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1. September 2022
LBS verzeichnet Boom beim Bausparen

LBS verzeichnet Boom beim Bausparen

Die LBS-Gruppe vermeldet eine stark anziehende Nachfrage nach Bausparverträgen. Im ersten Halbjahr 2022 wurden 290.000 Neuverträge abgeschlossen, die ein Gesamtvolumen von 21,5 Mrd. Euro umfassen. Ohne die Bremse der BaFin wäre laut LBS aber noch viel mehr drin gewesen.

Die acht Landesbausparkassen der Sparkassen Finanzgruppe vermelden für das erste Halbjahr 2022 einen Boom beim Bausparen. Vor dem Hintergrund stark gestiegener Baugeldzinsen haben die Kunden der LBS-Gruppe in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres 290.000 neue Bausparverträge mit einem Gesamtvolumen von 21,5 Mrd. Euro abgeschlossen. Das entspricht im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einem Plus von 13% bei der Zahl der Verträge und einem Plus von 43% bei der Bausparsumme.

Bausparen trendet wieder

Der Grund für den Boom des Bausparens liege auf der Hand, erklärte Verbandsdirektor Axel Guthmann anlässlich der Veröffentlichung des Jahresberichts der LBS-Gruppe „Bauherren und Käufer wollen ihre Immobilienfinanzierung bestmöglich vor dem Risiko steigender Zinsen absichern. Sichere Eigenkapitalbildung gepaart mit niedrig verzinslichen Darlehen – das ist die Kernidee des Bausparens, die jetzt wieder verstärkt wahrgenommen wird.“

Corona, Krieg und Zinswende

Viele Menschen hätten laut Guthmann gar nicht mehr daran geglaubt, dass die Kapitalmarktzinsen in absehbarer Zeit wieder steigen könnten. In der Folge der Corona-Pandemie und beschleunigt durch Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine sei die Zinswende nun schneller gekommen als dies auch von Experten für möglich gehalten worden war.

BaFin kehrt Kreditinstitute über einen Kamm

Die Lage für Wohneigentumsinteressenten bleibe laut Guthmann aber schwierig. Vor diesem Hintergrund kritisiert er auch die BaFin, die aus Sorge vor kreditfinanzierten Preisblasen auf dem Immobilienmarkt allen Kreditinstituten höhere Kapitalanforderungen auferlegt hatte. Insbesondere, dass die Bausparkassen von dieser Regelung nicht ausgenommen wurden, stört den Verbandsdirektor. Damit habe die BaFin die Chance verpasst, das Bausparwesen zum Zwecke der Finanzmarktstabilität einzusetzen. Immerhin wiesen Bausparkassen ein besonders risikoarmes Geschäftsmodell auf und hätten somit vom Systemrisikopuffer für Wohnimmobilienkredite ausgenommen werden können.

Potenzial der Bausparkassen nicht ausgeschöpft

In diesem Zusammenhang weist Guthmann auch auf die mittlerweile unrealistische Zielstellung der Bundesregierung hin, 400.000 neue Wohnungen pro Jahr entstehen zu lassen, um den angespannten Wohnungsmarkt zu entlasten. Auch bei dieser Aufgabe sowie dem Ziel, den Gebäudebestand in Richtung Klimaneutralität zu modernisieren, komme insbesondere den Bausparkassen eine Schlüsselrolle zu, die sie aufgrund der BaFin-Vorgaben nur eingeschränkt erfüllen könnten. (tku)

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