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Donner & Reuschel steigt ins Kryptogeschäft ein

Trotz einer kleinen Korrektur boomen Kryptowährungen in diesem Jahr wie nie zuvor. Davon will zukünftig auch Donner & Reuschel profitieren und in einem ersten Schritt die Verwahrung von Kryptowerten anbieten. Die Tochter der Signal Iduna hat dafür eine Blockchain-Spezialberatung an Bord geholt.

Donner & Reuschel steigt ins Kryptoverwahrgeschäft ein. Die Privatbank und Tochter der Signal Iduna will ihren Kunden schnellstmöglich den Erwerb und die Verwahrung von Kryptowerten anbieten. Weitere Projekte wie die Tokenisierung von Assets befinden sich bereits in Prüfung. „Wir beobachten den Markt der Digital Assets schon eine geraume Weile und sind vom Potenzial der Blockchain-Technologie auch im Hinblick auf klassische Wertpapiertransaktionen überzeugt“, sagt Marcus Vitt, Vorstandssprecher der Bank.

Reaktion auf große Nachfrage am Markt

Mit dem Angebot der Kryptoverwahrung werde auf die große Nachfrage am Markt reagiert, in einem nächsten Schritt wird man sich aber auch intensiv mit dem Themengebiet der Tokenisierung auseinandersetzen. „Die Blockchaintechnologie wird den größten strukturellen Wandel der Finanzindustrie zur Folge haben, den ich in meiner immerhin 20-jährigen Bankkarriere bislang erleben durfte“, meint Vitt. Donner & Reuschel wolle sicherstellen, dass sowohl die Kunden als auch die Bank selbst bestmöglich von diesem Wandel profitieren.

Blockchain-Spezialberatung an Bord

Mit der DLC Distributed Ledger Consulting GmbH hat sich Donner & Reuschel die einzige Blockchain-Spezialberatung für semiprofessionelle und professionelle Finanzmarktteilnehmer als Begleiter mit ins Haus geholt. Weitere Blockchain-Projekte befinden sich derzeit in Prüfung, wobei an dieser Stelle insbesondere die Tokenisierung von Assets infrage komme. So biete das eWPG interessante Gestaltungsmöglichkeiten, die in Zukunft proaktiv ergriffen werden sollen. (mh)

Bild: © Bildgigant – stock.adobe.com

 

„Das aktuelle Kapitalmarktumfeld bietet eine Reihe von Chancen“

Dennis Lübcke leitet seit Juli 2020 den Vertrieb bei Goldman Sachs Asset Management (GSAM) in Deutschland und Österreich. Dort setzt er nicht nur auf Massenthemen, sondern auch auf ausgewählte Potenzialbereiche, in denen die Gesellschaft besondere Stärken hat.

