Die „DIN 77230 Basis-Finanzanalyse für Privathaushalte“ hält immer mehr Einzug in den Arbeitsalltag unabhängiger Versicherungsmakler. Sie wurde 2019 als erste deutsche Norm für die Finanzdienstleistung veröffentlicht und seither regelmäßig aktualisiert. Sie trennt explizit die Datenerhebung von der eigentlichen Finanzberatung und gibt einen objektiven und reproduzierbaren Standard für die strukturierte Erfassung der finanziellen Situation von Privathaushalten vor. Aus insgesamt 42 standardisierten Themenfeldern werden die für den jeweiligen Haushalt relevanten Bereiche untersucht. Diese Ergebnisse bilden dann die Basis für eine individuelle Beratung.
60% der Makler nutzen die DIN 77230 noch nicht
Wie aus dem aktuellen AfW-Vermittlerbarometer hervorgeht, verwenden bereits 22% der befragten Vermittler die Norm zur strukturierten und standardisierten Datenerhebung. Der Bundesverband Finanzdienstleistung AfW betrachtet dies als wichtigen Schritt zu mehr Transparenz und Professionalität, sieht aber zugleich noch Luft nach oben. Denn eine Mehrheit von 60% sagt, die Norm bislang nicht einzusetzen. Weitere 18% treffen keine Aussage.
„Wir sehen hier noch sehr viel Potenzial, denn die Norm besitzt viele Facetten, von denen Versicherungsmaklerinnen und -makler direkt profitieren können“, unterstreicht AfW-Vorstand Norman Wirth. „Die DIN 77230 macht den Analyseprozess objektiv, reproduzierbar und transparent. Sie liefert strukturierte Ergebnisse, die anschließend als verlässliche Grundlage für eine fundierte Beratung dienen. Maklerinnen und Makler können für die aufwändige Analyse und Dokumentation auf Basis der Norm auch eine separate Vergütung im Rahmen von Servicevereinbarungen verlangen“, so Wirth weiter. Die Nutzung der DIN 77230 könne damit zur Erschließung neuer und stabiler Einkommensquellen beitragen – unabhängig von der Produktvermittlung. (tik)
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