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8. April 2020
Deutscher Wohninvestmentmarkt: Ein letzter Höhenflug?

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Deutscher Wohninvestmentmarkt: Ein letzter Höhenflug?

COVID-19-Pandemie als Trendbeschleuniger

„Die COVID-19-Pandemie dürfte diesen Trend erheblich beschleunigen und im kommenden Quartal zu deutlich weniger Transaktionen führen“, sagt Matti Schenk, Associate Research Germany bei Savills und kommentiert: „Noch lassen sich die Effekte des Lock-Downs an den Mietmärkten nur begrenzt messen, doch vor allem bei sehr hochpreisigen Angeboten besteht ein Risiko von Mietabschlägen, da viele Nutzer preissensibler als vor Ausbruch der Pandemie sein dürften. Vor allem Verkaufsprozesse von hochwertigen Neubauten dürften daher in vielen Fällen verschoben werden“.

Art und Dauer der Beeinträchtigungen entscheidend

Die Auswirkungen der Pandemie auf die Vermietungsmärkte hängen laut Savills-Researcher Schenk vor allem von der Art und Dauer der Beeinträchtigungen der Wirtschaft ab. „Viele Mietinteressenten dürften angesichts der hohen Unsicherheit hinsichtlich Beschäftigung und Einkommensperspektiven den geplanten Umzug in eine neue Mietwohnung erst einmal verschieben, insbesondere wenn diese deutlich teurer wäre“, so Schenk. Ob die Corona-Pandemie zu langfristig sinkenden Mieten führt, erscheine indes fraglich. In den meisten Städten sind die Leerstandsquoten laut Savills weiterhin extrem niedrig. Zudem könne der Neubau dieses Jahr deutlich schwächer als erwartet ausfallen.

Weniger betroffen als andere Nutzungsarten

„Insgesamt ist damit zu rechnen, dass die Wohnungsmärkte weniger stark betroffen sein werden als die meisten anderen Nutzungsarten“, glaubt Nemecek und ergänzt: „Die vergleichsweise hohe Stabilität der Mieten könnte dazu führen, dass institutionelle Investoren nach oder sogar schon während der Krise den Wohnanteil in ihren Portfolios ausbauen möchten“. „Perspektivisch dürfte die Nachfrage am Investmentmarkt somit steigen, so dass sich insbesondere bei Bestandsportfolios die Bieterprozesse intensivieren könnten“, schlussfolgert Nemecek.

Deutlich niedrigeres Transaktionsvolumen zu erwarten

Da während der intensiven Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie die Transaktionsaktivität zurückgehen dürfte, geht Savills in den kommenden Monaten von einem deutlich niedrigeren Transaktionsvolumen aus. Bis zum Jahresende rechnet Savills mit einem Volumen im niedrigen zweistelligen Milliardenbereich. (mh)

Bild: © PhotoGranary - stock.adobe.com

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