<h5>Herr Lübcke, 2020 war aus vielen Gesichtspunkten ein herausforderndes Jahr. Wie blicken Sie allgemein auf 2021?</h5><p>Zumindest das aktuelle Kapitalmarktumfeld bietet aus meiner Sicht eine Reihe von Chancen – sowohl auf der Aktien- wie auch auf der Renten- und Alternative-Seite. </p><h5>Auf welche Bereiche legt GSAM in diesem Jahr die Produkt- und Vertriebsschwerpunkte?</h5><p>Auf Produktseite ist der Bereich fundamentale Aktien stark. In den Bereichen Emerging-Markets-Aktien und ESG schlagen sich unsere Produkte im Marktwettbewerb gut. In den Datenbanken und Ratings stehen wir in diesen Segmenten recht weit vorne – und wir sehen auch mehr Zuflüsse in diese Assets. Bei Emerging Markets haben wir zudem auch einen der größeren Corporate-Bonds-Fonds am Markt, der 2020 gute Zuflüsse verbucht hat. Das dürfte sich hoffentlich auch in diesem Jahr so verhalten.</p><h5>Aus welchem Grund?</h5><p>Weil die Asset-Klasse weitere Potenziale bietet und zugleich bekannter wird. Im Anleihebereich gehen Investoren oft erst in die Staatsanleihen einer Region, bevor sie deren Unternehmensanleihen für sich entdecken. Angesichts der niedrigen Renditen vonUS- und Euro-Anleihen gewinnen auch Unternehmensanleihen aus den Emerging Markets als mögliche Alternative zunehmend an Relevanz. Ähnliches gilt für den Bereich Global Fixed Income. </p><h5>Gibt es weitere Fokussierungen?</h5><p>Auch in Nischenthemen wie beispielsweise Japan-Aktien haben wir produktseitig gutes Alpha generiert und die lokale Benchmark zum Teil um 15 Prozentpunkte outperformed. Es gibt also viele verschiedene Themen und Bereiche, in denen wir auf der Produktseite gut aufgestellt sind. </p><h5>Wollen Sie sich unter anderem mit solchen Spezialthemen vom Markt bzw. der Konkurrenz absetzen, wo mittlerweile zum Teil fast ausschließlich auf das Thema Multi Asset gesetzt wird?</h5><p>Natürlich fließt derzeit ein sehr großer Teil der Zuflüsse in Multi-Asset-Anlagen. Auch wir haben Produkte in diesem Bereich, die eine starke Perfomance aufweisen. Man muss aber immer schauen, dass man nicht einfach nur der nächste Me-too-Anbieter von etwas momentan Gefragtem ist. Das gilt für Multi Asset genauso wie zum Beispiel auch für ETFs. Unternehmen brauchen Alleinstellungsmerkmale, und wir müssen diese klar kommunizieren. Multi Asset ist für uns ein wichtiges Thema – aber nicht ausschließlich, so wie bei manchem Wettbewerber. Wenn jemand nach starken Produkten in den Bereichen Fixed Income oder Equities sucht, wird er genauso auf uns stoßen.</p><h5>Im ETF-Bereich setzen Sie zum Beispiel auf einen Active-Beta-­Ansatz. Was bedeutet das?</h5><p>Wir haben uns überlegt, wie man innovativ und intelligent einen Mehrwert zu bisherigen Produkten liefern kann. Das Ergebnis sind Active-Beta-ETFs, zum Beispiel für große US-Aktien und für Aktien aus Emerging Markets, die wir seit 2019 auch deutschen Anlegern anbieten. Die Fonds verfolgen eine performanceorientierte Methode, die darauf ausgerichtet ist, Aktien anhand von vier bewährten Faktoren zu kaufen: guter Wert, starkes Momentum, hohe Qualität und niedrige Volatilität. Sie bilden also nicht nur einen großen Index so gut wie möglich nach, sondern sollen mit strategischem Mehrwert die Leitindizes schlagen.</p><!--text-long-pagebreak--><!--sub-title||Gibt es noch weitere Bereiche, die GSAM mit ETF-Produkten abdeckt?--><h5>Gibt es noch weitere Bereiche, die GSAM mit ETF-Produkten abdeckt?</h5><p>Daneben haben wir im Wachstumsmarkt China als einer der ersten Anbieter auch noch einen ETF für festverzinsliche Staatsanleihen aufgelegt, die auf dem chinesischen Festland ausgegeben werden und auf den chinesischen Yuan lauten. Der ETF hat bereits ein Volumen im dreistelligen Millionen­bereich. Wichtig ist übergreifend, dass die Kosten der ETFs trotz eines teils aktiven bzw. speziellen Ansatzes niedrig bleiben. Die Gesamtkostenquoten liegen daher zwischen 0,14 und 0,49%.</p><p>Ebenfalls im Trend liegen Alternatives. Spüren Sie das bei GSAM auch?</p><p>Wir sind über alle Distributionskanäle und Asset-Klassen hinweg einer der größten Alternatives-Anbieter. Weltweit gehören wir zu den Top Vier in diesem Bereich. Wir haben als eine der wenigen Banken auch auf unserer Bilanz in Alternatives investiert. In der Tat haben auch wir zuletzt eine hohe Nachfrage in diesem Bereich gesehen, speziell bei institutionellen Investoren. Alternative Investing ist ein wichtiger Wachstumsparameter für Goldman Sachs, in dem wir zukünftig noch breiter präsent sein und auf die Besonderheiten der einzelnen Untermärkte eingehen wollen. Wir arbeiten zudem intensiv daran, das Thema auch über den institutionellen Bereich hinaus zu etablieren. </p><h5>Wo sehen Sie generell die größten Unterschiede zwischen institutionellen und privaten Anlegern?</h5><p>Was sich ähnelt, ist die starke Nachfrage nach Aktien. In der Vergangenheit waren institutionelle Anleger stark im Rentenbereich aktiv. Aktuell ziehen sie auf der Aktienseite aber kräftig nach. Auf der privaten Seite geht die Nachfrage derzeit stärker in Richtung Themenfonds. </p><h5>Welche Rollen spielen professionelle Vermittler für den Vertrieb von GSAM-Produkten an die Gruppe der privaten Anleger?</h5><p>Das ist ein sehr wichtiges Segment für Goldman Sachs. Wir sind sehr am Dialog mit Vermittlern interessiert und wollen auch personell weiter wachsen, um unsere Klientelnachfrage bestmöglich zu betreuen. </p><h5>2020 hat sich die Kommunikation zwischen Gesellschaften und Vermittlern zum Teil stark geändert. Digitale Kommunikation hat sich insbesondere aufgrund der Corona-Pandemie etabliert. Dürfte das auch einen nachhaltigen Effekt haben?</h5><p>Das ist eine gute Frage. Der digitale Informationsweg schafft sicherlich mehr Effizienzen. Er ermöglicht es gerade in schwierigen Marktphasen, Vermittler und ihre Kunden mit Informationen zu versorgen, um Orientierung zu geben. Wie nachhaltig die Veränderungen sind, ist schwer konkret vorherzusagen. </p><p>Einiges dürfte aber erhalten bleiben. In der Vergangenheit war zum Beispiel kaum jemand zu Hause oder im Büro per Videokonferenzsystem erreichbar. Das hat sich geändert, sodass eine Reihe von Konferenzen und Meetings durch Videokonferenzen ersetzt wird. Die technischen Möglichkeiten dafür sind mittlerweile zweifellos vorhanden.</p><h5>Digitale Kommunikation hat definitiv Fahrt aufgenommen. Stößt sie in manchen Bereichen allerdings nicht auch an ihre Grenzen?</h5><p>Ja. Bestehende Beziehungen lassen sich zum Beispiel zwar auch digital pflegen. Wenn man sich zwei, drei Jahre kennt, kann man auch ganz gut digital kommunizieren. Wenn man sich allerdings noch nicht kennt, ist es dagegen schwieriger. Da ist ein persönlicher Kontakt doch etwas ganz anderes. Für den Aufbau von persönlichen Beziehungen sind klassische Kontaktwege unerlässlich. Und vor allem langfristig ist es wichtig, ein persönliches Netzwerk aufzubauen, denn das kann gerade in schwierigen Phasen hilfreich sein. Das gilt für Vermittler genauso wie für Asset-Manager.</p><p>Dieses Interview lesen Sie auch in AssCompact 02/2021, Seite 54 f. und in unserem <a href="https://epaper.asscompact.de/asscompact-02–2021/65265779" target="_blank" >ePaper</a>. </p><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: © Eisenhans– stock.adobe.com</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/0C623540-325C-44A9-9657-56B1D926D574"></div>

 
Ein Interview mit
Dennis Lübcke

Kunden und Erträge über die Beitragsphase hinaus sichern

Was können Vermittler tun, um Kunden nach Ablauf einer Lebensversicherung oder eines Bausparvertrags weiter zu binden – selbst wenn eine 34f-Zulassung nicht vorliegt? Eine digitale Vermögensverwaltung, wie etwa von V-Check können Vermittler ihren Kunden Einzelwertdepots von unabhängigen Vermögensverwaltern als Tippgeber anbieten.

