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2. Juni 2025
„Plötzlich hatte ich eine Firma – und keine Ahnung“

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„Plötzlich hatte ich eine Firma – und keine Ahnung“

„Plötzlich hatte ich eine Firma – und keine Ahnung“

Philip Schuckert hat mit 25 Jahren die Makler Heller GmbH & Co. KG als Geschäftsführer übernommen – und sah sich dabei mit einigen schwierigen Herausforderungen konfrontiert. Jetzt befindet sich das Unternehmen seit drei Jahren in seiner Verantwortung. Wie hat sich der Jungmakler durchgebissen?

Interview mit Philip Schuckert, Geschäftsführer der Makler Heller GmbH & Co. KG
Philip, du bist heute 28 Jahre alt und seit gut drei Jahren Geschäftsführer deines eigenen Maklerunternehmens. Wie kam es dazu, dass du so früh Verantwortung übernommen hast?

Der ursprüngliche Plan war, dass ich erst einmal fünf Jahre in der Firma mitarbeite. Ich kam aus der Ausschließlichkeit, hatte gerade mal ein Jahr Branchenerfahrung und sollte mich eigentlich in Ruhe einarbeiten. Dann kam allerdings der damalige Geschäftsführer mit dem Vorschlag: „Du kannst das Unternehmen auch jetzt schon übernehmen – es gibt gerade eine gute Finanzierungsmöglichkeit über die Bürgschaftsbank Sachsen.“ Also ging alles viel schneller als geplant. Dann hatte ich eine eigene Firma und eigentlich keine Ahnung, was ich da mache.

Wie schnell sprechen wir?

Ich bin im April 2021 zu ihm gewechselt, im Herbst war schon die Antragstellung, und ab 1. Januar 2022 war ich offiziell Geschäftsführer – rückwirkend. Ich war 25. Es war ein kompletter Sprung ins kalte Wasser.

Wie war dieser Sprung für dich?

Brutal ehrlich: überfordernd. Ich war mit einer ganzen Reihe an Dingen konfrontiert, auf die mich niemand vorbereitet hatte – rechtliche Umstellungen, Unternehmensfinanzierung, Umfirmierung, Kommunikation mit Versicherern. Und dann diese Situation, dass die Firma wegen eines Eintrags im Handelsregister plötzlich als „abgemeldet“ galt und Provisionszahlungen gestoppt wurden – mitten in der Übernahmephase. Da ging’s ans Eingemachte.

Hast du in dem Moment daran gedacht, alles hinzuschmeißen?

Nein. Ich funktioniere da vielleicht etwas anders. Für mich war das ein Projekt – und ein Projekt zieht man durch. Ich wollte das Ding zum Laufen bringen, so wie ich es mir vorstelle. Natürlich habe ich gezweifelt. Ich war überfordert, kannte mich nicht richtig aus, und gleichzeitig musste ich 1.000 Kunden betreuen. Aber ich habe es als Herausforderung gesehen.

Du hast also direkt einen Bestand von 1.000 Kunden übernommen?

Ja, das war Teil des Pakets. Ich hatte keine Chance, mir wie andere junge Makler:innen Stück für Stück etwas aufzubauen. Bei mir hieß es: Hier ist dein Bestand, mach was draus. Kein sanfter Einstieg – sondern sofort volle Verantwortung.

Wie hast du das geschafft?

Ich habe einfach weitergemacht. Schritt für Schritt. Ich konnte mich nicht auf das Negative fokussieren. Ich habe Probleme als Aufgaben gesehen, für die ich Lösungen finden musste – auch wenn ich oft nicht wusste, wie. Ich musste lernen, was es heißt, ein Unternehmen zu führen, Mitarbeiter zu leiten, kaufmännisch zu denken. Die Kundenbetreuung lief irgendwie nebenbei mit. Ich hatte schlicht keine andere Wahl.

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