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9. März 2023
„Bausparen war nie out“

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„Bausparen war nie out“

Wohn-Riester kann ab Januar 2024 auch für energetische Sanierungen eingesetzt werden.
Wie bewerten Sie diesen Schritt? Sie fordern ja schon seit geraumer Zeit eine grundlegende Reform.

Die Politik hat damit ein Zeichen gesetzt für den dauerhaften Substanzerhalt der Immobilie mit der Perspek­tive, im Alter nicht nur mietfrei zu leben, sondern auch mit überschaubaren Energiekosten. Statt „Wohn-Riester“ sagen wir aber lieber „Eigenheimrente“ in Form der ersparten Miete. So heißt es auch offiziell. Die muss einfacher und schlanker werden. Unsere Vorschläge dazu liegen auf dem Tisch. Fakt ist aber auch, dass viele Menschen nicht in der Lage sind, auf zwei Wegen gleichzeitig für ihr Alter vorzusorgen: mit einer Geldrente und einer Eigenheimrente. Die Eigenheimrente muss eine frei wählbare und gleichberechtigte Alternative zu einer wie auch immer gearteten Geldrente bleiben.

Sie haben kritisiert, dass die BaFin bei der Einführung des sektoralen Systemrisikopuffers für Wohn­immobilienkredite dem Risiko­profil der Bausparkassen nicht gerecht geworden ist …

Ja. Ein Großteil unseres Geschäfts fließt, wie erwähnt, in die Sanierung des Gebäudebestands. Die Gefahr einer Blasenbildung kann ich hier überhaupt nicht erkennen. Wir bauen darauf, dass die Aufsicht die Notwendigkeit dieser Entscheidung gerade auch vor dem Hintergrund des europäischen Wettbewerbs in regelmäßigen Abständen überprüft.

Was ist Ihre Prognose für den Wohnimmobilienmarkt?

Die mit der Inflation einhergehenden Realeinkommenseinbußen verunsichern derzeit viele Bau- und Kaufwillige. Die warten lieber die weitere Entwicklung ab. In einzelnen Regionen sind die Immobilienpreise leicht gesunken. Einen Absturz befürchten wir in dem für uns relevanten Marktsegment aber nicht. Der Neubau lahmt. Ein künftig noch knapperes Angebot trifft auf eine hohe und noch zunehmende Nachfrage. Auch aufgrund der Zuwanderung. 2022 ist die Bevölkerungszahl in Deutschland immerhin um über eine Million gestiegen. Die Marktlogik spricht eher für Kaufen als Mieten.

Und welche Erwartungen haben Sie für das laufende Jahr im Neugeschäft?

Zinsabsicherung bleibt ein zentrales Thema. Für 2023 rechnen wir deshalb mit einer Verstetigung unseres Neugeschäfts auf hohem Niveau.

Porträtfoto: Verband der Privaten Bausparkassen; Aufmacherbild: © Andrey Popov – stock.adobe.com

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