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BlackRock sieht das Ende der Globalisierung gekommen

Der Ukraine-Krieg belastet die Weltwirtschaft. Doch der Konflikt mit Russland wird auch helfen, die Energiewende zu beschleunigen und kann digitalen Währungen zum Durchbruch verhelfen, so BlackRock-Chef Larry Fink. Gleichzeitig markiere der Krieg das Ende der Globalisierung, wie wir sie kannten.

BlackRock-CEO Larry Fink hat den Ukraine-Krieg zum Anlass genommen, um sich in einem Aktionärsbrief an die Anteilseigner des weltgrößten Vermögensverwalters zu wenden. Darin bringt Fink aber nicht nur die Solidarität von BlackRock mit dem ukrainischen Volk zum Ausdruck, sondern konstatiert eine Zeitenwende.

Westen handelt entschlossen

Der Einmarsch Russlands in der Ukraine markiere das Ende der Globalisierung, wie wir sie kannten. Gleichzeitig lobt der CEO die Entschlossenheit, mit der die westlichen Staaten und auch der Finanzsektor der russischen Aggression entgegengetreten sind.

„Decoupling“-Bestrebungen absehbar

Fink erwartet, dass die Abhängigkeit – gerade Europas – von russischem Erdgas, die uns aktuell vor Augen geführt wird, zu einem Umdenken von Firmen und Staaten führen wird bzw. bereits geführt hat. Es werde zu einer Entkopplung von Teilen der Weltwirtschaft kommen. Unternehmen werden Produktionsstandorte in ihre Heimatländer verlagern oder sie zumindest näher an ihre Heimatländer heranholen, glaubt der CEO. Das wiederum ziehe höhere Kosten nach sich und werde die Margen der betroffenen Unternehmen belasten.

Zahlreiche Belastungsfaktoren

Außerdem befeuere der Konflikt um die Ukraine auch Lieferengpässe und über Umwege die ohnehin bereits stark gestiegene Inflation, der die Notenbanken nur beikommen könnten, wenn sie die Leitzinsen drastisch erhöhten. Das könnte jedoch eine Verlangsamung der Wirtschaftsentwicklung zur Folge haben.

Entwicklung digitaler Währungen unter Hochdruck

Des Weiteren geht Fink davon aus, dass der Ukraine-Krieg auch die Entwicklung von digitalen Währungen beschleunigen werde. Er bezieht sich in diesem Zusammenhang jedoch hauptsächlich auf digitale Pendants zu physisch existierenden Währungen, wie einem digitalen US-Dollar oder dem digitalen Euro. Kryptowährungen wie Bitcoin und Co. erwähnt Fink nur indirekt durch einen Hinweis auf die sogenannten Stablecoins – Kryptowährungen, die mit Fiatwährung hinterlegt sind.

Langfristig wird die Energiewende beschleunigt

In puncto Kampf gegen den Klimawandel verbreitet der Aktionärsbrief des BlackRock-CEOs jedoch Optimismus. Kurzfristig werde der Ukraine-Konflikt die Bestrebungen der Weltgemeinschaft zwar verlangsamen, eine ausgeglichene Klimabilanz zu erreichen. Langfristig werde die Wende hin zu grüneren Energiequellen aber beschleunigt, zeigt sich Fink überzeugt. Dieses Umdenken sei in Europa bereits zu beobachten und beispielsweise in Deutschland besonders ausgeprägt. Der Wunsch nach Unabhängigkeit von Energieimporten aus autokratischen Regimen und die steigenden Energiepreise machten regenerative Energien zunehmend wettbewerbsfähig. (tku)

Bild: © Tada Images – stock.adobe.com

 

Solarisbank steigt in Wertpapierhandel ein

Die Solarisbank bringt eine White-Label-Lösung für Wertpapiergeschäfte auf den Markt. Unter dem Lizenzdach der Bank werden Partner dazu befähigt, den Handel mit Aktien, ETFs und Fonds zu betreiben. Das Angebot soll sukzessive ausgebaut werden.

Bei der Solarisbank handelt es sich nach eigenen Angaben um Europas führende Banking-as-a-Service-Plattform. Nun steigt die Bank auch in das Wertpapiergeschäft ein. Das Unternehmen ist eine Partnerschaft mit dem Berliner Neobroker fina eingegangen, um eine White-Label-Lösung für Wertpapiergeschäfte auf den Markt zu bringen.

