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28. November 2023
Immobilienfinanzierung: Nachfrage zieht wieder leicht an
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Immobilienfinanzierung: Nachfrage zieht wieder leicht an

Die vdp-Mitgliedsinstitute verzeichneten im dritten Quartal 2023 eine leichte Belebung des Neugeschäfts in der Immobilienfinanzierung. Verglichen mit den Vorjahren bleibt das Neugeschäft weiter auf verhaltenem Niveau, es zeigt sich aber das dritte Quartal in Folge ein Anstieg.

Die im Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) zusammengeschlossenen Institute verzeichneten im dritten Quartal 2023 eine leichte Belebung des Neugeschäfts in der Immobilienfinanzierung. Mit einem Volumen in Höhe von 30,7 Mrd. Euro stiegen die Kreditzusagen für Wohn- und Gewerbeimmobilien im Vergleich zum Vorquartal um 15,8% an. Zum Vergleich: Im zweiten Quartal 2023 betrug das Volumen 26,5 Mrd. Euro und war gegenüber dem ersten Quartal um rund 10% gestiegen (AssCompact berichtete). „Die Nachfrage nach Immobilienfinanzierungen zieht wieder leicht an“, erklärte Jens Tolckmitt, Hauptgeschäftsführer des vdp.

Im Jahresvergleich schlug im dritten Quartal 2023 laut vdp aber weiterhin ein Rückgang in Höhe von 21,5% zu Buche; das Volumen des Neugeschäfts lag bei 39,1 Mrd. Euro.

Neugeschäft weiter auf verhaltenem Niveau

„Das Immobilienfinanzierungsneugeschäft bewegt sich – verglichen mit den Vorjahren – nach wie vor auf verhaltenem Niveau. Allerdings sehen wir jetzt das dritte Quartal in Folge einen Anstieg. Dabei nehmen die Zusagen sowohl für Wohnimmobilien als auch für Gewerbeimmobilien zu, was auf eine leichte Stabilisierung des Finanzierungsmarktes hindeutet“, sagte Tolckmitt. Zwar seien die Rahmenbedingungen für Immobilieninvestitionen weiterhin herausfordernd, und viele Faktoren wie die geopolitischen Spannungen, die Unsicherheit über die wirtschaftliche Entwicklung und die geringe Bautätigkeit im Wohnungssektor belasteten den Markt. Doch das Auslaufen des dynamischen Zinsanstiegs scheine Investoren und privaten Haushalten zusehends wieder mehr Planungssicherheit zu geben, so Tolckmitt weiter.

Zur Entwicklung bei Wohn- und Gewerbeimmobilienkrediten

Laut vdp entwickelte sich das Immobilienfinanzierungsneugeschäft der Mitgliedsinstitute im dritten Quartal 2023 bei Wohn- und Gewerbeimmobilienkrediten recht ähnlich. Im Vergleich zum zweiten Quartal 2023 legten die Kreditzusagen für Wohnimmobilien um 13,4% und für Gewerbeimmobilien um 19% zu. Gegenüber dem Vorjahresquartal wiesen beide Asset-Klassen noch einen deutlichen Rückgang auf – bei Wohnimmobilienkrediten um 22,5% und bei Gewerbeimmobilienkrediten um 20,2%.

Von den 16,9 Mrd. Euro, die im dritten Quartal 2023 an Wohnimmobilienkrediten zugesagt wurden, machten etwas weniger als die Hälfte die Finanzierung von Ein- und Zweifamilienhäusern aus (8,0 Mrd. Euro nach 7,5 Mrd. Euro im zweiten Quartal 2023). Auch die Kredite für Eigentumswohnungen und Mehrfamilienhäuser stiegen im Quartalsvergleich auf 3,1 bzw. 4,8 Mrd. Euro, blieben aber deutlich unterhalb der Vergleichswerte aus dem dritten Quartal 2022.

Das Gewerbeimmobilienfinanzierungsgeschäft der vdp-Mitgliedsinstitute belief sich im dritten Quartal insgesamt auf 13,8 Mrd. Euro. Vorherrschend waren abermals Kreditzusagen für Büroimmobilien, auf die ein Anteil von 45% entfielen. Das ausgereichte Volumen an Büroimmobilienkrediten in Höhe von 6,2 Mrd. Euro blieb aber jeweils deutlich unterhalb des Vorquartals- sowie des Vorjahreswerts.

Mit 1.004,0 Mrd. Euro bewegte sich der Bestand an ausgereichten Immobilienkrediten bei den vdp-Mitgliedsinstituten auf Quartalssicht stabil (30.06.2023: 1.004,2 Mrd. Euro). Auf Jahressicht stieg der Bestand leicht um 1,1% (30.09.2022: 993,0 Mrd. Euro). (tk)

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