Die private Krankenversicherung (PKV) hat in den letzten Monaten häufig Aufmerksamkeit erregt. Vor allem die deutlichen Beitragssteigerungen zum Jahreswechsel haben für Diskussionen gesorgt – und sie stehen auch dieses Jahr erneut ins Haus. Laut dem Verband der Privaten Krankenversicherung e. V. (PKV-Verband) müssen etwa zwei Drittel der Privatversicherten mit einem durchschnittlichen Anstieg von 13% ihres Beitrags rechnen. Verantwortlich dafür sind vor allem die höheren Ausgaben der PKV.
Zudem wird es ab 2026 für Arbeitnehmer schwieriger werden, in die PKV zu wechseln. Die gesetzliche Versicherungsgrenze steigt um 11%. Das dürfte den Anbietern nicht besonders schmecken, denn mit weniger Menschen, die die Wahlfreiheit zwischen den beiden System haben, sinkt für die Versicherer gleichzeitig das Potenzial für Neugeschäft.
GOÄ-Reform führt zu Verzögerungen bei Einführung neuer Produkte
Zudem lauert für die Anbieter auch noch die Reform der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ). Diese wurde vom Bundesärztetag im Mai beschlossen, allerdings handelt die Politik nur schleppend. Das hat auch für Zurückhaltung bei den Versicherern bei der Einführung neuer Tarifgenerationen geführt. Ein paar Anbieter haben in den letzten Monaten doch gehandelt – nach der LKH im Herbst 2024 haben auch AXA und SIGNAL IDUNA 2025 neue Tarife auf den Markt gebracht.
„Neue PKV-Tarife bieten auf der einen Seite die Chance, das Leistungsversprechen transparenter und kundenorientierter zu gestalten, auf der anderen Seite fördern sie nicht immer die Tarifstabilität“, erklärt Michael Franke, Geschäftsführer der Franke und Bornberg GmbH.
Digitale Services gewinnen an Bedeutung
Neu im Kriterienkatalog des Ratings sind digitale Gesundheitsanwendungen, so Franke und Bornberg. Diese gewinnen für Versicherer und Versicherte an Bedeutung. Services wie Apps und Online-Coachings ergänzen die medizinische Versorgung und unterstützen Versicherte im Alltag; daher machen sie viel Sinn, so Christian Monke, Leiter Ratings Gesundheit und Private Risiken bei Franke und Bornberg.
„Digitale Services sind niederschwellig, jederzeit verfügbar und vergleichsweise günstig“, so Monke weiter. Einige Krankenversicherer bauen bereits eigene Gesundheitsplattformen mit Telemedizin, elektronischer Patientenakte und individuellen Coaching-Programmen auf.“ Im psychischen Bereich liefern Online-Therapien einen wichtigen Beitrag. „Die Zukunft der medizinischen Versorgung ist hybrid“, sagt Monke. Durch die Kombination aus digitalen und klassischen Angeboten können zudem Ressourcen besser genutzt werden und Kosten im Gesundheitswesen gesenkt werden.
Seite 1 Rating: Diese PKV-Anbieter haben Toptarife im Angebot
Seite 2 Neuerungen im aktuellen Ratingjahrgang
- Anmelden, um Kommentare verfassen zu können