Kooperationspartner nutzen Lizenz der Solarisbank

Das neue Produkt soll Partnern über Programmierschnittstellen einen einfachen Zugang zum Wertpapierhandel bieten. Die Solarisbank erweitert damit ihre bestehende Plattform und ermöglicht ihren Partnern mit einer All-in-One-Lösung, am umkämpften aber boomenden deutschen Wertpapiermarkt zu partizipieren. Durch das Lizenzdach der Solarisbank ist es Partnern möglich, als gebundene Vermittler der Solarisbank den Handel mit Wertpapieren zu betreiben.

Zunächst Handel mit Aktien, ETFs und Fonds

Das Produkt werde den Zugang zu börslichen und außerbörslichen Handelsplätzen ermöglichen und in der Anfangsphase zunächst den Handel mit Aktien, ETFs und Fonds umfassen. Auch die Einrichtung von ETF-Sparplänen wolle man ermöglichen. Das Angebot soll in Zukunft noch ausgeweitet werden.

fina will finanzielle Inklusion erreichen

„Wir freuen uns, dass fina einer der ersten Partner in Deutschland ist, der die robuste und vollständig regulierte Infrastruktur der Solarisbank für das Wertpapiergeschäft nutzt“, sagt Léonie Rivière, CEO und Mitgründerin von fina. „Damit verwirklichen wir unsere Vision der finanziellen Inklusion. Das Produkt ermöglicht es uns, das Nutzererlebnis von Online-Brokerage neu zu definieren und Investitionen in diversifizierte Anlageklassen für eine neue Generation von Anlegern besser zugänglich und inklusiver zu machen.“ (tku)

Bild: © Solarisbank

 

Kaum aktienbasierte Geldanlagen bei Geringverdienern

Die Reform der Altersvorsorge soll auch durch kapitalmarktorientierte Elemente erfolgen. Auch wenn besonders Geringverdiener darauf angewiesen wären, besitzen sie kaum aktienbasierte Geldanlagen. Daher wird die Beratung durch Vermittler immer wichtiger, wie eine aktuelle Studie darlegt.

Die Altersvorsorge ist wohl ohne aktienbasierte Lösungen nicht mehr zukunftsfähig. Auch in weiten Teilen der Politik ist man inzwischen davon überzeugt, so weist doch der Koalitionsvertrag der Ampelregierung auf die Integration der Anlageklasse in allen drei Säulen hin. Wegen niedriger gesetzlicher Rentenansprüche sind dabei Geringverdiener besonders auf eine solche ergänzende Vorsorge angewiesen. Doch wie steht es um die Bedeutung aktienbasierter Geldanlagen in dieser Bevölkerungsgruppe?

Vielfach fehlen die Mittel für eine aktienbasierte Geldanlage

Eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Vermögensbildung und Alterssicherung (DIVA), die AssCompact vorliegt, zeigt nun: Gerade einmal 15,2% der Geringverdiener verfügen über aktienbasierte Geldanlagen – deutlich weniger als Durchschnittsverdiener (33,1%) und Besserverdiener (51,7%). Mehr als die Hälfte der Geringverdiener (52,1%) gibt dazu an, nicht genügend Geld zur Verfügung zu haben. Knapp 35% der befragten Geringverdiener fürchten mit aktienbasierten Geldanlagen die Gefahr, die gesamte Anlagesumme zu verlieren. Zudem hält wiederum etwa ein Fünftel der befragten Geringverdiener aktienbasiertes Sparen für unattraktiv. „Das fehlende Interesse an aktienbasierten Anlageformen ist zumindest zu einem größeren Teil eine Folge fehlender Mittel“, schlussfolgert Prof. Michael Heuser, wissenschaftlicher Direktor des DIVA.

Ein Aktiensparzwang führt an Geringverdienern vorbei

Die Ergebnisse sollten der Politik aber zu denken geben, gibt Heuser angesichts der fehlenden Mittel bei Geringverdienern zu bedenken. Denn gerade Menschen, deren gesetzliche Rente nicht ausreicht, hätten auch keine Mittel für ergänzende eigene Vorsorge. Die Idee der Ampelkoalition, die Bürger beispielsweise mit einer verpflichtenden Einzahlung zusätzlich zu den Beiträgen zur gesetzlichen Rente zum Aktiensparen zu zwingen, gehe daher an Geringverdienenden vorbei. „Einem Bürger in die leeren Taschen zu greifen, wird wohl auf wenig Verständnis bei den Betroffenen stoßen. Und auch die EU-Kommission versucht, das falsche Problem zu lösen. Den Bürgern fehlt nicht der Zugang zum Kapitalmarkt, sondern schlicht das notwendige Geld“, so Heuser weiter.

