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6. April 2022
Fördergelder: ESG-Nachhaltigkeitskriterien bei Investitionen

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Fördergelder: ESG-Nachhaltigkeitskriterien bei Investitionen

Wenn Unternehmen der Versicherungswirtschaft über Investitionen nachdenken, sollten mögliche Fördermittel nicht außer Acht gelassen werden. ESG-Kriterien werden bei solchen Vorhaben immer wichtiger. Experte Kai Schimmelfeder informiert in seiner AssCompact Serie über die Möglichkeiten. Teil 11

Ein Artikel von Kai Schimmelfeder

Unternehmen, die Investitionen planen und unter anderem an Förderprogramme denken, die für die Investitionen beantragt werden sollen, sind angehalten, die ESG-Kriterien zu berücksichtigen und einzuhalten. „ESG“ – das steht für Environmental, Social und Governance, also die wichtigen Werte Umwelt, Soziales und Unternehmensführung.

ESG-Faktoren: Worum geht es im Unternehmen?

Das „E“ steht für Environmental und ist unter anderem als Umweltfaktor bedeutend. Hier ist der einsetzende Klimawandel Treiber. Die CO2-Emissionen von Unternehmen sind ein wichtiger Aspekt bei der Investitionsplanung. Ebenfalls zum Bereich Umwelt gehört der Wasserverbrauch für die Produktion oder durch Mitarbeiter. Weiter ­zu berücksichtigen sind sonstige mögliche Luftverschmutzungen oder die Müllproduktion. Es geht um die Themen Klimastrategie und Umweltmanagement, Umweltauswirkungen der Produktion, Herstellung oder Verarbeitung, die Öko-Effizienz (CO2, Wasser, Abfall, Energie) sowie das Energiemanagement im Unternehmen.

Das „S“ steht für die sozialen Faktoren des Unternehmens. Hierzu zählen die Menschenrechte der Mitarbeiter, auch bei Kooperationen im Inland und Ausland, das Arbeitsumfeld bei den Zulieferbetrieben, die Berücksichtigung der Diversität und der Datenschutz. Weiter sind die Einhaltung von Arbeitsbeziehungen, Gesundheit und Sicherheit in den Kriterien wirksam. Somit sind die Themen Chancengleichheit, Gesundheit und Sicherheit, Produktverantwortung, soziale Auswirkungen und das Lieferketten­management zu berücksichtigen.

Das „G“ steht für Governance, also im Kern für eine nachhaltige Unternehmensführung. Hierzu zählen beispielsweise Themen wie Unternehmenswerte oder Steuerungs- und Kontrollprozesse. Außerdem geht es um die richtige Besetzung der Entscheider- und der Kontrollebene. Auch Unabhängigkeit und Vergütung von Aufsichtsräten oder Verwaltungsgremien sind ein Prüfpunkt oder die Nachhaltigkeit der Aktionärsstruktur bzw. der Gesellschafter sowie die Themen Steuern und Compliance bzw. Unternehmensethik.

Bedeutung für Fördermittel, Fördergelder und Zuschüsse

Es geht um die Nachhaltigkeit in der Nutzung von Finanzierungen und Förderprojekten. Wie nachhaltig ist ein Förderprojekt oder auch eine Fördermittelfinanzierung? Wie nachhaltig arbeitet ein Unternehmen und wie nachhaltig geht es mit den unterschiedlichen Ressourcen um? Auch dienen diese Werte und damit verbundene Angaben bei Förderanträgen dazu zu verstehen, was in dem jeweiligen Unternehmen mit den Fördergeldern finanziert oder bezuschusst werden soll.

Das bedeutet: Je nachhaltiger ein Unternehmen operativ tätig ist, je nachhaltiger die Investitionen umgesetzt werden und je nachhaltiger das Unternehmen geführt wird, desto besser werden der Zins und auch die Zuschusskonditionen bei Förderprojekten und der Investitionsfinanzierung von Unternehmen.

Immer mehr Förderprogramme oder damit verbundene Beihilfe­regelungen und Anwendungsanforderungen stellen Auflagen an das antragstellende Unternehmen. Mit dem (geförderten) Geld soll nur in nachhaltige Bereiche investiert werden. Das Gleiche gilt im Weiteren auch für andere Finanzmittel wie zum Beispiel einen Hausbankkredit. Hierbei unterliegt die (Haus-)Bank wiederum den Anforderungen an eine Kreditvergabe. Das bedeutet: Unternehmen, die Nachhaltigkeitskriterien in Verbindung mit Förderanträgen oder Finanzierungen auferlegt bekommen, müssen vorab nachweisen, dass in dem geplanten Investitionsbereich die Nachhaltigkeitskriterien erfüllt werden.

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Ein Artikel von
Kai Schimmelfeder