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25. August 2021
Die Immobiliengewinner und -verlierer der Pandemie

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Die Immobiliengewinner und -verlierer der Pandemie

M&G Real Estate hat sich in einer Studie mit den Trends und Herausforderungen für Immobilieninvestoren nach dem Corona-Jahr 2020 beschäftigt. Zwei Anlagethemen sind demnach besonders interessant. Durch das Umdenken der Investoren gibt es aber auch Verlierer an den Immobilienmärkten.

Ein Interview mit Thomas Kächele, Director of Investment & Asset Management bei M&G Real Estate für Deutschland.
Herr Kächele, M&G Real Estate hat sich im diesjährigen „Global Real Estate Outlook“ insbesondere mit Trends und Herausforderungen beschäftigt, mit denen sich Immobilieninvestoren nach Corona beschäftigen. Welche Themen sind denn diesbezüglich besonders interessant?

Das sind vor allem zwei Themen: Wohnen und Logistik. Der Logistiktrend ist zwar schon eine Weile da, aber jetzt präsenter denn je. Ähnliches gilt für Wohnimmobilien. Die Pandemie hat ganz klar gezeigt, dass das zwei nachhaltige Asset-Klassen sind, die ihre Daseinsberechtigung im Markt haben. Kleinere Themen sind Alternativen wie Datenzentren, aber das ist noch kein Markt für die breite Investmentschar. Ich vergleiche das gerne mit VHS und Betamax in den 80er-Jahren. Man muss erst einmal schauen, welches System sich durchsetzt und sich längerfristig hält. Das schauen wir uns im Falle von Datenzentren an, wir müssen aber nicht die ersten sein.

Logistik und vor allem Wohnen sind im Gegensatz dazu relativ groß. Allerdings ist die Nachfrage in beiden Bereichen massiv gestiegen. Wie schwierig macht es das, noch attraktive Objekte zu finden?

Gerade im Bereich Logistik ist das sicherlich schwieriger geworden. Die Nachfrage treibt die Preise hoch. Der Logistikmarkt hat eine limitierte Verfügbarkeit, und das ist auch gut so. Gerade in Deutschland gibt es auch einige Restriktionen, zum Beispiel was die Versiegelung von Land anbelangt. Nicht jede Gemeinde möchte 50.000 m2 Halle irgendwo auf ihrem Gebiet haben. Der Flächenbedarf pro Arbeitnehmer ist vergleichsweise groß.

Warum lohnt es sich dennoch, sich damit zu beschäftigen?

Zum einen, weil der Trend ganz klar zum Onlinehandel geht. Das hat die Pandemie eindeutig gezeigt und noch einmal beschleunigt. Zum anderen hat die Pandemie auch die Fragilität der globalen Lieferketten offenbart. Sie sind teilweise zusammengebrochen, weil Häfen geschlossen waren oder schlicht und ergreifend keine Container da waren, weil sie nicht be- oder entladen wurden oder ganz einfach, weil ein Schiff im Suez-Kanal feststeckte. Die Erkenntnis über diese Fragilität der Lieferketten löst ein Umdenken bei den Unternehmen aus, die Logistik wieder näher an die Produktion zu holen, was einen weiteren Flächenbedarf auslöst.

 
Ein Interview mit
Thomas Kächele