Beratung durch freie Vermittler wird immer wichtiger

Bei der „letzten Meile zu den Finanzentscheidungen“ gewinnen für Geringverdiener Finanz- und Vermögensberater, die schlank aufgestellt und weiterhin in der Fläche präsent sind, vermehrt an Bedeutung, wie die Studienergebnisse zeigen. Mehr als ein Drittel (34%) und damit weit mehr als die Normal- und Besserverdiener (21% bzw. 25%) suchen ihren Rat. Die Studie schlussfolgert daher, dass persönliche Finanzberater zunehmend eine sozialpolitisch wichtige Aufgabe leisteten; sie würden Geringerverdiener bei Vermögensaufbau und Altersvorsorge unterstützen und damit eine wichtige Unterstützung bei Finanz- und Anlageentscheidungen bieten. „Wenn gerade für Privatkunden mit niedrigen und mittleren Einkommen der Marktzugang verbessert werden soll, dann kommt es entscheidend auf die freien Berater an. Diese sind es, die den Bürgern die Möglichkeiten des aktienbasierten Sparens erklären und beim Abschluss von Verträgen helfen. Die immer stärkere Regulierung der Beratung und Diskussionen über die Provisionen sind deshalb kontraproduktiv“, kritisiert Dr. Helge Lach, Vorsitzender des Bundesverband Deutscher Vermögensberater (BDV) und Träger des DIVA.

Zweifel an Expertise eines staatlichen Fondsmanagements

Allerdings: Auch wenn eine Zweidrittelmehrheit unter den befragten Aktienbesitzern der Meinung ist, dass ein Staatsfonds die gesetzliche Rente generell stabilisieren würde, bedeutet diese Zustimmung keinesfalls, dass man den Staat für den geeigneten Akteur in Sachen Aktien und Fonds hält. Im Gegenteil zeigen die befragten Aktionäre sehr deutliche Skepsis gegenüber dem Staat als Fondsmanager; die Geringerverdiener dabei noch etwas mehr als die höheren Einkommensgruppen. 51% haben nämlich Zweifel an der notwendigen Expertise beim Staat. Noch nüchterner fällt das Misstrauen gegenüber politischem Durchhaltevermögen aus: In allen Einkommensgruppen haben fast zwei Drittel (zwischen 60% und 64%) die Sorge, „dass die Politik Mittel des Staatsfonds auch für andere Zwecke als die Rente einsetzen könnte“.

Hintergrund der Studie

Empirische Grundlagen der Analyse sind eine repräsentative Bürgerbefragung des DIVA im November 2021 und eine repräsentative Befragung von Besitzern aktienbasierter Geldanlagen im Januar 2022. Dort definiert das DIVA „geringerverdienende Haushalte“ als solche mit einem monatlichen Nettohaushaltseinkommen bis 1.800 Euro. Sie umfassen rund zwölf Millionen Einheiten und damit etwa 30% aller Privathaushalte in Deutschland. (as)

Bild: © imaginando – stock.adobe.com

 

BMO wird zu Columbia Threadneedle

Columbia Threadneedle firmiert das Asset-Management-Geschäft von BMO für die EMEA-Region um. Ab Juli 2022 wird das übernommene Unternehmen ebenfalls als Columbia Threadneedle Investments auftreten. Der Name BMO verschwindet aus den Fondsprodukten und wird durch das Kürzel CT ersetzt.

2021 übernahm der Vermögensverwalter Columbia Threadneedle Investments das Asset-Management-Geschäft der Bank of Montreal (BMO) für die EMEA-Region (Europa, Naher Osten und Afrika). Dadurch erhöhten sich die Assets under Management des Vermögensverwalters um 113 Mrd. Euro (AssCompact berichtete).

Auch Umbenennung der Fondspalette

Nun hat Columbia Threadneedle bekanntgegeben, dass das übernommene Unternehmen im Juli 2022 vollständig in Columbia Threadneedle Investments integriert werden wird. Der Name und die Marke BMO werden entfernt. Die übernommene Fondspalette erhält das Kürzel CT, um die Zugehörigkeit zu Columbia Threadneedle widerzuspiegeln.

US-amerikanische Fonds behalten ihre Namen

Die europäische Threadneedle-Fondspalette soll ab Juli ebenfalls das Kürzel CT erhalten, um die Konsistenz der offenen Publikumsfonds in Europa, dem Nahen Osten und im asiatisch-pazifischen Raum sicherzustellen. Eine Veränderung der Namensgebung in den USA (Columbia Fonds) ist hingegen nicht geplant. (tku)

Bild: © Sushiman – stock.adobe.com

 

Rente: Und sie bewegt sich doch

Besteht doch noch Hoffnung für das deutsche Rentensystem? Die geplante Aktienrente wäre zumindest ein sinnvoller Ansatz, um das bisherige Umlageverfahren zu ergänzen. Wieso an Aktien bei der Altersvorsorge ohnehin kein Weg vorbeiführt, erklärt Thorsten Schrieber von der DJE Kapital AG.

