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9. März 2023
„Bausparen war nie out“

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„Bausparen war nie out“

Im Finanzierungsgeschäft dominieren jetzt Modernisierung und Sanierung – oder?

Ja. Branchenweit haben die Bausparkassen in den letzten Jahren jeweils rund 40 Mrd. Euro an Baugeldern ausgezahlt. Davon sind gut zwei Drittel in Modernisierungen und Sanierungen geflossen. Die CO2-Abgabe steigt in festgelegten Schritten. Energie bleibt damit teuer. Und die Politik sorgt mit ordnungsrechtlichen Sanierungs- bzw. Umrüstungspflichten für einen weiteren Treiber – national und EU-weit im Kontext der grünen Renovierungswelle. Wohneigentümer tun gut daran, rechtzeitig vorzusorgen, um notwendige Investitionen stemmen zu können.

Wie wichtig ist für Bausparkassen das Thema Nachhaltigkeit?

Energieeffizienz ist heute für den Werterhalt der Immobilie ein entscheidender Faktor. Die ersten Bausparkassen sind mit extra Klimaschutz-Tarifen auf dem Markt. Sie stellen ihren Kunden Energiespar-, Modernisierungs- und CO2-Rechner zur Verfügung. Sie bieten Kooperationen mit Energieberatern an und sind mit Handwerk und Herstellern vernetzt, die sich auf energetische Sanierung spezialisiert haben. Es geschieht schon eine ganze Menge.

Neben den gestiegenen Finanzierungszinsen sorgen Inflation und hohe Baukosten dafür, dass sich viele Menschen das Eigenheim schlichtweg nicht mehr leisten können und Wohneigentum zum Luxus wird. Handelt die Regierung hier schnell genug?

Wohneigentumsbildung ist der Wohnraumschaffer Nummer 1 in Deutschland. Nur wissen das noch viel zu wenige. Fakt ist: Allein die Zahl der jährlich neu gebauten Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäusern liegt deutlich über der von Mietwohnungen in neu gebauten Mehrfamilienhäusern. Eigentumswohnungen, die größtenteils vermietet werden, kommen hinzu. Wer in eigene vier Wände zieht, macht üblicherweise eine größere Mietwohnung frei. Wohneigentumspolitik ist damit auch Mieterpolitik. Unser größter Wunsch ist, dass die Politik dies stärker verinnerlicht und daraus Konsequenzen zieht.

Anfang Juni soll es eine neue Wohneigentums­förderung geben. Wie zufrieden sind Sie damit?

350 Mio. Euro werden für zinsgünstige KfW-Darlehen zur Verfügung gestellt. Nur für den Neubau. Und nur bei hohen Energiestandards. Das alles bei geringeren Einkommensgrenzen als beim Baukindergeld, bei dem 10 Mrd. Euro zur Verfügung gestellt wurden. Die Politik muss hier nachlegen. Vor allem durch stärkere, frühzeitige und zweckgerichtete staatliche Sparanreize. Mangelndes Eigenkapital ist heute nämlich das größte Hindernis beim Wohneigentumserwerb.

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Seite 3 Wohn-Riester kann ab Januar 2024 auch für energetische Sanierungen eingesetzt werden.