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24. Juli 2025
Elementarschadenpflicht: Maklers Meinung zu Prämien und Courtagen
Elementarschadenpflicht: Maklers Meinung zu Prämien und Courtagen

Elementarschadenpflicht: Maklers Meinung zu Prämien und Courtagen

Die geplante Pflichtversicherung gegen Elementarschäden stellt Versicherungsmakler vor neue Herausforderungen. Eine aktuelle AssCompact Studie zeigt, wie Vermittler die politischen Pläne einschätzen – von Pflicht und Opt-out bis zu Prämien und Courtagen.

Eine verpflichtende Absicherung gegen Naturgefahren für Wohngebäude, wie sie im Koalitionsvertrag 2025 vereinbart wurde, könnte die Beratungs- und Vermittlungspraxis von Versicherungsmaklern verändern. Zwar ist die Debatte zuletzt etwas abgeflacht, doch die politischen Pläne stehen: Im Neugeschäft soll die Wohngebäudeversicherung künftig nur noch inklusive Elementarschadenbaustein angeboten werden. Im Bestand sollen alle Policen zu einem festgelegten Stichtag automatisch um diesen Schutz erweitert werden. Ob es dabei eine Opt-out-Möglichkeit geben wird oder nicht, wird laut der Koalitionsparteien noch geprüft.

Doch wie blicken Versicherungsmakler auf diese Entwicklungen? Genau das hat die aktuelle AssCompact Studie „Privates Schaden-/Unfallgeschäft 2025“ neben vielen anderen Themen näher beleuchtet.

Über die Hälfte der Versicherungsmakler erachten Pflicht als sinnvoll

Die Studienergebnisse zeigen: Eine knappe Mehrheit der für die Studie befragten Versicherungsmakler steht dem Konzept einer verpflichtenden Elementarschadenversicherung grundsätzlich offen gegenüber. 54% halten die Einführung einer solchen Pflicht für sinnvoll. Flankierende Maßnahmen wie eine staatliche Rückversicherung stoßen bei 46% auf Unterstützung.

Der Koalitionsvertrag sieht wie schon erwähnt vor, dass sämtliche bestehenden Wohngebäudeversicherungen zu einem festgelegten Stichtag automatisch um die Elementarschadenabsicherung erweitert werden sollen. Ob dies mit einer Opt-out-Möglichkeit versehen wird, soll laut Koalitionsvertrag geprüft werden. 41% der befragten Versicherungsmakler befürworten die Umstellung, gleichermaßen sprechen sich 47% an der Stelle für ein Opt-out-Modell aus. Dies wird offenbar als praktikabler Kompromiss zwischen gesetzlicher Pflicht und Kundenautonomie gesehen. Was dies für Versicherungsmakler bedeutet, bleibt offen, insbesondere was die Frage der Courtage angeht.

Zudem plädieren 50% der Makler für subventionierte Prämien in Hochrisikozonen wie ZÜRS 4, um insbesondere die Belastung für Mieter im Falle steigender Wohnnebenkosten abzufedern. Derartige Maßnahmen stehen zwar nicht explizit im Koalitionsvertrag – aber sind Teil der politischen Debatte und eng mit der vorgesehenen staatlichen Rückversicherung verknüpft.

Höhere Prämien und sinkende Courtagen?

Mit oder ohne Pflichtversicherung – 95% der Makler rechnen mit weiter steigenden Prämien in der Wohngebäudeversicherung. Gleichzeitig erwarten 88%, dass sich Versicherer zunehmend aus unrentablen Wohngebäudeverträgen zurückziehen werden. Welche Rolle dabei die im Koalitionsvertrag angekündigte weitgehende Regulierung der Versicherungsbedingungen spielen wird, bleibt abzuwarten. Doch auch dies könnte die Kalkulationen weiter belasten und die Prämien eher steigen lassen.

Nicht zuletzt geht es dann eben auch um die Vergütung der Vermittler. 44% der Makler stimmen der Aussage zu, dass eine Elementarschadenpflichtversicherung zu einer Reduktion von Vermittlercourtagen führen könnte. Denn bei stark regulierten Produkten, wie sie politisch angestrebt werden, könnten Vergütungsmodelle unter Druck geraten oder sogar gesetzlich begrenzt werden.

Eine Versicherungspflicht gegen Elementarschäden wird also nicht ohne Folgen bleiben. Da die politischen Rahmenbedingungen aber im Detail nicht feststehen, bleiben viele Fragen offen. Nicht bekannt ist auch, wann es zu konkreten Vorschlägen vonseiten der Bundesregierung kommen wird. Erst dann kann sich konkret zeigen, welche Auswirkungen dies tatsächlich auf die Arbeit und Rolle der Versicherungsmakler haben wird. (bh)

Über die Studie

Die Online-Befragung zur Studie „AssCompact AWARD – Privates Schaden-/Unfallgeschäft 2025“ wurde vom 06.05.2025 bis 16.05.2025 durchgeführt. Nach einer Qualitätsprüfung flossen die Stimmen von 274 Vermittlern aus der Finanz- und Versicherungsbranche in die Stichprobe ein. Die Studie kann hier erworben werden.

Informationen zu allen weiteren AssCompact Studien sind unter asscompact-studien.de zu finden.