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5. November 2019
Jungmakler im Gespräch: Finalist Kay B. Rogalla

Jungmakler im Gespräch: Finalist Kay B. Rogalla

Kay B. Rogalla ist Geschäftsführer der OPTIMA GmbH und war Finalist beim Jungmakler Award 2019. Im Interview erklärt er, wie er mit seinen Mitarbeitern gemeinsam Durchhaltevermögen gezeigt hat und warum es hilfreich wäre, wenn die Versicherer ihre Angebote weniger komplex gestalten würden.

Auf der DKM fanden sich dieses Jahr erneut alle Finalisten des Jungmakler Awards auf der großen Bühne ein. Lediglich drei Anwärter konnten sich zwar schließlich ein Preisgeld und einen Platz auf dem Siegertreppchen sichern, doch alle, die es bis ins BundesCasting geschafft haben, dürfen sich als Gewinner betrachten. Weil nicht nur die drei Bestplatzierten der Branche etwas zu sagen haben, hat AssCompact alle Finalisten zum Interview gebeten. Diesmal stellt AssCompact Kay B. Rogalla vor. Der Geschäftsführer der OPTIMA GmbH will frischen, digitalen Wind in die Versicherungs- und Finanzbranche bringen.

Herr Rogalla, warum haben Sie sich für den Maklerberuf entschieden?

Der Ursprung lag in der allgemeinen Wahl der Branche „Finanzen- und Versicherung“, da ich aufgrund der nicht gegebenen, staatlichen Versorgung im Bereich der Altersvorsorge und Berufsunfähigkeitsabsicherung einen enorm hohen Beratungsbedarf sehe. Das hat in Kombination mit dem sinkenden Wettbewerb innerhalb der Branche ein außergewöhnlich hohes Potenzial für die Branche. Darüber hinaus sehe ich es als elementar wichtig, bei der Vielzahl an Anbietern am Markt, eine Unabhängigkeit bei der Produktauswahl bieten zu können.

Wie haben Sie die ersten Tage und Wochen in der Selbstständigkeit erlebt? Und erinnern Sie sich noch an Ihr erstes Kundengespräch?

Da ich einen über 30 Jahre alten Betrieb übernommen habe, galt es in den ersten Monaten meiner Tätigkeit als Geschäftsführer erst einmal einen vollständigen Überblick in alle Strukturen zu bekommen und neue Ziele zu definieren. Hier haben wir einen stufenweisen Maßnahmenkatalog erstellt, der das Unternehmen da hinbringen sollte, wo es heute, nach 3 Jahren, steht. Die ersten Kundengespräche aus meiner Anfangszeit habe ich sowohl in Erinnerung als auch konserviert. Ich habe genauestens Protokoll geführt, um mich stetig zu verbessern.

Ihr Unternehmen verfügt über viele Handelsvertreter. Wie organisieren Sie diese?

Das wichtigste ist ein einheitlicher Qualitätsanspruch an die Beratung und die Produkte. Diesen stellen wir regelmäßig durch Online- und Offline-Schulungen unserer Partner sicher. Wir haben zudem eine eigene, hoch komplexe Vertriebs-, Schulungs,- und Organisationssoftware entwickelt, die uns dabei unterstützt, die Handelsvertreter zu organisieren.

Onlinemarketing ist ein wichtiger Baustein Ihrer Strategie. Was braucht man um hier erfolgreich zu sein?

In erster Linie benötigt man eine Idee und ein System, welches sich von den anderen abhebt. Denn sonst wird man langfristig keinen Unterschied zu den Marktbegleitern bieten können. Zudem benötigt man unkompliziert anpassungsfähige Prozesse und Produkte, die sich damit verbinden lassen. Nicht alles lässt sich online beraten, jedoch lässt sich alles online bewerben! Zudem nutzen wir für uns genau diese Strategie: Online informieren und neugierig machen. Offline beraten und verkaufen. Somit kombinieren wir Effizienz und Persönlichkeit mit höchster Qualität an Produkte und Beratung.

Sie sind Finalist des Jungmakler Awards 2019 und haben sich damit schon gegen zahlreiche Wettbewerber durchgesetzt. Was werten Sie selbst als Ihre Stärken?

