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25. April 2023
Flottengeschäft: „Verfügbarkeit von Daten wird immense Rolle spielen“

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Flottengeschäft: „Verfügbarkeit von Daten wird immense Rolle spielen“

Auch im Kfz-Flottengeschäft ist die Inflation spürbar. Die SCHUNCK GROUP erwartet für dieses Jahr wieder eine Prämienerhöhung. Dennoch sieht das Unternehmen große Chancen durch Innovationen und großes Potenzial etwa im Bereich E-Fahrzeuge und Flotten.

Interview mit André Vieregge, Leiter Mobility Services bei der Schunck Group GmbH & Co. KG
Herr Vieregge, die Inflation treibt die Preise auch im Flottengeschäft. Wie haben sich die Prämien entwickelt?

Die Inflation ist auch im Kfz-Flottengeschäft angekommen und deutlich spürbar. Die großen Preistreiber sind hier – vor allem zum Leid der Kunden – die Ersatzteile und Reparaturkosten, die weitergegeben werden. Dennoch besteht die Möglichkeit, durch kreative Versicherungslösungen attraktive Angebote bereitzustellen. So bieten wir unseren Kunden unter anderem Lösungen an, die eine höhere Flexibilität bei der Eigentragung ermöglichen. Dazu zählen etwa fixe oder schadenquotenabhängige Schadenaggregate sowie optimierte Selbstbehalte.

Treiben neben der Inflation auch steigende Schäden durch Natur­gefahren die Prämien?

Im Versicherungsjahr 2022 selbst sind wir weitestgehend von Naturkatastrophen verschont geblieben. Betrachtet man die Großschadenereignisse der Vorjahre wie beispielsweise die Flutkatastrophe im Ahrtal 2021, fällt auf, dass auch diese Ereignisse von den Versicherern mit Augenmaß bewertet wurden. Das bedeutet, dass Schäden, die speziell durch solche (Natur-)Ereignisse eingetreten sind, in der Betrachtung der Gesamtschadenquoten nicht berücksichtigt und damit ausgeblendet oder zumindest gedeckelt wurden.

Welche Prämienentwicklung erwarten Sie dieses Jahr?

Auch für dieses Jahr erwarten wir eine Prämienerhöhung. Die Störungen in den Lieferketten und die dadurch angespannte Lage in der Fahrzeug- und Ersatzteilbeschaffung sowie deutlich gestiegene Energie- und Produktionskosten tragen ihren Teil dazu bei.

Finden viele Nachverhandlungen statt bzw. können Sie eine Sanierungswelle vonseiten der Versicherer feststellen?

Zum jetzigen Zeitpunkt ist die Aufstellung einer konkreten Pro­gnose dazu kaum möglich. Ein Grund dafür ist, dass die Renewalverhandlungen in den meisten Fällen überhaupt erst im vierten Quartal starten. Dennoch vermuten wir, dass eine generelle, große Sanierungswelle eher unwahrscheinlich ist, da unsere Flottenkunden jeweils individuelle Renewalangebote auf Basis ihrer Flottenkonstella­tion erhalten.

Größere Sanierungswellen selbst sind generell im Tarifgeschäft – und damit im Privat- und Kleinflottensegment – angesiedelt. Auch hier werden die Beitragsinformationen erst Ende des Jahres an den Kunden versendet. Somit ist auch hier keine genaue Prognose möglich.

 
Ein Interview mit
André Vieregge