<h5>Ein Artikel von Thorsten Schrieber, Vorstand für Marketing und Vertrieb bei der DJE Kapital AG</h5><p>Die Rente – sie ist so etwas wie die heilige Kuh der deutschen Gesellschaft. „Denn eines ist sicher: die Rente“, ließ der damalige Arbeitsminister Norbert Blüm 1986 landauf, landab an Litfaßsäulen plakatieren. Sie muss es auch sein, weil das Eingeständnis, dass unser Rentensystem auf tönernen Füßen steht, jede deutsche Regierung, egal welcher Couleur, in enorme Schwierigkeiten bringen würde. Allein angesichts der steigenden Anzahl an Rentnerinnen und Rentnern. Also spendieren deutsche Regierungen reichlich Steuergeld, weil die von Arbeitnehmern und Arbeitgebern eingezahlten Rentenabgaben nicht ausreichen. 2021 waren es rund 77 Mrd. Euro bzw. 18,6% des Haushalts. Zum Vergleich: Es handelt sich um den zweitgrößten Einzelposten im Bundeshaushalt – für Infrastruktur und Verkehr wird nur die Hälfte ausgegeben und für Bildung nur ein Viertel davon. Nur die Bürokratie, die „allgemeine Finanzverwaltung“, lässt sich Deutschland noch mehr kosten als die Rente. Man könnte meinen, nicht die Jugend und ihre Bildung seien unsere Zukunft, sondern der abgesicherte Lebensabend. </p><h5>Reformflaute seit den 1970ern</h5><p>Was allerdings zu denken gibt: Man weiß seit den 1970er-Jahren, dass das Umlageverfahren nicht mehr ausreicht, um die Rente zu finanzieren. Getan hat sich seither aber nicht viel, wenn man von der vermutlich gescheiterten Riester-Rente (2001), diversen Kürzungen und fantasievollen Finanzierungsinitiativen wie der Einführung der Ökosteuer absieht, die dem Haushalt seit 1999 zufließt, das Tanken teurer macht und die nicht zweckgebunden ist. Ein Schelm, wer hier an eine Querfinanzierung der Rente denkt. Und natürlich die Rentenreform der ersten Regierung Merkel: Diese hob 2007 die Regelaltersgrenze stufenweise an, sodass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die nach 1964 geboren sind, ihre volle Rente erst mit 67 Jahren antreten können. Ohne diese Reform wäre die Schieflage im deutschen Rentensystem noch schlimmer. Aber all das reicht nicht aus, schließlich gehen immer mehr Menschen in Rente, als geboren werden bzw. neu ins Berufsleben eintreten – der demografische Wandel lässt grüßen. Die Überforderung der jüngeren Generationen zu stoppen oder zumindest zu mildern, ist daher eine der drängendsten gesellschaftlichen Aufgaben der nächsten Jahre. </p><!--text-long-pagebreak--><!--sub-title||Schweden als Vorbild--><h5>Schweden als Vorbild</h5><p>Mit dem Plan einer Aktienrente nach schwedischem Vorbild bringt die Ampelkoalition nun eine neue Initiative ins Spiel. In Schweden gibt es vereinfacht gesagt drei Arten staatlicher Rente: die Garantierente für Menschen, die nur ein geringes oder kein Einkommen hatten, die einkommensbasierte Rente, für die 16% des rentenfähigen Einkommens vom Lohn abgezogen werden, und die Prämienrente. Diese ist der springende Punkt: Denn für diese Rente zieht der Staat seit rund 20 Jahren zusätzliche 2,5% des rentenfähigen Einkommens ab. Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben die Wahl zwischen verschiedenen Fonds, in die dieser Anteil fließt. Wird keiner ausgewählt, landet das Geld im AP7 Såfa. Dieser offensive Mischfonds investiert überwiegend am Aktienmarkt und zu einem geringeren Teil in Anleihen. Seine Rendite von ca. 10% p. a. treibt vermutlich jedem verantwortlichen deutschen Arbeitsminister Tränen in die Augen. </p><h5>Kursgewinne mit laufenden Erträgen kombinieren</h5><p>Dabei ist es eigentlich keine Überraschung, dass ein solches Potenzial im Aktienmarkt steckt. Blicken wir weit zurück bis ins Jahr 1900: Auf US-Dollar-Basis haben weltweite Aktien seitdem für eine Rendite von 5,5% p. a. gesorgt – und das trotz zweier Weltkriege, mehrerer Wirtschaftskrisen und vor allem: nach Abzug der Inflation! Mögliche Kursgewinne sprechen langfristig für die Aktienanlage, aber kurzfristige Schwankungen kommen immer wieder.</p><p>Bringen wir darum noch eine weitere Komponente mit ins Spiel, die Aktien attraktiv macht, und zwar das Thema Dividenden. Viele Unternehmen beteiligen ihre Aktionäre direkt am Geschäftserfolg, indem sie einen Teil der Gewinne ausschütten. Wahrscheinlich ist nur wenigen Privatanlegern bewusst, dass diese freiwilligen Ausschüttungen einen wesentlichen Teil der Gesamtrendite von Aktien darstellen. Am stärksten gilt das für europäische (und auch deutsche) Aktien. Hier machen Dividenden seit 2001 über zwei Drittel der Aktienrendite aus, Kursgewinne etwa ein Drittel. Davon haben beide etwas, Unternehmen und Anleger: Unternehmen wollen Aktionäre an sich binden und zu weiteren Anteilskäufen motivieren. Für Anleger wiederum, die für ihr Alter vorsorgen wollen, ist eine hohe Dividendenrendite vor dem Hintergrund von Niedrigzins und der „sicheren“ gesetzlichen Rente vielversprechend. Zur Veranschaulichung: Unser ausgewogener Mischfonds DJE – Zins & Dividende setzt auf dieses Potenzial und kombiniert es mit laufenden Erträgen aus Dividenden und den Renditen hochwertiger Anleihen, wobei diese mindestens 50% des Portfolios ausmachen. Allein mit seiner Ertragskomponente sollte der Fonds 2022 geschätzt 2,9% Rendite erzielen. Hinzu kommen mögliche Kurs­gewinne, sodass der Fonds auf eine Rendite von rund 6,1% p. a. seit seiner Auflage kommt. Die durchschnittliche Inflationsrate betrug seit 2011 ca. 2,1% in Deutschland. Damit wäre also ein ordentliches Plus übrig geblieben. </p><h5>An Aktien führt kein Weg vorbei</h5><p>Für den als vorsichtig geltenden deutschen Anleger sollte dies eine mögliche Alternative zu Tagesgeld und Sparbuch sein. Blickt man auf die Zinsen, die ein Sparbuch heute hergibt, oder auf die gesellschaftsfähig gewordenen Strafzinsen für nicht angelegtes Geld auf dem Konto, kann man nur immer wieder betonen: Zur finanziellen Alterssicherung führt langfristig kein Weg an Aktien vorbei, egal in welcher Form. Und das gilt im Kleinen für Privatanleger wie im Großen – für die mögliche Rentenreform der Ampelkoalition.</p><p>Diesen Artikel lesen Sie auch in AssCompact 03/2022, S. 60 f., und in unserem <a href="https://epaper.asscompact.de/asscompact-03-2022/66454067&quot; target="_blank" >ePaper</a>.</p><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: © ArTo – stock.adobe.com</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/5F0E6CCA-DF15-4C83-9A53-1C4E7847CDEA"></div>