<h5>Von Corinna Geser, Geschäftsführerin der V-Check GmbH und Key-Account-Managerin für digitale Vermögensverwaltung bei der V-Bank AG.</h5><p>Der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft ermittelte in seinem Jahresbericht 2020, dass es in Deutschland für die Hinterbliebenen- und Altersvorsorge zum 31.12.2019 insgesamt 82,8 Millionen abgeschlossene Hauptversicherungen gab. Das entspricht einer versicherten Summe von insgesamt 3,2 Bio. Euro. Zu diesen Versicherungen zählen neben Renten- und Pensionsversicherungen vor allem klassische und fondsgebundene Kapitallebensversicherungen. Daneben gab es 2019 mit 26,2 Millionen Verträgen in fast jedem zweiten Haushalt in Deutschland einen Bausparvertrag, so der Verband der privaten Bausparkassen in seinem Geschäftsbericht 2019. Das entspricht einer Bausparsumme von insgesamt fast 1 Bio. Euro.</p><h5>Großes Potenzial</h5><p>Lebensversicherungen laufen ab, Bausparverträge werden fällig und das dann verfügbare Vermögen muss trotz Niedrigzinsumfeld wieder angelegt werden. Damit ist das Marktpotenzial für hochwertige Vertriebslösungen im Bestand sowie zur Neukundengewinnung enorm.</p><h5>Rechtliche Vorgaben setzen Grenzen</h5><p>Für die Anlage von freiem Vermögen ihrer Mandanten dürfen Vermittler nur Fonds, Versicherungsmäntel oder Beteiligungen, nicht jedoch Aktieneinzeltitel vermitteln. Dafür benötigt ein Berater eine Zulassung als Finanzportfolioverwalter nach § 32 Kredit­wesen­gesetz (KWG). Durch die Digitalisierung der Finanzbranche gibt es jedoch inzwischen einfache Lösungen, mit denen Finanzmakler wie Vermögensverwalter agieren und ihre Vertriebslücke schließen können. Und dafür müssen sie noch nicht einmal eine entsprechende Zulassung besitzen. Eine digitale Vermögensverwaltung sorgt dafür, dass Finanzmakler nicht länger auf Einzeltitel bei der Begleitung ihrer Mandanten verzichten müssen.</p><h5>Digitale Vermögensverwaltung eröffnet neue Vertriebswege</h5><p>Einige Maklervertriebe haben die sich daraus ergebenden Vertriebschancen erkannt und bereits erste Lösungsansätze für ihre Strukturen entwickelt. Beispielsweise ergänzte die Finanzberatungsgruppe Plansecur im November 2020 ihre Dienstleistungen um die Finanzportfolioverwaltung, indem sie zusammen mit der Vermögensverwaltung Reuss Private zwei fondsgebundene Ver­mögensverwaltungsmodelle für ihren Vertrieb aufgelegt hat. Das Allfinanz-Haus GLOBAL FINANZ setzt in einem Pilotprojekt auf die White-Label-Variante der digitalen Vermögensverwaltung der V-BANK AG (www.v-bank.com). Diese wird über die hundertprozentige Vertriebstochter V-CHECK (www.v-check.de) angeboten und betrieben.</p><h5>„Kapital-Retter-Modell“</h5><p>Im Zentrum des „Kapital-Retter-Modells“ stehen Strategieportfolios namhafter unabhängiger Vermögensverwalter. Diese stellen Depots aus Aktien, ETFs und Fonds auf Einzeltitelbasis zusammen, die jeweils bestimmte Anlageziele verfolgen. Anleger können so beispielsweise auf Weltmarktführer, Digitalisierungsgewinner oder „grüne Dividenden“ setzen. Im Gegensatz zur individuellen Vermögensverwaltung ist das in der digitalen Welt bereits ab 25.000 Euro möglich. Im Gegensatz zu einer Fondslösung erhält der Anleger sein eigenes Depot. Er sieht also jederzeit, auf welche Werte der Vermögensverwalter setzt und welche Veränderungen es in seinem Vermögen gibt. Die Struktur der anfallenden Kosten ist transparent. Die Lösung kann insgesamt mit Angeboten von Banken und Sparkassen mehr als konkurrieren.</p><p class="zoombild" > <div class="zoomImage"><a href="https://www.asscompact.de/sites/asscompact.de/files/styles/zoom_large/p…; rel="prettyPhoto" title=""><img alt="Kunden und Erträge über die Beitragsphase hinaus sichern" height="215" src="https://www.asscompact.de/sites/asscompact.de/files/styles/zoom/public/…; typeof="Image" width="200" /><img class="zoomIcon" src="/sites/asscompact.de/themes/asscompact/gfx/zoom_icon.png" width="54"></a></div></p><h5>Als Tippgeber Vertrieb ohne Lizenz möglich</h5><p>Der Vermögensverwalter verfügt über eine Lizenz nach § 32 KWG, die ihn berechtigt zu beraten. Der Vermittler als Tippgeber muss keine eigenständige Lizenz dafür besitzen. Konto- und Depoteröffnung, Legitimierung, spätere Abrechnungen sowie das Reporting an den Kunden erfolgen vollständig online und automatisiert.</p><p>Die Plattform www.v-check.de ermöglicht Tippgebern aktuell den Zugang zu mehr als 100 Strategien von rund 40 Anbietern. Gleichzeitig kann die V-BANK als Marktführer unter Deutschlands Depotbanken für unabhängige Vermögensverwalter gezielt spezielle Lösungen vermitteln. Vielleicht sucht ein Vermittler für seine bestehenden und zukünftigen Kunden ein Sofortrenten- oder ein Ausbildungsstrategiedepot. Der Zuführer verhandelt dann direkt mit dem Vermögensverwalter die Höhe und Zahlungsweise der Tippgeberprovision. Diese bestrei­tet der Vermögensverwalter in der Regel aus seinem Honorar, das quartalsweise dem Depotinhaber belastet wird.</p><h5>Eigene White-Label-Website</h5><p>Ausgangspunkt zum Kauf der Strategieportfolios kann die eigene Internetseite des Vermittlers sein, an die sich die White-Label-Seite von V-CHECK anschließt. Die Gestaltung der Startseite bleibt dem jeweiligen Finanzmakler überlassen. Über die integrierte White-Label-Seite kann sich der Mandant später mit seinem Kunden-Login jederzeit über den aktuellen Stand seiner Investition informieren, das Depot aufstocken oder – bei Bedarf – auch wieder Anteile verkaufen. Bestandteil des umfassenden Unterstützungsmodells ist neben der Weitergabe von Muster-Tippgeberverträgen schließlich der Erfahrungsaustausch beim Marketing sowie die Unterstützung mit entsprechenden Materialien für den klassischen Direktkontakt oder die eigenen Social-­Media-Kanäle.</p><h5>Erfahrene Depotbank dahinter</h5><p>Hinter V-CHECK mit ihrer Dienstleistung der digitalen Vermögensverwaltung und der White-­Label-Technik steht die V-BANK als Depotbank. Ende 2020 betreute die Münchener Spezialbank Mandantengelder von über 450 bankenunabhängigen Vermögensverwaltern und Single Family Offices aus dem deutschsprachigen Raum in Höhe von 25,5 Mrd. Euro. 2020 wurde sie von Vermögensverwaltern zur besten Depotbank Deutschlands gewählt.</p><p>Diesen Artikel lesen Sie auch in AssCompact 03/2021, Seite 62 f., und in unserem <a href="https://epaper.asscompact.de/asscompact-03–2021/65329687" target="_blank" >ePaper</a>. </p><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: © lovebeer – stock.adobe.com</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/252806C1-1ABF-4CE9-8F88-ECA074EE67DE"></div>

