Zurückhaltung beim Sozialpartnermodell
Mit Blick auf das Sozialpartnermodell zeigt sich den Studienautoren zufolge noch eine gewisse Zurückhaltung. Lediglich 29% der Befragten sprechen dem Modell in den nächsten fünf Jahren eine große Bedeutung für Lebensversicherungen zu. „Zwar wird die Relevanz von Sozialpartnermodellen zumindest auf kurze Sicht noch verhalten eingeschätzt. Dennoch sind viele der befragten Unternehmen überzeugt, dass auf die ersten Vereinbarungen weitere folgen werden – nicht zuletzt auch aufgrund der anhaltenden Niedrigzinsperiode und der Diskussion um die Finanzierbarkeit über lange Zeiträume gewährter Garantien“, erklärt Dr. Klaus Friedrich, Director bei Deloitte und Mitglied der Deloitte Pension Experts (DPE).
Hat die alte bAV-Welt bald ausgedient?
Doch nehmen die Sozialpartnermodelle erst einmal Fahrt auf, was bedeutet dies für die alte bAV-Welt, die durch Garantien und Einstandspflichten geprägt ist? Die große Mehrheit (87%) der Befragten geht davon aus, dass die klassischen bAV-Gestaltungsmodelle auch mit der Einführung von Sozialpartnermodellen unverändert relevant bleiben oder sogar an Bedeutung zunehmen. Es sei zu erwarten, dass die Sozialpartnermodelle das Bewusstsein für die bAV allgemein stärken und die alte und neue bAV-Welt auf absehbare Zeit parallel bestehen werden. Die Befragten schließen jedoch nicht aus, dass es perspektivisch zu einer gewissen Verdrängung kommen könnte, und zwar dann, wenn eine ausreichende Zahl von großen Branchen ein Sozialpartnermodell einführt und andere folgen.
Künftige Produktgestaltung in der alten bAV-Welt
Doch auf welche Features setzen die Anbieter in der Produktgestaltung für die Lebensversicherung bei den klassischen Ausgestaltungsformen? Hier sehen die befragten Vorstände und Experten vier Ausprägungen auf den ersten drei Plätzen: Ganz vorne in der Rangliste Hybridkonstruktionen, dahinter gleichauf indexorientierte Produkte und eine nicht-konventionelle Rentenbezugsphase und auf Rang 3 die kapitaleffiziente Klassik. Die weitere Produktgestaltung wird wohl wesentlich von der künftigen Zinsentwicklung und den gesetzlichen Anforderungen an die Garantiegestaltung abhängen.
Weitere Informationen zur Studie, unter anderem mit weiteren Details zu den Sozialpartnermodellen, finden Sie hier. (tk)
Bild: © Sinuswelle – stock.adobe.com
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