AssCompact suche
Home
Management & Wissen
5. Oktober 2022
Jeder vierte Rentner hat netto weniger als 1.000 Euro
close-up of an older womans hand holding coins and counting

Jeder vierte Rentner hat netto weniger als 1.000 Euro

Mehr als ein Viertel der Rentner in Deutschland hatten im Jahr 2021 nicht einmal 1.000 Euro pro Monat netto zum Leben. Wie aktuelle Daten des Statistischen Bundesamts weiter zeigen, sind ältere Menschen deutlich häufiger noch erwerbstätig als vor zehn Jahren.

Im Jahr 2021 verfügten 4,9 Millionen Rentner über ein persönliches monatliches Nettoeinkommen von unter 1.000 Euro. Dies teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Grundlage von Ergebnissen des Mikrozensus mit. Das entspricht einem Anteil von 27,8% der Rentenbezieher. Bei Frauen ist der Anteil deutlich höher: So hatten 38,2% der Rentnerinnen netto weniger als 1.000 Euro, dagegen nur 14,7% der Rentner.

Insgesamt bezogen im vergangenen Jahr 17,6 Millionen Menschen in Deutschland aus Altersgründen eine Rente, zehn Jahre zuvor waren es lediglich 16,6 Millionen. Auch der Anteil der Rentner an der Bevölkerung in Privathaushalten hat zugenommen, und zwar von 20,9% im Jahr 2011 auf nun 21,4%.

Immer mehr ältere Menschen arbeiten weiter

Für immer mehr der über 65-Jährigen bleibt die Erwerbstätigkeit laut Statistischem Bundesamt eine wichtige Einkommensquelle – nicht nur wegen der stufenweisen Anhebung des Renteneintrittsalters. Inzwischen sind ältere Bundesbürger deutlich häufiger erwerbstätig als vor zehn Jahren. Im Jahr 2021 arbeiteten 12,9% der Altersgruppe von 65 Jahren bis unter 75 Jahren. 2011 betrug der Anteil noch 7%. Dabei gibt es Unterschiede zwischen den Geschlechtern: Waren 2021 von den 65- bis unter 75-jährigen Männern rund 16% erwerbstätig, waren es bei den Frauen nur knapp 10%.

Wie die Statistiker weiter mitteilen, war für mehr als 40% der Erwerbstätigen zwischen 65 und unter 75 Jahren die ausgeübte Tätigkeit die vorwiegende Einnahmequelle für den Lebensunterhalt. Bei der Mehrheit der 65- bis unter 75-jährigen Erwerbstätigen handelte es sich bei diesem Einkommen aber um einen Zuverdienst. Sie lebten in erster Linie von ihrer Rente bzw. ihrem Vermögen.

Fast ein Drittel der Älteren, die weiter arbeiten, ist selbstständig

Für Selbstständige und mithelfende Familienangehörige ist die gesetzliche Altersrente mit ihrer Regelaltersgrenze seltener von Bedeutung. Unter anderem deshalb nehmen diese Erwerbsformen relativ gesehen mit steigendem Alter an Relevanz zu: Fast jeder Dritte der 65- bis unter 75-jährigen Erwerbstätigen war selbstständig oder mithelfender Familienangehöriger. Somit ist der Anteil deutlich höher als in der Altersklasse der 55- bis unter 65-jährigen Erwerbstätigen mit 12,1% und fast viermal so hoch wie im Durchschnitt aller Erwerbstätigen (8,8%).

3,4% der Senioren erhalten Grundsicherung im Alter

Die Zahl der älteren Menschen, die staatliche Unterstützung beziehen, hat zugenommen. 589.000 Menschen, die die Altersgrenze nach dem SGB XII erreicht oder überschritten haben, erhielten im Dezember 2021 Grundsicherung im Alter. Im Dezember 2021 lag die Altersgrenze bei 65 Jahren und zehn Monaten. Im Jahr zuvor hatten noch 564 000 Menschen Grundsicherung im Alter bezogen. Wie das Statistische Bundesamt ausführt, hat sich der Anteil der Senioren, die Grundsicherung im Alter erhalten, über die vergangenen Jahre kaum verändert, auch wenn sich die Zahl der Empfänger erhöht hat. 2021 betrug der Anteil 3,4%.

Immer mehr ältere Menschen in Deutschland

In der Bundesrepublik gibt es immer mehr ältere Menschen – sowohl in absoluten Zahlen als auch relativ. So hat sich die Zahl der Menschen, die 65 Jahre und älter sind, von 16,6 Millionen im Jahr 2011 auf 18,4 Millionen im Jahr 2021 erhöht. Das bedeutet einen Anstieg von 11%. Zugleich hat die Bevölkerung insgesamt um 3,6% zugenommen: von 80,3 Millionen im Jahr 2011 auf 83,2 Millionen im Jahr 2021. Betrug der Anteil der Generation 65plus an der Gesamtbevölkerung im Jahr 2011 noch 20,7%, so lag er 2021 bereits bei 22,1 %, so das Statische Bundesamt weiter. (tk)

Bild: © wernerimages – stock.adobe.com