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21. Februar 2023
Büroimmobilien: LBBW Research erwartet deutliche Preiskorrektur
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Büroimmobilien: LBBW Research erwartet deutliche Preiskorrektur

Laut einer Analyse von LBBW Research ist bis zum Jahr 2024 mit einer erheblichen Preiskorrektur am Markt für Büroimmobilien zu rechnen. Aufgrund von steigenden Zinsen und der anhaltenden Konjunkturschwäche gehen die Analysten von einem Preisrückgang von knapp 20% aus.

Wie sind die aktuellen Aussichten auf dem Markt für Büroimmobilien? Nach Einschätzung von Martin Güth, Immobilienmarkt-Analyst bei LBBW Research, ist bis zum Jahr 2024 mit einer erheblichen Preiskorrektur zu rechnen. Auslöser seien steigende Zinsen und die anhaltende Konjunkturschwäche. Aber auch die Anforderungen an die Flächen sind einem Wandel unterworfen aufgrund des Trends hin zum ortsungebundenen Arbeiten.

„Seit 2020 sehen wir wachsende Leerstandsquoten von Büroimmobilien in Deutschland“, sagt Güth. „Der negative ifo-Geschäftsklimaindex weist darauf hin, dass diese Entwicklung vorerst anhält.“

Bis vor Kurzem sei das aber noch nicht an den Immobilienpreisen ablesbar. Hier zeigte sich noch ein Anstieg, während die Mietauslastung bereits rückläufig war. Der anhaltende Zinsanstieg nehme dem Markt nun die Rechtfertigung für diese Entwicklung, so Güth weiter.

Nominale Preisentwicklung bis 2024 besser als reale

Das hohe Bewertungsniveau gerät unter Druck, wohingegen sich die fundamentalen Daten weiter verschlechtern. „Die hohe Inflation sorgt dafür, dass die nominale Preisentwicklung der Büros im Zeitraum zwischen 2022 und 2024 besser sein wird als die reale“, erklärt Güth. Die Zinsen bewegen sich nun wieder in etwa auf dem Niveau von 2010, erreichen aber nicht die Marke der 2000er-Jahre.

Preisrückgang von knapp 20% bis 2024

Entsprechend sollte der zurückliegende Anstieg des Bewertungsniveaus nach Ansicht von Güth nur zum Teil korrigiert werden. Der Experte erwartet einen nominalen Preisrückgang in Summe von knapp 20% bis zum voraussichtlichen Tiefpunkt im Jahr 2024. Güth schätzt zudem, dass bereits ein Drittel dieses Preisrückgangs im vergangenen Jahr stattgefunden hat. „Wir gehen davon aus, dass die Büropreise ihre Niveaus aus den Jahren 2017 bis 2018 ansteuern, um anschließend wieder etwas zu steigen.“

Lage und Energieeffizienz nehmen an Bedeutung zu

Bereits in der Vergangenheit zeigt sich eine heterogene Preisentwicklung des Büromarktes, die auch künftig bestehen bleiben dürfte. Dabei wird die Lage eines Objekts noch relevanter werden. Laut LBBW Research dürfte es trotz zunehmender Leerstände auch künftig zu lokalen Knappheiten kommen. Dies liege auch an den sich wandelnden Anforderungen an Büros infolge der Möglichkeiten des mobilen Arbeitens. „Die Nutzungsanforderungen an die Büroflächen sind gestiegen bzw. verändern sich: Man möchte sie flexibler gestalten und damit schneller an die veränderten Gegebenheiten anpassen können“, sagt Güth. Weiterhin spiele die Energieeffizienz eines Gebäudes eine immer höhere Rolle für den Wert einer Immobilie. (tk)

Bild: © Victor zastol‘skiy – stock.adobe.com