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29. April 2020
„Nachhaltiges Investieren ist eine logische Konsequenz“

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„Nachhaltiges Investieren ist eine logische Konsequenz“

Hat die Klimadiskussion rund um Fridays for Future den nachhaltigen Anlagen geholfen?

Der Impuls von Greta und die Bewegung Fridays for Future sind wichtig und richtig. Nur werden diese Impulse von den Medien zu stark verheizt. Und auch Greta selber spaltet. Es geht nicht um dogmatischen Verzicht und die komplette Verdammung unserer Konsumgesellschaft, sondern um die richtige Richtung und das globale Bewusstsein, einen wichtigen Prozess, der an das individuelle Bewusstsein appelliert. Greta Thunberg, die schwedische Umweltaktivistin, hat seit Oktober 2018 viel erlebt. Wir alle, die ganze Welt, haben seitdem viel mit und rund um Greta erlebt und manchmal hat man das Gefühl, dass es einen „medialen Overkill“ gibt, der bei vielen Menschen ein skeptisches Gefühl auslöst.

Viele Otto Normalverbraucher fühlen sich mehr und mehr auf den Schlips getreten. Fühlen sich von der jungen Generation Fridays for Future genervt und bevormundet, obwohl sie doch eigentlich den ursprünglichen Impuls von Greta und ihren jungen Followern und die daraus resultierenden Freitagsdemonstrationen gut fanden und die Ernsthaftigkeit des Klimawandels erkannt hatten. Ich denke, hier muss einfach und sprichwörtlich die Kirche im Dorf gelassen werden. Denn eigentlich sollten wir nicht Tauziehen, sondern gemeinsam an einem Strang ziehen. Miteinander – nicht gegeneinander.

Die kollektive Forderung von Greta und den jungen Umweltaktivisten ist sicher nicht, dass Lieschen Müller nicht mehr mit ihrem Mann und den drei Kindern einmal im Jahr nach Spanien oder Griechenland für zwei Wochen in Urlaub fliegen darf oder diese Familie nicht auch ein großes Auto fahren darf, da eben fünf Personen – plus Hund und Gepäck – ein großes Auto rechtfertigen. Und ja, auch eine Bratwurst, ein Salamibrot oder ein Grillsteak sind kein Verbrechen – nicht alle werden ab sofort vegan oder vegetarisch essen. An dieser Stelle ist die öffentliche Diskussion ganz klar völlig aus den Angeln geraten. Aber sicher hat diese Klimadebatte geholfen, mehr Bewusstsein und Interesse für nachhaltige Anlagen zu schaffen.

In den Portfolios finden sich viele weniger bekannte Unternehmen. Ist das ein Zufall oder bewusst gewählt?

Das freut mich, dass Sie diese Beobachtung gemacht haben. Wer heute mit dem Mainstream geht, hat auch im aktiven Portfoliomanagement nichts zu suchen. Wir bei ÖKOWORLD sind im Portfoliomanagement alle aktienverrückt. Wir lieben den Gedanken, uns an Unternehmen und deren Entwicklung zu beteiligen. Ganz besonders spannend finden wir es, Unternehmen ausfindig zu machen, die vom breiten Markt noch nicht entdeckt sind. Insofern ist die Auswahl natürlich kein Zufall.

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Ein Artikel von
Alexander Mozer