 
Ein Artikel von
Corinna Geser

ARGENTUM lanciert Dachfonds für Zukunftsinvestments

Die Hamburger Boutique ARGENTUM hat einen neuen Dachfonds aufgelegt. Der ARGENTUM Dynamic Future Fonds investiert in chancenreiche Zukunftsbranchen wie Technologie, Gesundheit, Nachhaltigkeit, Asien und globales Wachstum.

Mit dem ARGENTUM Dynamic Future Fonds hat die Fondsboutique ARGENTUM ein neues Produkt im Vertrieb. Der Dachfonds investiert zukunftsorientierte Bereiche. Dazu zählen die fünf Megatrends Technologie, Gesundheit, Nachhaltigkeit, Asien und globales Wachstum. Sie machen jeweils rund 20% des Fonds aus. In diesen Trends sind zahlreiche Unterthemen wie Künstliche Intelligenz, Cybersecurity, Medizintechnik, saubere Energie, Emerging Markets und Hidden Champions inkludiert.

Masterfonds-Konzepts

Die Strategie der Fondsmanager Thorsten Mohr und Norbert Goerlitz setzt auf eine aktive Überwachung des Marktes und die Erstellung eines „Masterfonds-Konzepts“. Der Ansatz basiert auf der professionellen Auswahl, Überwachung und Begleitung der vielversprechendsten Fondsmanager als Spezialisten für die jeweilige Zukunftsthematik. Aufgrund der breiten Streuung in unterschiedlichste Investitionen seien zudem effiziente Risikosteuerung und Risikoverteilung möglich. Zusätzlich werden durch den Fonds-Selektionsprozess die Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationenunterstützt.

Anlagechancen der Disruption nutzen

„Die Welt verändert sich rasant, neue Themen entwickeln sich und sorgen für ‚Disruption‘ in Wirtschaft und Gesellschaft. Wir sind davon überzeugt, dass aus dieser Entwicklung vielfältige Chancen für neue und etablierte Unternehmen aus verschiedensten Wirtschaftssektoren und Regionen entstehen. Mit unserem neuen ARGENTUM Dynamic Future Fonds setzen wir auf diese zukunftsorientierten Gestalter“, sagt Thorsten Mohr, Firmenmitgründer und geschäftsführender Gesellschafter von Argentum. „Damit wollen wir jenen privaten sowie institutionellen Anlegern die Möglichkeit bieten, von chancenreichen Zukunftsbranchen zu profitieren. Für eine überdurchschnittliche Rendite müssen sie allerdings auch bereit sein, zeitweilig etwas höhere Schwankungen zu akzeptieren“, fügt Norbert Goerlitz, geschäftsführender Gesellschafter bei Argentum, hinzu. (mh)

Bild: © Coloures-Pic – stock.adobe.com

 

So stark hat sich der deutsche Fondsmarkt 2020 entwickelt

Von Krise war am deutschen Fondsmarkt im vergangenen Jahr keine Spur. Das verwaltete Vermögen legte im Jahresverlauf kräftig zu und erreichte einen neuen Rekordwert. Besonders gut lief es für den Teilbereich der nachhaltigen Fonds.

