Gibt es denn einen Raum, auf den Sie besonders stolz sind?
Auf jeden Fall die Küche und der Tagungsraum. Die Küche ist vor allem fürs Team und wird super angenommen. Der Tagungsraum hat natürlich auch einen repräsentativen Charakter. Wenn Kunden oder Versicherer zu uns kommen, sind sie schon recht beeindruckt, wie schön es bei uns aussieht. Das kommt aber nicht von Markensesseln und hochglänzenden Konferenztischen, sondern z. B von einer Mooswand mit unserem Logo. Die klassischen Konferenzsessel von Vitra haben wir verkauft und gegen modernere Stühle ausgetauscht.
Kann man Unterschiede feststellen, z. B. zwischen den Generationen, etwa beim Desksharing?
Nein, das würde ich nicht sagen. Das Desksharing mögen auch einige jüngere Mitarbeitende bei uns nicht und schätzen ihren eigenen Platz sehr. Mein Vater hingegen hat sich an das Desksharing gewöhnt. Von daher würde ich sagen, dass es kein Generationenthema ist, sondern eher abhängig von der Persönlichkeit.
Welche Werte und Ideen werden Ihrer Meinung nach durch die Arbeitsplatzgestaltung ausgedrückt?
Qualität und Wertschätzung. Das hängt für mich zusammen, weil bei uns alles, vom MacBook über die Bildschirme bis hin zu den Bürostühlen hohe Qualität hat und an nichts gespart wird. Das wiederum ist für mich Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitenden. Ebenso ist es Fürsorge, dass es den Mitarbeitenden im Büro gut geht, Sie z. B. höhenverstellbare Schreibtische haben, um Rückenproblemen vorzubeugen. Außerdem drückt die Qualität unserer Büroräume unsere eigene Qualität aus. Wir sind Qualitätsmakler, bei uns verlässt nur höchste Qualität das Haus, dies soll auch durch unsere Büroräume ausgestrahlt werden.
Haben Sie Tipps, falls sich ein anderes Maklerhaus jetzt auch überlegt, mehr in Richtung New Work zu gehen?
Nur ein Büro umzugestalten, macht kein modernes New-Work-Unternehmen. Es ist naiv zu glauben: Wir sind jetzt innovativ, nur weil wir die Arbeitsplätze umgestaltet haben. Es ist ein Zusammenspiel, New Work hat etwas mit der Unternehmenskultur zu tun. Die Arbeitsräume können ein zweiter Schritt sein, zuerst würde ich allerdings mit dem Kulturwandel starten. Dieser kann z. B. beinhalten, dass die Mitarbeitenden die Umgestaltung der Büroräume planen bzw. miteinbezogen werden. Denn schlussendlich wissen doch die Menschen, die täglich in den Räumen arbeiten, was ihnen guttut und was sie benötigen, um effektiv arbeiten zu können.
Dieses Interview lesen Sie auch in der AssCompact 09/2023 und in unserem ePaper.
Bilder: © Billerbeck GmbH bzw. © HN Works – stock.adobe.com
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