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26. Februar 2024
PROJECT-Insolvenz: Bauvorhaben in Darmstadt werden fertiggestellt
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PROJECT-Insolvenz: Bauvorhaben in Darmstadt werden fertiggestellt

Seit August 2023 standen alle Projekte der insolventen PROJECT Immobilien-Gruppe still. Nun wird ein Bauunternehmen die Arbeiten bei zwei betroffenen Appartementhäusern in Darmstadt abschließen. Auch für möglichst viele weitere der gestoppten Bauvorhaben will der Insolvenzverwalter eine Lösung finden.

Nachdem die operativen Gesellschaften der PROJECT Immobilien-Gruppe Insolvenzanträge gestellt hatten, waren die Arbeiten bei sämtlichen Projekten im mehreren Städten bundesweit gestoppt worden (AssCompact berichetete). Der gerichtlich bestellte Insolvenzverwalter Volker Böhm von der Kanzlei Schultze & Braun suchte von Beginn an nach Möglichkeiten, Bauvorhaben auch im Insolvenzverfahren fertigzustellen. Dazu erläuterte die Kanzlei, dass dies aber nur bei solchen Projekten möglich sei, bei denen ein Bauunternehmer das Vorhaben zu Konditionen fertigstellt, die die offenen Kaufpreisraten nicht übersteigen. Zugleich müsse der Bauunternehmer gegenüber den Käufern die volle Gewährleistung übernehmen.

Zwei Appartementhäuser in Darmstadt werden weiter gebaut

Bei zwei betroffenen Appartementhäusern in Darmstadt in der Eschollbrücker Straße (77 Wohnungen) und am Donnersbergring (87 Wohnungen) werden die Bauarbeiten nun fortgesetzt. „Für die beiden Darmstädter Projekte ist es nun gelungen, mit einem Generalunternehmer einen Vertrag über die Fertigstellung abzuschließen“, erklärt Volker Böhm. „Und zwar ohne Erhöhung des Kaufpreises für die Wohnungskäufer. Dies ist für die Käufer eine sehr gute Lösung.“ Bei beiden Projekten war jeweils der größte Teil der Wohnungen bereits verkauft.

Laut Böhm zahlen die Käufer künftig die Kaufpreisraten auf ein Treuhandkonto ein, das vom Insolvenzverwalter verwaltet wird. „Auszahlungen aus diesem Konto erfolgen zweckgebunden, dienen also ausschließlich der Finanzierung des Weiterbaus“, erläutert Bohm. Auf diese Weise würden Wohnungskäufer kein Risiko eingehen.

Den Käufern wird ein neuer verbindlicher Fertigstellungstermin im Jahr 2025 zugesagt. Dafür verzichten sie auf ihre Ansprüche aus der insolvenzbedingten Bauverzögerung.

Weitere Bauprojekte sollen mit Generalunternehmer abgeschlossen werden

Das Ziel des Insolvenzverwalters ist es, auch in anderen Städten möglichst viele der gestoppten Bauprojekte mit einem Generalunternehmer fertigzustellen. „Wir sind zuversichtlich, dass wir in den kommenden Wochen für weitere Bauprojekte Verträge mit Bauunternehmen abschließen können“, so Böhm weiter.

Bei rund 35 Projekten, bei denen die Bauarbeiten noch nicht gestartet waren oder die sich in der Anfangsphase befinden, hat der Insolvenzverwalter einen strukturierten Verkaufsprozess eingeleitet, um den bestmöglichen Verkaufserlös zu erzielen (AssCompact berichtete). Insgesamt sind von der Insolvenz der PROJECT Immobilien-Gruppe 1.850 Wohnungen mit rund 1.400 Käufern betroffen. (tik)

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