Der deutsche Fondsmarkt hat sich im Jahr 2020 trotz der Corona-Krise sehr gut entwickelt und mit 3,85 Bio. Euro ein neues Rekordvermögen erreicht. Insgesamt investierten Anleger 127 Mrd. Euro neue Gelder in Publikums- und Spezialfonds. Trotz Corona verbuchten Fonds damit das drittbeste Absatzjahr ihrer Geschichte. „Die hohen Zuflüsse unterstreichen die wichtige Rolle von Fonds in der Altersvorsorge und belegen die Bedeutung des Vertriebs in turbulenten Börsenphasen“, kommentierte BVI-Präsident Alexander Schindler die Zahlen auf der Jahrespressekonferenz des Fondsverbands.

 
So stark hat sich der deutsche Fondsmarkt 2020 entwickelt

Seit 2010 mehr als verdoppelt

Die Fondsbranche knüpfte 2020 an einen beeindruckenden Wachstumstrend an. Seit 2010 hat sich das verwaltete Vermögen mehr als verdoppelt (siehe Grafik) und ist so der mit Abstand größte Fondsmarkt in Europa. „Deutschland ist seit vielen Jahren der größte Fondsmarkt in Europa“, sagt Schindler. Nach Angaben der Europäischen Zentralbank entfallen auf Deutschland mittlerweile 24% des Fondsvermögens von Anlegern in Europa. Es folgen Frankreich und England mit jeweils 14% und Italien mit 9%.

Boom privater Sparpläne

Offene Spezialfonds verbuchten mit 80 Mrd. Euro zwar 63% des Neugeschäfts. Offene Publikumsfonds haben die Zuflüsse im Vergleich zum Vorjahr aber von 17 auf 43 Mrd. Euro mehr als verdoppelt. Knapp die Hälfte davon entfiel auf Aktienfonds. Vor allem das regelmäßige Sparen privater Anleger ist laut BVI zu einer stabilen Komponente im Fondsneugeschäft geworden. „Da Sparbücher keine Erträge mehr abwerfen, beobachten wir ein zunehmendes Interesse an Fondssparplänen“, so Schindler. Der Fondsverband schätzt, dass mittlerweile weit über 10 Millionen Deutsche regelmäßig in Fondssparpläne einzahlen.

Nachhaltige Fonds legen kräftig zu

Neben Sparplänen gibt es einen weiteren großen Boom innerhalb der deutschen Fondslandschaft. Nachhaltige Fonds verwalteten zum Jahresende 2020 insgesamt 147 Mrd. Euro. Damit sind sie zwar weiter eine Nische. Das Wachstum lag aber bei 29% bzw. In absoluten Zahlen bedeutete das eine Steigerung um 33 Mrd. Euro. Noch besser sieht die Bilanz bei Privatanlegern aus. Nachhaltige Publikumsfonds steigerten das Volumen im Jahresverlauf sogar um 52% auf nunmehr 91 Mrd. Euro. (mh)

Bild: © Monopoly919 – stock.adobe.com

 

Impact Investing ermöglicht Rendite und nachhaltige Wirkung

Nachhaltige Geldanlage erfreut sich weiter steigender Beliebtheit. Die Motive der Anleger sind aber unterschiedlich. Stehen konkrete positive Wirkungen im Vordergrund, kann Impact Investing eine Lösung sein. Von Eric Rice, Leiter für aktiv gemanagte Impact-Aktienstrategien bei BlackRock.

Krisen bergen auch Chancen. Kaum etwas zeigt das so eindrücklich wie die nachhaltige Geldanlage, denn die Corona-Krise hat diesen Trend nochmals beschleu­nigt. Die Motive dafür sind vielfältig. Daher bietet es sich an, zunächst die jeweilige Anlegermotivation zu erkennen, um im nächsten Schritt individuell passende Lösungen zu finden. BlackRock ordnet die unterschiedlichen Motive für nachhaltige Investments in ein Spektrum ein. Dieses beginnt beim reinen Ausschluss strittiger Bereiche durch Filter in Bezug auf Umwelt- und soziale Kriterien sowie Aspekte der Unternehmensführung (ESG) – sozusagen die „Grundform“. Es geht weiter über die Optimierung des ESG-Wertes mit Blick auf den angestrebten Tracking Error beziehungsweise sozial verantwortliche Anlagelösungen (SRI), die auf Branchenvorreiter setzen. Zudem können sich Anleger dafür entscheiden, bestimmte nachhaltige Ziele wie Kreislaufwirtschaft (Circular Economy) oder Diversität (Diversity) zu unterstützen. Und schließlich reicht das Spektrum bis zur bewussten Förderung von Nachhaltigkeit durch Impact Investing.

Konkrete Wirkung im Fokus

Wer mit ESG-Fokus anlegt, schaut auf die operative Führung von Unternehmen. Dazu gehören beispiels­weise der Umgang mit Mitarbeitern, Programme zur Talentbindung und Arbeitsschutzmaßnahmen, Diversität in der Unternehmensleitung und Pläne zur Reduzierung der CO2-Emissionen in der Lieferkette. Beim Impact Investing geht es vielmehr darum, welche Produkte und Dienstleistungen ein Unternehmen erbringt und welche positive Wirkung (Impact) auf Umwelt und Gesellschaft es damit erzielt. Dazu gehören unter anderem besserer Zugang zu Gesundheitsversorgung und Bildung, Förderung der finanziellen und digitalen Inklusion, Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, Förderung erneuerbarer Energien, Unterstützung bei der Beseitigung und Verhinderung von Umweltverschmutzung sowie die nachhaltige Bereitstellung von Nahrungsmitteln und Wasser.

