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19. Mai 2023
„Wer einmal damit angefangen hat, den lässt die bKV nicht mehr los“

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„Wer einmal damit angefangen hat, den lässt die bKV nicht mehr los“

Für die Gothaer ist die betriebliche Krankenversicherung ein strategisches Wachstumsfeld. Budgettarife spielen dabei eine große Rolle, aber einige Arbeitgeber wollen im Sinne der Gesundheitsfürsorge für die Mitarbeiter mehr. Der Versicherer ermuntert Makler zur bKV-Beratung.

Interview mit Dr. Sylvia Eichelberg, Vorstandsvorsitzende der Gothaer Krankenversicherung AG
Frau Dr. Eichelberg, wie zufrieden sind Sie mit der Entwicklung in der bKV?

Wir sind sehr zufrieden mit der Produktentwicklung. Wir sind seit über 20 Jahren in der bKV unterwegs und wir sehen, dass das Thema immer mehr Fahrt aufnimmt. Unser Wachstum lag im vergangenen Jahr bei 22%.

Wir sehen drei Entwicklungen: den Fachkräftemangel, ein gestiegenes Gesundheitsbewusstsein und einen neuen Fokus auf soziale Nachhaltigkeit in den Unternehmen. Dieser Dreiklang bringt Bewegung in die bKV. Aber erst 5% der Unternehmen in Deutschland haben eine bKV. Dabei gibt es über 400.000 Unternehmen mit mehr als zehn Mitarbeitenden. Das Potenzial ist sehr groß und wir erleben auch 2023 einen sich fortsetzenden Wachstumstrend.

Erreichen Sie denn tatsächlich Firmen mit nur zehn Mitarbeitern?

Die Bandbreite, was Größe und Branche angeht, ist sehr groß und auch Makler sprechen mit unterschiedlichsten Unternehmen über die bKV.

Kann es sein, dass sich die private Krankenzusatz- und die betriebliche Krankenversicherung irgendwann „kannibalisieren?“

Ich würde sagen, es gibt unterschiedliche Perspektiven auf diese beiden Portfolios. Wer heute in den Urlaub fahren will, der schließt natürlich weiterhin eine Auslandsreisekrankenversicherung ab. Wem seine Zähne wichtig sind, der geht dieses Thema an. Bei der bKV geht es darum, dass sich der Arbeitgeber die Gesundheitsfürsorge für seine Belegschaft auf die Fahne schreibt. Im Grunde ergänzen sich die Pakete. Das sehen wir auch in unseren Zahlen.

Sie haben es vorhin angesprochen: Die bKV wird zu einem Teil von ESG?

Ja, wir erleben einen Wandel. Bis vor vier Jahren war die bKV meist arbeitnehmerfinanziert. Der Arbeitgeber bot einen Rahmenvertag, innerhalb dessen sich Mitarbeitende versichern konnten. Mittlerweile werden immer mehr Verträge vom Arbeitgeber finanziert.

Welche Tarife sind bei Ihnen hauptsächlich gefragt?

Die Tarife, die sofort erlebbar sind: unsere Budget­tarife. Die Nachfrage ist sehr groß. Es gibt aber viele Arbeitgeber, die eine andere Art von Erlebbarkeit über die Budgettarife hinaus wollen. Sie möchten, dass ihre Mitarbeitenden bei einer ernsthaften Erkrankung abgesichert sind. Etwa über die sogenannten Hochkostentarife, also die stationäre Absicherung und die Zahnzusatzver­sicherung. Viele Arbeitgeber wählen daher eine Kombi: Die Budgettarife helfen eher den gesunden Mitarbeitenden, die anderen Tarife bei schweren Erkrankungen.

 
Ein Interview mit
Dr. Sylvia Eichelberg