AssCompact suche
Home
Management & Wissen
12. Juli 2022
„Unternehmerin zu sein, trifft genau meine Passion“

3 / 3

„Unternehmerin zu sein, trifft genau meine Passion“

„Unternehmerin zu sein, trifft genau meine Passion“

Welche Rolle spielen denn auch in einem Maklerunternehmen wie dem Ihren die sogenannten neuen Arbeitswelten? Also New Work, Home-Office, flexible Arbeitszeiten?

Thomas Billerbeck: An diesen Themen kommen wir überhaupt nicht mehr vorbei. Wir bieten derzeit zwei Tage mobiles Arbeiten, Gleitzeit, Gleittage und Urlaubszukauf. Jedoch nehmen nicht alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen das vollständig wahr, da ein gutes Betriebsklima in familiärer Atmosphäre, das Interesse am Büro und den Kollegen attraktiver sein kann, als allein zu Hause zu sitzen. Und genau darauf setzen wir mit einer Vielzahl von innerbetrieblichen Maßnahmen. Dank modernster Technik kann aber jeder Mitarbeiter an jedem Ort der Welt mit seinem MacBook arbeiten. Selbst die Auszubildenden erhalten dieses an ihrem ersten Arbeitstag. Für New Work ist nun meine Tochter verantwortlich und bringt viele neue Ideen und Erlerntes aus ihrem Studium mit. Insofern lerne ich jetzt auch wieder vieles dazu, zum Beispiel das Arbeiten mit dem Kanban-Board. Zugegeben: Es war mir schon ein wenig fremd geworden, wieder Dinge auf Zettel zu schreiben, sie an die Wand zu hängen und dann wieder wegzuwerfen.

Werden damit die Chancen, Nachwuchs für den Maklerberuf zu finden, steigen?

Thomas Billerbeck: Nachwuchs für den Maklerberuf zu finden, ist eine der größten Herausforderungen der Zukunft. Ein moderner Arbeitgeber zu sein, der die Mitarbeiter in den Mittelpunkt stellt, ist dafür entscheidend. Wir werden weiter alles daransetzen, konkurrenzfähig zu den Versicherern zu sein, und ich persönlich finde die Arbeit bei einem Makler und einem Familienunternehmen wie unserem sehr spannend für Nachwuchskräfte. Bei uns können Mitarbeiter ihre Arbeitsprozesse mitbestimmen und flexibel anpassen ohne Bürokratien.

Wir kennen Sie, Herr Billerbeck, aus diversen Ämtern bei der IHK oder beim BVK. Zudem ist Ihr Thema die digitale Maklerkommunikation mit Versicherern. Kommt die Branche hier nun allmählich auf den Punkt?

Thomas Billerbeck: In meiner Rolle als Vereinsvorstandsvorsitzender des Single Sign-On e.V. bis 2018 war ich lange mit dem Thema tief befasst und habe sicher einiges bewegt. Heute, vier Jahre später und aus der Sicht als Makler und User, bin ich doch ein wenig enttäuscht, was wir in den letzten 14 Jahren verpasst haben. Eine simple und einfach zu administrierende Vernetzung zwischen Maklern und Versicherern ist bis heute kein Standard. Vermutlich liegt es an der heterogenen und konkurrierenden Welt des Marktes. Sicher ist einiges erreicht. Aber das, von dem ich geträumt habe und für das ich damals auch angetreten bin, ist keine Realität geworden.

Frau Billerbeck, Ihre Generation ist mit der digitalen Welt aufgewachsen. Wie sehen Sie auf den aktuellen Stand in der Versicherungsbranche und vor allem: Was können Sie sich in Zukunft vorstellen?

Eileen Billerbeck: Durch unsere Stellung als Intermediär haben wir so viele Parteien, mit denen wir zusammenarbeiten, und es gibt keinen Standard, auf den sich alle einigen können. Das ist manchmal sehr frustrierend. In unserem Unternehmensalltag und der Zusammenarbeit mit Mandanten gehen wir ausschließlich digitale Wege. Mit einer Ausnahme: die Kundenberatung. Dort setzen wir auf das persönliche Vor-Ort-Gespräch. Ansonsten testen wir in der Zusammenarbeit mit unseren Mandanten immer wieder neue Techniken und auch im Marketing haben wir unsere Zeitungsanzeigen eingestellt und setzen jetzt auf LinkedIn und Co. Für die Zukunft sehe ich die Automatisierung unserer Prozesse als eines meiner Kernthemen.

Dieses Interview lesen Sie auch in AssCompact 07/2022 und in unserem ePaper.

Bild: © Billerbeck GmbH

Seite 1 „Unternehmerin zu sein, trifft genau meine Passion“

Seite 2 Frau Billerbeck, seit April 2022 sind Sie neben Ihrem Vater Geschäftsführerin.

Seite 3 Welche Rolle spielen denn auch in einem Maklerunternehmen wie dem Ihren die sogenannten neuen Arbeitswelten? Also New Work, Home-Office, flexible Arbeitszeiten?