Mehr als nur Rendite als Ziel

Aus Sicht von BlackRock verfolgt Impact Investing neben der Rendite vier Ziele: erstens Intentionalität, sprich eine positive Wirkung in Bezug auf Umwelt und Gesellschaft. Zweitens Materialität, also dass Kernprodukte bzw. -dienstleistungen der Unternehmen im Portfolio dazu beitragen, die beabsichtigten Wirkungen zu erzielen. Dabei dienen als Maßstab zum Beispiel die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (UN SDGs), zu denen nachhaltige und moderne Energie für alle, geringere Ungleichheit und widerstandsfähige Infrastruktur gehören. Drittens Additionalität: dass die Anlagestrategie zu Ergebnissen zugunsten von Umwelt und Gesellschaft führt, die es ohne sie wahrscheinlich nicht geben würde. Und viertens Messbarkeit, sprich dass sich die positive Wirkung quantifizieren lässt. Damit ist Impact Investing ein besonders konkreter Weg nachhaltiger Geldanlage. Die Auswahl geeigneter Impact Investments ist anspruchsvoll. Idealerweise sollten quantitative und qualitative Kennzahlen in sie einfließen. Orientierung dabei bieten das Global Impact Investing Network (GIIN), das Impact Management Project (IMP), die International Finance Corporation (IFC) sowie die Green Bond Principles bzw. European Green Bond Standards.

Verschiedene Zugangswege

Traditionell wählen Impact-­Anleger den Weg über Fremdkapitalfinanzierungen oder über Equity-Engagements an den Privatmärkten. So erfreuen sich im Segment der alternativen Anlagen an Privatmärkten unter anderem Infrastruktur­investments in erneuerbare Energien steigender Nachfrage. Es gibt jedoch auch schon seit Längerem Entwicklungen im Anleihesegment, wo das Interesse an Green Bonds stark wächst. Staaten und Unternehmen begeben diese grünen Anleihen, um gesellschaftliche Ziele im Hinblick auf Klimawandel und Umweltschutz zu finanzieren.

Daneben wächst das Interesse an Strategien über Aktien öffentlich gelisteter Unternehmen. Aus Investorensicht ist dabei interessant, dass Analysten gelistete Impact-orientierte Unternehmen in der Regel nicht so stark auf dem Radar haben wie traditionelle börsennotierte Firmen. Hinzu kommt: Impact-Firmen verfügen in der Regel stärker über intellektuelles Kapital als andere, was der Markt nicht unbedingt angemessen einpreist. Daraus ergeben sich Ineffizienzen mit entsprechendem Renditepotenzial.

Impact-Aktienstrategien sind im Kommen

Um ein konkretes Beispiel zu nennen: Der Staat Indonesien in Südostasien ist ein wahres Inselparadies mit mehr als 6.000 größeren und kleineren Eilanden. Das klingt traumhaft, doch es gibt eine Kehrseite dieser geografischen Gliederung. Die Bewohner der entlegenen Inseln leben häufig ohne die meisten Vorzüge einer öffentlichen Infrastruktur. Dies gilt auch für Finanzdienstleistungen, zu denen viele Indonesier nur begrenzt Zugang haben. Dabei kann finanzielle Inklusion gerade für die Unterprivilegierten im Lande entscheidend sein, um sich selbst eine wirtschaftliche Existenz aufzubauen und damit den eigenen Lebens­standard zu verbessern.

Hier setzt die Bank Rakyat an. Sie konzentriert sich auf Finanzdienstleistungen für diejenigen in Indonesien und Südostasien, die damit traditionell nicht ausreichend versorgt sind – etwa in Form von Mikrokrediten, um ein kleines Lebensmittelgeschäft, einen Händlerstand oder eine Landwirtschaft aufzubauen. Dies zahlt unmittelbar auf zwei Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen ein: angemessene Arbeitsbedingungen und Wirtschaftswachstum (Ziel 8) sowie verminderte Ungleichheit (Ziel 10). Um dies zu ermöglichen, ist die Bank Rakyat selbst auf Zugang zu Refinanzierungsmöglichkeiten angewiesen. Als börsennotiertes Unternehmen nutzt sie den Kapitalmarkt, um ihr anhaltendes Wachstum zu finanzieren.

Um solche Chancen für Rendite und Impact in der Breite und möglichst umfassend zu nutzen, bietet sich eine globale Impact-Aktienstrategie an. Eine solche kann zum Beispiel die CO2-Intensität der Portfoliounternehmen um bis zu 70% gegenüber dem breiten Markt reduzieren. Gleichzeitig ist eine Wertentwicklung von 400 Basispunkten über dem globalen Aktien­markt möglich. Das zeigt, wie Impact Investing in der Praxis eine konkret messbare positive Wirkung auf Umwelt und Gesellschaft und gleichzeitig auch eine finanzielle Rendite ermöglicht.

Diesen Artikel lesen Sie auch in AssCompact 02/2021, Seite 56 f. und in unserem ePaper.

Bild: © gustavofrazao – stock.adobe.com

 
Ein Artikel von
Eric Rice

BNP Paribas launcht ersten Inklusionsfonds der Welt

BNP Paribas Asset Management legt den ersten Themenfonds, der in Unternehmen investiert, die auf ein langfristiges Wachstum ausgerichtet sind und gleichzeitig zur Verringerung sozialer Ungleichheiten beitragen soll. Hierfür wurde ein eigener Inclusion Score entwickelt.

