Interview mit Timo Vierow, Geschäftsführer der tvv GmbH
Herr Vierow, als Versicherungsmakler sind Sie in Ihr Hobby „eingetaucht“ und haben sich auf Versicherungen rund um Tauchsport spezialisiert. Wie kam es dazu?
Ich bin mittlerweile seit 25 Jahren in der Versicherungsbranche tätig und wollte eine berufliche Veränderung. Da ich selbst leidenschaftlicher Taucher bin, kannte ich die Herausforderungen, die das Tauchen in Bezug auf Versicherungen mit sich bringt. Ich habe recherchiert, ob es in diesem Bereich schon Lösungen und Vermittler gibt, die diese anbieten. Dies war nicht der Fall und ich wurde mehrfach von Freunden angesprochen, ob ich nicht eine Lösung hätte oder dafür sorgen könnte. Dies brachte mich zu dem Entschluss, mich als Versicherungsmakler mit der Spezialisierung aufs Tauchen selbstständig zu machen.
Die meisten Taucher in Deutschland sind Urlaubstaucher. Man freut sich auf eine bunte Unterwasserwelt und tolle Erlebnisse.
Es stimmt, dass der Großteil Urlaubstaucher sind, aber auch diese Taucher haben zum Teil eigene Ausrüstung, die mehrere Tausend Euro wert ist, und unternehmen Tauchgänge wie Wrack- oder Höhlentauchgänge, die dann bei der eigenen Absicherung zu Herausforderungen führen. Und es gibt eine immer größer werdende Gruppe von Tauchern, die in Deutschland und auch das ganz Jahr über tauchen. Hier reden wir schnell über Ausrüstungen, die 10.000 Euro weit übersteigen.
Wie sieht es mit den Risiken aus? Werden sie unterschätzt?
Was die Risiken angeht, ist es so eine Sache. Natürlich gibt es immer und bei allem ein Risiko, aber wenn sich der Taucher an die Grenzen seiner Ausbildung hält und seine eigenen Fähigkeiten richtig einschätzt, ist Tauchen ein sehr sicherer Sport.
Hier sind es aus meiner Sicht eher die Versicherer, die das Risiko Tauchen – beispielsweise in der Berufsunfähigkeitsversicherung – deutlich zu hoch und an manchen Stellen auch falsch einschätzen. Ein Beispiel: Höhlentauchen ist bei den meisten Versicherern mit einem Zuschlag versehen oder sogar einer Ablehnung in der BU. Nach unzähligen Gesprächen, die ich mit Versicherern und auch Rückversicherern geführt habe, hat sich mittlerweile etwas in den Annahmerichtlinien geändert – teilweise deutlich. Trotzdem setze ich mich weiter ein, um die Lage für uns Taucher weiter zu verbessern.
Welche Versicherungen sollten Hobbytaucher im Gepäck haben?
In erster Linie sollten Taucher oder eben die Vermittler darauf achten, dass Tauchen in den bestehenden Versicherungen mitversichert ist. Dies betrifft bei einem fortgeschrittenen Taucher dann alle Versicherungen außer die Wohngebäude- und Kfz-Versicherung. Und dann gibt es eben die Besonderheiten wie nebenberuflicher Tauchlehrer, die eigene Ausrüstung abzusichern oder im Ausland einen vernünftigen Krankenversicherungsschutz zu haben. Ein häufig unterschätztes Risiko sind zudem die Such-, Rettungs- und Bergungskosten.
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