung eingeführt, die es bei bestimmten psychischen Vorerkrankungen ermöglicht, eine BU abzuschließen, ohne dass der Vertragsabschluss wie bisher zeitlich zurückgestellt werden muss. Möglich macht dies eine Ausschlussklausel für psychische Vorerkrankungen. Alle anderen Leistungsauslöser, wie etwa Krebs oder Gelenkerkrankungen bleiben von der Ausschlussklausel unberührt.

Die Ausschlussklausel kann in mehreren Fällen vereinbart werden. Als Beispiele nennt die Alte Leipziger erste Sitzungen bei einem Psychotherapeuten, ohne dass eine Therapie angeordnet wird, eine Arbeitsunfähigkeit oder eine Therapie als Reaktion auf einen Trauerfall, oder eine Arbeitsunfähigkeit aufgrund von Prüfungsstress, Prüfungsangst, Arbeitsplatzkonflikt bzw. -wechsel oder Mobbing.

Nach zwölf bis 36 Monaten nach Abschluss ist eine Prüfung möglich, um zu entscheiden, ob die Ausschlussklausel wieder entfallen kann. Die Neuerung soll es mehr Menschen ermöglichen, ihre Arbeitskraft abzusichern, so die Alte Leipziger. (js)

Bild: © Flamingo Images – stock.adobe.com