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7. Juni 2023
Immobilienfonds unter Druck: Deutlich geringere Zuflüsse 2022

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Immobilienfonds unter Druck: Deutlich geringere Zuflüsse 2022

Umfrage: Getrübte Stimmung bei den Anbietern

Scope hat eine Umfrage unter 27 Gesellschaften mit einem Immobilienvermögen von insgesamt rund 440 Mrd. Euro durchgeführt. Der Tenor ist dabei, auch aufgrund des Marktstillstands und fehlende Transaktionsumsätze, eher zurückhaltend. Etwa 40% der befragten Anbieter beurteilen ihre Lage als gut und 47% als neutral. 14% der Teilnehmer dagegen schätzen ihre Lage für dieses Jahr als unbefriedigend oder schlecht ein. Vor einem Jahr sah es noch anders aus, als 86% ihre Lage als gut bewerteten und kein Anbieter die Situationen für unbefriedigend oder schlecht befand.

Ein neuer Immobilienpublikumsfonds ist nur noch von einer Gesellschaft geplant. Zwei Drittel der Befragten allerdings planen neue Produkte im institutionellen Bereich.

Deutlich geringere Zuflüsse

Die Zuflüsse in offene Immobilienfonds sind 2022 im Vergleich zu den Vorjahren deutlich gesunken. Per Saldo sammelten die Produkte 4,2 Mrd. Euro ein – nach 5,2 Mrd. Euro im Jahr 2021. Und 2023 erwartet Scope weiter zurückgehende Mittelzuflüsse, rechnet aber aktuell über alle Fonds noch mit einem insgesamt positiven oder zumindest ausgeglichenen Nettomittelaufkommen. Einige Produkte würden jedoch Abflüsse verkraften müssen.

Positiv ist zu betrachten, dass die vor zehn Jahren „heiß umkämpften“ Regelungen des Gesetzgebers offenen Immobilienfonds aktuell zu Stabilität verhelfen würden – sowohl die Reduktion der Fremdkapitalgrenzen als auch die Mindesthalte- und Kündigungsfristen. Die deutschen Regelungen würden jetzt als Blaupause für eine europäische Regulierung dienen.

Anbieter haben Puffer

Auch seien bei vielen Anbietern Puffer in Form von Liquidität vorhanden. Offene Immobilienfonds hielten Ende 2022 flüssige Mittel im Umfang von rund 17 Mrd. Euro. Gemessen am Nettovermögen der Fonds entspreche das einer Liquiditätsquote von 14,0%. Aktuell liege diese laut Scope bei 14,5%. Möglicherweise würden die Anbieter diese Liquidität nutzen, um Kredite zurückzuzahlen, wodurch Zinsänderungsrisiken abgemildert werden könnten. Zum Jahresende 2022 lag die durchschnittliche Fremdkapitalquote bei 15,7%. Bis Ende April 2023 sei diese auf 15,3% gesunken, womit die Fonds momentan im Mittel sehr deutlich unter dem erlaubten Maximalwert von 30% liegen würden. Scope erachte dies als konservativ. Auch biete dies Spielraum für weitere Finanzierungen, sollte zusätzlich Liquidität benötigt werden. (mki)

Die Studie von Scope Fund Analysis mit allen Details findet sicher hier.

Bild: © sichon – stock.adobe.com

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