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24. Juni 2022
Konsolidierung im Maklermarkt: Wohin geht die Reise?

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Konsolidierung im Maklermarkt: Wohin geht die Reise?

Konsolidierung im Maklermarkt: Wohin geht die Reise?

Deutscher Maklermarkt – Quo vadis?

Die Frage ist also berechtigt, ob wir in Deutschland bald eine ähnliche Entwicklung sehen werden wie in den USA oder in UK und insbesondere, ob der Anteil an Private Equity im Maklermarkt weiter zunehmen wird. Der erste Blick lässt dies zumindest vermuten. Denn neben den bereits aktiven „Konsolidierern“ und den beteiligten Private-Equity-Gesellschaften steht eine Reihe weiterer potenzieller Investoren Schlange – einige davon sind bereits in konkreten Gesprächen, andere sind noch auf der Suche nach einem geeigneten Erstinvestment. Das Spektrum an Interessenten ist breit – vom Private-Equity-Fonds aus Asien, Europa oder den USA bis hin zu international führenden Großmaklern. An der Nachfrage nach Transaktionen wird es also derzeit nicht liegen.

Etwas anders sieht es gegenwärtig auf der Angebotsseite aus. Geeignete Akquisitionsobjekte im Maklermarkt als Startpunkt für eine ambitionierte Buy-and-build-Strategie sind rar. Von den rund 46.000 aktiven Maklern in Deutschland scheidet das Gros der Einzelmakler und mittelständischen Makler für die meisten professionellen Investoren aufgrund der mangelnden Größe für ein Erstinvestment aus. Es verbleiben einzelne größere Industrie- und Spezialmakler, einige Maklerpools und Finanzvertriebe sowie ausgewählte firmenverbundene Makler als „Objekt der Begierde“.

Geld ist nicht alles

Jedoch sind derzeit noch nicht alle dieser Unternehmen bereit, über einen Verkauf von Anteilen zu sprechen. Schon gar nicht, wenn Geld das alleinige Lockmittel zu sein scheint. Vielmehr sind strategische Assets wie Zugänge zu neuen Märkten und Kundengruppen sowie technologischem Know-how und Talenten vielen Inhabern mindestens genauso wichtig wie der Zugang zu Kapital und die damit verbundene Vergoldung ihres langjährig erfolgreichen Unternehmertums.

Letztlich wächst aber der Druck insbesondere auf die inhabergeführten Maklerunternehmen stetig, sodass mittelfristig von einer steigenden Gesprächsbereitschaft auszugehen ist. Denn die Herausforderungen, bedingt durch die Intensivierung des Wettbewerbs, O den Kampf um Bestandskunden mit Honorartarifen und den Wettkampf um erfolgskritisches Personal, werden weiter steigen. Gleichzeitig ist auch die interne Nachfolge nicht immer geklärt oder möglich. Daher könnten sich künftig auch jene Makler an den Verhandlungstisch begeben, die die erste Konsolidierungsphase bislang lediglich beobachtend verfolgt haben.

Aus klein mach groß

Nun muss sich die Konsolidierung einer Branche nicht ausschließlich auf die 10% der größten Unternehmen beschränken. Dies gilt auch für den Maklermarkt. Insbesondere aus den Segmenten der Einzelmakler und mittelständischen Makler lässt sich mittels vieler kleinerer Transaktionen und einer smarten Buy-and-build-Strategie ebenso etwas Großes errichten. In diesem Umfeld haben wir bereits ebenso viele Transaktionen gesehen, jedoch ist davon auszugehen, dass dies erst der Startpunkt war. Denn gerade in diesem Segment werden die meisten Makler nicht in der Lage sein, die oben beschriebenen Herausforderungen allein zu bewältigen, sodass es sehr sinnvoll sein kann, sich einer „Buy-and-build-Plattform“ anzuschließen, um von den Synergien der Gruppe zu profitieren.

 
Ein Artikel von
Christian Mylius
Johannes Schmidt