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6. Dezember 2022
„Sparer nutzen Möglichkeiten, um Vorsorgeleistungen aufzustocken“

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„Sparer nutzen Möglichkeiten, um Vorsorgeleistungen aufzustocken“

Die Versicherungswirtschaft macht sich Sorgen, dass Sparer ihre Altersvorsorge jetzt auf Eis legen. PrismaLife berichtet jedoch von einem gegenläufigen Trend und vermeldet Zuzahlungen in bestehende Verträge. Nachgefragt bei Holger Beitz, CEO der PrismaLife AG.

Herr Beitz, nach der Corona-Pandemie die hohe Inflation: Was macht das mit der Altersvorsorge-Bereitschaft der Menschen?

Man könnte meinen, dass die Bürger durch Inflation, Krieg in der Ukraine und die Corona-Wellen laufende Aufwendungen auch in der Altersvorsorge reduzieren und vorsichtig sind. Das würde dazu führen, dass bei den Lebensversicherungen mehr Beitragspausen in Anspruch genommen werden oder gar das Storno steigt. Aber tatsächlich sehen wir den gegenteiligen Effekt. Viele Vorsorgesparer nutzen günstige vertragliche Möglichkeiten, um ihre Vorsorgeleistungen aufzustocken. Damit sind die Sparer sehr viel reflektierter als zunächst angenommen. Denn sie tun – objektiv gesehen – in dieser angespannten Zeit genau das Richtige: Sie kompensieren zusätzliche bzw. neue Risiken. Sie nutzen kostenfreie Optionen in ihrem Versicherungsvertrag aus und optimieren ihre Zukunftsvorsorge.

Nun muss man vielleicht aufteilen zwischen dem Abschluss von Neuverträgen und Bestandsverträgen. Wie sieht es bei Neuabschlüssen aus?

Auch beim Neugeschäft können wir ein Wachstum verzeichnen – der eine Teil kommt aus laufenden Beiträgen, der andere Teil speist sich aus den Zuzahlungen. Wir freuen uns sehr darüber, dass besonders das Interesse an nachhaltigen Anlagemöglichkeiten merklich steigt – das ist ein Kernthema in unserem Hause. Wir bieten inzwischen mehr als 60 Nachhaltigkeitsfonds für unsere Kunden an und werden dieses Angebot nach strengen Auswahlkriterien weiter ausbauen.

Zudem nehmen wir wahr, dass Kunden vermehrt auf die Flexibilität ihrer Vorsorgeverträge achten, was sich gerade in Krisenzeiten auszeichnet. So können Kunden ihre Beitragsleistungen kurzzeitig aussetzen – so war es auch zu Beginn der Corona-Pandemie. Doch bereits nach wenigen Monaten hatte der größte Teil der Kunden die laufenden Zahlungen wieder aufgenommen und einige sogar – wie geschildert – zusätzliche Zahlungen geleistet.

Wie sieht das genau aus?

Dazu zwei knackige Zahlen: Im Corona-Jahr 2021 stiegen die über die regelmäßigen Prämien hinausgehenden Zuflüsse in bestehende Verträge um knapp 50%. In den ersten drei Quartalen 2022 waren es erneut 28% gegenüber dem Vorjahreszeitraum – und dies vor dem Hintergrund der hohen Inflation.

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