Von Stephanie Lebert, Senior Analystin bei Scope Analysis
Eingeführt im Juli 2013 ist das KAGB nunmehr seit über sechs Jahren in Kraft. Aufgrund dessen lohnt ein Blick auf die bisherige Entwicklung und den aktuellen Status quo des Markts der geschlossenen Publikums-AIF. Welches Angebot an geschlossenen Publikums-AIF, gemessen an Anzahl und Eigenkapitalvolumen, standen Privatanlegern seither jedes Jahr zur Platzierung zur Verfügung? Und wie hat sich der Markt der Anbieter entwickelt? Das hat Scope aktuell ausgewertet.
24 neue Publikums-AIF im Jahr 2019
Eine Auswertung des Emissionsvolumens des Jahres 2019 zeigt folgendes Bild: insgesamt wurden 24 geschlossene Publikums-AIF mit einem geplanten Eigenkapital (inkl. Ausgabeaufschlag) von kumuliert 1,2 Mrd. Euro von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zum Vertrieb zugelassen. Von diesen 24 Publikums-AIF investieren 15 in Immobilien. Gemessen an der Gesamtzahl stellt die Asset-Klasse Immobilien damit 63% aller Publikums-AIF. Zudem vereinen diese Immobilienfonds ein Eigenkapitalvolumen von 830 Mio. Euro auf sich, was wiederum rund 67% des gesamten Neuangebotes entspricht. Der Investitionsfokus liegt bei 11 der 15 Immobilienfonds auf deutschen Objekten unterschiedlicher Nutzungsarten wie beispielsweise Wohnen, Büro, Einzelhandel, Hotel und Pflege. Die restlichen vier Fonds sind Fremdwährungsfonds. Drei davon investieren in den USA, einer in Australien.
Immobilien dominieren auch Private-Equity-Fonds
Die am zweitstärksten vertretene Asset-Klasse ist Private Equity mit sechs AIF, wovon vier wiederum in den Immobiliensektor investieren. Ihr prospektiertes Eigenkapital beträgt 333 Mio. Euro bzw. 27% des Gesamtangebots 2019. Die noch verbleibenden drei AIF entfallen auf die Asset-Klasse Multi-Asset. Fonds aus weiteren Asset-Klassen wie zum Beispiel erneuerbare Energien oder Flugzeuge wurden im Jahr 2019 nicht aufgelegt. 20 der zugelassenen 24 Publikums-AIF sind risikogemischt konzipiert. Das heißt, sie erfüllen die Vorgaben des KAGB in Bezug auf Risikomischung und profitieren im Gegenzug von reduzierten Anforderungen im Vertrieb, zum Beispiel in Bezug auf die Höhe der Mindestanlagesumme.
Seite 1 Alternative Investmentfonds: Stabil und neu geordnet
Seite 2 Anzahl und Volumen relativ stabil
Seite 3 Deutlich verbesserte Standards
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