Bitkom ist der Digitalverband Deutschlands und beschäftigt sich auch intensiv mit dem Bereich Versicherungen. So hat er sich zuletzt über das Versicherungsprodukt der Zukunft Gedanken gemacht und beleuchtet, wie die Angebote von morgen aussehen könnten.
Es muss bequem sein
Bevor aber eine mögliche neue Produktwelt in Augenschein genommen werden kann, muss zuerst der Blick auf die heutigen Kundenerwartungen fallen. So haben Amazon und Google das Kundenverhalten in Deutschland verändert. Die großen Internetfirmen geben vor, was Kundenorientierung bedeutet und ermöglichen ihren Kunden eine neue Bequemlichkeit – oder suggerieren diese zumindest. Jedenfalls gelten die Servicelevels der Internetgiganten heute als Standard. Und da die Kunden immer internetaffiner werden, wird sich ihre Erwartungshaltung immer mehr in diese Richtung entwickeln.
Bitkom leitet daraus ab, dass komplizierte AGBs und Spartendenken in der Versicherungswirtschaft keine Zukunft mehr haben werden. Versicherungsprodukte müssten einfacher werden. Chancen für eine 1:1 Umsetzung der klassischen Produkte in die Digitalwelt sieht der Verband nicht – auch aufgrund der starken gesetzlichen Regulierung. Hingegen identifiziert er zwei Tendenzen, wohin sich die Versicherungsprodukte entwickeln könnten: Diese lauten Flatrate-Produkte und On/Off-Produkte.
Flatrate-Versicherung aus dem Ökosystem
Sogenannte Flatrate-Versicherungen gibt es heute schon am Markt. Meist werden sie direkt beim Kauf eines Produktes mitangeboten. Dahinter steckt die Idee eines Rundum-Sorglos-Pakets, was allerdings auch schon viele klassische Versicherungen versprechen.
Flatrate-Versicherungen fahren einen All-Risk-Ansatz zu einem Fixpreis, verfügen über eine hohe Flexibilität und inkludieren weitere Services. Bitkom erkennt darin neue Kundenbindungs- und Ertragspotentiale und schreibt in einem Positionspapier: „Der Premiumanbieter der Zukunft wird weniger über Kleingedrucktes als Ausschluss der AGBs punkten können, als vielmehr über transparente Zusagen mit wenigen, verständlich definierten Ausnahmen (gemäß All-Risk-Ansatz).“ Darum herum sollen sich dann Zusatzleistungen gruppieren, die sich etwa aus einem Ökosystem heraus speisen könnten.
Seite 1 Auf dem Weg zur Flatrate-Versicherung?
Seite 2 Beispiel für eine Flatrate-Versicherung
Seite 3 On/Off-Verträge am anderen Ende der Skala
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