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23. September 2020
„Immobilienbeteiligungen bleiben eine wichtige Säule für langfristige Anleger“

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„Immobilienbeteiligungen bleiben eine wichtige Säule für langfristige Anleger“

Wohnimmobilien haben sich in der Corona-Krise erneut stabiler präsentiert. PROJECT setzt beim Metropolen 20 wieder auf Wohnimmobilienentwicklungen in deutschsprachigen Metropolregionen – und auf Eigennutzer. Auch am Eigenkapitalprinzip will die Gesellschaft nicht rütteln, erläutert Alexander Schlichting, geschäftsführender Gesellschafter der PROJECT Vermittlungs GmbH.

Herr Schlichting, PROJECT setzt auch beim Metropolen 20 wieder auf Wohnimmobilienentwicklungen in Metropolregionen. Haben die Metropolregionen trotz der anhaltenden Preisrallye weiterhin Anlagepotenzial?

Die Preise an den Top-Standorten sind laut dem Hamburger Analysehaus F+B zwischen Mitte und Ende April gesunken, zogen danach mit Ausnahme von Stuttgart wieder an. Gleichzeitig ist das Anlagepotenzial nach wie vor hoch. Immobilienbeteiligungen bleiben eine wichtige Säule für die Portfolios langfristig orientierter Anleger. Das ist auf das anhaltende Niedrigzinsumfeld und das Fehlen von Anlagealternativen sowie auf die strukturell intakte Nachfrage nach modernen, gut geschnittenen und bezahlbaren Wohnungen zurückzuführen.

Die Nachfrage nach Wohnraum ist dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln und DB Research zufolge stabil. Ein wichtiger Faktor in diesem Zusammenhang ist die Zuwanderung. Der hohe Lebensstandard und höhere Einkommen im Vergleich zu anderen Ländern sind häufige Gründe für den Zuzug nach Deutschland. Die Corona-Krise hat dies nur temporär behindert. Unser Gesundheitssystem hat sich während der Pandemie als sehr leistungsfähig erwiesen. Der Investmentstandort wurde dadurch zusätzlich gestärkt, sodass Deutschland auch für ausländische Investoren weiterhin als „sicherer Hafen“ gilt.

Wie hat sich die Entwicklung von Immobilien durch die Corona-Pandemie verändert?

Fast alle Branchen sind vom Shutdown betroffen. Auch einige Sektoren des in den letzten Jahren verwöhnten Immobilienmarkts wie vor allem der Hotelbereich oder der Einzelhandel bekamen die Auswirkungen unmittelbar zu spüren. Während bei Gewerbeimmobilien, die als sehr konjunktursensitiv gelten, deutliche Rückgänge zu spüren waren, hat sich der deutsche Wohnimmobilienmarkt hingegen als sehr robust erwiesen. Die anfängliche Zurückhaltung von Käufern und Investoren wird mit zunehmender wirtschaftlicher Er­holung nachlassen. Die genauen Auswirkungen sind derzeit noch nicht absehbar und hängen von der weiteren Entwicklung der Infektionszahlen sowie der wirtschaftlichen Erholung ab.

Der Fokus liegt vor allem auf der Veräußerung an Eigennutzer. Warum sind Eigennutzer für PROJECT die attraktiveren Wohnungskäufer?

Das Grundbedürfnis Wohnen besteht immer. Eigennutzer kaufen auch in konjunkturell schwächeren Zeiten, während Kapitalanleger in diesen Phasen naturgemäß eher zurück­haltend agieren. Eigentum lohnt sich derzeit aufgrund der niedrigen Zinsen. Zudem hat der Shutdown das Grundbedürfnis Wohnen noch einmal gestärkt, auch aufgrund des wahrscheinlich über die Krise hinaus bestehenden Trends zum Home-Office. Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln verglich in einer Studie die Wohnkosten beim Eigentumserwerb mit den Mietkosten. Diese kam zu dem Ergebnis, dass die Vorteilhaftigkeit bei einem Wohnungskauf bei 48,5% liegt. Die Wohnnutzerkosten seien im Vergleich zum Vorjahr gesunken.

 
Ein Artikel von
Alexander Schlichting