Als Stärke würde ich das Gehen völlig neuer Wege beschreiben. Hierbei primär die Entwicklung einer innovativen Kundengewinnung und die Aufnahme außergewöhnlicher Produkte und Dienstleistungen in Kombination. Viel mehr aber noch das gemeinsame Durchhaltevermögen meines Teams, bis dieses hochkomplexe Thema fertiggestellt wurde. Alle haben dauerhaft daran geglaubt und erst geruht, als es fertiggestellt wurde.

Wie bauen Sie sich als Jungunternehmer Ihren Kundenstamm auf?

Mit einer eigenen Software, einer hohen Anzahl an Weiterempfehlungen, Onlinemarketing, aber am stärksten durch unser Kollaborationsmarketing und durch aktive und begeisterte Markenbotschafter.

Welche Unterstützung wünschen Sie sich von Seiten der Produktgeber?

Die einheitliche Verarbeitungsmöglichkeit von allen Kundendaten, da GDV und BiPRO noch immer nicht überall fehlerfrei funktionieren. Zudem etwas mehr Transparenz und Vereinfachung für den Endverbraucher. Was der Vermittler nicht vollständig nachvollziehen und beraten kann, versteht der Kunde erst recht nicht. Endverbraucher verlernen es zunehmend, sich lange mit Themen zu beschäftigen, da es in unserer Zeit permanent darum geht, Informationen schnell zu selektieren und konsumieren. Bei Versicherungen ist zwar eine Vereinfachung im Gange, viele machen es aber noch immer sehr kompliziert.

Warum haben Sie sich beim Jungmakler Award beworben? Und was hat Ihnen die Bewerbung unabhängig von der Platzierung gebracht?

Die Bewerbung resultierte daraus, dass insgesamt drei verschiedene Maklerbetreuer auf mich zu gekommen sind und mir von dem Wettbewerb erzählt haben. Nach der dritten Aufforderung habe ich dann gemerkt, dass es wirklich außergewöhnlich zu sein scheint, was wir hier machen. Darum habe ich mich dann auch beworben. Gebracht hat mir die Teilnahme eine Erweiterung meiner Kontakte und zudem Einblicke in das Vorgehen anderer Kollegen aus der Branche. Primär konnte ich jedoch feststellen, dass unsere Branche eine der zukunftssichersten überhaupt ist, wenn man sich die Entwicklung hinsichtlich des stetig steigenden Bedarfs und dennoch sinkenden Wettbewerbs anschaut.

Bitte ergänzen Sie die nachfolgenden Sätze kurz:
Kundenorientierung bedeutet für mich, dass …

... wir unabhängig von Banken, Versicherungen und teilweise sogar unabhängig von dem Geldsystem sind. Da wir im Bereich der Versicherungen und Kapitalanlagen, teils international tätig sind, erhalten unsere Mandanten alle wichtigen Lösungen im Bereich ihrer Finanzen unter einem Dach. Vorsorge, Vermögen und Versicherung – anbieterunabhängig, bundesweit seit 1985!

Die größte berufliche Herausforderung sehe ich darin, dass …

... gesetzliche Novellierungen uns die Arbeit erschweren. Weniger Vergütung für mehr Arbeit und Verantwortung sorgen zunehmend für fehlende Motivation. Das führt zuletzt entweder dazu, dass oftmals weniger Zeit in eine hochwertige Kundenberatung investiert werden kann oder die betroffenen Vermittler gänzlich die Branche verlassen. Und dass, obwohl die demografische Entwicklung die Anzahl der Vermittler grundsätzlich schon reduziert! Wenn wir nicht aufpassen, wird Beratung irgendwann zu einem Luxusgut, welches sich nicht mehr jeder leisten kann!

Wäre ich nicht Makler geworden, würde ich heute …

... die Welt mit anderen Augen sehen. Da mich der Finanzmarkt und das Geldsystem schon immer interessiert haben, wäre ich definitiv in dieser Branche geblieben. Vermutlich aber eher in der Beratung von Menschen als in der Ausbildung.

Lesen Sie hierzu auch: 

Jungmakler Award 2019 - Das war das Finale

Das sind die Gewinner des Jungmakler Awards 2019

 
Ein Artikel von
Kay B. Rogalla