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8. Juli 2022
PKV: Weitere Beitragserhöhungen recht wahrscheinlich

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PKV: Weitere Beitragserhöhungen recht wahrscheinlich

Beitragsanpassungen als Herausforderung in der Beratung

Doch das Thema Beitragsanpassung ist eine der wohl größten Herausforderungen im Rahmen der PKV-Beratung. Oft besteht auch die Sorge der Versicherungsnehmer darin, im Alter einen hohen Beitrag zahlen zu müssen, da zu den gestiegenen Beiträgen noch der Wegfall des Arbeitgeberanteils hinzukommt. Die Versicherer bieten daher sogenannte Beitragsentlastungstarife an, die den Gesamtbeitrag um einen individuell wählbaren prozentualen Anteil im Rentenalter entlastet. Oft werden sogar genau die 50% Arbeitgeberanteil damit entlastet. Wie eine M&M-Analyse dazu zeigt, werde zur Berechnung von Beitragsentlastungstarifen nach wie vor am häufigsten eine prozentuale Entlastung des Gesamtbeitrags von über 45 bis 50% gewünscht. An zweiter und dritter Stelle folgen die Intervalle von über 25 bis 30% sowie über 15 bis 20% Entlastung. An vierter Stelle steht eine gewünschte Entlastung von über 55 bis 60%. „Auch wenn die PKV-Beratung den Beitrag stark im Fokus hat, sowohl im Hinblick auf eine mögliche Ersparnis als Einstiegsargument als auch im Hinblick auf drohende Anpassungen, ist ihr starkes Argument doch die Leistung,“ betont Bohrmann.

Keine pandemiebedingten Effekte bei den Erhöhungen

Einen direkten Zusammenhang zwischen den Beitragserhöhungen und der Corona-Pandemie schließt M&M unterdessen weiterhin aus. In Summe waren die Leistungsausgaben nämlich weiterhin stabil. Pandemiebedingt höheren Ausgaben im Bereich von Prävention, Hygienemaßnahmen oder Tests standen verminderte Ausgaben, etwa aufgrund aufgeschobener Behandlungen, gegenüber. Insgesamt wurden sogar weniger Gesundheitsleistungen in Anspruch genommen, lautet das Ergebnis der Analysten.

Künftig steigende Leistungsausgaben möglich

Die Versicherer rechnen allerdings mit einem verzögerten Anstieg der Leistungsausgaben in den kommenden Jahren. Aufgeschobene Behandlungen, in diesem Zusammenhang unerkannte Krankheiten sowie Langzeitfolgen von Covid-19-Erkrankungen können die zukünftigen Leistungsausgaben erhöhen, worauf die PKV-Versicherer bereits mit der Bildung von Schadenrückstellungen reagiert hätten, erläutert M&M. „Damit bleiben die größten Herausforderungen für die PKV-Versicherer in den nächsten Jahren vor allem die Alterung ihrer Bestände, die erhöhten Leistungsausgaben aufgrund verzögerter Pandemie-Auswirkungen sowie die höheren Kosten im Rahmen des medizinischen Fortschritts. Die Erholung am Zinsmarkt wird sich erst sehr langsam zeigen“, sagte Bohrmann und prognostiziert in Teilen anhaltende Beitragsanpassungen in der PKV. (as)

Das komplette M&M Rating PKV-Beitragsstabilität gibt es hier.

Bild: © Worawut – stock.adobe.com

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