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27. Mai 2025
Es hakt bei zusätzlicher Altersvorsorge
Es hakt weiter an zusätzlicher Altersvorsorge

Es hakt bei zusätzlicher Altersvorsorge

Viele Menschen fürchten um ihre finanzielle Absicherung im Alter. Zugleich sorgt mehr als jeder Dritte nicht zusätzlich vor. So verfügen rund 38% weder über eine bAV noch einen Riester-Vertrag. Die Deutsche Rentenversicherung warnt vor drohender Altersarmut, vor allem für bestimmte Bevölkerungsgruppen.

Das Schreckgespenst Altersarmut treibt viele Menschen hierzulande um. So berichten über 60% der 18- bis 60-jährigen Deutschen derzeit von einer ausgeprägten Angst vor Altersarmut. Groß ist die Sorge vor allem bei Frauen und jüngeren Menschen unter 40 Jahren. Dies geht aus dem Altersvorsorge Monitor 2025 von Nordlight Research und dem Institut für Wirtschaft und Gesellschaft (IWG) hervor.

Zugleich sorgen immer seltener Beschäftigte in Form einer betrieblichen Altersversorgung (bAV) oder eines Riester-Vertrags zusätzlich für das Alter vor, wie die Deutsche Rentenversicherung warnt. Der Trend sei eher rückläufig. Werden die staatlich geförderte private und betriebliche Vorsorge gemeinsam betrachtet, zeigen Zahlen des Berichts zur „Verbreitung der Altersvorsorge 2023“ folgendes Bild: Gut sechs von zehn (62%) sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sorgen über eine bAV oder einen Riester-Vertrag für das Alter vor. Dies heißt aber im Umkehrschluss, dass 38% keine Anwartschaften auf eine Zusatzvorsorge über eine bAV oder Riester erwerben.

Einige Berufsgruppen besonders betroffen

Besonders hoch ist der Anteil der Beschäftigten ohne zusätzliche Altersvorsorge in den neuen Ländern, bei jüngeren Beschäftigten, aber auch bei Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit und Familien mit drei oder mehr Kindern. Auch Geringverdiener und Personen ohne beruflichen Bildungsabschluss sind besonders betroffen. Laut Alterssicherungsbericht 2024 beträgt der Anteil ohne zusätzliche Altersvorsorge bei Geringverdienern mit einem Bruttolohn von weniger als 1.500 Euro pro Monat knapp 55%. Rund 65% davon sind Frauen.

Was Beschäftigte davon abhält, zusätzlich vorzusorgen

Für das Fehlen einer betrieblichen Altersversorgung werden von den Beschäftigten ohne bAV allen voran fehlende Angebote des Arbeitgebers genannt (41%). 20% sagen, sich nicht mit dem Thema beschäftigt zu haben, 15% machen für eine fehlende zusätzliche Absicherung zu hohe Beiträge verantwortlich. Bei Beschäftigten ohne Riester-geförderte Altersvorsorge ist der mit Abstand am häufigsten genannte Grund, die Angebote würden sich nicht lohnen (39%). Weitere oft angeführte Ursachen sind auch hier fehlende Beschäftigung mit der Thematik (24%), bereits vorhandene andere Formen der Altersvorsorge (21%), zu hohe Beiträge (19%) und die Komplexität der Angebote (17%, Mehrantworten möglich).

Beiträge oft zu gering

Die Deutsche Rentenversicherung weist zudem darauf hin, dass es auch auf die Höhe der zusätzlichen Vorsorge ankomme. Denn oftmals gebe es zwar Verträge, es werde aber zu wenig gespart. Einen weiteren Haken gebe es auch bei der Qualität der Risikoabsicherung, etwa in puncto Erwerbsminderung oder Hinterbliebenenschutz.

Auch Bürger halten ihre Sparanstrengungen für nicht ausreichend

Wie ein weiterer Blick in den eingangs erwähnten Altersvorsorge Monitor 2025 zeigt, gehen nur 5% der Bundesbürger davon aus, bereits ausreichend für ihr Alter vorgesorgt zu haben bzw. vorsorgen zu können. Für viele ist die private Altersvorsorge ein wichtiges Sparziel. Die Zufriedenheit mit der bisherigen Zielerreichung ist laut Studie aber gering. Drei Viertel sehen den Staat in besonderer Verantwortung, die privaten Anstrengungen der Bundesbürger zur Altersvorsorge mehr als bisher zu unterstützen. (tik)

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