Deutsche Banken sind auf Schrumpfkurs. Wie stark und wo genau sie Arbeitsplätze abbauen wollen, zeigt eine aktuelle Studie der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY. Der Studie zufolge sollen zudem die Gebühren steigen, vor allem bei Girokonten.
Für das aktuelle aktuelle Bankenbarometer hat EY insgesamt 120 Banken und 30 FinTech-Unternehmen in Deutschland zu ihren Personalplänen befragt. Der Analyse zufolge wollen 22% der deutschen Kreditinstitute noch in diesem Jahr Arbeitsplätze streichen. Am härtesten trifft es Bankmitarbeiter mit direktem Kundenkontakt. Mehr als jedes vierte Institut rechnet damit, dass die Stellenkürzungen die Berater und das Schalterpersonal treffen werden.
Hintergrund ist laut EY nicht zuletzt der anhaltende Kostendruck aufgrund des dauerhaft extrem niedrigen Zinsniveaus. Um in diesem Umfeld profitabel arbeiten zu können seien die Personalkosten der naheliegende Hebel. Schließlich stehen sie laut EY für rund die Hälfte der gesamten Kosten der Geldhäuser.
Nur 19% der befragten Institute erwarten eine steigenden Mitarbeiterzahl. Vor allem die Bereiche IT, Risikomanagement und Compliance dürften davon betroffen sein. Dort rechnen nur 3% der Befragten mit einem Stellenabbau, 28% hingegen mit einem Stellenzuwachs. Auch am Gebührenhebel wollen die Banken ansetzen, insbesondere beim Girokonto. Mehr als jedes achte Institut erwartet, dass die Girokontogebühren teurer werden. (mh)
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