Was KI gut kann ...
KI spielt ihre Stärken besonders dort aus, wo strukturierte und qualitativ hochwertige Daten in großer Menge verfügbar sind. Das trifft vor allem auf effiziente Märkte zu wie Large Caps in Europa und den USA, auf große Aktienindizes oder ETFs. Hier kann die KI die Datenmengen schneller und umfassender auswerten als menschliche Analysten. Sie nutzt zudem ein deutlich größeres Datenuniversum für die Mustererkennung, also neben Unternehmens-, Branchen-, Trend- und Makrodaten auch unstrukturierte Informationen wie Analystenmeinungen, Telefonkonferenzen zu Quartalsberichten oder Social Media Sentiments.
... und wo die künstliche Intelligenz an Grenzen stößt
Doch es gibt auch Grenzen. In intransparenten oder illiquiden Märkten fehlt oft die Datenbasis, um verlässliche Prognosen zu ermöglichen – etwa bei Small Caps, in Schwellenländern oder bei Anleihen. Hier sind menschliche Fondsmanager weiter im Vorteil. Wichtig ist darüber hinaus die Datenqualität. Fehlerhafte oder verzerrte Daten können dazu führen, dass die KI falsche Muster erkennt. Dieses Risiko muss besonders im Training der Modelle sorgfältig gemanagt werden. Nur wenn die Daten vielfältig sind und viele verschiedene Marktphasen abdecken, kann die KI ihre Macht wirklich entfalten. Für die Praxis bedeutet das: KI ist kein Allheilmittel. Ihre Stärken entfaltet sie dort, wo Komplexität hoch, Datenqualität gut und Geschwindigkeit entscheidend ist.
Fazit: Chancen für Berater und Vermittler
Für Berater und Vermittler eröffnet das Thema KI neue Gesprächsanlässe und Beratungsansätze. Denn KI-getriebene Produkte werden sich zu einer festen Größe entwickeln – neben aktiv gemanagten Fonds und Indexfonds. Auch wünschen sich viele Kunden nachvollziehbare und zukunftsorientierte Lösungen. Hier können KI-basierte Strategien eine Lösung sein – wenn der Vermittler die Funktionsweise verständlich erklären kann. Und schließlich bietet eine KI-gesteuerte Vermögensverwaltung ein völlig neues Level an echten, intelligenten Individualisierungen im Portfolio. Denn die KI kann persönliche Präferenzen wie Nachhaltigkeit, Risikoneigung, Länder- und Sektorenallokation passgenau zusammenstellen und managen.
Die Entwicklungen im Blick behalten
Sicher ist: Künstliche Intelligenz wird das Asset-Management in den kommenden Jahren maßgeblich prägen. Für Vermittler lohnt es sich, die Grundprinzipien und Einsatzmöglichkeiten zu kennen, um Kunden souverän beraten und Innovationen einordnen zu können. So positionieren sie sich als moderne, technologieaffine Partner – ein wichtiger Wettbewerbsvorteil in einem sich wandelnden Markt.
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Diesen Beitrag lesen Sie auch in AssCompact 05/2025 und in unserem ePaper.
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