 
Ein Artikel von
Thorsten Schrieber

Fondsrating: Nur eine Peergroup notiert im Plus

Lediglich eine Fonds-Peergroup konnte den Februar mit einer winzigen Rendite von 0,1% abschließen. Alle anderen 49 Peergroups landeten wie im Vormonat im Minus. Das geht aus dem aktuellen Fondsrating-Update des Analysehauses Scope hervor. Auch ein paar Up- und Downgrades standen an.

Die Analysten von Scope haben die Ratings von mehr als 6.600 Fonds aktualisiert. Dabei ergaben sich unter anderem einige Upgrades.

Upgrades

Unter anderem erhält der BGF Fixed Income Global Opportunities sein Top-Rating (B) zurück. Hauptursache hierfür waren deutliche Verbesserungen auf der Performanceseite. Der Fonds investiert flexibel in verschiedene Arten von Zinspapieren wie Staats- und Unternehmensanleihen (Investment Grade und High Yield), Schwellenländeranleihen oder verbriefte Forderungen. Über drei und fünf Jahre konnte er mit einer Wertentwicklung von 3,2% und 1,2% p.a. seine Vergleichsgruppe deutlich übertreffen. Jedoch mussten die Anleger des Fonds mit höheren Risikokennzahlen leben.

Fidelity erobert Spitzenrating für Rentenfonds zurück

Ebenfalls nach oben ging es für den Fidelity Funds – Global Bond. Der Fonds erhält im März nach anderthalb Jahren sein Spitzenrating (A) zurück. Der ebenfalls in der Peergroup „Renten Globale Währungen“ geführte Fonds mischt Staats- und Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating in verschiedenen Währungen. Aktuell sind fast 70% des Fonds in Staatsanleihen investiert. Der etwas konservativere Ansatz hat sich in den vergangenen Jahren für Anleger ausgezahlt: Über drei und fünf Jahre fallen die Ergebnisse des Fonds mit 3,6% und 1,8% p.a. im Vergleich zur Peergroup mit 1,8% und 0,6% p.a. überdurchschnittlich aus.

 

Fondsrating: Nur eine Peergroup notiert im Plus

 

Einen Überblick über die zehn größten Fonds, die höhergestuft wurden, bietet die nebenstehende Tabelle.

Downgrades

Doch manche Fonds mussten auch Federn lassen. Beispielsweise wurde der Schroder ISF EURO Corp Bd von den Scope-Analysten von (A) auf (B) heruntergestuft. Nach mehr als fünf Jahren, in denen der Fonds fast in jedem Monat ein Spitzenrating trug, fiel er nun aufgrund einer leicht schwächeren Performance- und Risikobewertung auf ein (B) Rating zurück.

Schroders-Fonds muss leichten Downgrade hinnehmen

Der Schwerpunkt des Fonds liegt im Investment-Grade-Ratingbereich, bis zu 20% High-Yield-Papiere können beigemischt werden. Der aktive Ansatz führte zu einer hohen Outperformance des Fonds gegenüber der Peergroup, die allerdings auch mit höheren Risikokennzahlen einhergeht. Über drei und fünf Jahre steigerte der Fonds seinen Wert um 1,3% und 1,4% p.a., während die Peergroup im Durchschnitt auf 0,5% und 0,4% kam. Volatilität und maximaler Verlust des Fonds lagen über drei Jahre mit 6,7% und –8,5% deutlich über dem Peergroup-Durchschnitt.

Fondsrating: Nur eine Peergroup notiert im Plus

Einen Überblick über die zehn größten Fonds, die ein Downgrade erfahren haben, bietet die nebenstehende Tabelle.

Top- und Flop-Peergroups im Februar 2022

Genauso wie im Vormonat lagen im Februar 49 der 50 von Scope untersuchten Fonds-Peergroups im Minus. Das Feld der Verlierer führt erwartungsgemäß die Peergroup „Aktien Mittel-/Osteuropa“ mit –26,6% auf Monatssicht an, was dem hohen Russland-Anteil der Fonds in dieser Peergroup geschuldet ist. Ebenfalls hohe Verluste verzeichneten deutsche Aktien mit –6,1%, gefolgt von Schwellenländeranleihen in Hartwährung und europäischen Aktien. Zu den besten Peergroups gehörten „Aktien Nordamerika Mid/Small Caps“ mit einer neutralen Performance von 0,1% gefolgt von „Aktien Asien Pazifik ex Japan“ mit –0,7% und „Renten Euro kurz“ mit –0,8%.

Der komplette Bericht der Scope-Analysten ist hier zu finden. (tku)

Bild: © Rawf8 – stock.adobe.com

 

Russland: Ratingagenturen müssen wegsehen

Die EU-Kommission hat die großen Ratingagenturen angewiesen, die Bonität Russlands sowie russischer Unternehmen nicht länger zu bewerten. Diese Maßnahme tritt nach dem 15.04.2022 in Kraft. Gerade für institutionelle Investoren wie beispielsweise auch Versicherer ergeben sich daraus Konsequenzen.

Ratingagenturen sollen für die Kapitalmarktteilnehmer unter anderem die Bonität von Staaten einschätzen. Dieser Aufgabe können sie im Falle von Russland aktuell nur schwer nachkommen. Nach dem 15.04.2022 wird es jedoch voraussichtlich überhaupt keine Einschätzung zur Zahlungsfähigkeit Russlands und russischer Unternehmen mehr geben.

ESMA gibt Auskunft

Die EU-Kommission hat den großen Ratingagenturen nämlich untersagt, die Kreditwürdigkeit Russlands oder russischer Unternehmen zu bewerten. Nach Angabe der europäischen Wertpapieraufsicht ESMA gegenüber dem Handelsblatt, seien derartige Ratings nur noch bis zum 15.04.2022 gestattet.

