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9. Juni 2021
Immobilienpreise: Energieeffizienz sorgt für hohen Aufschlag

Immobilienpreise: Energieeffizienz sorgt für hohen Aufschlag

Energieeffiziente Gebäude sorgen derzeit für reichlich Diskussionen. Neues Futter bekommt die Diskussion nun durch eine Studie der Plattform ImmobilienScout24. Demnach erzielen Gebäude mit hoher Energieeffizienz deutlich höhere Preise als unsanierte Häuser und Wohnungen.

Gebäude in Deutschland mit hoher Energieeffizienz erzielen durchschnittlich 23% höhere Preise am Immobilienmarkt als unsanierte Vergleichsobjekte. Das hat eine Studie der Plattform ImmobilienScout24 im Auftrag des Bundesverbands energieeffiziente Gebäudehülle e.V. (BuVEG) ergeben. Grundlage der Studie ist die Auswertung von 155.000 Objekten, die nach Regionen und Baualtersklassen miteinander verglichen wurden. Der Betrachtungszeitraum umfasst die vergangenen zwölf Monate. „Energieeffizient modernisierte Gebäude sind nicht nur ausschlaggebend für deutlich mehr Klimaschutz, sie sind ein maßgeblicher Faktor zur Wertsteigerung einer Immobilie“, fasst Jan Peter Hinrichs, Geschäftsführer des BuVEG, das Studienergebnis zusammen.

Drei zentrale Erkenntnisse

Neben der allgemeinen Preisdifferenz zwischen energieeffizienten und unsanierten Gebäuden gibt es drei weitere zentrale Erkenntnisse der Studie. Erstens lassen sich energieeffiziente Immobilien vor allem im ländlichen Raum deutlich teurer verkaufen. Dort erzielen sie im Vergleich zu unsanierten Immobilien 31% höhere Marktpreise. Noch höher ist zweitens der Preis bei Altbauten bis Baujahr 1949 in Großstädten. Ihre Preise erhöhen sich nach Effizienzmaßnahmen um durchschnittlich 44%. Drittens liegen Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen bzw. Mehrfamilienhäuser bei der Wertsteigerung gleichauf.

Politik soll Rahmenbedingen deutlich verbessern

Bei der energetischen Modernisierung des Gebäudebestands hat Deutschland dem BuVEG zufolge immer noch erheblichen Nachholbedarf. Von 22 Millionen Gebäuden seien rund 60% aus energetischer Sicht unzureichend. Zudem verbrauchen sie mehr als ein Drittel der gesamten Energie. Die für 2020 gesteckten Klimaschutzziele zur Reduzierung der CO2-Emissionen im Gebäudesektor seien daher verfehlt worden. „Die Politik ist nun mehr denn je gefordert, die Rahmenbedingungen für energieeffiziente Modernisierungen deutlich zu verbessern. Wie sich zeigt ein lohnenswertes Projekt in vielerlei Hinsicht“, so Jan Peter Hinrichs abschließend. In der Politik stößt diese Forderung auf offene Ohren, wie nicht zuletzt die Diskussion um die Einführung einer Solarpflicht auf deutschen Dächern zeigt. (mh)

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