Von Nico Locker, Bereichsleiter Maklervertrieb der INTER Versicherungsgruppe
Bei jedem Gang durch die sommerliche City, in jedem Park und Freibad sieht man es: Die Zeiten, da Tätowierungen und Piercings lediglich von wenigen Außenseitern zur Schau gestellt wurden, sind vorbei. Tattoos und Körperschmuck haben schon seit einiger Zeit nichts Anrüchiges mehr. Umfragen besagen, dass heute bereits jeder fünfte Deutsche – Männer wie Frauen – mindestens eine Tätowierung trägt. Der Nachfrage entsprechend hat sich auch die Zahl der Tattoo-Studios enorm erhöht: Sie stieg in den vergangenen zehn Jahren von etwa 3.000 auf nunmehr rund 7.000, hat sich also mehr als verdoppelt. Und ein Ende dieses Trends ist nicht abzusehen, auch wenn Studios von der Corona-Krise schwer getroffen wurden. Für die Zeit nach Corona hofft die Branche jedoch auf einen kräftigen Wiederaufschwung.
Zielgruppe mit viel Potenzial
Einer der Gründe dafür: Tattoos und Piercings sind mittlerweile allgemein gesellschaftlich akzeptiert und in der bürgerlichen Mitte angekommen. Dadurch entsteht eine wachsende Zielgruppe für die Versicherungsbranche, insbesondere im Bereich der Betriebshaftpflicht.
Vor diesem Hintergrund hat die INTER eine speziell auf die Bedürfnisse und Ansprüche von Tätowierern zugeschnittene Betriebshaftpflichtversicherung entwickelt. Sie deckt die gesetzliche Haftpflicht aus dem gesamten Betrieb eines Tattoo- bzw. Piercingstudios ab, angefangen vom klassischen Anbringen einer Tätowierung über Ohrlochdehnungen bis hin zu Bauchnabel- und Intim-Piercings. Da die Zielgruppe im Vergleich zu anderen noch relativ jung ist, ist das Wissen über sie noch nicht sonderlich verbreitet. Dabei ist es gerade in dieser Branche wichtig und hilfreich, als Makler über die Besonderheiten des Berufs Bescheid zu wissen.
Ein Beispiel: Tätowierer und Piercer lernen ihr Handwerk nicht wie in anderen Berufen im Rahmen einer formalen Ausbildung. Meist eignen sie sich Grundkenntnisse und -fähigkeiten in einem zwei- oder dreijährigen Praktikum an und machen sich danach selbstständig. Mit dem Thema Versicherung beschäftigen sich viele dabei allenfalls am Rande. Dabei gilt die Betriebshaftpflicht unter allen Experten als absolutes Muss für Selbstständige, auch für Betriebsgründer. Die Industrie- und Handelskammern zählen sie in einer Information für kleine und mittlere Unternehmen zur „Grundausstattung“ an Versicherungen und empfehlen: „Welche Policen tatsächlich notwendig sind, hängt von der Größe, der Branche und dem Geschäftsmodell des Unternehmens ab. Bei der Wahl der passenden Versicherung muss der Firmengründer vor allem seine spezifischen Schutzbedürfnisse im Auge behalten.“
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