Russland leistet Zinszahlungen nicht

Dieser Zeitplan ist auch deshalb von besonderer Bedeutung, da gestern, am 16.03.2022 Zinszahlungen auf zwei russische Anleihen fällig wurden. Diese Zahlungen, die zwingend in US-Dollar erfolgen müssen, wurden offensichtlich nicht bedient. Russland hätte zwar mehr als genug Devisen zur Verfügung, kommt gerade aufgrund der Sanktionen aber nicht an große Teile seiner Devisenreserven im Ausland heran.

Zeitplan fällt mit Gnadenfrist zusammen

Nachdem die Zinszahlungen nicht bedient wurden, beginnt nun eine 30 Tage dauernde Gnadenfrist, innerhalb derer die Zinszahlungen doch noch geleistet werden können. Kommt Russland seinen Zahlungsverpflichtungen jedoch nicht nach oder bedient die Zinsen in Rubel anstatt US-Dollar, wird das einem Zahlungsausfall gleichgesetzt – technisch gesehen eine Staatspleite.

Russland seit Kriegsbeginn auf Ramschniveau

Die großen Ratingagenturen hatten die Bonität Russlands bereits nach dem Einmarsch in der Ukraine auf Ramschniveau herabgestuft. Sollte sich die Situation bis Mitte April nicht verändert haben – beispielsweise durch ein Ende des Krieges in der Ukraine – wird keine Neubewertung der Bonität Russlands mehr erfolgen.

Kreditwürdigkeitsprüfung teilweise verpflichtend

Das Rating-Verbot ist auch deshalb von besonderer Tragweite, weil insbesondere institutionelle Investoren wie beispielsweise Versicherungsgesellschaften vielfach verpflichtet sind, die Kreditwürdigkeit bei ihren Investitionsentscheidungen zu berücksichtigen. (tku)

Bild: © adam121 – stock.adobe.com

 

Scalable Capital wächst und expandiert

Der Münchner Neobroker Scalable Capital hat mittlerweile mehr als eine halbe Million Kunden. Außerdem ist das Unternehmen mit seinen Diensten seit Kurzem auch in Spanien und Frankreich am Start.

<p>Seit dieser Woche bietet der Münchner Neobroker Scalable Capital seine Dienste auch Kunden in Frankreich und Spanien an. In wenigen Wochen sollen Italien und Österreich folgen, wie das Unternehmen mitteilt. Bei den Nutzerzahlen hat Scalable Capital derweil eigenen Verlautbarungen zufolge die Schwelle von 500.000 Nutzern überschritten. </p><h5>Alternativen zum Sparbuch</h5><p>„Wir wollen allen ermöglichen, zum Investor oder zur Investorin zu werden – und das europaweit“, sagt Erik Podzuweit, Co-Gründer und CEO von Scalable Capital. „Altersvorsorge und Sparen geht alle an. Der Bedarf nach einer günstigen und einfachen Art des Vermögensaufbaus reicht quer durch Europa. In beiden Märkten sehen wir einen großen Wunsch nach Anlagealternativen zum Sparbuch. Diesem Bedarf kommen wir mit unserem Broker- und Krypto-Angebot nach.”</p><h5>Handel mit Krypto-Wertpapieren</h5><p>Neben dem Scalable Broker gehört auch das kürzlich gestartete Krypto-Angebot (<a href="https://www.asscompact.de/nachrichten/trade-republic-expandiert-%E2%80%…; target="_blank" >AssCompact berichtete</a>) zur internationalen Offerte. Kunden können dabei über regulierte Börsen in Deutschland in Krypto-Wertpapiere investieren – auch in Form von Sparplänen. (tku)</p><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: © Chris Titze Imaging – stock.adobe.com</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/20CC9E6C-32F5-4315-AA50-76415A4E8803"></div>

 

VTB will Robo-Depots liquidieren

Die europäische Tochter der russischen VTB Bank wird ihren Robo-Advisor einstellen. Das berichtet das Branchenmagazin finanz-szene.de. Die Kunden werden demnach vor die Wahl gestellt, ihr Depot liquidieren zu lassen oder es auf den DJE-Robo Solidvest übertragen zu lassen.

Bei der russischen Bank VTB handelt es sich um eines der Finanzinstitute, die aus dem Zahlungsverkehrssystem Swift ausgeschlossen wurden (AssCompact berichtete: Swift-Sanktionen in Kraft – Sberbank kehrt Europa den Rücken). Die Maßnahme war ein Bestandteil der westlichen Wirtschaftssanktionen, die aufgrund von Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine verhängt wurden.

