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15. Januar 2020
Baufinanzierung: Mehr als nur Niedrigzins

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Baufinanzierung: Mehr als nur Niedrigzins

Zwei Fragen im Fokus

Bei der Baufinanzierung sollten Berater und Kunden zwei Fragen stellen: Wo steht der Kunde gerade im Leben? Und was werden die nächsten 20 bis 40 Jahren bringen? So lange dauert schließlich eine Finanzierung mit 2 bis 3% Tilgung – je nachdem, wie das Zinsniveau nach Ablauf der Zinsbindung sein wird und mit welcher Rate dann weiter finanziert werden kann oder muss.

Nehmen wir mal den klassischen Käufer: die junge Familie zwischen 30 und 35 mit ein bis zwei Kindern. Da ist heute vielleicht das Einkommen knapp, weil nur eine Person Vollzeit arbeiten kann. In diesem Fall steht aktuell eine möglichst niedrige Rate im Mittelpunkt. Zukünftige Einkommenssteigerungen sollten aber schon heute in die Finanzierung eingeplant werden. Denn je niedriger die Tilgung und damit die monatliche Rate ausfällt, desto höher ist das Risiko, in die Zinsfalle zu laufen und den Kindern in zehn Jahren erklären zu müssen, dass das Haus jetzt doch verkauft werden muss.

Flexible Lösungen gefragt

Selbst wenn das Einkommen dann gestiegen ist, werden vermutlich auch alle anderen Kosten gestiegen sein. Von heute auf morgen mal eben 50% mehr für die Finanzierung zu bezahlen, ist für fast jeden unangenehm bis tödlich. Ein guter Finanzierungsberater sucht hier nach flexiblen Lösungsmöglichkeiten.

Lebensphase entscheidend

Bei den Kunden, die bereits Eigentum besitzen, ist wiederum die Frage der Lebensphase entscheidend. Die junge Familie kann vielleicht noch darauf hoffen, dass die Zinsen noch ein, zwei oder drei Jahre niedrig bleiben, und abwarten. Aber gerade für ältere Menschen ist es in den vergangenen Jahren immer schwieriger geworden, überhaupt noch einen Kredit zu bekommen. Und das wird in Zukunft wohl auch nicht leichter werden. Für diese Menschen spielt der Zinssatz eine eher untergeordnete Rolle. Was nützt schon der beste Zins, wenn wegen der hohen Tilgung 1.000 Euro monatlich zu zahlen sind, wo doch nur 500 Euro im Portemonnaie übrig sind? In diesem Fall ist es besser, frühzeitig eine Anschlussfinanzierung sichern, die schon heute den Erhalt des Wohneigentums bis zum Lebensende ermöglicht.

 
Ein Artikel von
Klaus Zilian
Benjamin Weidemann