<p>BNP Paribas Asset Management (BNPP AM) erweitert mit BNP Paribas Inclusive Growth sein Angebot an Themenfonds. Ziel der Anlagestrategie ist die Erwirtschaftung von Erträgen durch Investitionen in Unternehmen mit einem proaktiven Ansatz zum Abbau von Ungleichheiten bei Einkommen, Bildung, Geschlecht, ethnischer Zugehörigkeit, geografischer Herkunft, Alter oder Behinderung.</p><h5>Sozialen Faktoren und finanzielle Rendite</h5><p>Der BNP Paribas Inclusive Growth investiert in Unternehmen, die positiv zu einer vielfältigen Gesellschaft beitragen und ein Wachstum unterstützen, das möglichst vielen Menschen zugutekommt. Die Anlagestrategie des Fonds geht fünf wesentliche sozialen Herausforderungen an:</p><ul><li>Schutz der schwächsten Mitglieder der Gesellschaft</li><li>Förderung sozialer Mobilität</li><li>Zugang zu guten Waren und Dienstleistungen</li><li>Wahrung ethischer Prinzipien im Geschäftsleben</li><li>Reduzierung von CO<sub>2</sub> und Erhaltung der Artenvielfalt</li></ul><h5>Selbst entwickelte Methodik</h5><p>BNPP AM hat eine eigene Methode entwickelt, die quantitative Research-Expertise mit den Fähigkeiten seines ESG-Expertenteams kombiniert. Berücksichtigt werden darin zum Beispiel Arbeitsverträge, Arbeitsbedingungen, Lohngleichheit, Mitarbeiterherkunft, Anteil der weiblichen Führungskräfte, Talentmanagement, Berufsausbildung, Produkt- und Dienstleistungsangebot für Verbraucher mit niedrigem Einkommen und die Vergütungspolitik für Führungskräfte. </p><h5>Fokus auf soziale Faktoren</h5><p>Der ermittelte Inklusionswert (Inclusion Score) soll die Identifizierung von Unternehmen ermöglichen, die innerhalb des Anlageuniversums inklusive Wachstumsführer sind. Er enthält eine verstärkte Gewichtung sozialer Faktoren, die 65% des Gesamtwerts ausmachen, weitere 20% entfallen auf Governance-Kriterien und 15% auf Umwelt-Aspekte. Unternehmen mit einem Wert unter 20 werden automatisch aus dem Anlageportfolio ausgeschlossen. (mh)</p><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: © Marko2811 – stock.adobe.com</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/4899BE04-2EE9-481E-A20A-CDEE71C8B0C8"></div>

 

J.P. Morgan AM legt nachhaltigen Income-Fonds auf

Mit dem JPMorgan Investment Funds – Global Income Sustainable Fund hat J.P. Morgan AM einen neuen ertragsorientierten Mischfonds vorgestellt. Er setzt auf einen bewährten Multi-Asset-Income-Prozess, ergänzt ihn aber um drei Nachhaltigkeitsebenen.

J.P. Morgan Asset Management erweitert die Palette der ertragsorientierten flexiblen globalen Mischfonds um eine nachhaltige Variante. Der JPMorgan Investment Funds – Global Income Sustainable Fund wird wie der Income-Klassiker JPMorgan Investment Funds – Global Income Fund vom Portfoliomanagerteam unter der Leitung von Michael Schoenhaut und Eric Bernbaum verantwortet.

Nachhaltige Ertragschancen rund um den Globus

Auf Basis des seit mehr als zwölf Jahren etablierten flexiblen Multi-Asset-Income-Investmentprozesses identifiziert der Global Income Sustainable Fund die besten nachhaltigen Ertragschancen rund um den Globus. Um dies zu erreichen, werden einerseits Branchen ausgeschlossen, die als nicht nachhaltig gelten. Andererseits wird das Portfolio aktiv auf führende Unternehmen in den Bereichen Umwelt, Soziales und Governance (ESG) ausgerichtet.

Gezielte Ausschlüsse bestimmter Bereiche

Im zweiten Quartal 2020 wurde bereits für die Income-Strategie von J.P. Morgan Asset Management die vollständige ESG-Integration durchgeführt. Sie berücksichtigt damit wesentliche Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren im Investmentprozess. Im Global Income Sustainable Fund gibt es darüber hinaus normen- und wertbasierte Ausschlüsse von Sektoren, die nicht als nachhaltig angesehen werden. Dazu gehören Branchen wie Kohle und Atomkraft, Waffen, Tabak, Glücksspiel, Erwachsenenunterhaltung und Öl/Gas. Zudem werden Unternehmen ausgeschlossen, die gegen die „UN Global Compact“-Norm verstoßen. Und schließlich können Ausschlüsse auf Basis der ESG-Analysen der verschiedenen Investment-Teams erfolgen.

Fokus auf überdurchschnittliche Nachhaltigkeitswerte

Als dritte Nachhaltigkeitsebene legt das Management des Global Income Sustainable Fund einen besonderen Fokus auf solche Unternehmen, die überdurchschnittliche Nachhaltigkeitswerte ausweisen und beispielsweise helfen, die Energiewende zu gestalten. Um diese zu identifizieren nutzt das Management quantitative und qualitative Methoden sowie die globalen Research-Kapazitäten von J.P. Morgan Asset Management. Im Vergleich zum Durchschnitt des Multi-Asset-Income-Investment-Universums erzielt der Global Income Sustainable Fund damit ein höheres ESG-Rating und weist signifikant geringere CO2-Emissionen auf – derzeit liegt dieser Wert bei 68%. Die Überschneidung des nachhaltigen Income-Fonds mit dem Income-Klassiker solle nur rund 30% betragen, damit sich beide Fonds sinnvoll ergänzen. (mh)

Bild: © stokkete – stock.adobe.com

 

ETFs feiern starken Jahresauftakt

Passive Investments bleiben auch 2021 im Trend. Europaweit sammelten ETFs im Jahr mehr als 15 Mrd. Euro neue Gelder ein. Besonders gefragt waren nachhaltige Produkte. Das geht aus einem aktuellen Marktbericht von Lyxor hervor.