Sanktionen treffen VTB-Tochter indirekt

Das europäische und in Frankfurt ansässige Tochterunternehmen, die VTB Bank (Europe) SE, ist von den Sanktionen hingegen nicht direkt betroffen. Doch auch an dem Frankfurter Geldhaus gehen die Sanktionen gegen den Mutterkonzern nicht spurlos vorüber.

VTB-Robo wird eingestellt

Nachdem man bereits das Kundentelefon abgeschaltet hat, weil man den Anfragen nicht mehr Herr wurde, und die BaFin der Bank mittlerweile verboten hat, neue Einlagen einzusammeln, wird nun auch der angebotene Robo-Advisor „VTB Invest“ eingestampft. Das berichtet das Branchenmagazin finanz-szene.de.

Übertrag auf DJE-Robo Solidvest

Den Kunden, die über den ETF-Robo investiert haben, wird wahlweise entweder eine Liquidation des Fondsguthabens oder ein Übertrag auf den DJE-Robo Solidvest angeboten. Da die depotführende Bank im Hintergrund bei beiden Anbietern die Baader Bank ist, sind größere technische Hindernisse bei diesem Schritt nicht zu erwarten. Nach Informationen von finanz-szene.de handelt es sich bei den Betroffenen um eine niedrige bis mittlere vierstellige Kundenzahl.

Liquidation birgt steuerliche Nachteile

Bei Aktien bzw. Fondsanteile handelt es sich um Sondervermögen, das bei einer etwaigen Insolvenz des Instituts ohnehin Eigentum des Kunden bleiben und nicht der Insolvenzmasse zugeschlagen würde. Eine Liquidation des Depots könnte jedoch steuerliche Nachteile für Kunden mit sich bringen und erscheint im aktuellen Bärenmarkt ohnehin nicht attraktiv.

Einlagen bis 750.000 Euro geschützt

Einlagen der Kunden wiederum sind bei der europäischen VTB-Tochter nicht nur bis zur gesetzlichen Grenze von 100.000 Euro abgesichert, sondern sogar bis zu 750.000 Euro. Das liegt daran, dass das Institut auch Mitglied im Einlagensicherungsfonds der deutschen Privatbanken ist. (tku)

Bild: © UncleFredDesign – stock.adobe.com

 

apoAsset bietet neue Megatrends-Fondsstrategie

apoAsset hat ihren Fonds apo Vivace INKA strategisch neu ausgerichtet und umbenannt: Der „apo Vivac Megatrends“ investiert künftig in ausgewählte Megatrends mit möglichst gutem Wachstumspotenzial – vor allem in Form von ETFs.

Die Fondsanlagegesellschaft Apo Asset Management GmbH (apoAsset) bietet eine neue Megatrends-Fondsstrategie namens apo Vivac Megatrends. Der Fonds investiert in Megatrends wie etwa neue Energien, Cybersicherheit, Automatisierung/Robotik, Inklusion/Diversität, nachhaltige Ernährung, sauberes Wasser sowie – in Form von aktiven Fonds – digitale Medizin und Biotechnologie. Besonders im Blick stehen dabei kleine und mittelgroße Unternehmen, die stark fokussiert sind und oft zu den Pionieren von Megatrends gehören.

Aktive und passive Fonds im Portfolio

Der apo Vivace Megatrends nutzt dafür vor allem Aktien-ETFs und aktive Aktienfonds, die auf das jeweilige Thema besonders spezialisiert sind. Damit kann er über mehr Themen und Unternehmen streuen als ein reiner Multi-Themen-Aktienfonds mit Einzeltiteln. „Aktuell investiert der apo Vivace Megatrends auf diese Weise direkt oder indirekt in rund 1.200 Unternehmen. Diese gestalten den Wandel und können von Megatrends oft besonders profitieren“, erläutert Dr. Heiko Opfer, Geschäftsführer der apoAsset. „Wir denken dabei unabhängig von herkömmlichen Branchen- und Sektorengrenzen. Diese können sich unter dem Einfluss der Megatrends in den kommenden Jahren deutlich verändern, zum Beispiel von der klassischen Autoindustrie zum breiteren Thema Mobilität.“ Das Portfolio kann stark von klassischen Aktienindizes abweichen und orientiert sich nicht an einer Benchmark. Trotz der grundsätzlich langfristigen Orientierung kann der Fonds bei Bedarf jederzeit flexibel angepasst werden. (as)

Bild: © Dzmitry – stock.adobe.com