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16. Dezember 2022
Debatte um Renteneintrittsalter: Kommt große Rentenreform?

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Debatte um Renteneintrittsalter: Kommt große Rentenreform?

Stagnation nicht förderlich für Problem des Fachkräftemangels

Nicht außer Acht lassen darf man bei dem Thema den Einfluss der Stagnation der Erwerbstätigen auf das volkswirtschaftliche Arbeitsangebot in der Generation der Babyboomer-Jahrgänge. Der vorzeitige Austritt verstärke, so das BiB, den Mangel an erfahrenen, qualifizierten Arbeitskräften. Noch offen sei die Entwicklung bei den jüngeren nach 1960 geborenen Babyboomern, die momentan auf den Renteneintritt zugehen. Zum einen steigen die Altersgrenzen auch für besonders langjährig Versicherte dynamisch an, wodurch nachfolgende Geburtsjahrgänge für diesen Rentenzugang etwas länger arbeiten müssen als vorherige.

Außerdem könne man nur schlecht abschätzen, in welchem Umfang auch weiterhin Abschläge zur Regelaltersrente für einen vorgezogenen Ruhestand in Kauf genommen würden. Teilweise könnte auch die Corona-Pandemie zu früheren Austritten aus dem Erwerbsleben geführt haben, ein Effekt, der zukünftig weniger bedeutsam sein sollte. Der weiter zunehmende Fachkräftemangel könnte jedoch auch einen Vorteil mit sich bringen, nämlich dass durch geeignete Rahmenbedingungen Anreize für längere Erwerbsleben geschaffen werden, heißt vom BiB. Um Arbeitskräfte länger im Erwerbsleben zu halten, müssten Anreize deutlich vor dem Eintritt in den Ruhestand erfolgen.

Scholz will weniger Frührentner

Bundeskanzler Olaf Scholz zeigte sich nach Veröffentlichung der Zahlen bereits am Wochenende besorgt über die hohe Zahl der Frührentner. Den Zeitungen der Funke Mediengruppe sagte er, dass man den Anteil derer steigern müsse, die wirklich bis zum Renteneintrittsalter arbeiten können, was vielen heute schwerfalle. Auch gebe es seiner Ansicht nach Steigerungspotenzial beim Anteil von Frauen im Arbeitsmarkt. Dafür müsse man aber Ganztagsangebote in Krippen, Kitas und Schulen ausbauen.

In der Folge begrüßten mehrere den Vorstoß von Kanzler Scholz, so z.B. Michaela Engelmeier, die Vorsitzende des Sozialverbands Deutschland gegenüber der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“. Ihrer Meinung nach sei es richtig, mehr zu tun, damit Ältere länger arbeiten können, etwa durch Umschulungen oder bessere Arbeitsbedingungen. Allerdings sei es auch wichtig, dass die Menschen aus gesundheitlicher Sicht tatsächlich bis zur Regelaltersgrenze arbeiten könnten.

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