Die Experten von empirica systeme analysieren regelmäßig die Blasengefahr am deutschen Immobilienmarkt. Nun haben sie die Ergebnisse für das vierte Quartal 2019 veröffentlicht. Mieten und Kaufpreise wachsen demzufolge in 257 von 401 Landkreisen und kreisfreien Städten nicht mehr im Gleichklang. Damit hat die Zahl erneut zugelegt. Im Vorquartal waren es 254. Vor drei Jahren lag sie nur bei 173.
Hohe Blasengefahr
Die Blasengefahr ist hoch, lautet das Fazit von empirica systeme. Die Experten begründen das damit, dass die Kluft zwischen Kaufpreis und Miete vielerorts weiter anschwillt und bedrohlich auf die Rendite drückt. Der Niedrigzins möge dies zwar rechtfertigen, aber nicht auf Dauer. Liquiditätsbedarf der Anleger, z.B. infolge des Mietendeckels, könnte Verkaufsdruck auslösen.
Der Preisballon ist gefüllt
Die Blasengefahr ist der Analyse zufolge auch deshalb hoch, weil immer mehr junge Familien das Eigenkapital fürs Familienheim nicht mehr aufbringen können, da die Preise schneller steigen als die Einkommen bzw. das Eigenkapital. Die Blasengefahr wird allerdings auch geschmälert, weil weder ein Überangebot an Wohnungen noch eine Kreditschwemme drohen.
Mietendeckel hat Potenzial zur spitzen Nadel
Obwohl Blasen durchaus vorhanden sind, ist das Platzen nach Ansicht der empirica-Experten derzeit eher unwahrscheinlich. Aktuell fehle die stechende Nadel. In Berlin droht durch den Mietendeckel im Herbst aber eine Absenkung von Bestandsmieten. Das könnte für einzelne Marktsegmente zu einer spitzen Nadel werden.
Seite 1 Deutsche Immobilienblase: Fehlt nur noch die passende Nadel?
Seite 2 Hohes Rückschlagpotenzial
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