Lyxor hat den ETF Money Monitor für Januar 2021 veröffentlicht. ETFs verbuchten dem Markbericht zufolge im Januar Zuflüsse in Höhe von 15,3 Mrd. Euro. Davon entfielen 1,9 Mrd. Euro auf Fixed-Income-ETFs und 12,9 Mrd. Euro auf Aktien-ETFs. Die passiven Investmentfonds bleiben demnach weiterhin im Trend.

Nachhaltige ETFs besonders hoch im Kurs

Besonders stark waren im Januar nachhaltige Produkte gefragt. ESG-ETFs sammelten 8,6 Mrd. Euro ein. Das ist nicht nur mehr als die Hälfte der gesamten ETF-Zuflüsse, sondern auch der bisher zweitgrößte monatliche Zufluss der Geschichte. 7,2 Mrd. Euro entfielen dabei auf nachhaltige Aktien-ETFs, 1,4 Mrd. Euro auf ESG-Anleihen-ETFs. Breit angelegte ESG-ETFs stellen mit 83,3 von 96,5 Mrd. Euro des verwalteten Vermögens nach wie vor den Löwenanteil unter den ESG-ETFs. Sie verzeichneten auch über die letzten zwölf Monate mit 45,3 Mrd. Euro die meisten Zuflüsse.

Leichte Abflüsse aus Geldmarkt-ETFs

Neben nachhaltigen Produkten waren Smart-Beta-ETFs gefragt. Sie verbuchten im Januar Zuflüsse von 1,2 Mrd. Euro. Treiber für diese Entwicklung war laut Lyxor die Rotation in Value, die das Interesse der Anleger weckte. Geldmarkt-ETFs zählten hingegen zu wenigen Verlieren. Im Januar büßten sie unter dem Strich 0,2 Mrd. Euro ein. (mh)

Bild: © Aksana Kavaleuskaya – stock.adobe.com

 

vzbv warnt vor Greenwashing bei nachhaltigen Geldanlagen

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat ein Gutachten sowie eine Umfrage zur Wirkung nachhaltiger Geldanlagen veröffentlicht. Demnach ist kaum eine direkte Wirkung nachhaltiger Geldanlagen nachweisbar. Der vzbv fordert daher Maßnahmen gegen Vertriebsmissbrauch in Form von Greenwashing.

Als nachhaltig beworbene Geldanlagen führen nicht automatisch zu mehr Nachhaltigkeit. Zu diesem Fazit kommt ein Gutachten der Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Marco Wilkens und Prof. Dr. Christian Klein im Auftrag des vzbv. Zwar können nachhaltige Geldanlagen demnach durchaus eine positive Wirkung entfalten. Wahrscheinlicher sind dabei indirekte Effekte, zum Beispiel, wenn Verbraucher über eine Geldanlage für das Thema Nachhaltigkeit sensibilisiert werden.

Kaum direkte Effekte nachweisbar

Direkte Effekte über den Kapitalmarkt seien zwar auch möglich, aktuell aber kaum nachweisbar. Prinzipiell können sie über einen Verzicht auf Rendite durch Verbraucher erreicht werden, zum Beispiel, wenn in Folge der Geldanlage in bisher nicht rentable regenerative Energien investiert wird. Angebote der Finanzindustrie, die mit einem direkten Beitrag ihrer Anlageprodukte zu bestimmten Nachhaltigkeitszielen werben, und zugleich marktübliche Renditen versprechen, müssten demnach kritisch hinterfragt werden.

Erwartungen ein Stück weit naiv

„Nachhaltigkeit muss mehr sein als ein Werbeversprechen. Das gilt auch am Finanzmarkt. Deshalb ist es entscheidend, ob Geldanlagen tatsächlich zu mehr Nachhaltigkeit führen. Das Gutachten zeigt, dass die bisherigen Erwartungen zur Wirkung nachhaltiger Geldanlagen ein Stück weit naiv waren“, meint vzbv-Vorstand Klaus Müller. Die große Gefahr für Verbraucher sei, dass Anbieter das Grüne vom Himmel versprechen, ohne dass sich tatsächlich etwas bewegt. „Die Politik muss falschen Vertriebs- und Werbeversprechen deshalb einen Riegel vorschieben“, so Mülller.

Wirkung nachhaltiger Anlagen entscheidend

Der vzbv fordert, dass Anlagen nur als nachhaltig bezeichnet werden, wenn sie einen messbaren Beitrag zu Nachhaltigkeitszielen leisten. „Denn am Ende des Tages müssen Banken, Versicherer und Finanzvertriebe auch für ihre Nachhaltigkeitsversprechen haftbar gemacht werden können“, meint Müller. Nach Plänen der EU-Kommission müssen Verbraucher künftig bei Anlage- und Versicherungsberatungen gefragt werden, ob sie nachhaltig anlegen wollen. Aktuell ist jedoch noch unklar, unter welchen Umständen Finanzanlagen als nachhaltig bezeichnet werden dürfen. Der vzbv fordert, die gesetzliche Definition nachhaltiger Geldanlagen konsequent an der Wirksamkeit auszurichten. Das vorliegende Gutachten liefere dazu eine wissenschaftliche Fundierung.

Verbraucher mehrheitlich bereit, nachhaltig anzulegen

Parallel zum Gutachten veröffentlicht der vzbv eine beim Meinungsforschungsinstitut Kantar beauftragte, repräsentative Umfrage. Demnach ist die Mehrzahl der Verbraucher (53%) grundsätzlich bereit, ihr Geld nachhaltig anzulegen. Allerdings wollen fast vier von fünf Verbrauchern (79%) dabei nicht oder nur auf einen kleinen Teil der Rendite verzichten. Gleichzeitig haben 69% der Verbraucher die Erwartung, dass nachhaltige Geldanlagen wie Aktienfonds und Unternehmensanleihen einen messbaren Beitrag zur Erreichung von Nachhaltigkeitszielen leisten. (mh)

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