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Sachwerte
13. April 2023
„Mit Wind- und Solarinvestments auf der richtigen Seite“

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„Mit Wind- und Solarinvestments auf der richtigen Seite“

„Mit Wind- und Solarinvestments auf der richtigen Seite“

Erneuerbare Energien, Nachhaltigkeit, Energiewende sind gesellschaftlich bedeutsame Themen, die immer relevanter werden – und in die sich investieren lässt. Sandra und Michael Horling von Grüne Sachwerte haben sich dazu verpflichtet, ein zuverlässiger Begleiter in der namensgebenden Branche zu sein.

Interview mit Sandra und Michael Horling, Geschäftsführung bei Grüne Sachwerte
Herr und Frau Horling, Sie leiten zusammen „Grüne Sachwerte“ – ein Unternehmen, fokussiert auf die Vermittlung nachhaltiger Sachwertinvestitionen. Welche Bereiche decken Sie ab?

Sandra Horling Die Grüne Sachwerte Gruppe hat sich von Anfang an dem Segment unternehmerischer Beteiligungen in ökologische Assets gewidmet. Der große Schwerpunkt ist seither die Energiewende in Deutschland und Westeuropa. Unsere Kunden finanzieren mit unserer Betreuung sowie unseren langjährigen Partnerunternehmen insbesondere die Ökostromproduktion mittels Windkraft- und Photovoltaikanlagen. Weitere Investments finden wir unregelmäßig in den Bereichen Verkehrswende, Agrarwende, Energieeffizienz und nachhaltige Ernährung/Trinkwasser.

Ihre Vermittlungsschwerpunkte liegen also bei Anlagen in Wind- und Solarenergie. Warum genau hier? Wo liegen die Vorteile?

Michael Horling Als ich 2004 mit den ökologischen Investments begann, waren die Vorteile von Wind- und Solarfonds für die einen die steuerlichen Verlustzuweisungen, für die anderen die vage Aussicht darauf, der Atomenergie etwas entgegenzusetzen. Auf Produktebene waren das damals allesamt Projekte mit Pilotcharakter, mit enormen Chancen und Risiken.

Seither hat sich so viel getan – heute produzieren Wind- und Solarparks mit Grenzkosten nahe null günstigen Strom, stabilisieren damit die Börsenstrompreise und sichern die politische Unabhängigkeit von Lieferstaaten, die fossile Energien als Handelswaffe einsetzen. Erneuerbare Energien, insbesondere Solar und Wind, haben sich durchgesetzt – politisch, vor allem aber wirtschaftlich. In der zweiten Generation der Investoren sind es inzwischen professionelle, institutionelle Investorengruppen, die langfristig auf Wind und Photovoltaik als „sauberes Infrastruktur-Investment“ setzen. Für diese Investorengruppen zählen insbesondere auch das positive Image sowie geringe Zukunftsrisiken sauberer Investitionsobjekte mit regelmäßigen Erträgen aus der Energieproduktion. Aber nach wie vor schätzen auch Privatanlegerinnen und -anleger die Solar- und Windfonds als stabile, attraktive ökologische Geldanlage.

Wie funktioniert Ihr Auswahlprozess für die Investitionen, worauf achten Sie besonders? Sonneneinstrahlung und Wind sind ja bekannter­maßen nicht gleichmäßig auf der Welt verteilt.

MH Langjährige Erfahrung hilft dabei sehr, gute grüne Investments auszuwählen – insbesondere das Wissen um die Veränderungen, die neu hinzugekommenen Variablen bei Erneuerbare-Energien-Projekten. So liegen z. B. durch bessere Computer-Simulation von neuen Standorten sowie realen Ertragsdaten-Zeitreihen die Risiken neuer Solar- oder Windfonds nicht mehr so stark in schlechten Ertragsprognosen wie noch früher. Wir müssen eher darauf schauen, ob die Emittenten alle aktuellen und zukünftig möglichen Veränderungen in ihre Wirtschaftlichkeits­prognosen und Risikoszenarien einbauen und berücksichtigen. Die pure geografische Lage von Wind- und Solarparks ist dabei nicht allein entscheidend, auch Faktoren wie Pachtpreise, Nähe von Netzanschlüssen oder insbesondere rechtliche Beschränkungen, zum Beispiel Höhenbeschränkungen für Windparks, zählen ebenfalls. Darüber hinaus müssen die Emittenten der Vermögensanlagen die nötige Erfahrung und Seriosität aufweisen, um unsere Plausibilitätsprüfung erfolgreich zu durch­laufen.

Aber auch auf Ebene des Mantels, also der Kapitalanlage selbst, gibt es viel zu prüfen. Oft sehen wir Angebote für Investoren, bei denen Chancen und Risiken nicht in gutem Verhältnis stehen oder bei denen die Kapitalanlage nicht zum Investitionsangebot passt. Höhere unternehmerische Risiken erfordern auch entspre­chende Chancen – regelmäßig sehen wir zum Beispiel Nachrangdarlehen, die bei kurzer Laufzeit riskantere Entwicklungsphasen von Projekten, oft auch im Ausland, finanzieren. Das passt für uns nicht zusammen, die Ausfallquoten sind hier zu hoch. Ausnahmen gibt es, wenn die Emittenten besonders erfahren, seriös und finanzstark sind – oder wenn der ökologische Impact einfach so gewaltig ist, dass wir risikobewusste Anlegerinnen und Anleger individuell sehr selektiv auf Projekte ansprechen.

Welche Rolle spielt dabei die Rendite? Und finden Sie denn überhaupt genügend Angebote, die Sie vermitteln können?

MH Für unsere Arbeit ist immer wichtig, sowohl stabile, breit risikogestreute Sachwertbeteiligungen als auch chancenorientierte Angebote mit höheren Renditezielen anbieten zu können. Die Unterschiede zwischen „stabilem Betrieb von laufenden Wind- und Solarparks“ und andererseits „Projektentwicklung/Baufinanzierung“ oder „chancenreiche Alt-Windparks mit Repowering-Potenzial“ zeigen wir unserer Kundschaft auf. Diese ergänzen dann ihre individuellen Portfolios um entweder stabile oder renditeorientiertere ökologische Investments bei Grüne Sachwerte. Aber Sie haben recht – die Auswahl an hochwertigen Anbietern, die unseren Kriterien entsprechen und die gern eine Vielzahl privater Anlegerinnen und Anleger aufnehmen und betreuen, ist begrenzt. Ein guter Teil unserer Zeit fließt daher auch in die Betreuung junger, wachstumsorientierter Umwelt-Unternehmen, um mit diesen dann gemeinsam Projekte umzusetzen und unseren Kunden dadurch Investitionen anbieten zu können.

 
Ein Interview mit
Michael Horling
Sandra Horling