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28. November 2022
Inflation bringt „Käuferstreik“ bei Lebensversicherungen

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Inflation bringt „Käuferstreik“ bei Lebensversicherungen

Drei Faktoren für attraktive Lebensversicherung

Beim Thema Lebensversicherungen sollten die Versicherer, so teilt es Dirk Schmidt-Gallas mit, jetzt genau die Gründe adressieren, die Kunden auch in der aktuellen Situation noch dazu bewegen, sich mit Lebensversicherungen zu befassen. 31,8% gaben an, dass sie bei veränderten Lebensumständen eine Lebensversicherung trotz Inflation in Erwägung ziehen (Hochzeit, Geburt eines Kindes, Hauskauf, Jobwechsel). 20% wiederum sorgen sich stark um die Gefahr der Armut ihrer Familie und 19,1% um den Verlust des eigenen Vermögens.

Bei potenziellen Kunden stehen primär drei Faktoren im Vordergrund, die trotz Inflation bei einem guten Angebot den Abschluss einer Lebensversicherung hervorbringen könnten: 32,2% der Befragten nannten den Faktor Preis, 23,8% legten besonderen Wert auf gute langfristige Konditionen und 17,8% auf ein individuelles, auf die Bedürfnisse des Kunden zugeschnittenes Angebot. Die Versicherer hätten nur durch eine „sehr spitze Ansprache der Kunden“ und mit „scharfen Produktprofilen“ noch eine Chance, die verbleibenden Potenziale zu heben.

Zusatzleistungen bei Sachversicherungen

Gegen die erhöhte Wechselbereitschaft bei Sachversicherungen könnten die Versicherer z. B. durch Zusatzleistungen steuern, sagt Dr. Bastian Walter, Director in der globalen Versicherungs-Practice bei Simon-Kucher. 58,2% sind laut Umfrage bereit, bei zusätzlichen Leistungen und Services höhere Beiträge zu bezahlen und wegen des gestiegenen Leistungsanspruchs könnten sich auch zwei Drittel der Kunden vorstellen, sich mit höherwertigen Versicherungsprodukten zu beschäftigen. Die Versicherer sollten hier das „richtige Segment“ treffen, da die Initiative sonst verpuffe. Auch sollten Produkte „entgoldet“ werden, damit die Versicherer in passenden Segmenten Kosten reduzieren können. Denn für sechs von zehn Befragten gebe es Leistungen in den Produkten, die sie entweder nicht wertschätzen oder die sie nach ihrer Einschätzung gar nicht benötigen.

Schlussendlich, so Schmidt-Gallas, müssen Versicherer die aktuellen Sorgen der Kunden adressieren, ihr Produktportfolio im Hinblick auf Preis und Leistung schärfen und dabei „im besten Fall“ auch noch einen Mehrwert für die Kunden generieren. Dann hätten sie gute Chancen, gestärkt aus der aktuell herausfordernden Situation hervorzugehen. (mki)

Bild: © Looker_Studio – stock.adobe.com

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