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22. Juli 2022
Aktives Management steckt in DNA von Fidelity, auch bei ETFs

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Aktives Management steckt in DNA von Fidelity, auch bei ETFs

Wozu dient diese Orientierung dann?

Wir brauchen einen Ausgangspunkt und die MSCI-Indizes definieren unser Anlageuniversum. Darauf wenden wir im ersten Schritt unsere Ausschlusskriterien an und versuchen dann durch das Gewichten der verbleibenden Titel, den Index zu schlagen. Ein Kunde, der einen ETF kauft, möchte in der Regel nur wohldosiert vom Gesamtmarkt abweichen.

Sie orientieren sich also an den MSCI-Indizes, aber bilden diese Indizes nicht stur nach, sondern greifen aktiv in die ETF-Zusammensetzung ein? Wie tief ist dieser Eingriff?

Eines vorweg: Wir streben die Outperformance über die Titelselektion an und nicht über eine veränderte Sektor- oder Ländergewichtung. Das wäre ein anderer Ansatz. In der Regel bleiben nur 20 bis 40% vom Ausgangsindex übrig. Was die Anzahl der Titel angeht, greifen wir also relativ stark ein.

Sie holen sich die Outperformance aber nicht, indem Sie beispielsweise den MSCI World einfach mit Small-Cap-Unternehmen nachbauen und die Smart-Beta-Faktoren abgreifen, sondern beschränken sich ausschließlich auf die Titel, die auch im Basisindex enthalten sind.

Exakt. Und die Gewichtung von Sektoren und Regionen bleibt gleich, weil wir deren Aufteilung nachträglich wieder glatt ziehen.

Dann finden wir in Ihren globalen ETFs also auch das häufig erwähnte US-Klumpenrisiko wie im MSCI World?

Wir bilden den Markt ab und streben zusätzlich eine vordefinierte Outperformance an. Wenn sich ein Investor für ein Produkt entscheidet, das sich an der Marktkapitalisierung orientiert, dann bekommt er von uns genau das. Die USA sind daher auch in unseren Welt-ETFs stark gewichtet.

 
Ein Interview mit
Stefan Kuhn